Bahnstrecke Vitoria–Estella

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Vitoria–Estella[1]
Empfangsgebäude des Bahnhofs Estella
Empfangsgebäude des Bahnhofs Estella
Streckenlänge:69 km
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Zweigleisigkeit:nein
Verlauf
0 Vitoria-Norte
von der Bahnstrecke Vitoria–Vergara
Olárizu
Übergang zur Bahnstrecke Madrid–Hendaye
Otazu
Aberásturi
Andollu
Estíbaliz
Trocónniz-Tunnel
Trocónniz
Gauna
Erenchun
Ullíbarri-Jáureg
Laminoria-Tunnel (2200 m)
Laminoria
Cicujano
Maestu
Laorza-Tunnel
Berrón (Brücke von Peña Salada)
Berrón (Atáuri-Viadukt)
Atáuri-Tunnel
Atáuri
Berrón (Brücke von San Saturnino)
Fuenfría-Tunnel
Antoñana
Fresnedo
Ega (Tarifa-Brücke)
Santa Cruz de Campezo
Ega (Santa-Cristina-Brücke)
Orradicho
Grenze Baskenland / Navarra
Zúñiga
Ega (Puentarrón/Arquijas-Viadukt)
Arquijas-Tunnel (1245 m)
Acedo-Los Arcos
Ega (Secón-Überführung)
Granada-Tunnel
Ancín
Mendilibarri
Murieta
Zufia
Zubielqui
Zubielqui-Tunnel
Ega
69 Estella

Die Bahnstrecke Vitoria–Estella war eine schmalspurige Eisenbahnstrecke zwischen Vitoria-Gasteiz in der Autonomen Gemeinschaft Baskenland und Estella-Lizarra in Navarra, in Spanien.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 1920 und 1927 wurde die Strecke vom Staat gebaut und am 23. September 1927 eingeweiht.[2] Der für das Projekt verantwortliche Ingenieur war Alejandro Mendizabal Peña. Den Betrieb führte die Ferrocarril Vasco-Navarro. Die Strecke wurde 1967 stillgelegt.[3]

Strecke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Technische Parameter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke war 69 km lang und in Meterspur errichtet.

Strecke und Bahnhöfe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vitoria-Norte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Vitoria-Norte war einer von zwei Bahnhöfen in Vitoria-Gasteiz und Ausgangspunkt für die Strecke nach Estella-Lizarra.

Olárizu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Olárizu war ein größerer Bahnhof, da er sowohl von der Ferrocarril Vasco-Navarro als auch von den breitspurigen Zügen der RENFE angefahren wurde. Güter wurden hier umgeladen. So gab es neben dem Empfangsgebäude eine Güterhalle, ein Wohngebäude und eine Fahrzeughalle. Nach der Stilllegung sind alle Gebäude außer der Fahrzeughalle verloren gegangen.

Otazu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bahnhof Otazu ist das bauliche Ensemble vollständig erhalten, die Gebäude wurden wiederhergestellt und dienen heute unterschiedlichen Zwecken.

Aberásturi[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch im Bahnhof Aberásturi ist das bauliche Ensemble vollständig erhalten und die Gebäude wurden wiederhergestellt und dienen heute unterschiedlichen Zwecken.

Andollu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andollu war der Ausgangspunkt für den Abzweig einer Stichstrecke nach Estíbaliz. In Andollu ist das bauliche Ensemble vollständig erhalten, in Estíbaliz steht dagegen nur noch eine Ruine.

Trocóniz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tunnel von Trocóniz

Zum Bahnhof Trocónniz gehörte ein Wohnhaus, das nach der Streckenstilllegung in eine Schule umgenutzt wurde.

Gauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom ehemaligen Bahnhof Gauna sind bauliche Überreste nicht erhalten.

Erenchun[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch vom ehemaligen Bahnhof Erenchun sind bauliche Überreste nicht erhalten.

Ullíbarri-Jáureg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Ullíbarri-Jáureg gab es auch ein bahneigenes Umspannwerk. Es ist ebenso wie die übrigen baulichen Anlagen des Bahnhofs nicht erhalten. Hinter dem Bahnhof liegt der Laminoria-Tunnel. Der Laminoria-Tunnel ist 2.200 m lang und der längste der Strecke. Er durchquert die Sierra de Andía, die das Zadorra-Becken vom Ega-Becken trennt. Der Bau des Tunnels dauerte zwei Jahre. Die Eisenbahntrasse beginnt nun zu steigen. Es folgen der Trocóniz-Tunnel und der Tunnel von Huecomadura.

Laminoria[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bahnhof Laminoria gewann im Laufe der Zeit durch zunehmenden Bergbau, der seine Produkte mit der Bahn abfuhr, an Bedeutung.

Cicujano[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Empfangsgebäude von Cicujano, heute: Rathaus

Das Empfangsgebäude von Cicujano ist dreistöckig mit einem Turm und dient heute als Rathaus des Valle de Arraia.

Maestu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Maestu quert die Strecke die Wasserscheide und es geht hinunter ins Ega-Tal. In der Nähe von Maestu befindet sich der Laorza-Tunnel.

Atauri[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke quert den Fluss Berrón über die Brücke von Peña Salada und etwas weiter mit dem Atáuri-Viadukt, das aus sieben Bögen besteht. Es folgt der gleichnamige Tunnel und das Dorf Atáuri. Dessen Bahnhof liegt in der Nähe des Tunnelausgangs, das ehemalige Empfangsgebäude ist eine Ruine. Die Trasse quert dann erneut den Fluss Berrón, diesmal über die Brücke von San Saturnino, deren Bau- und Gründungsprobleme eine Verlegung der Strecke erforderlich machten.

