Benutzer:Marcus Valerius Corvus/Nordischer Krieg

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(in rot) Darstellung der umkämpften Gebiete zwischen 1674-1678 im Nordischen Krieg von 1674-1679
Kartenausschnitt aus: F. W. Putzgers, Historischer Schul-Atlas ,1905

Der Nordische Krieg von 1674 bis 1679, auch Schwedisch-Brandenburgischer Krieg beziehungsweise Schonischer Krieg genannt, war ein selbständiger Teilkonflikt zwischen Brandenburg-Preußen, Dänemark und dem Königreich Schweden im parallel verlaufenden Holländischen Krieg. Schweden war ein Verbündeter Frankreichs, während Österreich, Brandenburg-Preußen, Dänemark und Spanien europaweit auf Seiten der Niederlande kämpften. Der Krieg teilte sich in mehrere große Abschnitte. Im ersten wehrte die brandenburgische Armee einen schwedischen Einfall in die Kurmark ab. In darauf folgenden Feldzügen der siegreichen Brandenburger, Dänen und ihrer Verbündeten eroberten sie nach langwierigen Kämpfen bis 1678 die schwedischen Besitztümer in Norddeutschland, Schwedisch-Pommern und Bremen-Verden. Dänemark war zudem ab Juni 1676 auf dem schonischen Kriegsschauplatz verwickelt und trug die Hauptlast im Seekrieg in der Ostsee gegen Schweden. Ein im Winter 1678/79 unternommener Einfall der Schweden nach Ostpreußen konnte vom brandenburgischen Kurfürsten erfolgreich zurückgeschlagen werden.

Der Krieg zwischen Brandenburg und Schweden endete am 29. Juni 1679 mit dem Frieden von Saint-Germain. Dänemark und Schweden schlossen am 26. September 1679 den Frieden von Lund. Entgegen dem für Brandenburg-Preußen siegreichen Kriegsverlauf bekam dieses aufgrund der Machtkonstellation auf europäischer Ebene nur einen kleinen Teil seiner Eroberungen zugesprochen. Zwischen Dänemark und Schweden wurde der Besitzstand vor dem Kriegsausbruch wiederhergestellt.

Abgrenzung Schwedisch-Brandenburgischer Krieg und Schonischer Krieg

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In der national geprägten Geschichtsforschung des 19. Jahrhunderts erfolgte keine einheitliche Gesamtdarstellung dieses Konfliktes. So entstanden zwei in der Literatur gängige Sichtweisen. In Dänemark und Schweden wurde der Begriff Schonischer Krieg üblich, in Preußen und Deutschland bezeichnete man diesen Krieg als Schwedisch-Brandenburgischen Krieg.

Eine klare Trennung der militärischen Handlungen zwischen den beiden Teilkonflikten ist nicht möglich. Dänemark und Brandenburg-Preußen standen bereits vor Kriegsausbruch 1674 in vertraglichen Beziehungen zueinander. Zudem koordinierten beide Staaten schon am Anfang des Krieges ihre Operationen. Während des Kriegsverlaufes kam es zudem zu zeitlichen Überschneidungen der Kriegsschauplätze in Schonen, in der Ostsee, in Schwedisch-Pommern, Bremen-Verden und im Herzogtum Preußen. Die beiden Alliierten schlossen schließlich nur wenige Wochen voneinander getrennt Frieden mit Schweden.

Devolutionskrieg (1667-1668)

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Überblickskarte über die Kampfhandlungen im Devolutionskrieg von 1667-1668

Durch den Zweiten Nordischen Krieges, hatte sich Schweden vorerst selbst erschöpft. So sah Ludwig XIV. der Herrscher Frankreichs darin die beste Gelegenheit, mit der Verwirklichung seines Traums französischer Hegemonie über Europa zu beginnen. Unter dem fadenscheinigen Vorwand eines angeblichen Erbrechts - der „Devolution“ - überfiel er 1667 die Spanischen Niederlande, und löste den Devolutionskrieg aus. Er begegnete aber dem entschiedenen Widerstand der Generalstaaten, Englands und Schwedens. Im Aachener Frieden von 1668 musste Frankreich den größten Teil seiner Beute wieder herausgeben.

Ludwig XIV. begann daraufhin einen mit vielfachen diplomatischen Unterhandlungen vorbereiteten Rachefeldzug gegen die protestantischen Niederländer zu planen. Er gab seinem ehemaligen Verbündeten die Hauptschuld am Zustandekommen der Tripelallianz, auf deren Druck der französische Eroberungszug zum Stehen gebracht werden konnte.

Die Habsburger sahen dieser Entwicklung mit gemischten Gefühlen. Einerseits träumten die Machthaber in Wien von der „Exstirpation der Ketzer“, andererseits konnte das Haus Habsburg unmöglich eine Stärkung französischer Macht dulden.

In Berlin bemühte sich 1670 der französische Gesandte erfolglos um die Allianz oder wenigstens Neutralität Brandenburg-Preußens. Brandenburg-Preußen unter Kurfürst Friedrich Wilhelm I. schloss am 16. Mai 1672 mit Wilhelm von Oranien, dem Statthalter der Niederlande, den Bündnisvertrag von Potsdam, mit dem sich die Brandenburger verpflichteten gegen Zahlung von Subsidien, 20.000 Mann Hilfstruppen für die Niederlande zu stellen.

Bei der Nordischen Großmacht Schweden hatte die französische Diplomatie mehr Glück. Die schwedische Regierung hatte stets Mühe, die finanziellen Mittel aufzubringen, um den erreichten Großmachtstatus zu verteidigen. Nach dem Tod König Karls X. Gustav (1622–1660) übernahm zunächst ein Regentschaftsrat unter Reichskanzler Magnus Gabriel De la Gardie (1622–1686) die Regierungsgeschäfte, da der Thronfolger Karl XI. (1655–1697) zu diesem Zeitpunkt die Volljährigkeit noch nicht erreicht hatte. Innerhalb des Rates setzte Finanzminister Gustav Bonde (1620–1667) radikale Kürzungen im Budget für Marine, Heer und Festungsbau durch.[1]

Um die chronischen Engpässe im Haushaltsplan zu füllen, schloss der Regentschaftsrat im April 1672 einen Subsidienvertrag mit Frankreich, welches versprach, 400.000 Riksdaler pro Jahr bereitzustellen, wenn Schweden sich verpflichtete, 16.000 Soldaten in Schwedisch-Pommern zu unterhalten. Im Kriegsfall sollte diese Summe auf 600.000 Riksdaler erhöht werden. Die französische Regierung verfolgte mit dieser Politik das Ziel sich des Beistandes Schwedens im lange geplanten Krieg gegen die Republik der Vereinigten Niederlande zu sichern.[2]

Ausbruch des Holländischen Krieges 1672

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Unmittelbar darauf, im Juni 1672, überfiel Ludwig XIV. die Generalstaaten, löste den Holländischen Krieg aus und drang in kurzer Zeit bis kurz vor Amsterdam vor. Der Kurfürst zog im August 1672 mit den vereinbarten 20.000 Mann zunächst nach Halberstadt um sich dort mit kaiserlichen Truppen vereinigen zu können. Allein die Anwesenheit dieser Truppenmacht genügte Ludwig XIV., um Marschall Turenne mit 40.000 Mann aus Holland abzuziehen und nach Westfalen zu verlegen. Ohne das es zu einer entscheidenden Begegnung kam schloss der Kurfürst am 16. Juni 1673 den Separatfrieden von Vossem, mit dem er das holländische Bündnis aufgab. Dafür räumte Frankreich das besetzte Herzogtum Kleve und kam für die ausstehende Zahlung von Subsidiengelder durch Holland auf. Im Falle eines Krieges gegen das Heilige Römische Reich war der Kurfürst durch den Vertrag nicht gehindert, seiner Pflicht als Reichsfürst nachzukommen und Frankreich erneut entgegen zu treten.

