Rotes Kreuz (Votivkreuz Oberlaa)

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Rotes Kreuz

Das Rote Kreuz ist ein Votivkreuz im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten, an der Grenze der Bezirksteile Oberlaa und Unterlaa. Es steht an einem Durchlass der Donauländebahn auf einem Feldweg in der nördlichen Verlängerung der Sebastiansbrücke über den Liesingbach. An der Südseite des Bahndammes steht ganz in der Nähe der Sebastianbildstock. Das Objekt ist im digitalen Kulturgüterverzeichnis der Stadt Wien eingetragen (Listeneintrag).

Bauweise und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Rote Kreuz ist ein einfaches rot gestrichenes Holzkreuz mit zwei schmalen Brettern als Bedachung oberhalb des Querbalkens und einer blechernen Laterne für Kerzen unten. Die weiße Christusfigur aus Gusseisen stammt von der letzten Renovierung im Jahr 2012.[1] Früher befand sich eine bemalte, flache Blechfigur am Kreuz.

Wie so oft in Österreich wurde auch hier ein „Rotes Kreuz“ an einer Unglücksstätte errichtet, an der Blut geflossen war. Nach einer Überlieferung rammte sich der Oberlaaer Bauer Leopold Knabl bei einem Sturz vom Wagen seine Heugabel in den Leib. Da er den Unfall überlebte, ließ er zum Dank das Kreuz errichten.

Eine Legende erzählt, dass ein Dieb das Kreuz abgesägt und weggeschleppt, sich aber dabei an einem rostigen Nagel verletzt habe und an einer Blutvergiftung gestorben sei.

Volksbrauchtum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alljährlich am 25. April findet die Markusprozession statt, bei der für eine gute Weinernte gebetet wird. Diese Prozession führt von der Pfarrkirche Oberlaa über die An der Kuhtrift[2] zum Schmerber-Kreuz, weiter zum Roten Kreuz, zur Pietà-Kapelle und wieder zurück zur Pfarrkirche in Oberlaa.[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Emil Schneeweis: Zur religiösen Volkskunde des südlichen Stadtrandes von Wien: Die Bildstöcke, Kreuze und Wegsäulen von Ober- und Unterlaa sowie Rothneusiedl. in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Band XXV, Selbstverlag des Vereins für Volkskunde, Wien 1971, S. 309 (Bild), S. 318 (Text). [1].
  • Werner Schubert: Favoriten. Verlag Bezirksmuseum Favoriten, 1992; S. 175.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einweihung des renovierten Roten Kreuzes 14. September 2012, abgerufen 28. März 2024.
  2. An der Kuhtrift = Straßenname in Favoriten, benannt seit 9. Juni 1987 nach dem seinerzeitigen Flurnamen dieser Gegend, am Südwestrand des heutigen Kurparks Oberlaa
  3. Schubert: Favoriten. S. 34

Koordinaten: 48° 8′ 19,4″ N, 16° 24′ 52,4″ O