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Staudamm der Hennetalsperre im Sauerland

Grundlage für die Formgebung und den Bau eines Staudamms ist die sorgfältige konstruktive Gestaltung des inneren Aufbaus und seinem Anschluss an den Untergrund. Sie richtet sich nach den boden- und felsmechanischen sowie hydrodynamischen Kriterien.[1], weshalb entsprechende Untersuchungen zur Bestimmung der Eigenschaften der vorhandenen und vorgesehenen Boden- und Felsmaterialien erforderlich sind. Vor der Baudurchführung sind mit den gewählten Materialien Schüttversuche erforderlich. Zusammen mit einer lückenlosen Überwachung kann dadurch über die meist sehr lange Betriebszeit die dauerhafte Dichtheit und damit die Sicherheit gegen Dammbruch gewährleitet werden.

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Aufgrund der nicht vermeidbaren Durchströmung des Damms sind bei der Dammkonstruktion sorgfältig gezielte Maßnahmen zur Entwässerung und Dichtung vorzusehen, um den Auftrieb innerhalb der Dammschüttung zu begrenzen. Der Aufbau des Damms muss so gestaltet sein, daß Ausspülungen, die die Standsicherheit gefährden könnten, nicht möglich sind. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die Sickerlinie nicht an der luftseitigen Böschung austritt und eingedrungenes Wasser in einer Drainage am luftseitigen Dammfuß gesammelt und abgeleitet wird. (spektrum)

Besonders bei großen Stauhöhen sind gesonderte Dichtungsschichten erforderlich, um die Wasserdurchströmung des Damms deutlich zu vermindern. Diese können aus unterschiedlichen Materialien bestehen und werden entweder auf der wasserseitigen Böschung als Außendichtung aufgebracht oder im Inneren beim Aufbau des Damms als Kerndichtung mit hochgezogen. Mit solchen technischen Dichtungsmaßnahmen entfällt die Anforderung an die Dichtfunktion des Schüttmaterials, weshalb Dammbaustoffe mit wesentlich höheren Scherfestigkeiten gewählt werden können.

Als Dichtmaterial wurden bei den ersten Talsperren im Harz Grassoden zur Dichtung des Staudamms verwendet. Zum Teil waren sie als Kerndichtung im Inneren oder auf der Wasserseite als Schürzendichtung aufgeschichtet worden.(s RV hist.) Erdstoffe kommen heute bei homogenen Dämmen oder bei innen liegenden Dichtzonen zum Einsatz. Ansonsten haben sich Dichtstoffe auf Basis von Beton und Asphalt durchgesetzt und bewährt, die als Kerndichtung oder Oberflächendichtung eingebaut werden. Bisweilen wurden bei einer Oberflächendichtung zur Vorsorge gegen Undichtigkeiten im Inneren eine sogenannte Bremszonen auf Bitumenbasis eingebaut.<rissler) Die Dichtungszonen müssen konstruktiv an den wasserundurchlässigen Untergrund angeschlossen werden, wozu eine Herdmauer aus Stahlbeton dienen kann. [2]

Untergrund und Herdmauer

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In Bezug auf den Wasserrückhalt und die Lastabtragung bilden das Absperrbauwerk und der Untergrund eine Einheit.<din1970011) Daher sind vorab sorgfältige Untersuchungen zu den geotechnischen und geohydraulischen Eigenschaften notwendig, die in DIN 4020 geregelt sind

Aufgrund der großen Aufstandsfläche sind bei einem Staudamm die Anforderungen an die Tragfähigkeit des Untergrunds wesentlich geringer als bei einer Staumauer. Daher dürfen Dämme sowohl auf Fels als auch auf ausreichend tragfähigem Boden aus Lockergestein gegründet werden. Um die auf den Damm wirkenden Wasserdruckkraft über die Dammsohle in den Untergrund zu übertragen muss das Sohlmaterial neben der Tragfestigkeit eine ausreichend hohe Scherfestigkeit aufweisen, um einen Grundbruch zu verhindern. Zur Bodenstabilisierung der Übergangszone werden vor dem Auftrag der Dammschüttung vermehrt Geotextilien wie beispielsweise Geogitter eingebaut, die zusätzlich als Filter dienen können und damit zur Erosionsstabilität des Untergrunds beitragen.