Expansion Schwedens 1560–1660

Ebenfalls 1673 schloss Brandenburg-Preußen und Schweden ein auf 10 Jahre gültiges Schutzbündnis. Beide Seiten hielten sich aber eine freie Bündniswahl im Falle eines Krieges vor.[3] Aufgrund des Schutzbündnisses mit Schweden, rechnete der Kurfürst nicht mit einem schwedischen Kriegseintritt auf Seiten Frankreichs. Da Schweden aufgrund seiner Norddeutschen Besitzungen ebenfalls Reichsmitglied war, sollte es in dem im Sommer 1674 ausbrechenden Krieg gegen Frankreich sich dem allgemeinen Reichsbeschluss anschließen bzw. wenigstens neutral bleiben.[4] Im Sommer 1674 verwüstete Marschall Turenne planmäßig die Kurpfalz, und zwang damit den Reichstag dazu, Frankreich zum Reichsfeind zu erklären.

Am 23. August setzte sich deshalb ein 20.000 Mann starkes[5] brandenburgisches Heer nach Straßburg in Marsch, wohin Turennes Armee durch den kaiserlichen Feldheer Raimondo Montecuccoli zwischenzeitlich manövriert worden war. Anfang Oktober überschritt das brandenburgische Heer den Rhein und vereinigte sich wenige Tage später mit den kaiserlichen bei Straßburg. Am 26. Dezember 1674 siegten die Franzosen unter Marschall Turenne in der Schlacht bei Türkheim über die Kaiserlichen und Brandenburger, erlitten dabei aber so hohe Verluste, dass sich das Reichsheer ungehindert in die Winterquartiere zurückziehen konnte. Die Brandenburger nahmen Winterquartiere in die Gegend von Schweinfurt.

Inzwischen war es der französischen Diplomatie durch Versprechungen und Bestechungen gelungen, seinem traditionellem Alliierten Schweden, das im Frieden von Oliva nur durch französische Unterstützung vor dem Verlust ganz Pommerns bewahrt wurde, zu einem Kriegseintritt zu bewegen um die Rheinfront militärisch zu entlasten.

Die Schweden sammelten daraufhin in Schwedisch-Pommern ein Heer. Fürst Johann Georg von Anhalt, Statthalter der Mark Brandenburg ließ beunruhigt von den Truppensammlungen über den brandenburgischen Obristen Mikrander beim schwedischen Oberbefehlshaber Feldmarschall Carl Gustav Wrangel über die Absicht des schwedischen Aufmarsches anfragen. Wrangel jedoch unterließ eine Antwort und lehnte ein weiteres Unterredungsgesuch des Fürsten von Anhalt ab.[6]

Erster Kriegsabschnitt: Operationen in Norddeutschland (Dez. 1674 bis 29. Juni 1676)

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Schwedischer Einfall in die Mark Brandenburg (26. Dezember 1674 – Ende Juni 1675)

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siehe Hauptartikel: Schwedeneinfall 1674/1675

Feldmarschall Carl Gustav Wrangel, Oberbefehlshaber des schwedischen Heeres in Brandenburg
Gemälde von Matthäus Merian Junior, 1662

Am 15/25. Dezember 1674 rückten schwedische Truppen, ohne dass eine offizielle Kriegserklärung vorgenommen wurde, über Pasewalk in die Uckermark ein. Die Angaben zur Ausgangsstärke dieser Armee, die im kommenden Frühjahr aus fast zur Hälfte aus aus Deutschen bestehen sollte, schwanken in der Literatur zwischen 13.700 und 16.000 Mann[7] und 30 Geschützen. Die schwedische Armee unter Kommando des Feldmarschalls Karl Gustav Wrangel schlug ihr Hauptquartier in Prenzlau auf und versäumte es, trotz dessen, dass der Verteidigungsstand der Mark Brandenburg nach dem Abzug der brandenburgischen Armee am 23. August 1674 ins Elsass mangelhaft war, die Abwesenheit des brandenburgischen Heeres zu nutzen und die Mark Brandenburg konsequent zu besetzen.

Im Februar rückten die Schweden auf das östliche Oderufer in Richtung Hinterpommern und Neumark vor. Die Schweden besetzten so die Uckermarck, die Prignitz, die Neumark und Hinterpommern bis auf Lauenburg und einige kleinere Orte. Die wenigen brandenburgischen Truppen zogen sich in die befestigten Orte entlang der Havellinie zurück. Danach entließ Carl Gustav Wrangel das schwedische Heer in die Winterquartiere in Hinterpommern und der Neumark.

Als im Mai 1675 deutlich wurde, dass Brandenburg-Preußen nicht aus der Koalition gegen Frankreich ausscheiden würde, begannen die Schweden einen Frühjahrsfeldzug mit dem Ziel, über die Elbe zu gelangen, um sich mit den schwedischen Truppen in Bremen-Verden sowie mit den 13.000 Mann starken Truppen des verbündeten Johann Friedrich Herzog zu Braunschweig und Lüneburg zu vereinigen, um den Kurfürsten und sein Heer den Weg in die Kurmark abschneiden zu können[8]

Karte vom Feldzug des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. (23. Juni - 29. Juni)

Der brandenburgische Widerstand entlang der Havellinie wurde von den Schweden durchbrochen. Während des Vormarsches 1675 besetzten schwedische Truppen die Stadt Brandenburg, Havelberg und Rathenow. Feldmarschall Wrangel verlegte nun seinen Hauptsitz nach Havelberg für den geplanten Übergang über die Elbe. So ließ er auf der Havel alle verfügbaren Fahrzeuge zusammenbringen um eine Schiffsbrücke über die Elbe zu schlagen.

Der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm war sich der problematischen Lage, in der er sich befand, bewusst und versuchte, wohl wissend, dass die Kräfte seines Landes allein für einen Feldzug gegen die Militärmacht Schweden nicht ausreichten, Verbündete im Reich zu gewinnen. Im Juni erklärte schließlich Holland und Spanien auf drängen des Kurfürsten Schweden den Krieg. Sonst erhielt er vom Reich und Dänemark keinen Beistand. Er entschloss sich trotzdem, die Mark Brandenburg von den Schweden zurück zu erobern. Anfang Juni 1675 hielt der Kurfürst Heerschau und brach aus seinem Lager am Main Richtung Magdeburg auf welches es am 21. Juni erreichte. Erst dort erhielt der Kurfürst genaue Nachrichten über den Stand der Dinge und beschloss, die von den Schweden mittlerweile erreichte Havellinie an dem am schwächsten besetzten Punkt, bei Rathenow, zu durchbrechen.

