Nadine Morano

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nadine Morano (2012)

Nadine Morano (* 6. November 1963 in Nancy, Lothringen) ist eine französische Politikerin der Republikaner (LR).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Morano studierte an der Université de Lorraine. Von 2002 bis 2008 war sie Abgeordnete der Nationalversammlung. Ab März 2008 war sie im Kabinett Fillon II Staatssekretärin für Familie und Solidarität im Ministerium für Arbeit. Vom 14. November 2010 bis 10. Mai 2012 war sie im Kabinett Fillon III von François Fillon als Nachfolgerin von Nicole Péry Minister für berufliche Bildung und Lehre im Ministerium für Arbeit, Beschäftigung, berufliche Bildung und sozialen Dialog. Ihr folgte im Amt als Minister Thierry Repentin. Seit 2014 ist Morano Abgeordnete im Europäischen Parlament. Dort ist sie Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie und in der Delegation für die Beziehungen zum Panafrikanischen Parlament. Morano ist verheiratet und hat drei Kinder.

Im September 2015 kündigte Morano an, sich bei den Vorwahlen der Rechten für die Präsidentschaftswahl 2017 zu bewerben.[1]

Im Oktober 2015 geriet Morano wegen einer als rassistischen beurteilten Äußerung in einer Talkshow die Kritik. Morano hatte eine „Invasion“ durch muslimische Einwanderer und das Verschwinden der traditionellen, durch den Katholizismus geprägten Identität Frankreichs beklagt und dabei – Charles de Gaulle zitierend – davon gesprochen, dass Frankreich mehrheitlich ein „jüdisch-christliches Land der weißen Rasse“ sei. Die Verwendung des Begriffs „weiße Rasse“ und die Reduktion der französischen Identität auf die Hautfarbe wurden auch in ihrer eigenen Partei stark kritisiert. Auch wurde darauf hingewiesen, dass Morano dieses Zitat aus dem Jahr 1959 verfälschend wiedergegeben habe und missachtet, dass der Begriff „Rasse“ damals eine andere Bedeutung gehabt habe als heute. Der Parteivorsitzende Nicolas Sarkozy beantragte daraufhin bei der Wahlkommission (in der Morano den Vizevorsitz führte), dass ihr der Spitzenplatz auf der Liste für die Region Alsace-Lorraine-Champagne-Ardennes bei den Regionalwahlen im Dezember entzogen wird.[2][3] Am 7. Oktober beschloss die Kommission, Morano von der Liste zu nehmen. Morano galt als enge Vertraute Sarkozys und wie er als Vertreterin des rechten, gaullistischen Parteiflügels.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Nadine Morano – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Alexandre Lemarié: Nadine Morano officialise sa candidature à la primaire de la droite pour 2017. Le Monde.fr, 4. September 2015, abgerufen am 4. September 2015 (französisch).
  2. Gerd Roth: Rassistische Sprüche in TV-Sendung: Sarkozys rechtslastige Vertraute. In: taz.de. 4. Oktober 2015, abgerufen am 7. März 2024.
  3. https://www.francetvinfo.fr/politique/ump/nadine-morano/nadine-morano-et-la-race-blanche-la-polemique-en-cinq-actes_1106339.html