Benutzer Diskussion:Demoiselle Clarisse

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Demoiselle Clarisse in Abschnitt Kleiner Abriss der Musikgeschichte in Orient und Okzident
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Antworten auf uralte Diskussion

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Hallo! Du antwortest derzeit reihenweise auf uralte Diskussionsthreads. Das ist nicht sehr sinnvoll, Antworten wirst Du ziemlich sicher keine bekommen und die damals beteiligten Leute sind oft auch gar nicht mehr in der Wikipedia aktiv. --pep. (Diskussion) 21:29, 8. Jun. 2013 (CEST)Beantworten

Macht nichts. Ich füge Informationen oder Anregungen hinzu, wenn ich das Gefühl habe damit dienlich sein zu können. Vielleicht hilft das ja irgend jemandem weiter. Kommt aber ziemlich selten vor. Ansonsten bin ich normalerweise fast nur im Englischen Wikipedia unterwegs. Nette Grüße--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 19:06, 30. Nov. 2013 (CET)Beantworten

Du wurdest auf der Seite Vandalismusmeldung gemeldet (2017-01-06T21:47:05+00:00)

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Hallo Demoiselle Clarisse, Du wurdest auf der o. g. Seite gemeldet. Weitere Details kannst du dem dortigen Abschnitt entnehmen. Wenn die Meldung erledigt ist, wird sie voraussichtlich hier archiviert werden.
Wenn du zukünftig nicht mehr von diesem Bot informiert werden möchtest, trage dich hier ein. – Xqbot (Diskussion) 22:47, 6. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Habe eine ausschweifende Diskussion auf der Benutzerdiskussion von Imruz, weil wir uns offensichtlich philosophisch gut verstehen. Imruz hat sich soeben noch einmal erfreut geäußert und ich finde seine Gedanken auch sehr erfreulich. Mir ist dabei nicht entgangen, daß da Leute dazwischen gifteten. Denen habe ich Stiftung von Unfrieden vorgeworfen. Es ist mir egal, wenn diese Unfriedenstifter sich jetzt rächen wollen, indem sie die Vandalen herbeizerren. Was können die Vandalen für die Destruktivität derer die sie mißbrauchen? Nein, die Details schaue ich mir nicht an. Das wäre Zeitverschwendung mit Unsinn.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 01:35, 7. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Diskussion auf der Diskussionsseite von Benutzer:Imruz

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Hallo Demoiselle, die Diskussion auf meiner Disk.-Seite ist in eine Richtung gegangen, die mir nicht mehr gefällt: viel Besserwisserei und Beleidigung dir gegenüber, aber auch mir gegenüber. Nimm's bitte nicht persönlich – denn sie wissen offensichtlich nicht, was sie tun: Die Anonymität bzw. Pseudonymität in der Virtualität macht es anscheinend leicht(er), jemanden, den man nicht kennt, herablassend zu behandeln. Dafür möchte ich mich bei dir entschuldigen. Und so habe ich mir überlegt, ob wir die Diskussion, die du bei mir angefangen hast, hier weiterführen – ohne dass sich irgendwer groß einmischt. Was meinst du dazu?
