Prodromi (Polis Chrysochous)

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Prodromi (griechisch Πόλις Χρυσοχούς, türkisch Karşıyaka) ist einer der beiden Bezirke der Stadtgemeinde (Δήμος Dímos) Polis Chrysochous im Bezirk Paphos auf Zypern.[1]

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsname leitet sich von Agios Ioannis Prodromos („Heiliger Johannes der Vorläufer“) ab. 1958 änderten Zyperntürken den Namen des Dorfes in Karşıyaka, was soviel wie „gegenüberliegendes Ufer“ bedeutet.[2] Auf alten Karten ist es als Prodromo oder Podrinio markiert.[3]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage in Polis Chrysochous

Der Bezirk Prodromi ist der kleinere Stadtteil von Polis und befindet sich im Osten des Verwaltungsgebiets. Im Westen grenzt es Westen an Neo Chorio und Androlikou, im Süden an Drousia und Chrysochou und im Osten und Norden an den anderen Bezirk Polis Chrysochous.[4] Verwaltungstechnisch gehört die Küste zum anderen Bezirk.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es war ursprünglich ein Dorf und schloss sich dann der Gemeinde Polis Chrysochous an.[2][3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1964 lebten in Prodromi Zyperngriechen und Zyperntürken. Zyperngriechen waren in der Mehrheit. Während der interkommunalen Unruhen von 1963–64 griffen zyperngriechischen Streitkräfte das türkische Viertel des Dorfes an, nachdem die zyperntürkischen bewaffneten Männer sich geweigert hatten, ihre Waffen abzugeben. Dies veranlasste die zyperntürkischen Bewohner des Dorfes zur Flucht nach Polis Chrysochous. Zusammen mit den zyperntürkischen Bewohnern von Polis Chrysochous flohen sie zum zyperntürkischen Gymnasium, wo sie belagerten. Die Zyperntürken blieben bis 1968 im Bereich des Polis-Chrysochous-Gymnasiums, nachdem sie ihr Gebiet etwas erweitert und Flüchtlingshäuser errichtet hatten. Die Situation verbesserte sich in den folgenden Jahren kaum. Während der türkischen Invasion im Jahr 1974 griffen zyperntürkische Streitkräfte Zyperngriechen an, als diese sich weigerten, sich zu ergeben. Die zyperntürkischen Soldaten transportierten die zyperntürkischen Bewohner in das Nachbardorf Pelathousa. Anschließend wurden sie in den nördlichen Teil Zyperns verlegt. Die Zyperngriechen blieben in Prodromi. Auch Zyperngriechen aus dem nördlichen Teil Zyperns ließen sich dort nieder.[2]

Den in Zypern durchgeführten Volkszählungen zufolge ist die Bevölkerungszahl von Prodromi in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Die folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahl des Bezirks Prodromi, wie sie bei den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.

Jahr 1881 1891 1901 1911 1921 1931 1946 1960 1976 1982 2001 2011
Einwohner 188[5] 201[6] 228[7] 231[8] 271[9] 334[10] 405[11] 518[12] 278[13] 238[14] 585[15] 705[16]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Prodromi (Polis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geo Codes 2015 – Gemeinden auf Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. August 2018; abgerufen am 12. November 2023.
  2. a b c Prodomi. In: Prio. Abgerufen am 12. November 2023.
  3. a b Prodromi. In: Polignosi – Große zypriotische Enzyklopädie. Abgerufen am 12. November 2023.
  4. Karte von Zypern und dessen Bevölkerungsgruppen. Archiviert vom Original am 24. Februar 2012; abgerufen am 12. November 2023.
  5. Einwohnerzahl 1881. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  6. Einwohnerzahl 1891. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  7. Einwohnerzahl 1901. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  8. Einwohnerzahl 1911. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  9. Einwohnerzahl 1921. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  10. Einwohnerzahl 1931. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  11. Einwohnerzahl 1946. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  12. Einwohnerzahl 1960. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  13. Einwohnerzahl 1976. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  14. Einwohnerzahl 1982. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  15. Einwohnerzahl 2001. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).
  16. Einwohnerzahl. Abgerufen am 12. November 2023 (griechisch).