Santa Lucia in Septisolio

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Gravur des Septizodiums von Hieronymus Cock (1518–1570), welches der Kirche den Namen gab.

Santa Lucia in Septisolio war eine der ursprünglich sieben Diakonien (lat. Diaconia Sanctae Luciae in Septa Solis) in Rom. Sie hatte auch eine Kirche und stand am Fuß des Palatinhügel in der Nähe des Septizodium von Septimius Severus, welche der Diakonie den Namen gab. Der Zeitpunkt der Zerstörung der Kirche ist unbekannt, wahrscheinlich war sie nach dem Pontifikat von Sixtus V. (1585–1590) endgültig verschwunden.

Namensherkunft und Ort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kirche befand sich an der südlichen Ecke des Palatinhügels und hatte ihren Namen von der alten römischen Ruine Septizodium des Septimius Severus, die dort lag.[1] Der Name septizodium leitet sich wiederum von septisolium, was Tempel der sieben Sonnen[2] und wurde nach den sieben Planetengottheiten (Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, und Venus) benannt,[3] oder für die Tatsache, dass er ursprünglich in sieben Teile geteilt war. Deshalb wird die Kirche der Heiligen Lucia, welche in der Nähe steht als in Septisolio, in Septizonium (beides bezieht sich auf das Septizodium), in septem solium, de septum solis, de sedes solis (Bezug auf die sieben Sonnen), oder de septem viae or in septem vias (das heißt der sieben Wege).[1] Der Katalog von Pietro Mallio, der während des Pontificates von Papst Alexander III. (1159–1181) erstellt wurde, wird sie als S. Lucie Palatii in cyrco iuxta Septa Solis, (die Kirche der) Heiligen Lucia auf dem Palatin, im Zirkus nahe den sieben Sonnen, bezeichnet.[4] Mariano Armellini versichert seinen Lesern das es alles mehr oder weniger Namen des gleichen Denkmals sind.[1]

Während des Höhepunktes der römischen Stationsgottesdienste im sechsten Jahrhundert bis zu ihrem Niedergang im elften und ihrem Ende im vierzehnten Jahrhundert diente sie als ecclesia collecta für den Freitag der ersten Woche der Fastenzeit. Das heißt, hier war der Treffpunkt für die päpstliche Prozession, die sich auf die Stationskirche des Tages, Santi Giovanni e Paolo zubewegte.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Santa Lucia in Septisolio war seit dem ersten Jahrhundert Titeldiakonie. Die Kirche wird im Liber Pontificalis als eine der ältesten Diakonien der Stadt aufgeführt.[4] Die Diakonie wird in den Biographien von Papst Leo III. (795–816) und Gregor IV. (827–844) erwähnt und befand sich neben der Kirche.[1][4] Die Kirche wird bei ihnen laut Armellini als assai vasta e ricchissimamente decorata, als recht groß und reichlich dekoriert, bezeichnet.[1]

Die Kirche bestand bis in die Zeit des Pontifikats von Papst Sixtus V. (1585–1590) in dem sie abgerissen wurde.[1] Durch Papst Sixtus V. wurde 1587 auch der Kardinaltitel aufgehoben.

Kardinaldiakone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Personen waren Titelträger der Diakonie:

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f Mariano Armellini: Le chiese di Roma dalle loro origini sino al secolo XVI. Tipografia Vaticana, Rom 1887, S. 318 (italienisch, archive.org).
  2. Ferdinand Gregorovius: History of the city of Rome in the Middle Ages. Band 3. Cambridge University Press, 1895, ISBN 978-1-108-01502-8, S. 541.
  3. Theodor Dombart: Das palatinische Septizonium zu Rom. Beck, München 1922.
  4. a b c Christian Hülsen: Le chiese di Roma nel Medio Evo. Leo S. Olschki, Florenz 1927, S. Luciae in Septem Soliis, S. 305 (italienisch, uchicago.edu).
  5. John Baldovin: The Urban Character of Christian Worship: The Origins, Development, and Meaning of Stational Liturgy. In: Orientalia Christiana Analecta. 228. Jahrgang. Pontificium Institutum Studiorum Orientalium, Rom 1987, S. 291.
  6. David M. Cheney: Santa Lucia in Septisolio (Cardinal Titular Church) (Catholic-Hierarchy). Abgerufen am 16. September 2017.