Leider habe ich mich mit meinem „Sermon“ am Ende der Diskussion auf meiner Diskussionsseite zeitlich etwas übernommen, so dass ich jetzt, also heute, nicht mehr auf deinen Eingangsbeitrag eingehen kann. Das hole ich innerhalb der kommenden Tage nach. Versprochen! Und so sei für heute gegrüßt--Imruz (Diskussion) 18:35, 8. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo Imruz, es ist mir eine Freude! Die etwas bierlaunige Sexualisierung empfinde ich nicht als sonderlich belastend, aber der Schreiber liefert mir leider wiederum ein Argument, warum mit solchen Leuten suboptimal zu arbeiten ist: "Mars liebte Buseninstrumente! Und Venus? Sie favorisierte nicht nur bei Mars ein Instrument, von dem sie aber meines Wissens nach – verschämt wie sie war – nie sprach." Platter geht es nicht. Es ist regelrechte Geistesverweigerung. Mein Thema war eigentlich "Liebe vs Macht", sowie "Sympathie vs Respekt". Die Wahl eines Musikinstruments kann eine Machtdemonstration sein, oder ein Ruf nach Liebe. Erhoffe ich mir vom Mitmenschen Sympathie, oder stelle ich die Erwartung von Respekt ganz nach oben? Ich erinnere mich an Forumsteilnehmer wie "der Kürassier" in einem Trompetenforum. Die verstanden keinen Spaß und würden beim Thema "Mars vs Venus" noch ganz anders aus der Rolle fallen. In einem Geigenforum ernted man damit peinliches Schweigen, weil diesen Leuten solche Aggressivität in der Regel abgeht. Aber es fällt doch auf, wie Geigenanfänger verzweifelt ums Vibrato ringen, um andere Menschen bezaubern zu können. Sie möchten mit ihrem Spiel Sympathie erregen, was bei einzelnen sogar ein Schrei nach Liebe sein kann. Unter den Liberal-Progressives diskutiert man in den USA gerne, Republicans/Conservatives legten Wert auf Respekt, während "Liberals" (lefties) Wert auf Sympathie legten. Eine große Zahl von Blechbläsern hat einen Faible für Marschmusik, wofür ich sie nicht in Bausch und Bogen verurteile. Es ist aber interessant, diese Zusammenhänge zu erkennen. Sage mir die Wahl Deines Musikinstruments und ich sage dir wer du bist. Das trifft nicht nicht in jedem Fall zu, aber doch recht oft. Wir können die Diskussion hier ruhig weiterführen. Sollte Zoilus dann hier einfallen, ist das für mich kein Drama. Ich kann nur nicht mit solchen Leuten gemeinsam an lexikalischen Texten arbeiten. DAS sollte bei Wikipedia Thematisiert werden, denn ich bin nicht die einzige die so empfindet. Bitte nicht alles nachlesen, was ich geschrieben habe! Ich schreibe 10-Finger-blind, deshalb wird es leicht viel Text. Ich halte nichts von Knappheit und glaube auch an die Kunst der langen Sätze.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 18:57, 9. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo @Imruz:, nun habe ich mir dieses "Ping" abgeschaut. Ich hoffe, das es jetzt nichts Ungutes anrichtet, sondern benachrichtigt wie ich vermute. Du bist nicht allein Musikwissenschaftler, sondern hast auch viel alte Musik gemacht. Und dies offensichtlich quer über die Kulturgrenze zwischen Orient und Oxident hinweg. Das finde ich überaus sehr faszinierend! Ich bin momentan von der kanadischen Gruppe Pallade Musica und ihrer CD Verso Venezia besonders angetan. -- Ja, man macht es sich mit der Kathegorisierung zu einfach - geht auch Respektlos mit Personennahmen lang Verstorbener um und paßt sie einfach modernen Schreibgwohnheiten an. Habe länger gebraucht bis ich schwarz auf weiß hatte, daß Caspar Stieler tatsächlich mit C geschrieben wurde, wie ich immer vermutet hatte. Leipnitz schrieb sich in der Tat mit tz. Der Ausdruck Barock ist eine Diffamierung jener Generationen des sogenannten "alten Regimes" und war noch im 19. Jahrhundert ein Synonym für "bizarr". Die Behauptung, man hätte sich früher nicht gewaschen, sondern stattdessen nur gepudert und pafümiert, gehört dazu. In Quellen liest man das Gegenteil - vor allem im Frauenzimmer=Lexicon (1715). Wünsche noch einen schönen Abend!--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 19:47, 9. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Ja, das mit dem @Ping: So soll es sein. Es ist eine etwas deutlichere Benachrichtigung als das in eckige Klammern geschriebene „Benutzer:Soundso". Dies nur in Kürze. Und ich muss dir in sehr vielem Recht geben, vor allem auch mit den Musikinstrumenten, die ein/e Musiker/in wählt. Auch hier gilt (wie bei Freunden, Kindern, Eltern, Kleidung usw.): „Zeige mir dein Musikinstrument und ich sage dir, wer du bist“.
