Aberdeen Castle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aberdeen Castle
Castlegate in Aberdeen, ehemaliger Standort des Aberdeen Castles.

Castlegate in Aberdeen, ehemaliger Standort des Aberdeen Castles.

Staat Vereinigtes Königreich
Burgentyp Hügelburg
Erhaltungszustand keine Überreste, zerstört um 1308
Geographische Lage 57° 9′ N, 2° 5′ WKoordinaten: 57° 8′ 57″ N, 2° 5′ 25″ W
Aberdeen Castle (Aberdeen)
Aberdeen Castle (Aberdeen)

Aberdeen Castle war eine spätmittelalterliche Festung[1] in der schottischen Stadt Aberdeen.[2] Es stand auf dem Castle Hill, einem Ort, der heute als Castlegate (gepflasterter Platz im Stadtzentrum) bekannt ist.[3]

1308 soll das von den Engländern gehaltene Schloss vom schottischen König Robert I. niedergebrannt und die Besatzung getötet worden sein.

Legenden zufolge soll der Wahlspruch der Stadt Aberdeen (Bon Accord) auf das gleichnamige Losungswort zurückzuführen sein, mit dem die endgültige Zerstörung des Schlosses eingeleitet wurde.[4][5]

Aberdeen Castle wurde 1295 an England abgetreten. Nach seinem Sieg über die Schotten bereiste Eduard I. am 14. April 1296 die schottische Ostküste und kam auch nach Aberdeen, wo er eine Zeit im Schloss verweilte.[6]

Nachdem im nächsten Jahr die Engländer bei Dunnottar Castle besiegt wurden, marschierte William Wallace mit seinen Truppen gegen Aberdeen. Ziel war es, die von England genommene Ostküste für Schottland zurückzuerobern.

Dort angekommen fanden sie die Engländer eiligst ihre Abreise planend. Die Flucht sollte mit rund 100 Schiffen stattfinden. Überrascht von der schnellen Ankunft Wallace' in Aberdeen wurden Schiffsbesatzung und Soldaten getötet, die Fracht beschlagnahmt und die wegen Ebbe im Hafen festsitzenden Schiffe niedergebrannt.

Der Engländer Sir Henry de Latham, der mit der Leitung von Aberdeen Castle betraut worden war, lief im Chaos des Gefechtes auf die schottische Seite über und erklärte den schottischen König John de Balliol als rechtmäßigen Eigentümer des Schlosses.[7][8]

Es wird angenommen, dass das Schloss im Juni 1308 während der schottischen Unabhängigkeitskriege von König Robert I. niedergebrannt wurde.[9] Robert und seine Männer belagerten zunächst das Schloss und vernichteten dann die englische Garnison, um eine Benutzung durch die Truppen Eduards II. zu verhindern.

Die Schotten töteten jeden Mann, der ihnen in die Hände fiel. Sie folgten damit dem Beispiel Eduards I., der seine Gefangenen hinrichten ließ.[10]

Am 10. Juli 1308 verließen englische Schiffe die Hafenstadt Hartlepool, um erfolglos die englische Garnison in Aberdeen zu unterstützen.[11] Im August 1308 wurden der diensthabende Offizier von Aberdeen Castle, Gilbert Pecche, und seine verbliebenen Truppen aus der Stadt gejagt.[4] Nach der Zerstörung von Aberdeen Castle marschierte Robert I. mit seinen Truppen gegen Forfar Castle mit dem Ziel es ebenfalls zu erobern.[10]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Aberdeen’s Castle (Memento vom 21. Juni 2011 im Internet Archive)
  2. Eintrag zu Aberdeen Castle in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  3. Castlehill. The Doric Columns, abgerufen am 18. August 2013.
  4. a b 1308: Seige of Aberdeen Castle. Bon Accord Metal Detecting and Historical Society, abgerufen am 18. August 2013.
  5. Keith, Alexander: A Thousand Years of Aberdeen. Aberdeen University Press, Aberdeen 1987.
  6. Journal of the Movements of King Edward I in Scotland, 1296 (Memento vom 6. Februar 2012 im Internet Archive)
  7. Andrew de Moray Unsung Hero of Scotland's Wars of Independence. Abgerufen am 18. August 2013.
  8. Rebel Commander. Archiviert vom Original am 16. Mai 2007; abgerufen am 18. August 2013.
  9. Welcome to Aberdeen. destination-scotland.com, archiviert vom Original am 4. Mai 2007; abgerufen am 18. August 2013.
  10. a b George Lillie Craik und Charles MacFarlane: The Pictorial History of England: Being a History of the People, as Well as a History of the Kingdom. C. Knight & Co., 1841 (google.com).
  11. Notable Dates in history (Memento vom 26. Mai 2013 im Internet Archive)