Wharanui

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wharanui
Geographische Lage
Wharanui (Neuseeland)
Wharanui (Neuseeland)
Koordinaten 41° 56′ S, 174° 5′ OKoordinaten: 41° 56′ S, 174° 5′ O
Region-ISO NZ-MBH
Staat Neuseeland Neuseeland
Region Marlborough
Distrikt Marlborough District
Ward Wairau-Awatere Ward
Einwohner wenige
Höhe 5 m
Postleitzahl 7285
Telefonvorwahl +64 (0)3
Fotografie des Ortes

Wharanui Farmland
Kleine anglikanische Kirche St Oswalds, Wharanui

Wharanui ist eine kleine Siedlung im Marlborough District auf der Südinsel von Neuseeland.

Die Siedlung befindet sich auf einem 20 km langen und bis zu 2 km breiten Küstenstreifen zwischen Ward und Clarence, am nördlichen Teil der Ostküste Südinsel. Der Küstenstreifen von Wharanui erstreckt sich von Chancet Rocks im Norden bis zum Willawa Point im Süden. Er besteht im Wesentlichen aus Sanddünen und fruchtbarem Schwemmland.[1]

Blenheim im Norden, liegt 61 Straßenkilometer entfernt und nach Kaikoura im Südwesten sind es rund 70 km. Verkehrstechnisch bestens angebunden, führt der New Zealand State Highway 1 entlang der Küste direkt durch das Farmland der Siedlung. Auch der South Island Main Trunk Railway durchquert das Siedlungsgebiet, besitzt aber heute keinen Haltepunkt zur verkehrstechnischen Anbindung mehr.[2]

Geologische Anomalie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem 1988 veröffentlichten wissenschaftlichen Artikel wurde diskutiert, woher der außergewöhnlich hohe Anteil an Iridium und 18 verschiedenen anderen Elementen, die in der Gegend von Wharanui nachgewiesen wurden, kommen könnten. Besonders die hohen Konzentrationen von Nickel, Chrom und Iridium, die in ihrer Konzentration untypisch für Schichten der Erdkruste sind, könnten darauf hinweisen, dass zum Ende der Kreidezeit ein Meteoriteneinschlag in dem Gebiet stattgefunden hat.[3]

Wharanui ist der maorische Name einer einheimischen Flachsart, phormium tenax, und Flachs war genau das, was die Siedler der ersten Tage in der Gegend angebaut haben.

Als der South Island Main Trunk Railway von Blenheim weiter nach Süden an der Ostküste weiter gebaut wurde, bekam der Ort 1915 einen eigenen kleinen Bahnhof. Die Station wurde am 3. Oktober 1915 für den Gütertransport und am 4. Dezember 1915 für den Personenverkehr eröffnet.[4] Am 29. März 1981 wurde der Personentransport eingestellt und am 13. Oktober 1986 würde die Anbindung an den Gütertransport aufgeben.

Sehenswürdigkeit

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beeindruckendstes Gebäude der Gegend ist die kleine anglikanische Kirche St Oswalds, direkt an dem State Highway liegend jedem vorbeifahrenden sofort auffällt. Die Kirche wurde 1927 von dem Siedler Charles Frank Murray errichtet. Die Familie Murray besaß seinerzeit das größte Anwesen in dem Siedlungsgebiet. Heute wird die Kirche von der Gemeinde Awatere Christian Joint Venture, die sich aus allen christlichen Glaubensrichtungen zusammensetzt, genutzt.[5]

  • Helga Neubauer: Wharanui. In: Das Neuseeland Buch. 1. Auflage. NZ Visitor Publications, Nelson 2003, ISBN 1-877339-00-8, S. 635.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Shona McCahon und weitere Autoren: South Marlborough Coastal Marine & Terrestrial Areas. In: Marlborough District Council (Hrsg.): Marlborough Coastal Study. Wellington Juni 2014, S. 250 (englisch, Online [PDF; 3,3 MB; abgerufen am 10. Dezember 2014]).
  2. Topo250 maps. Land Information New Zealand, abgerufen am 6. September 2017 (englisch).
  3. C. P. Strong, R. R. Brooks, C. J. Orth, Xue-Ying Mao: An iridium-rich calcareous claystone (Cretaceous-Tertiary boundary) from Wharanui, Marlborough, New Zealand. In: Royal Society of New Zealand (Hrsg.): New Zealand Journal of Geology and Geophysics. Volume 31, 1988, ISSN 0028-8306, S. 191–195, doi:10.1080/00288306.1988.10417768 (englisch).
  4. Juliet Scoble: Names & Opening & Closing Dates of Railway Stations in New Zealand – 1863 to 2010. (PDF; 909 kB) Rail Heritage Trust of New Zealand, archiviert vom Original am 24. Juli 2020; abgerufen am 10. Dezember 2014 (englisch, Seite 142).
  5. Awatere and East Coast Churches. Anglican Diocese of Nelson, abgerufen am 10. Dezember 2014 (englisch).