Im Übrigen habe ich mir jetzt noch einmal alle deine relevanten Texte angeschaut und herauskopiert, um sie adäquat zu beantworten. Das wird, wie versprochen, bald der Fall sein.
Ich wünsche dir eine gute Nacht und grüße dich --Imruz (Diskussion) 20:19, 9. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Kleiner Abriss der Musikgeschichte in Orient und Okzident

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Hallo @Demoiselle Clarisse:
Wie versprochen, möchte ich im Folgenden auf deine Fragen eingehen – soweit ich kann:
Irgendwann werde ich bestimmt experimentelle Jam Sessions mit Spezialisten alter orientalischer Musik mitmachen und dann wird sich das noch deutlicher zeigen. Ohne daß ich je von orientalischer Musik direkt geprägt wurde.
So etwas gibt es bereits recht oft – zumindest hier in Berlin. Und nicht zuletzt entsprangen auch eines der ersten bedeutenden Mittelaltermusik-Ensembles, das „Studio der Frühen Musik, München“, dieser Idee: Studien lebendiger (also heutiger!) nordafrikanischer Kunstmusik („Andalusische Musik“) und Übertragung bestimmter musikalischer Ausführungstechniken auf die abendländische Musik des Mittelalters. Dies birgt bestimmte Risiken, aber es geht nicht anders. Ein Risiko ist die Tatsache, dass wir nicht wissen, wie die Musik damals (generell) war oder gar wie sie sich angehört hat. Wir können nur aus der heutigen Musizierpraxis Rückschlüsse ziehen. Und hierzu zählt auch das improvisatorisch-heterophone Umspielen von Melodien, sowohl in der Begleitung als auch im Gesang.
Doch gilt in jedem Fall: Wir wissen es nicht (... denn wir hatten damals noch nicht gelebt und es gibt keine Tonaufzeichnungen aus jener Zeit ...)
Gerade auch die „Andalusische Musik“ Bordwest-Afrikas kennt traditionell keinerlei Notenschrift, da davon ausgegangen wurde, dass die Musiker ihr Repertoire beherrschen und nicht nur abspielen. Und genau dies ist es ja, was diese Musik im wirklichen Sinne des Wortes „gegenwärtig“ macht! Dies ist übrigens einer der großen Unterschiede in der (traditionellen) Musikausübung zwischen Orient und Okzident.
Da Amerika erst 1492 entdeckt wurde und die Hin- und Rückreise extrem lange dauerte, glaube ich überhaupt nicht an die Theorie des Wikipedia Chaconne-Artikels. Weil die frühesten mir bekannten Fassungen von "La Folia" (was absolut den Charakter einer Chaconne besitzt) auch bereits aus dem späten 15. Jahrhundert stammen. So richtig brav wurde die Chaconne erst nachdem sie nach Mitteleuropa kam. Im 17. Jahrhundert wurde sie absolut auch in Deutschland heißer gespielt und man hört da durchaus auch Perkussion. Lullies Musik ist ja auch in ähnlichem Sinne heißer, schneller und schließt Perkussionsinstrumente ein. Selbst das Menuett hat sich von dort aus von sehr schnell bis hin zum gemächlichen Tempo des 18. Jahrhunderts gewandelt.
Du erkennst auch daran, dass Musik aus dem Augenblick gespeist und „Moden“ unterworfen ist – eben so, wie sich der Geschmack oder auch Zeitgeist ändert.
