Paul Haletzki

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Paul Haletzki (* 12. Mai 1911 in Koblenz-Metternich; † 7. Dezember 2000) war ein deutscher Kapellmeister und Komponist von Unterhaltungsmusik.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haletzki studierte von 1925 bis 1929 an der Orchesterschule der Staatlichen Musikhochschule Köln. Er wählte Harfe als sein Hauptfach und legte darin seine Prüfung ab. 1932 ergänzte er seine musikalische Ausbildung, indem er – wieder an der Kölner Musikhochschule – Komposition studierte.[1] 1936 legte er seine Reifeprüfung bei Philipp Jarnach ab.[2] Zunächst arbeitete er für den Reichssender Köln und nahm dann eine Stelle als Kapellmeister im oberschlesischen Beuthen an.

Von 1940 bis 1945 war er Kriegsteilnehmer. Er geriet in sowjetische Gefangenschaft, aus der er 1950 entlassen wurde. Er kehrte nach Köln zurück und wurde freier Mitarbeiter (Arrangeur und Komponist) des Westdeutschen Rundfunks (WDR).[1]

Er spielte und unterrichtete auch Kinoorgel[3] und betrieb den Centraton-Musikverlag in Odenthal.[4]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haletzki schrieb gehobene Unterhaltungsmusik von orchestralen bis musical- und schlagerhaften Stücken. Am bekanntesten ist sein Intermezzo scherzoso Vater und Sohn für Piccoloflöte (Klarinette oder Sopransaxofon), Fagott (Alt/Baritonsaxofon oder Tenorsaxofon) und Klavier. Inspiriert wurde er durch die gleichnamigen Bildergeschichten von Erich Ohser alias e.o.plauen. Es erfuhr eine Bearbeitung für kleines Orchester von Bernd Alois Zimmermann. Für das auf Texten Herbert Hennies’ beruhende und 1970 vom WDR produzierte (keine Bühnenaufführung) Musical Mister M schrieb er die Musik. Sein kurzes Ballettstück Der Gaukler wurde im April 1954 in Bielefeld uraufgeführt.

Hauptwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1937: Lustige Ouvertüre (Präludium giocosco, 5 min), UA: Köln, 1937.
  • 1953: Blaue Sinfonie (Orchesterlieder, 19 min), UA: Köln, 1957 (eine reduzierte Fassung trug Julia Migenes 1968 vor).
  • 1954: Serenade pastourelle (Orchester-Suite, 15 min), UA: Köln, 1954.
  • 1954: Der Gaukler (Ballett, 60 min), UA: Bielefeld (Städtische Bühnen), 8. April 1954.
  • 1968: Impression phantastique (Oberwerk, 9 min).
  • 1970: Mister M (Musical, 2 h 30 min), musikalische UA: Köln (WDR), 1970.
  • 1973: Der Mensch … der Mensch (Chor-Sinfonie, 19 min), UA: Recklinghausen (Ruhrfestspiele), 1973.
  • 1981: Vater und Sohn (Intermezzo scherzoso).
  • 1985: Suite für Flöte und Klavier.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Paul Haletzky. In: schott-music.com. Schott Music GmbH & Co. KG, abgerufen am 13. September 2018.
  2. Dietmar von Capitaine: Conservatorium der Musik in Coeln. Zur Erinnerung an die wechselhafte Geschichte einer musikpädagogischen Einrichtung der Stadt Cöln. Neu revidierte und erweiterte Auflage. Books on Demand GmbH, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-5294-7, Die Staatliche Musikhochschule Köln. Ära Karl Hasse 1933–1943, S. 109–114.
  3. Orgel PLUS Film. Norbert Krämer, Midi-Vibraphon und Schlagwerk. Wilfried Kaets, Orgel. In: orgelplus.de. Gerd-Heinz Stevens, 2013, abgerufen am 13. September 2018.
  4. Mitgliedersuche. Centraton-Musikverlag GmbH Paul Haletzki. In: boersenverein.de. Börsenverein des Deutschen Buchhandels e.V., abgerufen am 13. September 2018.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Haletzki (1911–2000) zum Gedenken – Ein Unterhaltungskomponist: Jahrzehntelange Erfolge im Rundfunk für versierten Allroundmusiker. In: Fermate. Rheinisches Musikmagazin, 20 (2/2001), S. 32–35.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]