Der Große Kurfürst in der Schlacht bei Fehrbellin,
Gemälde von Dismar Degen, 1740

Am 25. Juni 1675 erreichten die Brandenburger Rathenow. Unter persönlicher Führung des brandenburgischen Feldmarschalls Georg von Derfflinger gelang es, die Schwedische Garnison in für sie verlustreichen Straßenkämpfen zu besiegen (Schlacht von Rathenow). Am selben Tag marschierte das schwedische Heer von Brandenburg nach Havelberg, wo der geplante Übergang über die Elbe stattfinden sollte. Nach Erhalt der Nachricht vom Verlust Rathenows änderte der schwedische Generalleutnant Wolmar Wrangel die Marschrichtung, um über Nauen bei Fehrbellin den dort gelegenen Übergang über den Rhin zu gewinnen. Als der Kurfürst davon erfuhr, nahm er die sofortige Verfolgung auf, so dass es schon am 27. Juni zum ersten Gefecht zwischen der schwedischen Nachhut und der brandenburgischen Vorhut (Gefecht bei Nauen) kam. Um dem Gegner den Rückzug abzuschneiden, erteilte der Kurfürst Befehl, die Brücke bei Fehrbellin zu zerstören. Daraufhin mussten die Schweden sich zum Kampfe stellen. Wrangel verfügte über 7-8000 Mann und sieben Kanonen. Diese Begegnung ist unter dem Namen der Schlacht von Fehrbellin in die Geschichte eingegangen. Den vernichtend geschlagenen Schweden gelang zwar im Schutz der Nacht der Übergang über die wiederhergestellte Brücke. Ihre Verluste erhöhten sich jedoch während des Rückzugs durch die Prignitz und Mecklenburg noch erheblich. Erst in Wittstock stellten die Brandenburger die Verfolgung ein.

Diplomatische Entwicklungen und Aufmarsch der Alliierten (Juli 1675 - 9. September 1675)

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Die schwedische Armee war nach der Niederlage bei Fehrbellin zwar nach Schwedisch-Pommern zurückgedrängt worden, jedoch war für Brandenburg-Preußen die Gefahr eines neuerlichen schwedischen Einfalls von den schwedischen Besitzungen in Norddeutschland aus in die Mark Brandenburg nach wie vor gegeben. Daher rückte das brandenburgisch-preußische Heer nach der Schlacht bei Fehrbellin seit Ende Juni in das neutrale Mecklenburg ein und verharrte dort. Die Truppen riefen hier die gleiche Unruhe und Groll hervor wie die Schweden in der Kurmark in der ersten Hälfte des Jahres 1675.

Ermutigt durch den Sieg der Brandenburg-Preußen in der Schlacht von Fehrbellin erklärte am 17. Juli 1675 der Habsburgische Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Schweden zum Reichsfeind und damit den Reichskrieg und bestimmte mit den Mandata Avocatoria, dass alle Untertanen des Heiligen Römischen Reiches etwaigen schwedischen Diensten zu entsagen hatten. Daraufhin stieß Ende Juli ein 5.300 Mann starkes kaiserliches Kontingent unter dem Kommando des Feldmarschallleutnant Graf Coop zu den in Mecklenburg verharrenden Brandenburg-Preußen dazu.

Auch Dänemark schloss sich Ende Juli dem Kampf gegen Schweden an. In den Jahren von 1643 bis 1661 hatten Dänemark und Schweden bereits zwei Kriege um Schonen geführt, die beide mit Niederlagen Dänemarks endeten. Nach dem sog. Torstenssonkrieg hatte es im Frieden von Brömsebro (1645) Jämtland, Härjedalen, Gotland und Saaremaa an Schweden abgetreten. Während des Nordischen Krieges verlor es im Frieden von Roskilde (1658) auch Schonen, Blekinge und Halland (Skåneland). Diese Verluste wurden in der dänischen Regierung nicht endgültig akzeptiert. Hinzu kamen die umfangreichen Streitigkeiten zwischen Dänemark und Schweden um die Gottorfer Anteile in den Herzogtümern Holstein und vor allem Schleswig, die durch die Heirat Karls X. Gustavs mit Hedwig Eleanora von Schleswig-Holstein-Gottorf noch an Brisanz gewannen.[9] Die dänische Regierung bemühte sich in den 1660er Jahren um Verbündete und schloss Defensivbündnisse mit der Republik der Vereinigten Niederlande und Brandenburg-Preußen ab.

Auf einer brandenburgisch-dänischen Konferenz am 27. Juli 1675 mit dem General Gustav Adolf von Baudiß auf dänischer Seite wurde ein gemeinsames militärisches Vorgehen zwischen Brandenburg-Preußen und Dänemark beschlossen. Dänemark rüstete sich für den beginnenden Krieg und verfügte über ein Feldheer von 30 Regimenter Kavallerie und Infanterie, zusammen 20.000 Mann. Auch die Flotte wurde in Gefechtsbereitschaft gesetzt. Ihre Stärke betrug 42 Kriegsschiffe, das kleinste mit 30, das größte mit 80 Kanonen bewaffnet.

Als Vorbereitung für den Truppenmarsch, ließen die Dänen nun alle Pässe in Holstein bis vor Hamburg besetzen und sichern. Zudem befahl der dänische König, einem dänischen und einem holländischen Kriegsschiff das Kattegat zu sperren. Zu ersten Kriegshandlungen zwischen Dänen und Schweden kam es am 22. August 1675, als zwei dänische Schiffe von Glückstadt kommend, mit 80 Mann besetzt, die schwedische Schanze Braunshausen bei Staden angriffen. Bei diesem kurzen Gefecht wurde eines der beiden dänischen Schiffe mit 40 Mann versenkt (21 Tote, 19 Gefangene). Das andere trat danach den Rückzug an.

Der König von Dänemark gab nun den Befehl an den Generalfeldmarschall Weyher das Invasionsheer bei Bad Oldesloe (Holstein) zu sammeln. Die durch holländische Kriegsschiffe verstärkte dänische Flotte erhielt am 22. August den Befehl in die Ostsee zu verlegen um vor der Küste Schwedisch-Pommerns zu kreuzen. Am 2. September 1675 erfolgte die Kriegserklärung Dänemarks an Schweden. Der dänische König brach am 3. September von Kopenhagen aus auf, nach Bad Oldeslo, wo er am 9. September zur Heerschau seines inzwischen versammelten Heeres eintraf. Dieses Heer hatte eine Stärke von 18.000 Mann und 40 Feldgeschützen und stand unter Kommando des Generalfeldmarschalls Adam Weyher.

Herbstfeldzug in Pommern (9. September 1675 - 15. Januar 1676)

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Pommern im 17. Jahrhundert

Erst jetzt setzte sich auch der Kurfürst, dessen Heer Ende Juni in Mecklenburg eingerückt war und dort verharrte wieder in Bewegung. Es gelang den Brandenburgern schnell, bis zur Peene bei Gützkow am 15. Oktober 1675 vorzudringen.

Der Vormarsch der etwa 16.000 Mann starken Dänen durch das nördliche Mecklenburg begann am 12. September. Ziel war es über Gadebusch, in der Nähe von Rostock durch das neutrale Mecklenburg Schwedisch-Pommern zu erreichen. Das Ziel der Dänen war es, die Brandenburg-Preußen zu unterstützen und andererseits dänische Interessen in der Region zu sichern. Der dänische König nahm während des ganzen Feldzuges großen Einfluss auf die Befehlsgebung.

Belagerung von Wismar durch die Dänen
Flugblatt 1675

Am 20. September erreichten die Dänen Wismar. Am 21. September erkundete der König die Umgebung der Stadt und ließ die Stadt mit zwei Kürassier- und ein Dragonerregiment einschließen. Danach zog das dänische Heer weiter. am 25. September wurde Doberan erreicht, am 29. September zogen de Dänen durch Rostock und am 1. Oktober erreichten die Dänen Damgarten, der ersten Ort in Schwedisch-Pommern. Dort lag der schwedische Graf Königsmarck mit einigen Truppen. Die Dänen bauten nun eine Brücke als Übergang über die Recknitz (Grenzfluss), wobei sie aufgrund des heftigen schwedischen Gegenfeuers 25 Mann an Verlusten erlitten. Aufgrund des ausgedehnten Morastes abseits der Wege, war eine Umgehung der am gegenüberliegenden Ufer gelegenen schwedischen Schanze nicht möglich. So beschossen sich beide Seiten in einem Stellungskampf bis zum 16. Oktober, als die Schweden sich nach Stralsund zurückzogen. Die Dänen nahmen die Verfolgung der Schweden bis nach Stralsund auf.