Und so ist durchaus denkbar, dass die spanischen Eroberer in Mittelamerika Musikprozessionen beobachtet haben, die sie beeindruckten und die sie auf europäische Verhältnisse zu übertragen versuchten – selbstverständlich mit der Musik, die sie bereits kannten. Es ist denkbar; aber ich war nicht dabei ... ;-)
Es war falsch von mir einengend von "Arabern" zu sprechen und weitere ethnische Gruppen auszugrenzen. Aber ich habe sofort verstanden, weil ich eben weiß wie vielschichtig Kulturgeschichte wird, wenn man genauer hinsieht. Warum sollte man nicht den Begriff Mauritanien beibehalten, nachdem es neue Herren bekommen und die Bevölkerungszusammensetzung sich verändert hatte? Die Vokabel "Maures" finde ich in modernen Wörterbüchern nicht mehr - daß ich mich in die Kultur der Generation um 1700 hineinbegeben habe ist mein persönliches Problem. Nein, die ethnische Herkunft spielt letztlich keine Rolle. Wenn der französische Nachname des Thomas de Maizière auf hugenottische Vorfahren schließen lassen sollte, so ist das ein schöner Ausflug in die Geschichte. Für den Mann und sein Lebenswerk ist das völlig ohne Bedeutung.
So sehe ich es auch. Man sagt zwar »Nomen est omen«, aber ebenso »Namen sind Schall und Rauch«.
Eine zeitlang hörte ich Radio Nawa und erfuhr nebenbei, daß sich kurdische Musik kaum abgrenzen läßt: Kurdische Musiker hätten halt zu viele Sessions mit arabischen und anderen Musikern gehabt, wobei Stilmischungen entstanden waren. Vielleicht ist es an sichersten, wenn man von "orientalischer Musik" in Andalusien spricht? Es gibt zwar letztlich keine haargenaue Abgrenzung zwischen Orient und Oxident, doch das gibt's in der Geschichte nirgendwo.
Nun, die verschiedenen Völker, wie Kurden, Perser, Araber und andere, sind ja selbst Durchmischungen vorheriger Völker und Kulturen, die ja dann auch große Imperien gründeten. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Musik Gemeinsamkeiten aufweist und ein Austausch existiert. Ich spreche deshalb immer noch gerne von „Kulturkreisen“, obwohl dieser Begriff seit einigen Jahrzehnten eine Abwertung erfahren hatte.
Und was nun „Andalusien“ betrifft, so gab es dort ja ein relativ friedliches Miteinander von Muslimen, Juden und Christen verschiedener Prägung (Katholiken und Arianer). Sie konnten einander verstehen und beeinflussten sich gegenseitig, vor allem auch musikalisch und denkerisch. Man denke z. B. an die „Cantigas de Santa Maria“, hervorragend interpretiert von Montserrat Figueras und dem Ensemble Hespèrion XX, die allerdings aus dem Nest der Schola Cantorum Basiliensis kommen. Und diese wiederum hatte hervorragende Lehrmeister aus dem Studio der Frühen Musik, München. Da schließt sich der Kreis wieder.
Wenn ich Ziryāb gerecht werden will, muß ich seine Briefe und ähnliche Quellen seiner Zeit lesen und exakt diese Sprache übernehmen - so wie ich meine Autoren des 17. und frühen 18. Jahrhunderts lese. Natürlich würde ich Ziryāb nicht mal ansatzweise verstehen. Also kann ich ihm kaum gerecht werden.
Hassan Habib Touma hat viel über diese Musik geforscht und wollte ein Werk darüber veröffentlichen, verstarb aber 1998 (?) darüber. Ich kannte ihn sehr gut. Sein Buch Musik der Araber ist klein, aber fein und sehr zu empfehlen.
Er meint, dass Ziryāb, ursprünglich wohl Perser oder Kurde, vom Kalifenhof in Baghdad vertrieben wurde, weil er dem neuen damaligen Musikgeschmack nicht mehr gerecht wurde. Baghdad (persisch: „Gottesgeschenk“) war unter den Abbassiden ja gerade die Hauptstadt des Islamischen Reiches geworden und befand sich auf vormalig iranischem Boden. Und so war es klar, dass das frühere Persische Reich auch kulturell zum Vorbild wurde. Der neue Musikmeister am Hofe hieß al-Mauṣilī und war wohl Lehrer Ziryābs. Dennoch unterschieden sich ihre Stile, und Ziryāb gilt als Erhalter der altarabischen Musik, die er dann schließlich nach Andalusien mitnahm.