Antoñana[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Empfangsgebäude in Antoñana

Dem Tunnel von Fuenfría folgt eine lange Gerade, die in der Stadt Antoñana endet, deren Bahnhof ein zweites, bahneigenes Umspannwerk besaß.

Fresnedo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Kilometer nach dem Bahnhof Fresnedo querte die Strecke die Ega mit der Tarifa-Brücke erneut.

Santa Cruz de Campezo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke führte weiter nach Santa Cruz de Campezo und überquerte den Fluss Ega über die 10 Meter hohe und fünfbogige Brücke von Santa Cristina. Santa Cruz de Campezo war ein großer Bahnhof. Hier befand sich ein Bahnbetriebswerk. Das Empfangsgebäude war eine Dreiflügelanlage, es gab zwei Laderampen, eine überdacht und eine unbedeckt, Abstellhallen für Fahrzeuge und Unterkünfte für das Personal. Von diesem Komplex ist nur noch eine Abstellhalle erhalten, nachdem acht Möglichkeiten zur Nachnutzung der übrigen Gebäude geprüft, aber verworfen worden waren.

Zúñiga[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Empfangsgebäude in Zuñiga
Zuñiga-Tunnel
Zuñiga-Tunnel
Zuñiga-Tunnel
Puentarrón / Arquijas-Viadukt über die Ega

Nachdem die Strecke den Bach Orradicho überquert hatte, passierten die Züge die Überführung Confín und fuhren damit in Navarra ein. Der erste Bahnhof in Navarra war Zúñiga|. Die Trasse überquerte die Ega zwei Kilometer später wieder, hier auf der größten Brücke der gesamten Strecke, der Puentarrón oder dem Arquijas-Viadukt. Es ist 30 Meter hoch und besteht aus neun Bögen. Gebaut wurde es aus Beton, der mit Stein verkleidet wurde. Es folgt der Tunnel von Arquijas mit einer Länge von 1.245 Metern. Der Ausgang des Tunnels mündet in der Nähe des nächsten Bahnhofs im Freien.

Acedo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom Bahnhof Acedo-Los Arcos ist das zweistöckige Empfangsgebäude mit zusätzlichem Dachgeschoss erhalten. Hier folgte die Secón-Überführung, der Tunnel von Granada und einige weitere Überführungen.

Ancín[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Bahnhof Ancín stand neben dem Empfangsgebäude das dritte Umspannwerk der Strecke. Alle Bahnhofsgebäude sind erhalten, das Empfangsgebäude dient heute als Rathaus und die ehemalige Betriebszentrale als Dienstleistungsgebäude für die kommunalen Schwimmbäder.

Mendilibarri[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu dem ehemaligen Bahnhof Mendilibarri (auch: Granada) liegen keine näheren Informationen vor.

Murieta[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehemaliges Empfangsgebäude des Bahnhofs Murieta, heute: Rathaus

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Murieta ist dreigeschossig mit einem achteckigen Turm. Es wurde nach Schließung der Strecke zum Rathaus umgenutzt.

Zufia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu diesem Haltepunkt liegen keine näheren Informationen vor.

Zubielqui[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zubielqui war der letzte Bahnhof vor Estella, gefolgt von einer Brücke und dem gleichnamigen Tunnel. Die Trasse überquert auf der Brücke von Los Llanos ein letztes Mal die Ega.

Estella[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Empfangsgebäude des Bahnhofs von Estella ist ein prächtiges neoromanisches Gebäude. Die Bahnhofsanlage wurde von Laderampen und Abstellanlagen komplettiert. Das Empfangsgebäude ist das einzige, was in Estella von den Eisenbahnanlagen erhalten blieb. Es wird heute als Busbahnhof, für kommunale Ämter und die Touristen-Information nachgenutzt.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Empfangsgebäude an der Strecke, die ebenfalls von Alejandro Mendizabal Peña entworfen wurden, zeichnen sich durch einen eklektischen Stil aus, der auch aus lokalen und historistischen Elementen schöpft. Bei den Empfangsgebäuden von Vitoria-Norte, Otazu, Aberasturi, Andollu, Trocóniz, Erenchun, Gauna, Laminoria und Antoñana erinnert die Architektur an englische, bürgerliche Villen. Sie haben Satteldächer, sind mit flachen Ziegeln gedeckt und haben große Traufen. Die Wände sind verputzt, die Stürze der Fenster und Türen mit Quadersteinen eingefasst. Jedes der Empfangsgebäude ist aber ganz individuell gestaltet. Die Bahnhöfe von Olárizu, Maeztu und Santa Cruz de Campezo ähneln Landhäusern. Die Dächer haben eine gering Neigung, sind mit Mönch und Nonne gedeckt, ebenfalls mit großen Traufen. Die Türen und Fenster sind mit Bögen gestaltet und ein oder zwei Türme angefügt.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • NN: Info-Tafel am Empfangsgebäude in Estella. Gesehen 2019.
  • NN: Por la Via Verde del Vasco-Navarro [Faltblatt]. O. O., vor 2019.
  • Tourist Office: Estella-Lizarra [Stadtplan mit Erläuterungen]. O. O., vor 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Angaben ergänzt durch: NN: Por la Via Verde; NN: Info-Tafel am Empfangsgebäude in Estella.
  2. NN: Por la Via Verde.
  3. Tourist Office: Estella-Lizarra; NN: Info-Tafel am Empfangsgebäude in Estella.