Staudammdichtung und Untergrundabdichtung müssen ein lückenloses Dichtungssystem bilden, weshalb dem Anschluss der Dammdichtung an den Untergrund bzw. an die Untergrundabdichtung besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muss. In Deutschland wird dazu eine Herdmauer empfohlen. Sie bildet den konstruktiven Übergang von einer innen oder außen liegenden Dammdichtung an den wasserundurchlässigen Untergrund. Zur Überwachung des Gesamtbauwerks und für evtl. notwendige Abdichtungsarbeiten ist im Inneren der Herdmauer ein Kontrollgang von Vorteil.[3](19700-11)

Die im Talgrund häufig vorgefundenen Schwemmböden sind wegen ihrer hohen Durchlässigkeit als Dammauflager weniger geeignet. Daher sollten solche Böden wie auch stark verwitterter Fels möglichst ausgetauscht werden bis der wenig durchlässige Fels erreicht wird. Ist dies nicht möglich oder zu aufwendig muss vor Aufbringen der Dammschüttung eine sorgfältige Dichtung dieser Schicht vorgenommen werden. Ohne eine Herdmauer kann dies durch eine Bohrpfahl-, Schlitz-, Schmal- oder Spundwand erfolgen, die aber bei unsachgemäßer Ausführung der Anschlüsse an den Schüttkörper zur Rissbildung des Dammes führen können.<rißler)

Bei Dämmen mit permanentem Stauspiegel oder wenn undurchlässige Schichten erst in größerer Tiefe anstehen, sind in aller Regel zusätzliche technische Maßnahmen zur Untergrundabdichtung vorzusehen. Dafür sind Untergrundinjektionen als mehrreihiger Dichtungsschleier oder ein Dichtungsteppich vor dem Dammfuss geeignet. Alle Maßnahmen haben zum Ziel, den Sickerweg zu verlängern und die Unterströmung des Dammkörpers zu reduzieren. Der hydraulische Gradient wird dadurch entscheidend abgemindert. Dies vermeidet spätere Wasserverluste der Talsperre und wirkt der Gefahr eines hydraulischen Grundbruchs entgegen.[4]

Sickerlinien bei verschiedenen Dammarten

Ein Staudamm mit einem Dammkörper, der vollständig aus ein und demselben Material besteht, wird als homogener Damm bezeichnet. Voraussetzung ist ein Aufbau des Stützkörpers aus einheitlichen feinkörnigen Erdstoffen, deren Bindigkeit die Dichtfunktion übernehmen kann.[2] Im Allgemeinen ist dies nur für kleine Stauhöhen und für kurzzeitigen Stau geeignet, wie dies bei Deichen der Fall ist. Besonders bei dauerhaftem Einstau und wechselnden Wasserständen wie bei Talsperren bestehen Probleme mit der Standfestigkeit, die aufgrund der Durchströmung auftreten. Zusatzmaßnahmen müssen dafür sorgen, dass die Sickerlinie an der Luftseite bis unter den Dammfuß herabgezogen wird. Dafür geeignet sind Sickergräben und Steinfüße am hinteren Ende des Damms sowie Flächendrainagen oder Rigolen unter dem luftseitigen Dammkörper. Die wasserseitige Böschung muss gegen Wellenschlag geschützt werden, wobei sich historisch ein Steinsatz bewährt hat.

Bei höheren Dämmen wird der Damm in seinem Aufbau gegliedert ausgeführt und als Zonendamm bezeichnet. Er besteht aus mehreren Bereichen unterschiedlicher Durchlässigkeit, die jeweils zur Luftseite hin zunimmt, um die Sickerlinie in Richtung Dammfuss zu leiten.[5] Unter Beachtung der Filterregel wird eine filterstabile Kornverteilung erreicht, wodurch das Auftreten von Erosion, Suffosion und Kolmation im Inneren des Damms verhindert werden kann. Ergänzend kommen Dichtungsschichten in Form von Innendichtungen oder Oberflächendichtungen zum Einsatz.[6]