Und so liegt hier möglicherweise der tonale Unterschied zwischen der „maschreqinischen“ (NO-Afrika, Arabien, Persien) und der „maghrebinischen“ (NW-Afrika, al-Andalus) Musik, denn diese maghrebinische Musik hat keine ausgewiesenen „Vierteltöne“, im Gegensatz zur maschreqinischen Musik. Und wenn man diese hört, denkt man möglicherweise automatisch an gregorianische Gesänge. So ging es zumindest mir.
... ich bin vom Jazz weitgehend weg - seit '1699', wenn ich die erste 9 nocheinmal umdrehen darf. Und hier fühle ich mich von orientalischen Einflüssen regelrecht eingekreist. Ich lernte schon in den 1970er Jahren, die Bluenote rühre vermutlich von der arabischen Skala her (vielleicht lernte ich damals schon etwas 'Arabcenric' und orientalische Skala wäre besser gewesen). Doch mit dem Vordringen der Araber in Schwarzafrika brachten diese offensichtlich ihr Tonempfinden mit und es heißt, Schwarzafrikaner griffen dies auf. Wobei zu fragen ist, ob die Araber nicht etwa auch von persischer Musik mit beeinflußt waren. Es ist doch unwahrscheinlich, daß sie nicht auch Einflüsse aufnahmen. Mal provizierend gefragt: Begann der Jazz nicht schon um 1600 und der Einfluß kam aus Andalusien? Ein Gedanke den ich zu Bänden auswälzen könnte.....also lieber nicht.
Apropos „Bluenote“: Wir wissen es nicht genau. Wie ich schon einmal erwähnt hatte, gab es im mittelalterlichen NW- bzw. W-Afrika zwei bedeutende islamische Reiche: Gana und Mali. Und es ist bekannt, dass deren Völker durch Sufis, aber auch durch arabische Händler zum Islam fanden. Und so haben sie sicherlich auch deren Musiken gehört, womit eine neue „Mode“ bzw. Vermischung zustande kam.
Und wenn man die arabischen Tonleitern ansieht, gilt der Rāst (maghrebinisch raṣd) als Grundtonleiter. Das Wort leitet sich aus dem persischen rāst = „richtig, gerade“ ab.
Die Tonleiter selbst entspricht etwa der C-Dur-Tonleiter, wobei allerdings die Terz um etwa 1/4 und die Septime um 1/4 bzw. auch im Wechsel um 1/2 vertieft sind. Und genau diese Tonstufen entsprächen ja auch der „Bluenote“ – oder irre ich mich da?
Der französische Autor und Gesandte an den Muley Arxid machte halt seinen Job. Was aber unleugbar zwischen seine Zeilen mit herfürleuchtet, ist sein Charakter. Ich habe schon viele Reprints von immerhin intelligenten und hochinteressanten Originalautoren genossen, die haben mich charakterlich aber nicht so fasziniert. Kolonialismus ist eine weites Feld und welche Kultur hat sich nicht an einem gewissen Punkt ihrer Geschichte überlegen gefühlt. Das ist allgemein ein Fehler bei einer großen Majorität des Menschengeschlechts in ihrer Gesamtheit. Die Deutschen sind mit ihrem Helfersyndrom momentan exakt zwischen Demut und Hochmut. Wenn man nämlich meint, der ganzen Welt helfen zu müssen/können, grenzt das wieder an Größenwahn. Um Menschen mit Helfersyndrom mache ich seit vielen Jahren einen Bogen. Die Annahme von Hilfe hat da leicht den Beigeschmack von Unterwerfung.... Die Hereros bekommen vielleicht irgendwann eine Banküberweisung von Herrn Schäuble und können dieses Geld gleich an jene weiterleiten, die sie im 17. Jahrhundert aus Namibia verdrängten. So geht halt menschlicher Imperialismus: Jemand raubt sich ein Imperium zusammen und wird irgenwann selber von einem mächtigeren Imperium kassiert usw.... Vielleicht sollten wir das Geld für die Hereros in den Klimaschutz inverstieren? Das ist auch Hochmut, daß man auf Annehmlichkeiten nicht verzichten will und immer weiter auf Kosten des klimas wurschtelt. Das ist Ausbeutung superkolonialen Ausmaßes.