Der dänische König Christian V. und sein Stab bei der Eroberung Damgartens am 6. Oktober 1675
Rosenburg Tapestries 1684-1693

Nach dem Durchbruch der Peenelinie räumten die Schweden die Pässe zwischen Damgarten und Tribsees an der mecklenburgischen Grenze. Die schwedischen Truppen zogen sich in die verbliebenen befestigten Orte zurück. Fortan verwandelte sich der Krieg in einen langwierigen Festungskrieg, der sich mehrere Jahre hinzog. Die Dänen konzentrierten sich in der Zwischenzeit auf die Belagerung von Wismar. So erreichte der dänische König am 26. Okrober dei belagerte Stadt. Am 28. Oktober erfolgte ein erfolgloser Sturmangriff auf die Stadt. Nachdem der Belagerungsring nah genug war, schossen ab dem 1. November Feuermörser in die Stadt. Der Hafen von Wismar wurde durch eine gezogene Kette gesperrt. Am 8. Dezember fiel die Stadt in die Hände der Dänen.

Bei einer persönlichen Zusammenkunft des dänischen Königs Christian V. und des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. am 25. September 1675 in Doberan schlossen beide Staaten ein Offensivbündnis und einigten sich über die gemeinsamen Kriegsziele. Diese bestanden für Dänemark in der Rückgewinnung der in den Friedensschlüssen von 1645 und 1660 verlorenen Provinzen, ferner von Wismar und der Insel Rügen. Brandenburg-Preußen sollte der Einigung nach ganz Schwedisch-Pommern erhalten.

Stettin um 1640
Kupferstich von Matthäus Merian

Ein wichtiges Ziel dieses Feldzugs war die Eroberung Stettins, dessen Besitz erst die Eroberung von Schwedisch-Pommern sicherte. Vom 10. bis 13. Oktober wurde die Insel Wollin besetzt und vom 31. Oktober an Wolgast belagert. Das von einem 3.500 Mann und 8 Kanonen starken brandenburgischen Kontingent heftig angegriffene Wolgast ergab sich am 10. November 1675 den Brandenburgern. Die Schweden behaupteten sich außer in Stettin jetzt nur noch in Demmin, Anklam, Greifswald, Stralsund und auf der Insel Rügen. Mit diesem Ergebnis endeten vorerst sämtliche Aktivitäten, da die früh eingetretene raue Witterung, dazu Verpflegungsmangel und Krankheiten den Kurfürsten zwang, Mitte November seine Truppen in die Winterquartiere zu entlassen. Anfang 1676 versuchten schwedische Kräfte das von Brandenburg mit sechs Kompanien (insgesamt 300 Mann) gehaltene Wolgast zurückzuerobern. Mit 1500 Mann machten die Schweden am 15. Januar 1676 einen erfolglosen Sturmangriff auf die eingeschlossene Stadt. Die schwedischen Verluste beliefen sich auf 120 Tote und 260 Verwundete.

Alliierter Feldzug gegen Bremen–Verden (15. September 1675 bis zum 13. August 1676)

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siehe Hauptartikel: Bremen-Verdener Feldzug

Das schwedische Herzogtum Bremen und Verden 1655
Kupferstich von Frederick de Wit

Die zweite gößere schwedische Besitzung in Norddeutschland, neben Schwedisch-Pommern, war das Herzogtum Bremen-Verden. Aus machtpolitischen Erwägungen, und um den Schweden keine Möglichkeit für Werbungen und Rekrutierungen zu bieten, beschlossen die Alliierten die Eroberung dieser beiden Herzogtümer. Zu Dänemark und Brandenburg-Preußen kamen als Verbündete auch die benachbarten Reichsfürstentümer Münster und das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.

Der Feldzug begann am 15. September 1675 mit dem Vormarsch der Alliierten in die beiden schwedischen Herzogtümer. Rasch wurde eine schwedische Festung nach der anderen erobert. Den Schweden machte dabei die hohe Zahl an vornehmlich deutschen Deserteuren zu schaffen, denen es nach Verhängung der Reichsacht verboten war, Waffen gegen Angehörige Staaten des Heiligen Römischen Reiches zu richten.

Bis zum Ende des Jahres befanden sich nur noch der schwedische Hauptort Stade und Carlsburg in schwedischen Händen. Die Alliierten entließen ab November ihre Truppen in die Winterquartiere, so dass sich die Eroberung der letzten verbliebenen schwedischen Plätze bis weit in das nächste Jahr hinzog. Stade kapitulierte erst am 13. August 1676. Dieser Kriegsschauplatz blieb allerdings nur von zweitrangiger Bedeutung für die Alliierten und die Schweden.

Zweiter Kriegsabschnitt: Kampf um Pommern, Ostsee und Schonen (Juni 1676 - Anf. 1679)

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Schonen und Ostsee

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Dänische See- und Landoffensiven 1676
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der dänische Admiral Niels Juel (1629-1697)

Die dänische Armee wuchs im Laufe des Jahres auf eine Gesamtstärke von 34.000 Mann an, inklusive der Garnisonen.[10] Oberkommandierender der Landstreitkräfte war Johann Adolf von Holstein-Plön. Der Dänische Kriegsplan sah vor, das ehemalige dänische Schonen und die Insel Gotland zu erobern, während gleichzeitig der Statthalter in Norwegen Ulrik Fredrik Gyldenløve von Norwegen aus südwärts nach Göteborg angreifen sollte.

Gotland sollte zu Anfang der Kampagne durch die Flotte des dänischen Admirals Niels Juel erobert. Dazu steuerte die dänische Kriegsflotte zuerst Richtung Rügen um erst dann Gotland anzusteuern. Die Flotte landete 2.000 Mann an.[11] Im Anschluss attackierten die Dänen die Inselhauptstadt Visby von Land und zu See her. Die Stadt kapitulierte am 1. Mai 1676. Nachdem die Insel unter dänischer Kontrolle war, nahm Juel die befestigte Stadt Ystad an der Südküste Schonens in Besitz. Am 25. Mai 1676 trafen bei Bornholm die mit 60 Schiffen numerisch überlegene schwedische Flotte und die erst kurz zuvor vereinigte alliierte dänisch-holländische Flotte aufeinander. Nach einem kurzen Gefecht zog sich die schwedische Flotte nordwärts zurück, vornehmlich deshalb, da sie hoffte einen Vorteil zu erlangen, wenn die Entscheidungsschlacht in der Nähe der eigenen Küste stattfinden würde.

Seeschlacht vor Öland
Gemälde von Claus Møinichen, 1686

Am 27. Mai 1676 wurde das dänische Flottenkommando von Juel, der nur Interimsmäßig das Amt ausübte auf den Holländer Tromp übertragen. Die alliierte Flotte begab sich nach der Seeschlacht bei Bornholm auf die Suche nach der schwedischen Flotte, die am 1. Juni bei der Insel Öland lokalisiert wurde. Die alliierte Flotte bestand aus 25 Linienschiffen (10 davon Holländisch) und 10 Fregatten. Die schwedische Flotte war mit 27 Linienschiffen und 11 Fregatten leicht überlegen. Die alliierte Flotte konnte in der Seeschlacht bei Öland einen bedeutenden Sieg erringen. Die Schweden verloren hier 4 Linienschiffe, 3 kleinere Fregatten und über 4.000 Mann an Toten.[12] Demgegenüber waren die Verluste der Alliierten unbedeutend.