Damm mit Innendichtung

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Innendichtungen können aus Erdstoffen, Tonbeton, Asphaltbeton, Stahl, Beton oder Stahlbeton bestehen und können unterschiedlich ausgebildet sein. Durch die Lage im Innern des Damms sind sie zwar besser geschützt als Oberflächendichtungen, doch bei Reparaturarbeiten wird ein deutlich höherer Aufwand erforderlich. Bei untergeordneten Dämmen wie einem Vordamm oder bei Sanierungen kann für die Dichtfunktion eine Spundwand eingebaut werden. Der erste höhere Staudamm in Deutschland war 1935 mit dem Bau der Sorpetalsperre in Betrieb gegegangen. Als Dichtzone war eine senkrechte Kernmauer aus Beton verbaut worden. Nachteilig bei solchen Betonmauern ist der konzentriert an der Dichtung wirkende Wasserdruck, der tendenziell die starre Mauer zur Luftseite hin verschiebt. Wechselnde Wasserstände bewirken dabei eine Art Rütteleffekt, der sich als Setzung des Stützkörpers an der Luftseite bemerkbar macht.(Rißler) Dagegen verhalten sich Kerndichtungen auf Basis von Asphalt flexibel und können sich den Verformungen des Stützkörpers besser anpassen. Nach DIN 10700 sollte die Asphaltschicht eine Stärke von etwa 1/100 der Stauhöhe bei Vollstau aufweisen (DIN 19700-11 S.23), sodass sich Stärken von 0,6 bis 1,0 Meter ergeben. Moderne Dämme haben auf beiden Seiten der Asphaltinnendichtung vertikale Filterschichten aus körnigen Material, um eingedrungenes Sickerwasser über Rigolen abzuführen.

Innendichtungen auf Basis von feinkörnigem und wenig durchlässigem Erdstoff wie Lehm, Ton oder Schluff können relativ einfach mit der Dammschüttung eingebracht werden. Eine derartige Dichtschicht muss gegenüber Asphalt deutlich breiter sein und ein Verhältnis von Höhe zu Breite von kleiner als fünf aufweisen. Dadurch ergibt sich für einen 50 Meter hoher Damm eine Dichtungszone von mindestens zehn Meter Breite. Eine zusätzliche Tonbetonwand im Inneren kann die Dichtwirkung verbessern. Bei der Formgebung kommen unterschiedliche Ausführungen zum Einsatz. Grundsätzlich sollte der Dichtungskern auf beiden Seiten abgeschrägt sein und zur Basis breiter werden. Dies soll verhindern, dass sich das Stützkörpermaterial an der Trennfläche 'aufhängt' und nicht genug verdichtet wird. Beidseits der Dichtung sorgen Übergangszonen für einen 'geordneten' Übergang von der weichen Kerndichtung zum steifen Stützkörper zu verbessern und den Kern vor Zwängungen zu schützen. Wie beim homogenen Damm muss bei einem Damm mit Innendichtung die Wasserseite gegen Wellenschlag geschützt werden.

Damm mit Oberflächendichtung

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Nach der Verbreitung im Straßenbau werden in Deutschland seit den 1950er Jahren beim Dammbau Oberflächendichtungen aus Asphaltbeton eingebaut.(RV) Weitere Materialien sind Beton, Stahlbeton oder spezielle Kunststoffbahnen. Vorteilhaft ist eine zweilagige Ausführung mit dazwischen liegender Drainageschicht, die im Kontrollgang endet. Wird die Zwischenschicht über die Talbreite in separate Zonen aufgeteilt, kann bei einem Anstieg des Sickerwasseranfalls die örtliche Lage einer Beschädigung schon grob eingegrenzt werden. Gegenüber innen liegenden Dichtungen sind Oberflächendichtungen Witterungseinflüssen (Hitze, Frost, Strahlung) ausgesetzt und müssen mechanischen Beanspruchungen (Wellen, Eis, Steinschlag) und chemischen Angriffen durch das gestaute Wasser widerstehen. Diese Beanspruchungen werden bei einer Innendichtung durch den wasserseitigen Stützkörper verhindert bzw. gedämpft.<DIN 19700-11)

Ruhrverband: Die Entwicklung des Talsperrenbaus in Deutschland (darin Rasensoden) https://ruhrverband.de/fluesse-seen/talsperren/historischer-rueckblick/


dies unter Sicherheit : Durch die wissenschaftliche Untersuchung des Tragverhaltens entwickelte sich die Bodenmechanik und Erdbautechnik, sodass auch höhere Dämme mit großer Sicherheit errichtet werden konnten. Entscheidend ist die Materialzusammensetzung, die vorteilhaft im geplanten Stauraum gewonnen werden sollte, um Transportkosten zu minimieren. Auch Lockergestein und gebrochenes Felsmaterial ist für den Dammaufbau geeignet. In Lagen geschüttet und sorgfältig verdichtet können verschiedene Materialien den Stützkörper bilden.

