R-Studio

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
R-Studio
Basisdaten

Entwickler R-Tools Technology Inc
Aktuelle Version 8.9 build 680[1]
Betriebssystem Windows, Mac OS X, Linux
Kategorie Datenwiederherstellung: Programm zur Datenwiederherstellung von Festplatten, RAIDs und Flash-Speichergeräten
Lizenz proprietär
deutschsprachig ja
Deutsche Seite von R-Studio

R-Studio ist eine Reihe von vollfunktionsfähigen Wiederherstellungsprogrammen für die Betriebssysteme Windows, Mac und Linux. Mit diesen Programmen können Daten von Festplatten (HDD), Solid-State-Drives (SDD), Flash-Speichern und anderen externen sowie internen Datenspeichergeräten wiederhergestellt werden. Die Programme sind für Datenwiederherstellungsexperten gedacht.[2][3][4][5]

Für nicht-professionelle Benutzer wurde das vereinfachte Programm R-Undelete[6] entwickelt und veröffentlicht, das auf R-Studio basiert. Es ist nur für Microsoft Windows verfügbar. Es verfügt über eine vereinfachte Benutzeroberfläche und einen Hexadezimal-Editor, die Datenwiederherstellung von RAID und Netzwerken werden in dieser Version nicht unterstützt. Für den privat Anwender wird R-Undelete Home kostenlos angeboten, es können Dateien von FAT/exFAT-Dateisystemen wiederhergestellt werden, hauptsächlich in Gebrauch bei USB-Sticks und SD-Karten für digitale Foto- und Videokameras.

Funktionsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Programm verwendet zwei Methoden zur Datenwiederherstellung:

  1. Datenanalyse auf Festplatten für den Erhalt von Informationen über das existierende und das vorher bestehende Dateisystem. Dateien werden auf Grundlage dieser Informationen wiederhergestellt. Ist sie erfolgreich, können mit dieser Methode nicht nur die Dateien selbst wiederhergestellt werden, sondern auch die Ordnerstruktur auf dem Laufwerk, einschließlich Zeitstempeln.
  2. Suche nach Dateien mittels Dateisignatur, d. h. für bestimmte Dateitypen typische Byte-Muster, beispielsweise für .jpg- oder .doc-Dateien. Diese Methode wird verwendet, wenn die Informationen über die Dateisysteme so stark beschädigt sind, dass die erste Methode nicht funktioniert. Mit dieser Methode können nur Dateiinhalte wiederhergestellt werden, die Informationen über Dateinamen, Ordnerstrukturen und Zeitstempel gehen verloren.

Programminhalte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusätzlich zum Datenwiederherstellungsprogramm umfasst R-Studio:

  • Einen vollfunktionellen Disk-Editor zur Datenbearbeitung.
  • Ein modernes RAID-Wiederherstellungsmodul. Standard-RAID-Level sowie benutzerdefinierte RAID-Level werden unterstützt. RAID-Parameter können automatisch gefunden werden.
  • Ein Modul zur Speicherabbildung und zum Klonen von Dateien.
  • Ein Modul mit System zur Selbstüberwachung, Analyse und Statusmeldung für Festplatten (S.M.A.R.T.).
  • Ein Modul zur Netzwerkdatenwiederherstellung sowohl für lokale Netzwerke als auch für Internet.
  • Eine Notfallversion von R-Studio für Datenwiederherstellung bei nicht-bootfähigen Computern. Diese kann von einem beliebigen Wechseldatenträger ausgeführt werden (USB, CD/DVD etc.), der vom PC unterstützt wird, unabhängig vom Betriebssystem (Windows, Macintosh oder Linux).
  • Ein Integrationsmodul mit DeepSpar Disk Imager, einem professionellen Tool zum Imaging von fehlerhaften Laufwerken. (Nur für die Techniker-Lizenz.)

Plattformübergreifende Versionen von R-Studio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt Versionen für Windows, Mac OSX[7] und Linux[8]. Alle Versionen funktionieren gleich.

Hauptfunktionen R-Studio[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mehrsprachige Benutzeroberfläche und Hilfe, u. a. Deutsch.
  • Unterstützte Dateisysteme: FAT12, FAT16, FAT32, exFAT, NTFS, NTFS5, ReFS, HFS/HFS+ (Macintosh), Ext2/Ext3/Ext4 FS (Linux) und UFS1/UFS2 (FreeBSD/OpenBSD/NetBSD/Solaris).
  • Unterstützung von lokalisierten Datei- und Ordnernamen (deutsch, europäische und asiatische Sprachen)
  • Unterstützung komprimierter und verschlüsselter NTFS-Dateien.
  • Unterstützung dynamischer Datenträger, einschließlich Windows Software-RAIDs.
  • Unterstützung logischer Datenträger: Windows Storage Spaces (Windows 8/8.1 und 10/Threshold 2), Software Apple RAID und Linux Logical Volume Manager (LVM/LVM2).
  • Unterstützung von Dateisignaturen: voreingestellte Auswahl der am häufigsten verwendeten Dateitypen und benutzerdefinierte Dateitypen.

R-Studio als forensisches Werkzeug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

R-Studio kann als forensisches Werkzeug für Carving eingesetzt werden.[9][10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gary B. Shelly, Misty E. Vermaat (2012), Discovering Computers Fundamentals: Your Interactive Guide to the Digital World, Boston: Course Technology, ISBN 9781111530457 (auf Englisch)
  • Jack Wiles, Anthony Reyes (2007): The Best Damn Cybercrime and Digital Forensics Book Period, Rockland: Syngress Publishing, ISBN 9781597492287 (auf Englisch)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. www.r-studio.com. 6. Februar 2019 (abgerufen am 10. April 2019).
  2. R-Studio. Abgerufen am 10. April 2019.
  3. R-Studio for Mac 6.1 Deutsch | Software zur Datenrettung unter Macintosh MacOS. Abgerufen am 10. April 2019.
  4. The Best Pro Data Recovery Software - Review 2019 - Data Recovery Digest. Abgerufen am 10. April 2019.
  5. Datenrettung mit R-Studio - PDF. Abgerufen am 10. April 2019.
  6. 2017 kostenlose R-Datenwiederherstellung für Privat. Abgerufen am 10. April 2019.
  7. Software zur Wiederherstellung von Mac-Dateien und Datenrettung auf Mac für Apple-Fans. Abgerufen am 10. April 2019.
  8. Linux Datenrettungs-Software. Wiederherstellungsprogramm für Festplatten. Abgerufen am 10. April 2019.
  9. Tools:Data Recovery - ForensicsWiki. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Februar 2017; abgerufen am 10. April 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/forensicswiki.org
  10. Thelma A. Allen: Forensic File Carving. 8. Mai 2017, abgerufen am 10. April 2019 (englisch).