Dänische Invasionsflotte
Gemälde von Claus Møinichen

Die Wirkung des Sieges bedeutete für die Dänen und Holländer die Seeherrschaft in der südlichen Ostsee. Der dänische König nutzte diesen Vorteil und ließ die dänischen Hauptarmee von 14.000 Mann am 29. Juni 1676 auf Schonen zwischen Råå und Helsingborg an Land gehen.

Diese sehr gut geplante amphibische Operation erfolgte ohne Zwischenfälle und Widerstand der Schweden. Die schwedischen Kräfte zogen sich in dieser bedrängten Situation aus Schonen und Blekinge nordwärts zurück, nachdem sie die befestigen Städte Malmö, Helsingborg, Landskrona und Kristianstad verstärkt hatten. Am 2. August nahmen die Dänen Landskrona ein. Dem folgte am 15. August die Erstürmung und Einnahme von Christianstad. Die Dänische Flotte eroberte zeitgleich die kleinen Orte Kristianopel und Karlshamn an der Süd-Ost Küste Schwedens.

Einnahme Krisitanstads am 15.August 1676
Gemälde von Claus Møinichen, 1686

Gleichzeitig marschierte eine dänisch-norwegische Armee unter Gyldenløve von Norwegen aus entlang der Küste in Richtung Göteborg, verheerte Uddevalla und Vänersborg, kam aber an der Festung Bohus zum Stehen.

Unter den Eindruck der dänischen Erfolge begannen nun große Teile der Landbevölkerung Schonens und Belkinges sich gegen die schwedische Herrschaft zu erheben. Daraus entwickelte sich ein blutiger Guerillakrieg, der als Snapphanarkrieg bekannt wurde. Die nordschonischen Freischützenkorps und Partisanenverbände, die so genannten Snapphanar (dänisch: Snaphaner), bildeten eine ständige Bedrohung für die schwedischen Versorgungslinien. Mit drakonischen Strafen versuchte der schwedische König dieser Bewegung Herr zu werden. So erließ er etwa am 19. April 1678 den Befehl, alle Höfe im Kirchspiel Örkened niederzubrennen und alle Männer, die ein Gewehr tragen konnten (alle Männer zwischen 15 und 60 Jahren), hinzurichten.

Schlacht bei Lund am 4. Dezember 1676
Gemälde von Johan Philip Lemke, 1683

Trotz der für Schweden angespannten Lage hielt der Widerstand an. Im August erfolgte die Kriegserklärung Frankreichs an Dänemark. Der dänische König Christian nahme die Ratschläge des erfahrenen Armeekommandierenden Johann Adolf von Holstein-Plön, der weitere Operationen gegen die Schweden führen wollte, nicht an. Stattdessen verblieb die gesamte Armee inaktiv bis zur Aufnahme der Winterquartiere in der Gegend zwischen Helsingborg und Engelholm. Auch die norwegische Armee zog sich für die Aufnahme der Winterquartiere nach Norwegen zurück. Johann Adolf gab in dieser Situation sein Kommando zurück, da er die Situation unerträglich fand, aufgrund der Vielzahl an Einmischungen in sein Kommando durch Höflinge und durch den König selbst. Christian übernahm das persönliche Kommando der Armee und ernannte keinen neuen Oberkommandierenden.

Da sich die Dänen abwartend verhielten übernahmen die Schweden die Initiative. Der schwedische König Karl XI. marschierte mit einer Armee in Schonen ein und attackierte die dänischen Winterquartiere bei Lund am 4. Dezember 1676. In der Schlacht bei Lund, siegten die Schweden in einer der blutigsten Schlachten in der Geschichte Skandinaviens (50% an Gefallenen auf beiden Seiten). Damit wendete sich das Kriegsglück und die Rückeroberung der Provinzen Schonen und Blekinge durch die Schweden wurde eingeleitet. Die dänische Hauptarmee musste nach Seeland zurückkehren. Ebenso wurde nach kurzem Widerstand Helsingborg von den Schweden wieder eingenommen.

Seekrieg in der Ostsee 1677
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Die Situation war für Dänemark zu Beginn des Jahres 1677 nicht sehr gut. Der Kampf in Schonen konnte nur weitergeführt werden, wenn die Versorgung über den Sund weiterhin sichergestellt werden konnte. Da durch die Kriegserklärung Frankreichs auf dänischer Seite eine Entsendung einer französischen Flotte befürchtet wurde, schickte man Admiral Tromp in die Niederlande um für eine weitere holländische Flottenverstärkung zu werben. Das Ziel der Schweden bestand darin, die Versorgungslinien der Dänen nach Schonen zu unterbrechen. Dazu bedurfte es der Vereinigung der bis dato zweigeteilten schwedischen Flotte. Ende Mai stieß das in Göteborg befindliche Flottengeschwader in See um sich mit der schwedischen Hauptflotte in der Ostsee zu vereinigen. Da Tromp sich weiterhin in den Niederlanden befand, wurde Juels beauftragt mit der Flotte den schwedischen Flottenvorstoß zu unterbinden. Vom Großen Belt kommend, traf das Göteborg-Geschwader die von Niels Juel kommandierte dänische Flotte südlich von Gedser bei der Insel Falster. Die Dänen waren mit ihren 9 Linienschiffen und 2 Fregatten, den 7 Linienschiffen der Schweden klar überlegen. Die Seeschlacht bei Møn, die am 1. Juni 1677 ausgetragen wurde, wurde wiederum von Dänemark gewonnen. 5 Linienschiffe mit 1500 Gefangenen inklusive des schwedischen Admirals Erik Carlsson Sjöblad gingen an die Dänen verloren.[13] Der Sieg von Juel hatte eine große strategische Bedeutung, da die schwedische Seemacht weiter zusammenschmolz und die Gefahr der Unterbrechung der Versorgungswege gebannt war.

Seeschlacht in der Køge Bucht
Gemälde von Claus Møinichen, 1686

Juel zog sich nach diesem Sieg auf die Position zwischen Stevns auf Seeland und Falsterbo an der schwedischen Küste zurück um sich für die noch ausstehende Entscheidungsschlacht mit der schwedischen Ostseeflotte vorzubereiten. Am 21. Juni erhielt Juel die Nachricht, dass die schwedische Ostseeflotte in See gestochen war und bei Bornholm gesichtet wurde. Die Schwedische Flotte unter Kommando von Admiral Henrik Horn steuerte in Richtung auf die dänische Flotte, die auf ihrer Position verharrte um sich mit der erwarteten holländischen Entsatzflotte unter Admiral Tromp zu vereinigen. Die schwedische Flotte verfügte über 48 Linienschiffe und Fregatten sowie 6 Brander. Deren Ziel war es, die dänische Flotte von ihrer Marinebasis zu isolieren, so das sie nicht länger die Versorgungslinien decken konnte.[14] Niels Juel verfügte über 38 Schiffe und 3 Brander. Zum Erstkontakt der beiden Flotten kam es am 1. Juli 1677. Obwohl die holländische Flotte unter Admiral Tromp noch nicht eingetroffen war, nahm Tromp die Schlacht an. Die Seeschlacht in der Køge Bucht ging wieder zu Gunsten der Dänen aus. Bei den Dänen waren 4 Schiffe ernsthaft beschädigt jedoch hatten sie keinen Totalverlust zu beklagen. Die Verluste der Schweden dagegen wogen schwerer. Sie verloren 10 Linienschiffe und Fregatten (davon 7 gekapert), 3 Brander und 9 kleinere Schiffe. Zudem fielen neben den 1.500 Toten und Verwundeten, 3.000 Schweden in Gefangenschft. Die Dänen verloren demgegenüber nur 350 Tote und Verwundete..[15] Im Ergebnis der dänischen Siege in diesem Jahr, hielt die Alliierte Flotte die Kontrolle über sie Seeherrschaft aufrecht. Keine weiteren größeren Aktionen fanden daher in diesem Jahr statt.

