Ute Leimgruber

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Ute Leimgruber (* 19. Juni 1974 in Marktredwitz) ist eine römisch-katholische Theologin und Professorin für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Regensburg.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Theologie in Regensburg und Graz und der Promotion bei Rainer Bucher war Ute Leimgruber von 2003 bis 2009 als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Pastoraltheologie und Homiletik der Theologischen Fakultät Fulda bei Richard Hartmann tätig. 2010 erfolgte die Habilitation. Nach Lehraufträgen in Erlangen–Nürnberg, Fulda, Innsbruck, Köln und Bamberg hatte Leimgruber die Studienleitung bei Theologie im Fernkurs in Würzburg von 2010 bis 2017 inne. Seit 2019 ist sie die Inhaberin der Professur für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Regensburg, die sie bereits seit 2017 vertreten hatte.[1]

Forschungsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den Forschungsschwerpunkten, die Ute Leimgruber an ihrer Professur setzt, zählen die Sozialpastoral und die diakonische Präsenz nach dem Ende der Volkskirche, die Bezüge von gesellschaftlichen Diskriminierungs- und Exklusivierungsdynamiken – z. B. Rassismus und Sexismus – und Religion/kirchlichem Handeln sowie die Rezeption postkolonialer Theorien der Theologie. Des Weiteren betreibt sie theologisch-feministische Forschung unter Berücksichtigung von Intersektionalitätsansätzen mit dem Schwerpunkt auf sexuellen und spirituellen Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche. Außerdem werden die Zusammenhänge von erwarteter und tatsächlicher Relevanz theologischen Forschens untersucht.

Leimgruber ist gemeinsam mit Bernhard Spielberg Schriftleiterin der Fachzeitschrift Lebendige Seelsorge, Stiftungsrätin der Herbert Haag Stiftung für Freiheit in der Kirche, berufenes Mitglied im Forum „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ des Synodalen Wegs, Mitglied der Theologischen Kommission des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Pastoraltheologie e.V.[1]

Des Weiteren ist Leimgruber stellvertretende Universitätsfrauenbeauftragte der Universität Regensburg.[2]

Missbrauchsforschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Herausgabe des Buches Erzählen als Widerstand wurde ein Beitrag zur Aufarbeitung und Prävention von spirituellem und sexuellem Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche geleistet.[3] In der Publikation Catholic Women sammelte Leimgruber die Beiträge von Frauen weltweit, die ihre Stimme gegen Missstände und Machtmissbrauch, Diskriminierung und Gewalt erheben.

Um Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche aufzuklären und zu verhindern, ging im Jahr 2022 die Website ''missbrauchsmuster.de'' online. Sie dient als Plattform für Erforschung, Fortbildung und Erzählprojekte im Kontext der im komplexen Feld von Gewalt gegen Frauen in der katholischen Kirche wirkenden verborgenen Muster (sogenannte hidden patterns). Die Professur für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Regensburg ist einer von nur wenigen Wissenschaftsstandorten weltweit, an dem mit einem Schwerpunkt auf geschlechtsspezifische Aspekte die Muster von spirituellem und sexuellem Missbrauch an erwachsenen Frauen in der katholischen Kirche erforscht werden.

Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Inhaberin der Professur - Universität Regensburg. Abgerufen am 20. Juni 2020.
  2. Frauenförderung & Frauenbeauftragte - Universität Regensburg. Abgerufen am 15. Oktober 2020.
  3. deutschlandfunk.de: MeToo-Debatte in der katholischen Kirche - "Es sind keine Einzelfälle, es sind viele". Abgerufen am 27. September 2022.
  4. Ute Leimgruber: Trans. In: Zuversichtsargumente. Brill | Schöningh, 2022, ISBN 978-3-506-79346-1, S. 314–337, doi:10.30965/9783657793464_017 (schoeningh.de [abgerufen am 5. Dezember 2022]).
  5. Ute Leimgruber: Vulnerance of Pastoral Care. In: Religions. Band 13, Nr. 3, 17. März 2022, ISSN 2077-1444, S. 256, doi:10.3390/rel13030256 (mdpi.com [abgerufen am 5. Dezember 2022]).
  6. Buchvorstellung beim Aschendorff-Verlag. Abruf am 8. Dezember 2020.