Da bin ich sehr stark deiner Meinung.
Nun noch ein paar Worte zur orientalischen Musik.
Die Araber standen ja in ihrer Geschichte des Öfteren in einem Vasallenverhältnis zu den alten Persern, aber auch zu den Römern/Byzantinern (Rhomäern), ja selbst zum frühchristlichen Äthiopien. Und so ist es selbstverständlich, dass sie auch bestimmte kulturelle Einflüsse aus diesen Kulturbereichen übernahmen. Das war allerdings noch vor dem Islam.
Und als sich die Araber dann über den Islam über Vorderasien, Nordafrika bis hin nach Hispanien ausdehnten, waren weitere kulturelle Übernahmen schon vorprogrammiert, denn nach islamischer Vorstellung sollten sämtliche vorhergehenden Kulturen bzw. Völker integriert werden. Diese Grundhaltung wurde mit einem ausgeklügelten Steuersystem garantiert – im Gegensatz zu zeitgenössischen anderen Imperien, in denen Minderheiten drangsaliert oder gar vernichtet wurden (wie z. B. im europäischen Mittelalter).
Und so waren es hauptsächlich Christen (z. B. Nestorianer) und Juden, die ihr Wissen und ihre hohe Bildung mit eingebracht haben und diese berühmten Übersetzungen antiker griechischer, persischer, römischer oder auch indischer Philosophen/Denker ins Arabische übersetzt haben. Und so wurde aus „Pythagoras“ „Fīṯāġūriṯ“, aus „Platon“ „Aflāṭūn“, aus „Aristoteles“ „Arisṭāṭālīs“ usw.
Damit flossen die Erkenntnisse jener großen Denker nahezu ungehindert in diese arabisch-islamische Kultur ein und wurden dort weiterentwickelt. Diese Art der Wissenschaft hatte somit dort ihren Ursprung und konnte ihren Einfluss auf das spätere „Abendland“ ausüben.
Und das Ganz gilt natürlich auch für die Musik. Doch bleibe ich dabei: Die Harmonik, wie du oder ich sie heutzutage (seit etwa dem 15. Jahrhundert) verstehen, ist eine europäische Erfindung.
Wenn du weitere Fragen haben solltest: nur zu ... :-))
Und so sei herzlich gegrüßt--Imruz (Diskussion) 13:32, 10. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo @Imruz:, ja Terz und Sept sind die beiden Blue Notes im traditionellen Jazz, d. h. bis einschließlich zum traditionellen (nicht Bebop-beeinflußten) Swing. Der Moderne Jazz hat dem noch die flatted Fifth hinzugefügt, also die Quint als leicht tiefer intonierte Blue Note. Letztere ist vermutlich tatsächlich eine US-amerikanische Erfindung - oder gab es doch Ähnliches im Orient?