dazu DIN 19700-11 Kap 6.2 Staudämme 6.2.1 Gestaltung 6.2.1.1 Konstruktionsgrundsätze

Staudämme können auch auf natürliche Weise – durch Erdrutsche – entstehen; so ist zum Beispiel der Pragser Wildsee entstanden. Auch Biber legen Staudämme an, indem sie Bäume fällen und Äste in einen Bach zerren.

in Einleitung einbauen

So sind einerseits in Niedrigwasserzeiten Abflusserhöhungen in den Flussläufen möglich. Andererseits schützen sie Ansiedlungen vor Hochwasserereignissen.

- Das bereitgestellte Rohwasser aus den Trinkwassertalsperren sichert die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser.

Eine Talsperre ist im technischen Sinn mehr als der Name im Deutschen den Laien sagt.

  • Kapitel: Speicherräume aus DIN 4048 (Bild)
  • Bild 1 — Stauräume und Stauziele aus DIN 19700-10 und -11

Funktionen einer Talsperre

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Staumauer und Stauraum der Rappbodetalsperre

Talsperren sind in der Regel Mehrzweckanlagen für unterschiedliche Zwecke. Eine große Bedeutung haben sie für den Kreislauf des Wassers, weil sie in bestimmten Grenzen den natürlichen Wasserabfluss beeinflussen. Bei Anordnung eines Wasserkraftwerks steht direkt die Erzeugung umweltfreundlicher Energie zur Verfügung. Durch das Zurückhalten des Wassers und der kontrollierten Abgabe dienen sie „per se“ dem Hochwasserschutz im Unterlauf. Mit der Speicherfunktion wird in Niedrigwasserzeiten eine Erhöhung der Wasserführung in den Flussläufen möglich, um beispielsweise die Schifffahrt zu ermöglichen oder zu verbessern. Auch Wasserkraftwerke im Unterlauf können durch die Wasserabgabe eine bessere Ausnutzung erfahren. Daneben dient die Erhöhung der Durchflussmenge infolge des Verdünnungseffekts auch der Verbesserung der Wasserqualität. Das vermehrte Wasserdargebort dient der Industrie und Landwirtschaft als Brauchwasser und nicht zuletzt wird die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser gesichert.

Bauwerke und Wasserflächen der Talsperren prägen das Landschaftsbild. Sie sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und bieten vielfältige Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitnutzung für die Menschen.

Daher sind Talsperren in der Regel Mehrzweckanlagen und werden zusätzlich betrieben für:

( aus https://www.thueringer-fernwasser.de/talsperren/talsperren.html) : Talsperren sind Stauanlagen, die eine entscheidende Bedeutung im Kreislauf des Wassers haben. Sie regeln in bestimmten Grenzen den natürlichen Wasserabfluss. So sind einerseits in Niedrigwasserzeiten Abflusserhöhungen in den Flussläufen möglich. Andererseits schützen sie Ansiedlungen vor Hochwasserereignissen. - Das bereitgestellte Rohwasser aus den Trinkwassertalsperren sichert die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser. Zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen oder für industrielle Nutzungen wird unbehandeltes Wasser aus den Talsperren, sogenanntes Brauchwasser, bereitgestellt. - Mit dem vorhandenen Wasserkraftpotenzial wird umweltfreundlich Energie erzeugt.


- Bauwerke und Wasserflächen der Talsperren prägen das Landschaftsbild. Sie sind Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und bieten vielfältige Möglichkeiten zur Erholung und Freizeitnutzung für die Menschen. tourismus

Die Bezeichnung einer Talsperre in Deutschland wird relativ einheitlich aus dem Namen des Zuflusses mit dem größten Wasserdargebot gebildet und um das Wort „talsperre“ ergänzt. Bei kurzen Gewässernamen wird der Name bisweilen durch "bach" ergänzt wie beispielsweise bei der Aabachtalsperre. Der offizielle Name als Talsperre findet sich in der ausgestellten Genehmigung der Erlaubnisbehörde, die dem Antragsteller folgt, der das Bauobjekt gemäß der technischen und juristischen Vorgaben bezeichnet. Daher finden sich in den Veröffentlichungen der zuständigen Landesämter nur diese Talsperrennamen. Ausnahmen bilden Stillgewässer, die auf einen ursprünglichen See zurückgehen. So war der Schluchsee eiszeitlich entstanden und erst in der Neuzeit zur Talsperre ausgebaut worden. Ähnliches gilt für den Forggensee, der auf den Füssener See zurückgeht.