Feldzug in Schonen 1677
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Im Frühling 1677 hatte sich die dänische Armee von ihren Verlusten aus dem Vorjahr wieder erholt. Bald kontrollierte sie wieder einen großen Teil Schonens. In den unbesetzten Gebieten tobte ein heftiger und rücksichtsloser Guerillakrieg der ansässigen Schonischen Bevölkerung gegen die Schweden.

Im Mai wurden 12.000 Dänen bei Landskrona angelandet und zwang Karl XI. die Belagerung von Christianstad abzubrechen. Als neuer Oberkommandierender der dänischen Armee wurde Freiherr Joachim Rüdiger von der Goltz ernannt.

Belagerung von Malmö
Gemälde von Johann Philipp Lemke

Malmö wurde erst belagert, jedoch befahl König Christian einen Sturmangriff auf die Stadt in der Nacht vom 25. auf den 26. Juni, der mit großen Verlusten auf dänischer Seite zurückgeschlagen wurde. Die Belagerungwurde daraufhin aufgegeben und die dänische Armee zog sich in Richtung Landskrona zurück.

Dort trafen die beiden Könige am 14. Juli 1677 erneut in der Schlacht bei Landskrona aufeinander. Wiederum blieb König Karl XI. siegreich. Die geschlagenen Dänen zogen sich in die Stadt Landskrona zurück, wo sie von den Schweden belagert wurden.

Gyldenløve der im selben Jahr wieder von Norwegen aus attackierte hatte mehrere Erfolge zu verzeichnen. So nahm er die Festungen Marstrand und Karlsten und schlug eine schwedische Kavalleriabteilung bei Uddevalla. Er besetzte die Provinzen Bohus und Jämtland aber im Herbst musste er sich wieder nach Norwegen zurückziehen als eine stärkere schwedische Kräfte ihn bedrängten.So endete das Feldzugsjahr 1677 im Ergebnis ebenso wie das von 1676.

Von Sommer 1677 bis Sommer 1678 konzentrierte sich der Krieg vor allem auf die Stadt Kristianstad, die noch von Dänen gehalten wurde und erst nach langer Belagerung im August 1678 kapitulierte, sowie auf die Zurückdrängung der dänisch-norwegischen Truppen aus den westschwedischen Provinzen.

Pommern und Preußen

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Der mit Brandenburg verbündeten vereinigten dänisch-holländischen Flotte gelang es am 11. Juni 1676, die schwedische Flotte an der Südspitze von Öland zu besiegen. Damit konnten die schwedischen Truppen in Pommern keinen Nachschub und keine Unterstützung mehr vom Mutterland erhalten. Dem späteren brandenburgischen Kürassierregiment Nr. 4 gelang es am 13. Juli 1676, die Peenemünder Schanze zu erobern. Mit dieser Eroberung hatte man die Durchfahrt durch die Peene gesichert. Am 29. August 1676 wurde Anklam, am 20. Oktober 1676 die Festung Demmin erobert.

dänische Landung auf Rügen am 17. September 1677
Rosenburg Tapestries (1684-1693)

Ende Oktober 1676 konnten die Brandenburger aufgrund der vorangegangen Siege mit der Einschließung Stettins beginnen. Die Stadt war aber gut versorgt, so dass eine Belagerung langwierig sein würde. Dem schwedischen Stadtkommandanten Generalmajor Wulffen stand eine 4.125 Mann starke Truppe zur Verfügung[16], darunter waren 800 Deutsche. Als der Winter begann, ließ der Kurfürst die Belagerung verschieben und die Soldaten in die Winterquartiere schicken. Der erneut folgende Aufmarsch von Truppen und schwerem Geschütz zog sich bis in den Juni 1677 hin, dann war der Belagerungsring um die Stadt komplett. Sechs Monate dauerte der Kampf. Mit schwerem Geschütz bombardierten die Belagerer die Stadt und zerstörten einen Großteil der Gebäude. Am 22. Dezember 1677 gab der schwedische Kommandant Wulffen die inzwischen hoffnungslose Verteidigung auf.

In der Zwischenzeit wurde im September 1677 Rügen von den Dänen besetzt, die allerdings im folgenden Januar 1678 in der Schlacht von Warksow ihren General Detlef von Rumohr verloren, von den Schweden geschlagen und wieder von Rügen vertrieben wurden.

Feldzug in Pommern 1678
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Zeitgenössische Darstellung der brandenburgischen Landung auf Rügen am 13. September 1678

Der Feldzug in Pommern im Jahre 1678 wurde erst im August mit dem Angriff auf Rügen durch brandenburgische Truppen im Süden und ein dänisches Truppenkontingent im Norden der Insel eröffnet. Der Besitz der Insel Rügen für die Alliierten war eine Grundvoraussetzung für eine Eroberung der schwedischen Festung Stralsund. Über Rügen hätte Truppenentsatz vom schwedischen Festland nach Stralsund gelangen können, der nicht durch die Alliierten unterbunden hätte werden können. Die am 22. September mit einem 9.000 Mann starken Kontingent durchgeführte Invasion brachte bis zum 24. September die endgültige Eroberung der Insel für die Alliierten. Eine große Zahl der nur etwa 2.700 Mann starken schwedischen Besatzung wurde gefangen genommen, der Rest floh über Altefähr nach Stralsund.

Am 5. Oktober standen die Brandenburger vor Stralsund und begannen mit der Belagerung der Stadt. Sie verfügten, nach Hinzunahme der aus Pommern anmarschierenden Truppen über 21.500 Mann und 80 Geschütze. Hier war der Widerstand bei weitem nicht so groß wie in Stettin. Nach einem Bombardement am 20. Oktober 1678 kapitulierte die Stadt bereits am 25. Oktober vor dem brandenburgischen Heer. Die verbliebenen 2.543 schwedischen Soldaten durften die Stadt mit allen militärischen Ehren verlassen und sich nach Schweden einschiffen lassen. Nach der Einnahme Stralsunds rückte das brandenburgische Heer vor das ebenfalls stark befestigte Greifswald vor, welches 14 Tage später am 7. November, als letzte von den Schweden gehaltene Stadt erobert wurde. Die schwedische Besatzung durfte abziehen und die Stadt wurde von brandenburgischen Truppen besetzt. Damit war ganz Schwedisch-Pommern in brandenburgischer Hand.

Winterfeldzug 1678/79 in Ostpreußen
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Übergang über das Kurische Haff 1679
von Matthäus Merian dem Jüngeren

Im Herzogtum Preußen befanden sich während der Kriegszeit nur schwache Streitkräfte, die außerstande waren, eine drohende schwedische Invasion von Livland aus abzuwehren. Schweden wolle mit einer Invasion Polen-Litauen auf seine Seite ziehen, um Ostpreußen für sich zu erobern. Der polnische König Johann Sobieski hatte zwar Überlegungen in dieser Richtung angestellt, konnte jedoch, aufgrund der Beanspruchung Polen-Litauens im Türkenkrieg, keine Kräfte für eine Beteiligung freimachen.

