Wilhelm Gallhof

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Wilhelm Gallhof (* 24. Juli 1878 in Iserlohn; † 28. Mai 1918[1]) war ein deutscher Maler und Bildhauer. Er gehörte zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu den wichtigsten Malern von Frauenakten im impressionistischen und Jugendstil.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm Gallhof: Die Korallenkette (1917)

Über Gallhof ist wenig Biografisches bekannt.[2] Einigen Quellen zufolge studierte er Kunst bei dem Historienmaler Johann Caspar Herterich an der Akademie der Bildenden Künste München, danach an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe bei Ludwig Schmidt-Reutte und schließlich bei dem der Berliner Secession angehörenden Maler Lovis Corinth in Berlin. Er arbeitete unter anderem in Weimar und Paris. Wilhelm Gallhof hatte einen schnellen Malstil und war wegen seiner zahlreichen, damals als pornografisch geltenden erotischen Gemälde umstritten, aber in Kunstkreisen akzeptiert und hoch geschätzt. Seine Motive passten in den Zeitgeist des Aufbruchs vor dem Ersten Weltkrieg und nahmen das Lebensgefühl der Goldenen Zwanzigerjahre vorweg. Gallhof fiel als Soldat am Ende des Ersten Weltkriegs im Alter von etwa 40 Jahren.

Wilhelm Gallhof war Mitglied im Deutschen Künstlerbund.[3]

Gallhofs berühmtestes und häufig zitiertes und kopiertes Werk ist Die Korallenkette. Der Akt zeigt eine vollständig entkleidete Frau auf einem Sessel, die in den Handspiegel blickt und Korallenketten am Hals und am Fußgelenk trägt. Das Gemälde erschien 1917 auf der Titelseite der Münchner Kunst- und Literaturzeitschrift Jugend.

Gemälde von Wilhelm Gallhof (kleine Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wilhelm Gallhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Konrad Herter: Begegnungen mit Menschen und Tieren: Erinnerungen eines Zoologen 1891–1978. Duncker & Humblot, Berlin 1979, ISBN 3-428-04549-1, S. 67.
  2. Geburts- und Sterbedaten finden sich in der Checklist of Painters from 1200-1994 (Hrsg.: Witt Library of the Coundauld Institute), Fitzroy Dearborn Publications, 1997. S. 177, ISBN 978-1-884964-37-4. Im Monogrammlexikon/Dictionary of Monograms 2 (Hrsg.: Paul Pfisterer), Gruyter 1995, S. 917, ISBN 978-3-11-014300-3, stehen Geburts- und Sterbejahr sowie der Vermerk, Gallhof sei im Ersten Weltkrieg gefallen. Eine von zahlreichen zeitgenössischen Würdigungen des „Malers und Radierers“ Wilhelm Gallhof schrieb der in Weimar lehrende Kunsthistoriker Wilhelm Schölermann (* 6. Januar 1865 in Hamburg, † 4. Mai 1923 in Weimar) 1912 in der von E. A. Seemann herausgegebenen Zeitschrift für Bildende Kunst (Band 47).
  3. kuenstlerbund.de: Ordentliche Mitglieder des Deutschen Künstlerbundes seit der Gründung 1903 / Gallhof, Wilhelm (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kuenstlerbund.de (abgerufen am 31. Juli 2015)
  4. Das Gemälde befindet sich in der Berlinischen Galerie.