Liegt ein Schwerpunkt auf der Freizeitnutzung einer Talsperre wird der Stausees häufig als "See" benannt und vermarktet. Ein Beispiel ist der Bostalsee im Saarland, der ausschließlich zur Freizeitnutzung geschaffen worden ist. Daneben bilden die Stauseen ein auffälliges Merkmal in der Landschaft und werden auch Kartenwerken der Katasterämter als "See" bezeichnet. Zur besseren touristischen Vermarktung wird dieser bisweilen als Gemeindename verwendet z. B. bei Möhnesee oder Diemelsee. Dann ist der Seename in der Bevölkerung tief verwurzelt und wird unbewusst und gleichbedeutend als Synonym für die Talsperre verwendet. In dem Zusammenhang wird von Laien der Begriff Talsperre häufig gemäß seinem Wortlaut aufgefasst und rein auf das Absperrbauwerk reduziert und der Stausee als separate Einheit gesehen.

Abgrenzung See – Talsperre ==

In der Limnologie werden die Unterschiede deutlicher.

derzeit weitr oben vorhanden

In Österreich werden die Stauseen oft als Speicher bezeichnet und gelten bei einem Speicherinhalt über 500.000 m³ als Talsperre. Ein große Talsperre besitzt dort grundsätzlich eine Höhe über Gründungssohle von mehr als 15 Metern oder weist bei Höhen zwischen 5 und 15 Metern ein Stauvolumen über drei Millionen Kubikmeter auf.[7] (https://atcold.at/talsperren/) (https://regiowiki.at/wiki/Liste_der_h%C3%B6chsten_Talsperren) Uneinheitlich als speicher, see damm sperre und örtliche Namen wie Zillergründl

Das Schweizer Talsperrenkommittee listet die nationalen Talsperren unter ihrem Seenamen.[8] ....und behandelt Stausee und Staumauer getrennt

Im Englischen ist der Begriff dam für eine Talsperre gebräuchlich. Die Internationale Kommission für große Talsperren (ICOLD=International Commission On Large Dams) benutzt das ICOLD-Kriterium als Kriterium für große Talsperren und listet insgesamt weltweit über 55.000 Talsperren.[8]

USA Lake Mead und Hoover dam

Wupperverband Ruhrverband Thüringen

== Talsperre vs. See == Abgrenzung zu Seen

Die Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) stellt die Besonderheiten der Stillgewässer von Talsperren den natürlichen Seen gegenüber.[9] Letztere sind immer vollständig von Land umgeben, wogegen Speicherseen eine Lücke an der Sperrstelle aufweisen, die künstlich geschlossen wurde. Mit ihrem technischen Charakter ist bei Talsperren primär eine wasserwirtschaftliche Funktion verbunden. Ein wesentlicher Unterschied ist die Wasserabgabe, die bei einer Talsperre überwiegend als Tiefenablauf (Betriebsablass oder Grundablass) erfolgt, wogegen Seen an einem Randpunkt überlaufen. Mit einer lang gestreckten oder gewundenen Beckenform mit Einteilung in Vorbecken und Hauptbecken besitzen Talsperren ihren tiefsten Punkt immer vor dem Absperrbauwerk. Durch die meist großen Wasserstandsschwankungen kann sich bei Talsperren kaum eine Ufervegetation mit Makrophyten ausbilden, wie sie an Seen zu beobachten ist.

Dagegen sind Flussstaustufen eher als See zu charakterisieren. Durch die Sperrbauwerke in Form von Wehren laufen sie im Prinzip über, wie es Klappenwehre deutlich zeigen. Die Stauhaltungen der Flüsse haben meist nur eine geringe Speicherwirkung und zeigen geringe Wasserspiegelschwankungen, die als begriffsbestimmende Merkmale gelten können. Die Aufenthaltszeit im einem Flussstau ist deutlich geringer als bei einer Talsperre, womit eine andere Ausprägung des Stoffhaushalts verbunden ist.


Mit dieser Typisierung kann der Begriff See bei einer Talsperre nicht greifen.

