Arrows A20

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Arrows A20
Ein Arrows A20 bei einem historischen Rennen in Lédenon 2012

Ein Arrows A20 bei einem historischen Rennen in Lédenon 2012

Konstrukteur: Vereinigtes Konigreich Arrows
Designer: Mike Coughlan, Eghbal Hamidy (Designer)
Vorgänger: Arrows A19
Nachfolger: Arrows A21
Technische Spezifikationen
Chassis: Gepresstes Kompositmonocoque aus CFK
Motor: Arrows A20E 2.998 cm³, 72°-V10-Saugmotor
Radaufhängung vorn: Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und dynamischen Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Radaufhängung hinten: Doppelquerlenkerachse mit innenliegenden Federn und dynamischen Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen
Länge: 5140 mm
Breite: 1798 mm
Höhe: 1000 mm
Radstand: 2995 mm
Gewicht: 0600 kg
Reifen: Bridgestone
Benzin: Repsol
Statistik
Fahrer: 14. Spanien Pedro de la Rosa
15. Japan Toranosuke Takagi
Erster Start: Großer Preis von Australien 1999
Letzter Start: Großer Preis von Japan 1999
Starts Siege Poles SR
16
WM-Punkte: 1
Podestplätze:
Führungsrunden: — über 0 km
Stand: Saisonende 1999
Vorlage:Infobox Rennwagen/Wartung/Alte Parameter

Der Arrows A20 war der Formel-1-Rennwagen von Arrows Grand Prix International für die Saison 1999. Er nahm an allen 16 Rennen der Saison teil.

Technik und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mike Coughlan und Eghbal Hamidy hatten den Wagen konstruiert.[1] Er war aus dem Arrows A19 des Vorjahres weiter entwickelt. So wurden alle wichtigen Elemente sowie die aerodynamischen Eigenschaften angepasst und versucht, das Getriebe standfester zu gestalten.[2]

Motor war der A20E, ein Saugmotor aus eigener Produktion mit 2998 cm³ Hubraum und 10 Zylindern in V-Anordnung mit einem Zylinderbankwinkel von 72°. Er leistete bei 15.000/min ungefähr 533 kW (715 PS). Das selbstentwickelte elektro-hydraulische Halbautomatikgetriebe hatte sechs Gänge.[3] Der Arrows A20 hatte Doppelquerlenkerachsen vorn und hinten mit innenliegenden Federn und Stoßdämpfern, betätigt über Schubstangen.

Renngeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pedro de la Rosa im Albert Park, Australien

Zu Jahresbeginn trat der nigerianische Prinz Malik Ado Ibrahim mit seinem Unternehmen T-Minus als Sponsor für das Team von Tom Walkinshaw auf. Der Prinz, der zur Igbira-Ethnie gehörte, wollte sich und seine Marke so berühmt wie möglich machen und durch den gewonnenen Markenwert andere Unternehmen dazu bringen, seine Marke für verschiedene Produkte zu verwenden. Er erfüllte die eingegangenen Verpflichtungen nicht und tauchte gegen Ende der Saison unter, woraufhin der Vertrag hinfällig war und Arrows die Werbung für T-Minus vom Auto entfernte.[4]

Auch die Saison verlief unglücklich, der Wagen war unzuverlässig und langsam. Toranosuke Takagis Kommunikationsprobleme, er konnte kein Englisch, erschwerten die Lage. So mussten die Fahrer mit den beiden Minardis regelmäßig um die letzten Plätze kämpfen. Man schied bei 32 Starts insgesamt 23 Mal aus, bei neun Rennen erreichte gar kein Wagen das Ziel. Den geringsten Erfolg erreichte Takagi, seine letzte Zielankunft in der Saison war beim achten Rennen in Großbritannien, in allen acht folgenden Rennen fiel er aus. Außerdem wurde der Japaner beim Rennen in Frankreich disqualifiziert, weil das Team Reifen von seinem Teamkollegen Pedro de la Rosa aufgezogen hatte. Im Verlauf der Saison schied man je fünf Mal aufgrund von Motor- oder Getriebedefekten aus, des Weiteren gab es oft Probleme mit dem Antriebssystem des Wagens. Den einzigen Punkt erfuhr de la Rosa beim ersten Rennen in Australien, wo er den sechsten Platz belegte. Takagi wurde bei diesem Rennen Siebter. Arrows belegte zu Saisonende den neunten Platz, punktgleich mit Minardi. Nur das neue BAR-Team lag punktelos hinter Arrows auf dem letzten Platz.

