Thomas Tumler

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Thomas Tumler
Thomas Tumler
Nation Schweiz Schweiz
Geburtstag 5. November 1989 (34 Jahre)
Geburtsort Scuol, Schweiz
Grösse 180 cm
Gewicht 84 kg
Karriere
Disziplin Riesenslalom, Super-G,
Abfahrt, Super-Kombination
Verein SSC Samnaun
Status aktiv
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt 18. Februar 2012
 Gesamtweltcup 28. (2023/24)
 Super-G-Weltcup 17. (2015/16)
 Riesenslalomweltcup 7. (2023/24)
 Parallelweltcup 4. (2019/20)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Riesenslalom 0 0 2
 Parallel-Rennen 0 1 0
letzte Änderung: 24. März 2024

Thomas Tumler (* 5. November 1989 in Scuol) ist ein Schweizer Skirennfahrer. Er ist auf die Disziplinen Riesenslalom und Super-G spezialisiert.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tumler stammt aus Samnaun im Kanton Graubünden. Als Angehöriger des Nationalen Leistungszentrums Ski Alpin Ost bestritt er ab Januar 2005 seine ersten FIS-Rennen. Seinen ersten Sieg auf dieser Stufe konnte er im März 2007 feiern. Es folgten noch drei weitere, der letzte im April 2015. Im März 2010 wurde er Erster bei den deutschen Riesenslalom-Meisterschaften auf dem Feldberg und war damit schneller als der deutsche Meister Fritz Dopfer.

Ende November 2010 startete Tumler erstmals im Europacup und kam am 15. Januar 2011 im Riesenslalom von Kirchberg zu seinen ersten Punkten. In der Europacupsaison 2011/12 gelang ihm eine deutliche Leistungssteigerung. Am 15. Januar 2012 gelang ihm als Drittplatziertem des Riesenslaloms von Méribel der erste Podestplatz, dem er drei weitere folgen liess. Sein Debüt im alpinen Skiweltcup hatte er 18. Februar 2012 beim Riesenslalom von Bansko, wo er im ersten Durchgang ausschied. Die ersten Weltcuppunkte gewann er bei seinem dritten Renneinsatz mit Platz 26 beim Riesenslalom von Kranjska Gora am 10. März 2012. Zum Abschluss der Saison gewann er den Schweizer Super-G-Meistertitel. Nach diesen guten Leistungen folgte die Aufnahme Tumlers ins B-Kader von Swiss-Ski.[1]

Im Winter 2012/13 konzentrierte sich Thomas Tumler hauptsächlich auf den Europacup, wobei ihm am 15. März 2013 im Riesenslalom von Sotschi der erste Sieg gelang. Auch im Winter 2013/14 bestritt er überwiegend Europacuprennen. Er gewann einen Super-G in Val-d’Isère und errang im Verlaufe des Winters drei weitere Podestplätze. Damit entschied er sowohl die Gesamtwertung als auch die Super-G-Wertung für sich, was ihm einen fixen Startplatz für sämtliche Rennen der kommenden Weltcupsaison einbrachte. Ebenso wurde er ins A-Kader von Swiss-Ski aufgenommen.[2] Nachdem Ergebnisse in den Weltcup-Punkterängen zuvor spärlich gewesen waren, vermochte sich Tumler in der Saison 2014/15 zu steigern und klassierte sich in zwei Super-Gs unter den besten 15. Dasselbe gelang ihm zunächst auch in der Saison 2015/16. Im letzten Rennen des Winters, den Riesenslalom von St. Moritz am 17. März 2016, fuhr er als Achter erstmals unter die besten zehn.

Im Winter 2016/17 konnte Tumler nur sechs Rennen bestreiten und musste um den Jahreswechsel die Saison wegen anhaltender Rückenbeschwerden vorzeitig abbrechen.[3] Tumlers bestes Ergebnis in der Saison 2017/18]] war ein zwölfter Platz im Super-G von Beaver Creek. Er nahm an den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang teil und belegte im Riesenslalom Platz 26. Da er in dieser Disziplin kein einziges zählbares Weltcupergebnis vorzuweisen hatte, verschlechterten sich seine Startpositionen zusehends. Beim ersten Riesenslalom der darauffolgenden Weltcupsaison 2018/19 in Beaver Creek musste Tumler mit der Nummer 48 starten. Mit überlegener Bestzeit im zweiten Durchang stiess er vom 21. auf den dritten Platz vor und erzielte damit überraschend seine erste Podestplatzierung. Gleichzeitig beendete er eine über sieben Jahre andauernde Durststrecke des Schweizer Teams in dieser Disziplin, das seit Februar 2011 nicht mehr unter den besten drei vertreten gewesen war.[4]

