Benutzer:El Lute 123/Gitarrenharfe

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Eine akustische Gitarrenharfe mit weit ausladendem Korpushorn

Gitarrenharfe (auch Harfengitarre, engl. Harp Guitar) ist die umschreibende, aber nicht übergeordnete Bezeichnung für mehrere Gruppen von Zupfinstrumenten, deren äußerliche Gemeinsamkeit im Vorhandensein von zusätzlichen Saiten (zumeist Bass- / Bordunsaiten) zur Gitarrenbesaitung besteht. Begriffliche Abgrenzungen aus Sicht von Historie, Bauform, Besaitung, Stimmung, Verbreitung und Verwendung sind nicht klar definiert.

Ursprünge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im engeren Sinne meint der Begriff vielsaitige Gitarreninstrumente aus der Zeit der Romantik, als man versuchte, die Symbolik von Lyra und Harfe, Sinnbilder der Naturpoesie oder auch "göttlicher Poesie" im Sinne der Antike, mit der damals in der Salonmusik sehr populären Gitarre zu kombinieren. Etwa ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstand eine unübersehbare Vielzahl von Lyragitarren, Harfengitarren oder Harfenlyren. All diesen Kreationen gemein war der Aufbau als gitarrenartiges Zupfinstrument mit einer zur Schalldecke parallelen Anordnungen der Saiten (im Gegensatz zu den harfenartigen Zupfinstrumenten, deren Saiten senkrecht zur Schalldecke angeordnet sind).

Durch ihre prinzipielle Bespielbarkeit in Gitarrenart fanden Gitarrenharfen und Harfenlyren weite Verbreitung im Bürgertum von Biedermeier bis zur Neuzeit. Nicht selten hatten diese Instrumente aber eher den Status eines bourgeoisen Möbelstückes, als den eines tatsächlich gespielten Musikinstruments. Insbesondere im skandinavischen Raum gab es Weiterentwicklungen der Gitarre, die durch Erweiterung des Resonanzraumes unter die zusätzliche Bassbesaitung eine bis dahin ungekannte Klangfülle besaßen.

Die Amerikanische Harp Guitar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der US-amerikanischen Country- und Pickingszene hat sich ein Typ der Harfengitarre etabliert, welcher 1898 von dem nach USA emigrierten Norweger Chris J. Knutsen (1862-1930) patentiert wurde. Dabei werden die Bordunsaiten von einer großen, hornartigen Erweiterung des Korpus getragen. Dieser Instrumententyp wird heute noch gebaut (siehe großes Bild).

Gitarrenharfen im weiteren Sinne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im weiteren Sinne werden oft vielsaitige Zupfinstrumente mit dem Begriff Gitarrenharfe belegt, die andere Ursprünge haben. Dies reicht von den mittel- und nordeuropäischen Kontrainstrumenten des 19. und 20. Jahrhunderts (Kontragitarre, Schrammelgitarre, Deutsche Basslaute, Schwedische Basslaute) bis zu Folkloreinstrumenten des slawischen Sprachraumes (Torban). Inwieweit diese Zuordnungen korrekt sind, lässt sich nicht klar sagen. Fest steht, dass es fließende Übergänge zwischen den Instrumentengruppen gibt.

Moderne Entwicklungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein interessanter Anklang der Moderne an die Harfengitarre ist die Pikasso-Gitarre, ein experimentelles Gitarren-Modell, das im Jahr 1984 von Linda Manzer, einer kanadischen Gitarrenbauerin, für den US-amerikanischen Jazz-Gitarristen Pat Metheny gebaut wurde.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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