Saint-Jean-Lagineste

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Saint-Jean-Lagineste
La Ginèsta
Saint-Jean-Lagineste (Frankreich)
Saint-Jean-Lagineste (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Lot (46)
Arrondissement Figeac
Kanton Saint-Céré
Gemeindeverband Causses et Vallée de la Dordogne
Koordinaten 44° 49′ N, 1° 52′ OKoordinaten: 44° 49′ N, 1° 52′ O
Höhe 251–605 m
Fläche 12,66 km²
Einwohner 384 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 30 Einw./km²
Postleitzahl 46400
INSEE-Code

Saint-Jean-Lagineste (occitanisch: La Ginèsta) ist eine Gemeinde mit 384 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Lot in der französischen Region Okzitanien.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Jean-Lagineste liegt im Nordosten der an kulturellen und kulinarischen Attraktionen überaus reichen Landschaft des Quercy. Die Hauptstadt des Quercy, Cahors, ist etwa 75 Kilometer (Fahrtstrecke) in südwestlicher Richtung entfernt. Bis zur Kantonshauptstadt Saint-Céré sind es knapp 8 Kilometer in südwestlicher Richtung. Die zu den 'Schönsten Dörfern Frankreichs' zählenden Orte Loubressac und Autoire liegen etwa 17 bzw. neun Kilometer nordwestlich.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2018
Einwohner 271 248 237 260 249 303 352

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saint-Jean-Lagineste war wohl über Jahrhunderte nur ein kleiner Weiler (hameau), der sich erst seit den 1840er Jahren – nach dem Bau einer Kirche – zu einem Dorf weiterentwickelte.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Pfarrkirche des Dorfes (Saint-Jean l’Évangeliste) stammt aus dem Jahr 1844 und ist – ein ausgesprochen seltenes Patrozinium – dem Evangelisten Johannes geweiht. Es ist ein einschiffiger Bau mit einer eingezogenen Apsis.
  • Die Wallfahrtskapelle auf dem Mont-Saint-Joseph (582 Meter) besteht aus einem quadratischen Kernbau mit vier Apsiden im Erdgeschoss, von denen eine unmittelbar hinter dem Eingangsportal anschließt, und einem achtseitigen Obergeschoss mit vier schlanken Doppelfenstern; an der Nordwestseite befindet sich ein schlanker Treppenturm. Die Kapelle wurde im Jahr 1873, d. h. nur zwei Jahre nach dem verlorenen Krieg gegen das Deutsche Reich, erbaut. Einen wesentlichen Grund für die Niederlage sahen viele Franzosen in einer nachlassenden Frömmigkeit und bemühten sich deshalb, dieser Schuld durch eine Vielzahl von Kirchenneubauten (vgl. Sacré-Cœur de Montmartre) zu begegnen. Seit dem Jahr 1883 findet einmal jährlich eine Pilgerwallfahrt zur Kapelle statt. Bereits im Jahr 1870 hatte Papst Pius IX. den Hl. Josef zum Schutzpatron der Katholischen Kirche ausgerufen. Die Heilige Familie erfuhr schon seit Jahrhunderten eine volkstümliche, aber auch von der Amtskirche immer wieder geförderte Verehrung.
  • Der sogenannte Menhir de Peyrousse oder Menhir de Peyreficade steht etwa 250 Meter östlich von Saint-Jean-Lagineste. Es ist ein etwa 2,40 Meter hoher aufrecht stehender Stein, der von kleineren Steinplatten (dalles) umgeben und teilweise auch abgestützt wird. Die Abstützung, der Ort der Aufstellung (Hang) und die Einfassung mit Steinplatten legen den Schluss nahe, dass es sich nicht um ein Monument der Megalithkultur, sondern um einen sehr viel später aufgestellten Findling handelt. In etwa 500 Metern Entfernung findet sich ein weiterer aufrecht stehender Stein (Menhir de Roume) mit einer Höhe von etwa 2,10 Metern; er dürfte etwa gleichzeitig aufgestellt worden sein.
Wallfahrtskapelle St-Joseph
Menhir de Peyrousse

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Saint-Jean-Lagineste – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien