Ando Hakob

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Badener Boxer Ando Hakob ist amtierender Schweizermeister im Super-Leichtgewicht
Ando Hakob (2017)

Ando Hakob (* 6. März 1989 in Jerewan, Armenische SSR als Andranik Hakobyan) ist ein Schweizer Profi-Boxer aus Baden. Ando Hakob ist WBF-Intercontinental-Champion im Weltergewicht seit Dezember 2021.

Ando Hakob wurde als Sohn des armenischen Elektroingenieurs Hrachik Hakobyan († 2015) und der Silva Shachbazian in der armenischen Hauptstadt Jerewan geboren. Hakob wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.[1] Die ersten sieben Jahre verbrachte er in Jerewan sowie auf dem Bauernhof seiner Grosseltern in der Region Aparan. 1996 flüchtete er mit seiner Familie durch Weissrussland und Polen nach Deutschland.[2] Nach drei Jahren wurde der Asylantrag abgelehnt. Seine Familie verliess Deutschland und reiste weiter nach Frankreich und Spanien. Im August 1999 beantragte die Familie in der Schweiz erfolgreich Asyl. 2011 schloss Ando Hakob eine Ausbildung als kaufmännischer Angestellter ab.

Anfänge und Amateurkarriere

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit 18 Jahren fing Ando Hakob mit dem Boxtraining an. Ein Jahr später, am 20. November 2008, gewann er seinen ersten Amateur-Boxkampf. In den Jahren bis 2010 folgten weitere 18 Amateurkämpfe.[3] 2010 gewann er den Schweizer Meistertitel im Halb-Weltergewicht, indem er den mit 85 Kämpfen viel erfahreneren Ricardo Silva Ramos mit 16:12 Punkten bezwang. 2011 bestritt Hakob sein erstes internationales Turnier in Paris und belegte nach Siegen gegen Italien und Deutschland den zweiten Platz. 2012 wechselte Hakob zum Boxclub Singen,[4] wo er mehr als ein Jahr lang ungeschlagen blieb und an weiteren internationalen Turnieren Kämpfe gewann.[5] Seine Bilanz liegt bei 62 Siegen in 67 Amateurkämpfen (62-5-0). Nach einer Schulteroperation wechselte Ando Hakob 2014 in den professionellen Boxsport.[5]

Seinen ersten professionellen Boxkampf bestritt Ando Hakob in Frankfurt. Er gewann diesen bereits in der ersten Runde nach einem Knockout. Seinen zweiten Profikampf in Hannover gewann er in der zweiten Runde, ebenfalls durch Knockout. Inzwischen blickt Ando Hakob auf 19 Profikämpfe zurück, wovon er 16 gewinnen konnte. Seine K.-o.-Bilanz liegt bei 32 %.[6] Er rangiert auf Platz 278 der Weltergewicht-Weltrangliste der unabhängigen Plattform BoxRec.[7] Er ist seit seinem Sieg gegen Cedric Kassongo im November 2017 amtierender Schweizer Meister im Super-Leichtgewicht.[8] Am 11. Dezember 2021 gewann er in Baden den Titelkampf gegen Alessandro Fersula um den Intercontinental-Gürtel der World Boxing Federation (WBF) im Weltergewicht.[9]