Im Oktober 1678 trat die in Livland aufgestellte schwedische Armee unter dem Feldmarschall Heinrich Horn, rund 12.000 Mann stark, den Vormarsch nach Kurland an. Am 15. November überschritt sie nördlich von Memel die preußische Grenze. Der Widerstand war gering, so dass die Schweden ohne Probleme vorrückten. Jedoch blieb Polen-Litauen auch nach Friedensschluss mit den Osmanen einem Bündnis mit Schweden fern, als bekannt wurde, dass Stralsund vor den Brandenburgern kapituliert hatte; denn mit der Einnahme Stralsunds war der ursprüngliche Zweck der schwedischen Unternehmung, der Entsatz Schwedisch-Pommerns, hinfällig geworden. Die Schweden standen nun vor der Gefahr, ihrerseits mit dem nun frei gewordenen brandenburgischen Heer konfrontiert zu werden. Aufgrund dieser veränderten strategischen Situation stoppten die Schweden ihren Vormarsch nach Königsberg. Der schwedische Feldmarschall erhielt nun Befehl aus Schweden, Winterquartiere in Preußen zu beziehen und passiv zu bleiben.

Die legendäre Jagd über das Kurische Haff,
von Brissar, 1679
Wilhelm Simmler: Übergang über das Kurische Haff 1679, um 1891.

Kurfürst Friedrich Wilhelm setzte sich Mitte Dezember von Berlin aus mit einem 9.000 Mann und 30 Geschützen[17] starken Heer in Richtung Preußen in Bewegung. am 20. Januar überschritt der brandenburgische Entsatz die Weichsel und erreichte Marienwerder, den ersten Sammelplatz der Infanterie. Der Große Kurfürst bereitete von hier die berühmt gewordene Große Schlittenfahrt vor. In einem Schreiben an den Statthalter und die Stadträte gab er Befehl, für sein Heer 1100 Schlitten und 6-700 Pferde bereit zu stellen. Außerdem erteilte er den in Königsberg stehenden Kavallerietruppen unter Kommando von General Görzke den Befehl zur sofortigen Verfolgung der fliehenden Schweden. Diese hatten, nachdem sie die Nachricht von der Ankunft des Kurfürsten erhalten hatten, den Rückzug nach Livland angetreten und erreichten am 29. Januar 1679 Tilsit. Die brandenburgische Kavallerie versuchte wie befohlen die Schweden einzuholen.

Die Infanterie setzte ihren Vormarsch, nun auf Schlitten von Marienwerder nach Heiligenbeil fort. Von dort ging es über das Frische Haff in einem sieben Meilen langen Zug am 26. Januar nach Königsberg. Die Truppen setzten am 27. Januar die Schlittenfahrt nach Labiau fort. Sie erreichte in einem Eilmarsch über das zugefrorene Kurische Haff am 29. Januar das Dorf Gilge an der Mündung der Memel. Ohne die Ankunft des Hauptheeres abzuwarten überfiel ein aus 1000 Mann Kavallerie bestehendes brandenburgisches Vorauskommando unter Oberst von Tressenfeld am 30. Januar einige bei Tilsit untergebrachte schwedische Regimenter und zersprengte sie. In dem Gefecht bei Tilsit verloren die Schweden einige hundert Mann an Toten und Verwundeten.[18]

Am nächsten Tag griff die brandenburgische Kavallerie unter Görzke und den am Tag zuvor für seinen Sieg zum Generalmajor beförderten Tressenfeld erneut die sich zurückziehenden Schweden an. In dem Gefecht bei Splitter wurden 1000 Schweden getötet und 300 Gefangen genommen und 5 Kanonen erobert[19]. Als die Schweden ihren Rückzug über litauisches Gebiet fortsetzten, ließ der Kurfürst am 2. Februar die Verfolgung einstellen, da sich Versorgungsmangel, Kälte und Krankheit auch bei seinen Truppen bemerkbar machten. Sie bezogen darauf Unterkunft in Preußen. Er sandte den Schweden nur noch ein kleines 1.500 Mann Kavallerie starkes Kontingent unter dem Kommando des Generalmajors von Schöning hinterher, welches sich am 7. Februar ein Gefecht mit der schwedischen Nachhut bei Telschi in Niederlitauen (Schamaiten) lieferte. Dieses Kontingent stellte 8 Meilen vor Riga seine Verfolgung ein und trat am 12. Februar seinen Rückmarsch nach Memel an.

Im Ergebnis brachten die Schweden unter Feldmarschall Horn von seinen ehemals 12-16.000 Mann nur noch 1000 Reiter und 500 Infanterie[20] in gefechtsfähigem Zustand wieder zurück auf schwedisches Gebiet in Livland. Dieser Winterfeldzug 1678/79 schrieb als Die Jagd über das Kurische Haff Geschichte und wurde legendär.

Dritter Kriegsabschnitt: Krieg mit Frankreich (1679 bis zum Frieden)

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Bereits am 10. August 1678 schloss Holland und Frankreich einen Separatfrieden der den parallel stattfindenden Holländischen Krieg beendete. In den seit 1676 stattfindenden Friedensverhandlungen in Nimwegen, beschlossen beide Parteien eine vollständige Rückgabe aller holländischen Gebiete. Frankreich, das den Krieg begonnen hatte um die Niederlande Frankreich einzuverleiben wollte sich stattdessen seine Unkosten bei den Alliierten der Holländer einholen. Prinz Wilhelm wollte diesen Frieden nicht, musste jedoch den Republikanischen und den Handelsinteressen der Holländer nachgeben.[21]

Als der Winterfeldzug gerade abgeschlossen war, beendete am 5. Februar 1679 Kaiser Leopold I. im Frieden von Nimwegen den Krieg des Reiches mit Frankreich und Schweden. Nach diesem Vertrag sollte Brandenburg seine Eroberungen wieder an Schweden zurückgeben. Brandenburg-Preußen stand nun durch diesen voreilig geschlossenen Frieden Frankreich alleine gegenüber.

Die Politik Frankreichs sah vor, dass jegliche Änderung der territorialen Regelungen des Westfälischen Friedens von vornherein ausschied, um kein Präjudiz gegen Frankreichs Annexionen im Elsass und Lothringen zu schaffen. Abgesehen davon konnte und wollte Frankreich nicht Nachteile Schwedens in einem Kriege dulden, zu dem es von Frankreich angestiftet worden war.

Da der Kurfürst aber eine Herausgabe der eroberten Gebiete hartnäckig verweigerte, ließ Ludwig XIV., um Druck auf die Brandenburger auszuüben, ein 8000 Mann starkes Korps unter dem Kommando des Generalleutnant Baron de Calvo in das zu Brandenburg gehörende westrheinische Cleve einrücken und das Land brandschatzen.

Ende Mai 1679 rückte, nachdem ein Waffenstillstand zwischen Brandenburg und Frankreich verstrichen war, eine 30.000 Mann starke französische Armee in die Grafschaft Mark ein. Die brandenburgischen Kräfte in den Westprovinzen betrugen zu dem Zeitpunkt 8.000 Mann und wurden von Generalleutnant Spaen angeführt. Spaen ließ seine Kavallerie an der Porta Westfalica im heutigen Kreis Minden-Lübbecke aufstellen, um diese zu sperren. Nach einem hitzigen Gefecht mit der französischen Übermacht wurden die Brandenburger allerdings am 21. Juni nach Minden zurückgeworfen. Bald darauf am 9. Juli 1679 wurde der Krieg durch den Frieden von Saint-Germain beendet.