Für die Speicherfunktion einer Talsperre ist der Ausbaugrad ein wichtiger Parameter. Es handelt sich hierbei um das Speichervolumen des Stauraumes dividiert durch das Volumen des Jahreszuflusses. Sehr gut ausgestattete Talsperren haben einen Ausbaugrad von 1,0 (100 %) oder mehr. Aber auch Talsperren mit einem Ausbaugrad von 0,3 (30 %) sind noch in der Lage, Hochwässer deutlich zu dämpfen und begrenzt Niedrigwasser aufzuhöhen. Es gibt auch Talsperren mit einem Ausbaugrad von 1 bis 2 %, doch können diese kaum zur Speicherbewirtschaftung genutzt werden.

Ausbaugrad fa bei Speicherkraftwerken aus dem Verhältnis von Speichervolumen VSP zu Jahreswasserfracht der Zuflüsse VZU.

(ohne Einheit)
VSP Speichervolumen (in m3)
VZU Jahreswasserfracht der Zuflüsse (in m3)

Die Wahl des Ausbaugrades erfolgt unter den Gesichtspunkten Abflusscharakteristik des Gewässers (Abfluss gleichmäßig oder stark schwankend), Einsatzart der Wasserkraftanlage (Einzelversorgung, Grund-, Mittel-, Spitzenlastkraftwerk), von weiteren Anforderungen an die Wassernutzung (Schifffahrt, Mindestwasser) sowie dem Kosten-Nutzen-Faktor. Für Grundlastkraftwerke mit hoher Abgabesicherheit bei verhältnismäßig niedriger Investition wird ein geringer Ausbaugrad gewählt (Qa,I). Für Spitzenlastkraftwerke hingegen bietet sich die Wahl eines hohen Ausbaugrades (Qa,II) an, ebenso ergeben sich höhere Investitionsaufwendungen.[10]

Klassifizierung

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Zur differenzierten Festlegung von Bemessungsanforderungen hinsichtlich Konstruktion des Sperrbauwerks, der Stauraumgröße sowie deren Gefährdungspotenzial wird eine Klassifizierung vorgenommen.[11]

Die DIN 19700-11 kennt bei Talsperren zwei Klassen[3], die sich nach Größe des Stauraums und nach Höhe des Absperrbauwerks unterscheiden. Große Talsperren fallen in Klasse 1 und haben eine Bauwerkshöhe von über 15 Metern oder ein Stauraumvolumen über einer Million Kubikmeter. Die Talsperrenklasse 2 fasst mittlere und kleine Talsperren zusammen, die diese Kriterien nicht erreichen. Weitere Unterscheidungen werden nicht getroffen.

Bestandteile und Betriebseinrichtungen

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hier aus din 4048 Bild 3 der Speicherräume (Kopieren und in Commons)

volumen gesamt mit vorsperre und Ausgleich

Ausgleichsbecken

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  • Viele Talsperren haben eine Vorsperre, die ein Vorbecken aufstaut. Sinn der Vorsperre ist in der Regel, Fremd- und Trübstoffe sowie Sedimente von der Hauptsperre möglichst fernzuhalten. Darüber hinaus minimiert eine Vorsperre mit festem Dauerstau die nicht immer ästhetisch anmutenden trockenfallenden Uferzonen im Stauwurzelbereich.
  • Das Überlaufbauwerk beziehungsweise die Hochwasserentlastungsanlage führt große Hochwässer schadlos am Absperrbauwerk vorbei.
  • Der Grundablass dient der Regulierung des Wasserspiegels, insbesondere bei Hochwasser, bei Bautätigkeiten und bei einer völligen Entleerung der Talsperre.
  • Die Betriebswasserentnahmeleitung entnimmt im regulären Betrieb das Wasser für den Turbinenbetrieb, die Trinkwassergewinnung und/oder die Unterwasserabgabe. Sie kann baulich mit dem Grundablass verbunden sein, wird aber häufig als separate Leitung ausgeführt.
  • Die Nachsperre bzw. das Ausgleichsbecken unterhalb der Hauptsperre gleicht unregelmäßige, durch Turbinenbetrieb zur Spitzenstromerzeugung entstandene Unterwasserabgaben aus und gewährleistet eine kontinuierliche Abgabe ins Unterwasser.
  • Mindestens ein Zulauf- und ein Unterwasserpegel dokumentiert bei den größeren Talsperren die hydrologische Situation und die korrekte Betriebsweise.
  • Mess- und Kontrolleinrichtungen zur Messung und Aufzeichnung des Wasserspiegels, der Verformung des Absperrbauwerkes, des Sickerwassers und des Wetters.