Liste der Profikämpfe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
17 Siege (davon 7 Siege durch K. o., 10 Siege nach Punkten), 1 Niederlage, 2 Unentschieden[7]
Ergebnis
Gegner
Typ
Runden
Datum
Ort
Sieg Bulgarien Kemal Faik KO 1/4 2015-07-11 Deutschland Frankfurt, Deutschland
Sieg Turkei Ahmet Ramazan Acar TKO 1/4 2015-08-15 Deutschland Hannover, Deutschland
Sieg Deutschland Mazen Girke UD 6 2015-10-02 Deutschland Hamburg-Wilhelmsburg, Deutschland
Sieg Ungarn Istvan Szucs PTS 4 2015-12-05 Schweiz Spreitenbach, Schweiz
Sieg Iran Reza Rahimi TKO 1/4 2016-05-22 Deutschland Königs Wusterhausen, Deutschland
Sieg Ungarn Gyula Vajda PTS 12 2016-06-18 Schweiz Basel, Schweiz
Sieg Bosnien und Herzegowina Jovica Kokot RTD 3/4 2017-05-06 Deutschland Königsbrunn, Deutschland
Sieg FrankreichFrankreich Chaquib Fadli PTS 12 2017-05-27 Schweiz Olten, Schweiz
Sieg Georgien Giorgi Gviniashvili KO 5/8 2017-10-07 Schweiz Bern, Schweiz
Sieg Schweiz Cedric Kassongo SD 10 2017-11-24 Schweiz Genf, Schweiz
Unentschieden FrankreichFrankreich Morgan Ndong Zue SD 6 2018-04-14 Schweiz Basel, Schweiz
Niederlage Ungarn Zoltan Szabo UD 6 2018-04-28 Deutschland Offenburg, Deutschland
Sieg Georgien Bacho Kvaratskhelia UD 6 2018-08-25 Schweiz Basel, Schweiz
Sieg FrankreichFrankreich Chaquib Fadli PTS 10 2018-11-10 Deutschland Bruchsal, Deutschland
Sieg Lettland Ivans Levickis KO 3/6 2018-12-26 Schweiz Bern, Schweiz
Unentschieden Schweiz Ricardo Silva MD 10 2019-06-01 Schweiz Bern, Schweiz
Sieg FrankreichFrankreich Moussa Gary MD 6 2019-08-30 Schweiz Uster, Schweiz
Sieg Georgien Zaza Amiridze UD 6 2021-08-28 Schweiz Basel, Schweiz
Sieg ItalienItalien Alessandro Fersula UD 10 2021-12-11 Schweiz Baden, Schweiz
Sieg Bosnien und Herzegowina Adnan Zilic TKO 3/8 2022-06-25 Deutschland Heilbronn, Deutschland

Ando Hakob provoziert seine Gegner oft auf Social-Media-Plattformen und im Ring.[10] Der amerikanische Sportsender 120 Sports nannte ihn den schnellsten Boxer der Welt.[11] Von 2009 bis 2011 war Hakob Mitglied des Swiss Boxing Teams. Am 17. Februar 2018 sollte Ando Hakob einen internationalen Profikampf gegen Innocent Anyanwu aus den Niederlanden bestreiten. Da Anyanwus HIV-Test nicht aktuell genug war, fand der Kampf nicht statt. Stattdessen wurde ein Showkampf gegen den französischen Boxer Mevludin Sulejmani aus Strassburg ausgetragen, den Ando Hakob gewann.[12]

Commons: Ando Hakob – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Simon Jäggi: Ein einziges Ziel. In: Surprise. Nr. 412, 2. November 2017, S. 8–11, abgerufen am 31. Dezember 2022.
  2. Nadine Nikles: Vom Flüchtlingsjungen zum Profiboxer. In: Kompass. Radio SRF Virus, 16. Juni 2017, abgerufen am 14. Februar 2018 (mit Audio; 10:53 min).
  3. Bewegtes Leben: Ando Hakob boxte sich schon immer durch. In: Badener Tagblatt. 23. Januar 2017, abgerufen am 14. Februar 2018.
  4. Boxclub Singen. Abgerufen am 14. Februar 2018 (deutsch).
  5. a b Ando Hakob – Portrait of a Fighter. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
  6. Fabio Baranzini: Dieser Badener will einer der besten Boxer der Welt werden. In: Badener Tagblatt. 1. Oktober 2015, abgerufen am 14. Februar 2018.
  7. a b Ando Hakob. BoxRec, abgerufen am 1. November 2019.
  8. Historischer Boxerfolg: Ando Hakob ist Schweizer Meister. In: Aargauer Zeitung. 14. Februar 2018, abgerufen am 15. Februar 2018.
  9. BoxGala z Bade endet mit Sieg vom Ando Hakob. In: Limmattaler Nochrichte. 12. Dezember 2021.
  10. Fabio Baranzini: Badener Boxer Ando Hakob: Der Mann mit zwei Gesichtern. In: Oltner Tagblatt. 26. Mai 2017, abgerufen am 14. Februar 2018.
  11. Dieser Badener beeindruckt Sportwelt: Sie nennen ihn den schnellsten Boxer der Welt. In: Badener Tagblatt. 12. Februar 2017, abgerufen am 14. Februar 2018.
  12. Gregor Stadelmann: Der Kampf war vorbei, ehe er anfing: Gegner von Ando Hakob durfte nicht antreten. In: Badener Tagblatt. 20. Februar 2018, abgerufen am 22. Februar 2018.