Lackierung und Sponsoring[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Heck war bis zum Cockpit schwarz lackiert und die Front des Wagens in den Farben des neuen Hauptsponsors Repsol Orange-Weiß-Rot. Der Name Repsol wurde oben sowie seitlich auf der Nase, am Frontflügel und neben dem Cockpit platziert. Weiterer Sponsor war das Unternehmen T-Minus, das ab dem Rennen in San Marino auf den Seitenkästen und dem Heckflügel warb, davor wurde jeweils eine Zahl platziert, die bei jedem Rennen um eins reduziert wurde. Mitte September 1999, als der Vertrag mit Malik Ado Ibrahim hinfällig geworden war, wurde es durch Werbung der Bank Morgan Grenfell ersetzt. Auf der Airbox warb das Unternehmen Zepter, am Frontflügel der österreichische Energydrink-Hersteller Power Horse und auf dem seitlichen Front- und Heckflügel der japanische Automobilzubehörhersteller PIAA.

Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stammfahrer waren Pedro de la Rosa und Toranosuke Takagi. Takagi kam vom ehemaligen Tyrrell-Team und ersetzte den eigentlich für 1999 vorgesehenen Mika Salo; der eine Woche vor dem ersten Rennen entlassen worden war. Als Test- und Ersatzfahrer wurde der Südafrikaner Stephen Watson nominiert.

Weitere Verwendung der Chassis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Chassis von Toranosuke Takagi wurde 2012 bei einem historischen Rennfestival im französischen Lédenon eingesetzt.

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrer Nr. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 Punkte Rang
Formel-1-Weltmeisterschaft 1999 1 9.
Spanien P. de la Rosa 14 6 DNF DNF DNF 11 DNF 12 DNF DNF DNF 15 DNF DNF DNF DNF 13
Japan T. Takagi 15 7 8 DNF DNF 12 DNF DSQ 16 DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF DNF
Legende
Farbe Abkürzung Bedeutung
Gold Sieg
Silber 2. Platz
Bronze 3. Platz
Grün Platzierung in den Punkten
Blau Klassifiziert außerhalb der Punkteränge
Violett DNF Rennen nicht beendet (did not finish)
NC nicht klassifiziert (not classified)
Rot DNQ nicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQ in Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
Schwarz DSQ disqualifiziert (disqualified)
Weiß DNS nicht am Start (did not start)
WD zurückgezogen (withdrawn)
Hellblau PO nur am Training teilgenommen (practiced only)
TD Freitags-Testfahrer (test driver)
ohne DNP nicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJ verletzt oder krank (injured)
EX ausgeschlossen (excluded)
DNA nicht erschienen (did not arrive)
C Rennen abgesagt (cancelled)
  keine WM-Teilnahme
sonstige P/fett Pole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8 Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursiv Schnellste Rennrunde
* nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
() Streichresultate
unterstrichen Führender in der Gesamtwertung

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Arrows A20 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. statsf1.com: Der mysteriöse Prinz aus Nigeria, der sich ein Formel-1-Team erschummelt hat. Stats F1, 13. April 2017, abgerufen am 29. März 2020.
  2. grandprix.com: Arrows confirms de la Rosa... Grand Prix, 22. Februar 1999, abgerufen am 30. März 2020 (englisch).
  3. gpextreme.com: 1999 Arrows A20. gpXtreme, 1. Januar 2000, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2020; abgerufen am 29. März 2020 (englisch).
  4. vice.com: Arrows A20. Vice, 1. Januar 2000, abgerufen am 29. März 2020 (englisch).