Ursula Fehlig

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Ursula Fehlig (geboren 12. August 1928 in Wien; gestorben 15. September 1982 in Berlin)[1] war eine deutsch-österreichische Modedesignerin, Modegrafikerin und Professorin für Mode an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursula Fehlig begann 1944 ein Architekturstudium an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Nach einem Jahr brach sie das Studium ab und begann 1947 ein Grafikstudium in Leipzig an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, das sie 1952 mit dem Diplom abschloss. Zu ihren Lehrern zählten Egon Pruggmayer und Max Schwimmer. Anschließend arbeitet sie freiberuflich als Grafikerin.[2]

Von 1954 bis 1956 studierte sie Modedesign an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee, u. a. bei Arno Mohr. Nach dem Diplom arbeitet sie als Modegestalterin und Modegrafikerin am Modeinstitut der DDR. 1957 wechselte sie als Dozentin für Entwurf an die Ingenieurschule für Bekleidungstechnik (heute Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin). 1961 übernahm sie als Dozentin das Fachgebiet Mode an der Kunsthochschule Berlin, das sie bis zu ihrem Tod leitete.[3] 1969 erfolgte ihre Berufung als Professorin für Modegestaltung.[2]

Neben der Lehrtätigkeit arbeitete sie für das Fernsehen der DDR und stattete Fernsehproduktionen aus, machte Bekleidungsentwürfe für Volkskunstensembles und veröffentlichte Texte und Grafiken in Mode- und Fachzeitschriften. Sie war Herausgeberin einer Kostümkunde.

Ursula Fehlig war Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR und zwischen 1964 und 1979 gewähltes Mitglied der Sektion Kunsthandwerk/Formgestaltung des VBK der DDR. Sie beteiligte sich an DDR-Kunstausstellungen in Dresden sowie an Bezirkskunstausstellungen. Studienreisen führten sie in verschiedene Länder des Ostblocks.
Sie war als Expertin häufiger Gast der Sendung Das Professorenkollegium tagt des Deutschen Fernsehfunks.[4]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1982/83: X. Kunstausstellung der DDR, Dresden[5]
  • 2019: Zwischen Schein und Sein. Modegrafik in der DDR 1960–1989. Reinbeckhallen Berlin[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1973 wurde Ursula Fehlig mit der Verdienstmedaille der DDR geehrt. Der Vaterländische Verdienstorden in Bronze wurde ihr 1977 verliehen.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kostümkunde. Mode im Wandel der Zeiten. Fachbuchverlag, Leipzig 1978
  • Mode gestern und heute. Fachbuchverlag, Leipzig 1982

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • René König: Menschheit auf dem Laufsteg: Die Mode im Zivilisationsprozeß. Hanser, München 1985, ISBN 978-3-446-14407-1.
  • Rebecca Menzel: Jeans in der DDR. Vom tieferen Sinn einer Freizeithose. Ch. Links, Berlin 2004, ISBN 978-3-86153-335-1.
  • Rudolf Grüttner: Zeitenwende – Wendezeiten. Erinnerungen. Stiftung Plakat Ost, Oranienburg 2017, ISBN 978-3-00-055797-2
  • Ute Lindner (Hrsg.): Zwischen Schein und Sein. Modegrafik 1960–1990. Lehmstedt, Leipzig 2020, ISBN 978-3-95797-113-5, S. 54–55, 57–61, 234

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Professor Ursula Fehlig in Berlin verstorben. In: Neues Deutschland. 17. September 1982, abgerufen am 2. März 2020.
  2. a b c Künstler und Hochschullehrer. In: Kunsthochschule Berlin (Hrsg.): Beiträge 8/9. 15. Juni 1981.
  3. Jens Semrau (Hrsg.): Was ist dann Kunst? Die Kunsthochschule Weißensee 1946-1989 in Zeitzeugengesprächen. Lukas, Berlin 2004, ISBN 978-3-936872-29-3, S. 131.
  4. Professorenkollegium. In: Neues Deutschland. 25. November 1969, abgerufen am 2. März 2020.
  5. IX. Kunstausstellung der DDR. In: Verband Bildender Künstler der DDR (Hrsg.): Ausstellungskatalog. 1982.
  6. Zwischen Schein und Sein. Modegrafik in der DDR 1960 – 1989. Reinbeckhallen Berlin, 18. Juli 2018, abgerufen am 2. März 2020.