Atalia

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Atalyā war die Gemahlin des assyrischen Königs Šarru-kīn II. (biblisch Sargon, regierte von 721 bis 705 v. Chr.). Nach ihrem Tode heiratete der König vermutlich erneut[1].

Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Atalja ist westsemitisch, dies mag darauf deuten, dass sie aus Syrien oder Palästina stammte. Elayi hält sie für eine Israelitin[2]. Eine Flasche aus Bergkristall, die ihren Namen trägt aus dem Grab[3] wurde vermutlich um 720 v. Chr. in Samarien oder der Levante hergestellt[4].

Bestattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grab II in Nimrud

Der Name Atalyā erscheint auf Objekten in dem unberaubten Grab II in Nimrud, das reiche Beigaben, unter anderem aus Gold enthielt. In diesem Grab lagen zwei Skelette, es werden jedoch die Namen von drei Königinnen erwähnt. Deshalb kann man die Skelette nicht eindeutig identifizieren. Das Grab wurde für Iabâ angelegt, die auf einer in der Wand vermauerten Tafel genannt wird. Verschiedene Objekte tragen den Namen der Atalyā, die vielleicht die zweite Bestattete ist, während die Objekte der Banîtu („Eigentum der Banîtu, königliche Gemalin von Salmanasser, König von Assyrien“)[5] vielleicht ein Geschenk an die letztere Königin waren.

Goldgegenstände aus Grab II in Nimrud

Der Leichnam von Atalia war durch Erhitzen konserviert worden, was darauf hinweist, dass sie fern von Niniveh verstorben war. Searight et al. erwägen, dass dies in den Jahren 720 oder 722 geschehen sein könnte[6].

Anthropologische Analyse des Skeletts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut einer anthropologischen Untersuchung verstarb Atalyā im Alter von 30–35 Jahren. Ihr Skelett wies degenerative Veränderungen im Bereich von Schulter, Hüfte, Knie und der Wirbelsäule auf[7]. Schultz und Schmidt-Schultz führen dies auf unzureichende Bewegung zurück. Ihr Schädel belegt, dass sie eine Hirnhautentzündung überlebt hatte. Sie hatte weiterhin im Alter von drei, vier und fünf Jahren schwere Erkrankungen erlitten, wie transversale lineare Schmelzhypoplasien belegen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stephanie Dalley, Yabâ, Atalyā and the foreign Policy of Late Assyrian Kings. State Archives of Assyria, Bulletin 12/2, 1998, 83–98.
  • Stephanie Dalley, The Identity of the Princesses in Tomb II and a new Analysis of Events in 701 BC. In: John E. Curtis, Henrietta McCall, Dominique Collon, Lamia al-Gailani Werr (Hrsg.), New Light on Nimrud. Proceedings of the Nimrud Conference, 11th-13th March 2002, British Institute for the Study in Iraq in association with The British Museum, London 2008, 171–175. ISBN 978-0-903-472-24-1.
  • Joan Oates; David Oates: Nimrud. An Assyrian imperial city revealed. British School of Archeology in Iraq, London 2001. ISBN 0-903472-25-2, 83–84.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ann Searight, Julian Reade, Irving Finkel, Assyrian Stone Vessels and related Material in the British Museum. Oxford, Oxbow Books 2008, 43. ISBN 1-78297-522-5, Stable URL: https://www.jstor.org/stable/j.ctt1cfr75n.6
  2. Josette Elayi, Tiglath-pileser III, Founder of the Assyrian Empire. Atlanta, Society of Biblical Literature 2022, 29. ISBN 1628374306, Stable URL: https://www.jstor.org/stable/j.ctv2r4kxpx.7
  3. ANE 1881–2–4, 531
  4. Ann Searight, Julian Reade, Irving Finkel, Assyrian Stone Vessels and related Material in the British Museum. Oxford, Oxbow Books 2008, 43. ISBN 1-78297-522-5, Stable URL: https://www.jstor.org/stable/j.ctt1cfr75n.6
  5. "Belonging to Banîtu, Queen of Shalmaneser, King of Assyria", Josette Elayi, Tiglath-pileser III, Founder of the Assyrian Empire. Atlanta, Society of Biblical Literature 2022, 29. ISBN 1628374306, Stable URL: https://www.jstor.org/stable/j.ctv2r4kxpx.7
  6. Ann Searight, Julian Reade, Irving Finkel, Assyrian Stone Vessels and related Material in the British Museum. Oxford, Oxbow Books 2008. ISBN 1-78297-522-5, Stable URL: https://www.jstor.org/stable/j.ctt1cfr75n.6
  7. Michael Schultz, Tyede H. Schmidt-Schultz, Health and Disease in the Prehistoric and Early Historical Near East: A Contribution to the Reconstruction of ancient Living Conditions. In: Jörg Becker, Claudia Beuger, Bernd Müller-Neuhof (Hrsg.), Human Iconography and symbolic Meaning in Near Eastern Prehistory. Proceedings of the Workshop held at 10th ICAANE in Vienna, April 2016. Wien, Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften 2019, 36. ISBN 3700182058, Stable URL: https://www.jstor.org/stable/j.ctvvh865z.5