Selbstkannibalismus

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Selbstkannibalismus ist die Praxis, Teile des eigenen Körpers zu verzehren, auch genannt Autokannibalismus[1] oder Autosarcophagie.[2] Generell, nur die konsumierung von Fleisch (einschließlich Organe wie Herz oder Leber) durch ein Individuum derselben Art gilt als Kannibalismus.[3] In diesem Sprachgebrauch bedeutet Selbstkannibalismus den Verzehr von Fleisch aus dem eigenen Körper. Während einige Texte diese Definition verwenden,[4] andere benutzen den Ausdruck Autokannibalismus, das im weiteren Sinne auch den Verzehr von Haaren oder Nägeln aus dem eigenen Körper umfasst.[5]

Sowohl Menschen als auch einige Tierarten praktizieren gelegentlich Selbstkannibalismus. Beim Menschen kann es ein Symptom einer psychischen Störung sein, es gibt aber auch eine Handvoll Menschen, die freiwillig ein amputiertes Körperteil verzehrt haben. In anderen Fällen wurden Menschen als Foltermethode gezwungen, Teile von sich selbst zu essen.

Ein ähnlicher Begriff, der anders verwendet wird, ist Autophagie, der speziell den normalen Prozess des Selbstabbaus von Zellen bezeichnet. Obwohl Autophagie normalerweise nur für diesen speziellen Prozess verwendet wird, wurde sie dennoch gelegentlich als allgemeines Synonym für Selbstkannibalismus verwendet.[6]

Menschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Störung oder Symptom davon[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fingernägelkauen, das sich zum Fingernägelessen entwickelt, ist eine Form von Pica. Andere Formen von Pica sind Dermatophagie und der Zwang, die eigenen Haare zu essen, was zur Bildung von Haarballen im Magen führen kann. Unbehandelt kann dies aufgrund übermäßiger Haarbildung zum Tod führen.[7]

Selbstkannibalismus kann eine Form der Selbstverletzung und/oder ein Symptom einer psychischen Störung sein.[4] Manche halten es auch für eine eigene psychische Störung, sie ist jedoch nicht im weit verbreiteten DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Fifth Edition) aufgeführt.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Man-eaters: The Evidence for Coastal Tupi Cannibalism. In: mei(sh) dot org. Archiviert vom Original am 25. Juni 2006; abgerufen am 3. Mai 2007.
  2. Mikellides AP: Two cases of self-cannibalism (autosarcophagy). In: Cyprus Med J. 3. Jahrgang, Nr. 12, Oktober 1950, S. 498–500, PMID 14849189.
  3. Cannibalism Definition. In: Dictionary.com. Abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  4. a b Atakan Yilmaz, Emrah Uyanik, Melike C. Balci Şengül, Serpil Yaylaci, Ozgur Karcioglu, Mustafa Serinken: Self-Cannibalism: The Man Who Eats Himself. In: The Western Journal of Emergency Medicine. 15. Jahrgang, Nr. 6, August 2014, S. 701–2, doi:10.5811/westjem.2014.6.22705, PMID 25247046, PMC 4162732 (freier Volltext).
  5. a b Joan Mbabazi: Auto-cannibalism; strange but real mental illness. In: The New Times. 17. Januar 2021, abgerufen am 17. Juli 2023 (englisch).
  6. Mark Benecke: Body Modification, Autophagy. 25. August 2013, abgerufen am 16. Juli 2023.
  7. Deborah E Sah, John Koo, Vera H Price: Trichotillomania. In: Dermatol Ther. 21. Jahrgang, Nr. 1, 2008, S. 13–21, doi:10.1111/j.1529-8019.2008.00165.x, PMID 18318881.