Talsperrenverbund

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Zur Steigerung der Effizienz eines Talsperrensystems können diese untereinander verbunden werden. s. Thüringen und Harzwasser

Einzelnachweise

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  1. DIN 19700, Teil 10 Stauanlagen – Gemeinsame Festlegungen Beuth-Verlag, Berlin Juli 2004
  2. a b Lexikon der Geowissenschaften - Staudamm. In: spektrum.de. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg, abgerufen am 16. April 2024.
  3. a b DIN 19700, Teil 11 Stauanlagen – Talsperren Beuth-Verlag, Berlin Juli 2004
  4. Karl Josef Witt: Grundbau-Taschenbuch. Ernst & Sohn, Berlin 2018, ISBN 3-433-03154-1.
  5. BAW Merkblatt - Damminspektion. (PDF) In: baw.de. Bundesanstalt für Wasserbau, 2017, abgerufen am 16. April 2024.
  6. Lexikon der Geowissenschaften - Damm. In: spektrum.de. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg, abgerufen am 16. Mai 2024. </ref <ref name="Rißler"> Peter Rißler: Talsperrenpraxis. Oldenbourg Verlag, München 1999, ISBN 3-486-26428-1.
  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Austria.
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Schweiz.
  9. Limnologie und Bedeutung ausgewählter Talsperren in Deutschland. (PDF) In: lawa.de. Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA), 1990, abgerufen am 4. April 2024.
  10. Jürgen Giesecke, Emil Mosonyi: Wasserkraftanlagen. Planung, Bau und Betrieb. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 2005, ISBN 3-540-25505-2.
  11. [https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/documents/10184/217194/hochwasserrueckhaltebecken_und_talsperren_textteil.pdf/

Referenzfehler: Das in <references> definierte <ref>-Tag mit dem Namen „DIN“ wird im vorausgehenden Text nicht verwendet.


VTS-Zentralen in Europa

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In Deutschland ist die zuständige Behörde die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS). Sie hat zur Umsetzung der Vorgaben insgesamt neun VTS-Verkehrszentralen an Nord- und Ostsee eingerichtet. Daneben gibt es eine weitere Zentrale der Hamburger Hafenverwaltung für das Hafengebiet. Die VTS-Gebiete sind teilweise in Sektoren untergliedert, die von der GDWS als 'traffic' bezeichnet werden. Im Binnenland hat die GDWS fünf VTS Gebiete ausgewiesen und dazu jeweils eine Revierzentrale eingerichtet.

Niederlande und Belgien

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Rijkswaterstaat als zuständige Behörde in den Niederlanden hat insgesamt sieben VTS-Gebiete eingerichtet und betreibt zusammen mit der Flämische Agentur für maritime Dienste und Küste das Gebiet zwischen Schelde und der Grenze zu Frankreich mit der Schelde-Radarkette. Die einzelnen Gebiete besitzen teilweise mehrere Verkehrszentralen (VZ).

  • VTS Waddenzee mit VZ Terschelling und VZ Den Helder
  • VTS Amsterdam mit VZ IJmuiden
  • VTS Rotterdam mit VZ Hoek van Holland und VZ Rotterdam
  • VTS Amsterdam-Rijnkanaal mit VZ Tiel, VZ Wijk bij Duurstede und VZ Schellingwoude
  • VTS Waalbochten mit VZ Nijmegen
  • VTS Drechtsteden mit VZ Dordrecht
  • VTS Wemeldinge
  • Schelderadarketen mit VZ Hansweert, VZ Terneuzen, VZ Vlissingen, VZ Zandvliet und VZ Zeebrugge [1]


Einzelnachweise

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  1. Nautische verkeerscentrales auf deltascannerzeeland.nl

Kategorie:Sicherheit in der Schifffahrt Kategorie:Navigation (Schifffahrt) Kategorie:Verkehrsregelung


Mittellandkanal

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Mittellandkanal
Abkürzung MLK
Lage Nordrhein-Westfalen
Länge 325,3 km
Erbaut 1906 bis 1942
Klasse Vb
Kilometrierung in Richtung Elbe aufsteigend, km 0 bis km 325,7
Bergfahrt Richtung Elbe-Havel-Kanal