Friedensschluss und Folgen

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Im Frieden von Saint-Germain wurde Brandenburg-Preußen die Verbindlichkeit aufgelegt alle in Schwedisch-Pommern eroberten Gebiete bis Ende des Jahres an Schweden zurück zu geben. Schweden wurde verpflichtet den Grenzvertrag von 1653 umzusetzen wonach es auf die auf dem rechten Oderufer gelegenen Landstreifen, mit Ausnahme von Damm und Gollnow zu Gunsten Brandenburgs verzichten sollte. Schweden verzichtet auf Erhebung von Seezöllen an der Odermündung, Frankreich versprach 300.000 RT an Brandenburg zu zahlen. Die Franzosen räumten die besetzten brandenburgischen Provinzen Cleve und die Grafschaft Mark bis Ende Februar 1680.

Auch Dänemark, der Bundesgenosse Brandenburgs, musste die Waffen niederlegen, ohne sein Ziel, die Wiedergewinnung Schonens und der übrigen ihm von König Karl X. Gustav entrissenen skandinavischen Provinzen, erreicht zu haben.

Durch diesen Friedensschluss verblieb Schwedisch-Pommern bis zum Großen Nordischen Krieg unter der Herrschaft Schwedens. Das bis dato wenig bedeutende Brandenburg-Preußen gewann durch die militärischen Siege über die als unbesiegbar geltenden schwedischen Truppen erheblich an Reputation in Europa. Der Kurfürst freilich hatte sein Ziel, Vorpommern einschließlich der für Brandenburg so wichtigen Odermündung dauerhaft zu gewinnen, nicht erreicht.

Den Franzosen war es durch geschickte Diplomatie und politischen Druck gelungen, allzu große Zugeständnisse Schwedens zu vermeiden. In Berlin fühlte man sich ungerecht behandelt und vom habsburgischen Kaiser Leopold I., seinem Verbündeten, im Stich gelassen.

Der brandenburgische Kurfürst argumentierte, dass der Kaiser zwar seine Vasallentreue im Reichskrieg gegen Frankreich in Anspruch genommen hat, ihn dadurch in den Krieg mit Schweden verwickelt und ihn im Stich gelassen hatte, als er ohne Kenntnis des Kurfürsten und ohne jede Rücksicht auf die Interessen Brandenburgs mit Frankreich Frieden schloss. [22]Der Kaiser wiederum wollte verhindern, dass im Norden des Reiches ein neues starkes protestantisches Fürstentum entstand und nahm dafür Nachteile für das Heilige Römische Reich in Kauf.

Dies führte zu einer Änderung der brandenburgischen Bündnispolitik, weg von Habsburg, hin zu Frankreich. Bereits im Friedensvertrag von Saint-Germain vereinbarten Frankreich und Brandenburg in einem geheimen Abschnitt Zusammenarbeit. Im Oktober 1679 schloss der Kurfürst mit Frankreich ein Geheimabkommen, das ihn verpflichtete bei der nächsten Kaiserwahl für Ludwig XIV. zu stimmen. Im Januar 1681 folgte ein Defensivbündnis Brandenburgs mit Frankreich.

Einzelnachweise

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  1. Robert I. Frost: The Northern Wars - War, State and Society in Northeastern Europe, 1558–1721, London/ New York 2000, S.208f
  2. Robert I. Frost: The Northern Wars - War, State and Society in Northeastern Europe, 1558–1721, London/ New York 2000, S.209
  3. Samuel Buchholz:Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, Vierter Teil: neue Geschichte, Berlin 1767, Seite 88
  4. Samuel Buchholz:Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, Vierter Teil: neue Geschichte, Berlin 1767, Seite 89
  5. Samuel Buchholz:Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, Vierter Teil: neue Geschichte, Berlin 1767, Seite 89
  6. Samuel Buchholz:Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, Vierter Teil: neue Geschichte, Berlin 1767, Seite 92
  7. Die Stärke von 16.000 Mann, die den vertraglichen Vereinbarungen zwischen Frankreich und Schweden von 1672 entspricht, wird u.a. angegeben in: Samuel Buchholz:Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, Vierter Teil: neue Geschichte, Seite 92
  8. Michael Rohrschneider, Seite 253
  9. Robert I. Frost: The Northern Wars - War, State and Society in Northeastern Europe, 1558–1721, London/ New York 2000, S.209
  10. [1]
  11. Jack Sweetman: The Great Admirals - Command at Sea, 1587-1945, 1997 ISBN 087021229X, S. 118
  12. Jack Sweetman: The Great Admirals - Command at Sea, 1587-1945, S. 119
  13. Jack Sweetman: The Great Admirals - Command at Sea, 1587-1945, S. 121
  14. Jack Sweetman: The Great Admirals - Command at Sea, 1587-1945, S. 122
  15. Jack Sweetman: The Great Admirals - Command at Sea, 1587-1945, S. 125
  16. Hans Branig: Geschichte Pommerns Teil II: Von 1648 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, Böhlau Verlag, Köln 2000, Seite 28
  17. Dr. Fr. Förster: Friedrich Wilhelm der grosse Kurfürst und seine Zeit, Verlag von Gustav Hempel, Berlin 1855, Seite 149
  18. Dr. Fr. Förster: Friedrich Wilhelm der grosse Kurfürst und seine Zeit, Verlag von Gustav Hempel, Berlin 1855, Seite 151
  19. Dr. Fr. Förster: Friedrich Wilhelm der grosse Kurfürst und seine Zeit, Verlag von Gustav Hempel, Berlin 1855, Seite 151
  20. Dr. Fr. Förster: Friedrich Wilhelm der grosse Kurfürst und seine Zeit, Verlag von Gustav Hempel, Berlin 1855, Seite 151
  21. Karl von Rotteck: Allgemeine Geschichte vom Anfang der historischen Kenntnis bis auf unsere Zeiten, Achter Band, Freiburg im Breisgau 1833, zweites Kapitel, Seite 59
  22. Werner Schmidt: Friedrich I. - Kurfürst von Brandenburg, König in Preußen, Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004, Seite 26
  • Hans Branig: Geschichte Pommerns Teil II: Von 1648 bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, Böhlau Verlag, Köln 2000. ISBN 3-412-09796-9
  • Dietmar Lucht: Pommern – Geschichte, Kultur und Wissenschaft bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges, Verlag Wissenschaft und Politik, Köln 1996. ISBN 3-8046-8817-9
  • Curt Jany: Geschichte der Preußischen Armee - Vom 15. Jahrhundert bis 1914, Bd. 1, Biblio Verlag, Osnabrück 1967, Seite 229-271.
  • Werner Schmidt: Friedrich I. - Kurfürst von Brandenburg, Königin Preußen, Heinrich Hugendubel Verlag, Kreuzlingen/München 2004, ISBN 3-424-01319-6
  • Friedrich Förster: Friedrich Wilhelm, der grosse Kurfürst, und seine Zeit: Eine Geschichte des Preußischen Staates während der Dauer seiner Regierung, Verlag von Gustav Hempel, Berlin 1855
  • Paul Douglas Lockhart: Sweden in the seventeenth century, 2004 by Palgrave Macmillan, ISBN 0-333-73156-5
  • Maren Lorenz: Das Rad der Gewalt. Militär und Zivilbevölkerung in Norddeutschland nach dem Dreißigjährigen Krieg (1650-1700), Böhlau: Köln 2007.
  • Michael Rohrschneider: Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627-1693) - Eine politische Biografie, Duncker & Humblot GmbH, Berlin 1998, ISBN 3-428-09497-2
  • Samuel Buchholz: Versuch einer Geschichte der Churmark Brandenburg, Vierter Teil: neue Geschichte, Berlin 1767
  • Frank Bauer: Fehrbellin 1675 - Brandenburg-Preußens Aufstieg zur Großmacht, Potsdam 1998. ISBN 3-921655-86-2
  • Anonym: Theatrum Europaeum, Bd.11, Frankfurt/Main 1682