Dieser Erfolg bescherte Tumler zu Beginn der Saison 2019/20 die Aufnahme in die Nationalmannschaft.[5] Zunächst war der Winter von mittelmässigen Ergebnissen und mehreren Ausfällen geprägt, bis er dann am 9. Februar 2020 im Parallel-Riesenslalom von Chamonix überraschend den zweiten Platz belegte und nur seinem Teamkollegen Loïc Meillard den Vortritt lassen musste.[6] Tumler verpasste fast die gesamte Saison 2020/21, nachdem er Anfang Dezember 2020 in einem Trainingslauf gestürzt war und einen Bandscheibenvorfall erlitt, der operiert werden musste.[7] Die Rückkehr an die Weltspitze gestaltete sich schwierig, denn in der Weltcupsaison 2021/22 konnte er sich nur dreimal in den Punkterängen klassieren. Daraufhin entschloss er sich dazu, auf Super-Gs zu verzichten und sich ganz auf den Riesenslalom zu konzentrieren. Im Winter 2022/23 war sein bestes Ergebnis ein fünfter Platz, erzielt beim Weltcupfinal in Soldeu.

Nochmals eine Steigerung gelang Tumler in der Saison 2023/24, was er selbst mit Mentaltraining und einen härteren Skimodell erklärte.[8] Während die erste Hälfte der Saison 2023/24 von Vorsicht und entsprechenden Ergebnissen im Mittelfeld geprägt war, fuhr er ab Februar 2024 konstant unter die besten zehn. Schliesslich belegte er am 16. März 2024 im letzten Weltcup-Riesenslalom des Winters den dritten Platz und stand somit im Alter von 35 Jahren zum dritten Mal in seiner Karriere auf dem Podest.

Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltcup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 10 Platzierungen unter den besten zehn, davon 3 Podestplätze

Weltcupwertungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Gesamt Super-G Riesenslalom Parallel
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
2011/12 138. 5 48. 5
2013/14 123. 10 43. 10
2014/15 100. 42 32. 37 49. 5
2015/16 73. 109 21. 109
2016/17 139. 9 46. 9
2017/18 80. 57 23. 57
2018/19 49. 163 28. 39 18. 124
2019/20 69. 124 28. 33 41. 11 4. 80
2021/22 104. 40 42. 13 32. 27
2022/23 62. 115 - - 17. 115
2023/24 28. 295 - - 7. 295

Europacup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Saison 2011/12: 7. Super-G-Wertung, 7. Riesenslalomwertung
  • Saison 2012/13: 4. Gesamtwertung, 4. Riesenslalomwertung, 9. Super-G-Wertung
  • Saison 2013/14: 1. Gesamtwertung, 1. Super-G-Wertung, 2. Riesenslalomwertung
  • Saison 2014/15: 7. Gesamtwertung, 6. Riesenslalomwertung, 8. Kombinationswertung
  • Saison 2017/18: 7. Riesenslalomwertung
  • 14 Podestplätze, davon 3 Siege:
Datum Ort Land Disziplin
15. März 2013 Sotschi Russland Riesenslalom
22. Januar 2014 Val-d’Isère Frankreich Super-G
27. Februar 2018 St. Moritz Schweiz Riesenslalom

Nor-Am Cup[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1 Sieg:
Datum Ort Land Disziplin
21. November 2021 Copper Mountain USA Riesenslalom

Weitere Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Selektionen Herren Ski Alpin 2012/13. (PDF) In: Swiss-Ski. 2012, archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 10. Mai 2024.
  2. Selektionen Herren Ski Alpin 2014/15. (PDF) In: Swiss-Ski. 2014, archiviert vom Original am 15. April 2014; abgerufen am 10. Mai 2024.
  3. Marcel W. Perren: Sensations-Tumler dachte 2017 an Karriere-Ende! In: Blick. 3. Dezember 2018, abgerufen am 10. Mai 2024.
  4. Thomas Tumler fährt dank sensationellem 2. Lauf aufs Riesenslalom-Podest. In: Watson. 2. Dezember 2018, abgerufen am 2. Dezember 2018.
  5. Thomas Tumler neu im höchsten Kader von Swiss Ski. In: Südostschweiz. 25. April 2019, abgerufen am 10. Mai 2024.
  6. Doppelsieg! Meillard gewinnt vor Tumler und holt die kleine Kugel. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 9. Februar 2020, abgerufen am 10. Mai 2024.
  7. Thomas Tumler fällt mit Rückenverletzung lange aus. In: Schweizer Radio und Fernsehen. 11. Dezember 2020, abgerufen am 10. Mai 2024.
  8. David Bernold: «Das Schicksal wollte, dass ich weiterfahre» – es passt endlich bei Thomas Tumler. In: Watson. 6. März 2024, abgerufen am 10. Mai 2024.