Der Mittellandkanal (MLK) ist eine Bundeswasserstraße[1] und mit 325,3 Kilometern Länge die längste künstliche Wasserstraße in Deutschland. Inklusive Stich- und Verbindungskanäle beträgt die Länge 392 km. Er verbindet den Dortmund-Ems-Kanal mit Weser, Elbe und dem Elbe-Havel-Kanal. Im weiteren Sinne ist er Teil einer Verbindung zwischen Rhein und Oder. Im Westen wird die Verbindung zum Rhein über Dortmund-Ems-Kanal und Rhein-Herne-Kanal oder Wesel-Datteln-Kanal hergestellt. Im Osten verbinden Elbe-Havel-Kanal, Untere Havel-Wasserstraße und Havel-Oder-Wasserstraße den Mittellandkanal mit der Oder. In europäischer Dimension ermöglicht er eine Verbindung zwischen den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich und der Schweiz auf der einen und mit Polen und Tschechien auf der anderen Seite.

Der Kanal ist auch unter den Namen Ems-Weser-Kanal, Weser-Ems-Kanal, Weser-Elbe-Kanal, Rhein-Elbe-Kanal, Elbe-Weser-Ems-Kanal oder auch Ems-Weser-Elbe-Kanal bekannt. Hierbei handelt es sich um alte oder regionale Bezeichnungen, die nur noch selten verwendet werden.

Hermann Marwede
Schiffsdaten
Schiffstyp Motorschiff
Klasse Theodor-Beyer-Schiff
Bauwerft Fassmer, Berne
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 38,5 m (Lüa)
Breite 5,05 m
Tiefgang (max.) 2,3 m
Verdrängung 274 t
Schleppkähne nach Fahrtgebiet und Binnenschiffsklasse
Klasse Kahntyp Länge Breite Tiefgang Tragfähigkeit
I Maximalwerte 38,5 5,05 1,8 - 2,2 250 - 400 t
IV Rhein-Herne-Kanal-Kahn 80,00 9,50 2,50 1350
II Kempenaar 50,0 m 6,60 m 2,50 m 620 t
I Péniche (Flamländer), Spits. 38,5 m 5,05 m 2,30-2,50 m 360-400 t
II neuer Kempenaar 55,0 m 7,20 m 2,50 m 700-800 t
IV Europaschiff 85 m 9,5 m 2,50 m 1350t
V Rhein Kahn 95,00 11,50 1900
V großer Rheinkahn 110 m lang, 12,50 m breit, 3 000 t.
Großmotorschiff (GMS) 110 11,40 2,80 m 2300 t wie gr. Rheinschiff
Va Großes Rheinschiff 95-110 11,4 2,0-3,5 2000-3000 t
Großes Containerschiff bis 135 Meter, bis 17,5 Meter T=3,6 5000
Theodor-Beyer-Schiff 38,5 5,05 2,3 274t (Peniche)
Karl-Vortisch-Schiff 57,0 7,04 2,00 Meter 600 t (Ostpreußen Maß
Oskar-Teubert-Schiff 53 6,29 2,5 Meter 562 t
III Gustav-Koenigs-Schiff 67 8,2 2,5 600-1000t (L=80 = 1200t)
Johann-Welker-Schiff 85 9,5 2,5 1240 bis 1350 T(L bis L=110) ->Europaschiff

Quelle : http://www.schiffundtechnik.com/plaintext/lexikon/b/binnenschiffstypen.html

Canal du Nord | |

Kl. III SV=132 m ? T=2,0 max 1200 t

http://www.schiffundtechnik.com/plaintext/lexikon/b/binnenschiffstypen.html I - Spitz II - Kempenaar III - Dortmund-Ems-Kanalschiff IV - Rhein-Herne-Kanalschiff Va - Großes Rheinschiff / Standard Binnencontainerschiff / Ro-Ro-Binnenschiff / Standard Binnentanker / Autotransporter Vb - Großes Rheinschiff / Großes Binnencontainerschiff / Großer Binnentanker Vla - Schubverband mit 2 Leichtern Vlb - Schubverband mit 4 bzw.6 Leichtern / Koppelverband Schiff-Leichter / Koppelverband Schiff-Schiff

III - Container Kempenaar

  1. Verzeichnis E, Lfd.Nr. 33 der Chronik. (Memento vom 22. Juli 2016 im Internet Archive) Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes