Roberts Quartett

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Daten von Roberts Quartett
kompakte Galaxiengruppe
Sternbild Phönix
Position
EpocheJ2000.0    ÄquinoktiumJ2000.0
Rektaszension 212300h 21m 23s
Deklination 1516280−48° 37′ 20″
Erscheinungsbild
Scheinbare Helligkeit (visuell) 13 mag[1]
Winkelausdehnung 1,6'
Anzahl Galaxien 4
Hellstes Mitglied NGC 92
Physikalische Daten
Entfernung ca. 160 Mio. Lichtjahre[1]
Geschichte
Entdeckung John Frederick William Herschel
Entdeckungsdatum 30. September 1834
Katalogbezeichnungen
AM 0018-0485

Roberts Quartett ist eine Bezeichnung für einen kompakten Galaxienhaufen, der annähernd 160 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Die Konstellation findet sich in der Nähe des Zentrums des Sternbildes Phönix. Der Haufen stellt zusammengefasst eine Familie von vier sehr unterschiedlichen Galaxien dar, die sich in einem Prozess der gegenseitigen Beeinflussung befinden. Er beinhaltet die Galaxien NGC 87, NGC 88, NGC 89 und NGC 92, welche alle von John Herschel am 30. September 1834 entdeckt wurden.

NGC 87 (oben rechts) ist eine irreguläre Galaxie, ähnlich den in der Nachbarschaft unserer Milchstraße befindlichen Magellanschen Wolken. NGC 88 (Mitte) ist eine Balkenspiralgalaxie mit einer weitschweifigen externen Umhüllung, die sich höchstwahrscheinlich aus Gas zusammensetzt. NGC 89 (Mitte unten) ist eine Balkenspiralgalaxie mit zwei großflächigen Spiralarmen. Das größte Mitglied des Systems ist NGC 92 (oben links), eine Spiralgalaxie des Morphologischen Typs Sa von ungewöhnlichem Aussehen. Eines seiner Arme, mit einer Länge von etwa 100.000 Lichtjahren, wurde durch Wechselwirkungen verformt und beinhaltet eine große Menge an Staub.[1]

Das Quartett ist eines der besten Beispiele für eine kompakte Gruppe von Galaxien. Da solche Gruppen aus vier bis acht Galaxien in einem relativ kleinen Gebiet zusammengefasst zu finden sind, sind sie exzellente Studienobjekte für die Untersuchung von galaktischen Wechselwirkungen und deren Effekte, speziell auf die Konstellation von Sternen. Das Quartett besitzt eine totale Scheinbare Helligkeit von nahezu 13. Das hellste Mitglied der Gruppe hat dabei eine visuelle Magnitude von 13,8. Im Himmel sind die vier Galaxien innerhalb eines Radius von 1,6 Bogenminuten vereint, was gleichbedeutend mit einem Abstand von 75.000 Lichtjahren ist.

Benannt wurden sie von den Astronomen Halton Arp und Barry F. Madore, die 1987 das Verzeichnis A Catalogue of Southern Peculiar Galaxies and Associations (Ein Katalog der ungewöhnlichen Galaxien und Vereinigungen in der südlichen Hemisphäre) zusammenstellten. Namensgeber war Robert Freedman, der viele der aktualisierten Positionen der Galaxien für den Katalog errechnete.[1]

Mitglieder von Roberts Quartett
Name Typ Entfernung
von der Sonne
Magnitude
B-Band visuell
NGC 87 IBm pec. ~160 Mio. Lj. +14,7 +14,1
NGC 88 SB(rs)a pec. ~160 Mio. Lj. +15,0 +14,1
NGC 89 SB0(s)a pec. ~160 Mio. Lj. +14,2 +13,3
NGC 92 SAa pec. ~160 Mio. Lj. +13,8 +12,9
Summe +12,8 +12,0
  • König, Michael & Binnewies, Stefan (2019): Bildatlas der Galaxien: Die Astrophysik hinter den Astrofotografien, Stuttgart: Kosmos, S. 349

Einzelnachweise

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  1. a b c d Cosmic Portrait of a Perturbed Family. ESO, 5. November 2005, abgerufen am 30. Dezember 2022.