Es bleibt die Feststellung, daß europäische Musik offenbar maßgeblich von Spanien aus geprägt wurde. Da Mischkulturen allgemein als besonders fruchtbar gelten, neige ich dazu, dies dem orientalen Einfluß zuzuschreiben. Demnach könnte sich europäische Harmonik in diesem kulturellen Schmelztiegel entwickelt haben. Auch wenn ich eine barockzentrische Perspektive habe, so schaue ich gern darüber hinaus. Der Baroccophile betont gern Italien, das aber ja lange unter spanischem Einfluß war. Die Blütezeit spanischer Vorherrschaft liegt in Europa vor der Blüte der Generalbaßmusik, doch von dieser präbarocken Konstellation scheint mir der Anstoß gekommen zu sein. Das Instrumentarium kommt vielfach aus Spanien, sowie zumindest Passacaille, Ciacona und Sarabande. Die französische Kultur scheint mir, so wie die deutsche, lediglich aufzugreifen, um dann eigene Varianten zu schaffen. Sprechend sind hier die "Folies d'Espagne" (der französiscshe Text bezieht sich bewußt auf Spanien, weil es noch immer irgendwie schicklich war!) - kaum jemand weiß heutzutage noch, daß sie noch im frühen 18. Jahrhundert gern mit Kastagnietten getanzt wurde - und zwar in Frankreich und in Deutschland. Mein hochvereehrter Herr Tanzmeister Gottfried Taubert hat die Kastagnietten in seinem Buch (1717) mit in die Choreographieschrift eingezeichnet. Was heute sogenannten 'Barocktanz' angeht, kann ich sagen, daß man recht genau erlesen kann, wie dies getanzt wurde - einschließlich der Haltung der Finger. Auffällig sind die Akkordwechsel bei den spanischen Tänzen in Barockmusik: Während es einigermaßen heikel ist, Menuet, Gavotte oder Bourrée in Jazzakkorde zu fassen (geht auch, aber die Brechungen machen das Ergebnis sehr unüberichtlich), sind die spanischen Tänze ideal für die Schreibweise von Jazzakkorden. Auffällig ist auch, wie spanische Musik nicht Quintenparalellen fürchtet, ja sie regelrecht zu suchen scheint. Wenn man die versucht elegant zu vermeiden, kommt es mir blutleer vor, indem sich das gewisse spanische Feuer verliert. Die vielgescholtene Quintenparallele ist eine Perle innerhalb der Generalbaßmusik!
Arbeiten die einzelnen Interpreten alter Musik genügend zusammen, d. h. teilen sie wirklich alle ihre Erkenntnisse? Meine Menschenkenntnis macht mich ein wenig skeptisch. Mir schwarnt, man könnte wesentlich genauer wissen, wie Generalbaßmusik gespielt wurde, wenn nicht so viele Menschen eigennützige Einzelkämpfer wären. Die Flut von Literatur, die vom 17./18. Jahrhundert her aus Archiven auf Quellenforscher einströmt, ist gewaltig. Ich lese nur deutsche Autoren dieser Zeit, doch es sind ja Bücher in vielen anderen europäischen Ländern damals von Musikern verfaßt worden. Diese Informationen müßten endlich einmal zusammengetragen werden und in verschiedene Sprachen übersetzt! Die Lästerer auf Deiner Diskussionsseite hätten wenig Freude an der langatmigen Redefreude barocker Autoren. Wer diese Weitschweifigkeit ertragen und sogar genießen kann, holt sehr viel Information da heraus. Hört man ununterbrochen Sonaten für Soloinstrumente, ist der Lerneffekt genauso wie bei Jazzplatten: Da hört man genau, in welcher Weise zu improvisieren ist, denn vieles davon klingt sehr nach Improvisationsstil. Letztlich ist es doch der chronische Ohrwurm, der einen zum selber Improvisieren antreibt. Lernt man nebenbei Dreiklänge zu hören und sich daraus ergebene Optionen für Melodieverläufe zu erspüren, kann man den erworbenen Ohrwurm - in eigener kreativer Weise - zum singen bringen.
Die Schweizer Sängerin Manuela Maria Hager brachte 2008 ihr Buch "Barockgesang heute" heraus, worin viele hilfreiche Quellenzitate enthalten sind. Diese hat sie allerdings, wie sie selbst sagt, älterer Sekundärliteratur entnommen. Nun habe ich zuhause Johann Matthesons "Das Neu=Eröffnete Orchestre" (1713) als Reprint, wo eine zusätzliche Bemerkung enthalten ist, die mir sehr wichtig ist. Da erklärt er den Orgel-Tremulanten anhand von Singgewohnheiten: "...schläget und zittert/ wie etwan eine Stimme zu gewissen Zeiten thut/ wenn sie etwas ohne Trillo aushält..." Dies bestätigt die in der alten Musik inzwischen übliche Gewohnheit, wonach nicht einmal jedweder ausgehaltene Ton vokal oder instrumental mit Vibrato verziert wird. Ich sandte dieses Zitat Frau Hager per eMail zu, es erfolgte aber keine Reaktion darauf. Solche Informationen sollten viel mehr geteilt und zusammengetragen werden, was eine Mordsarbeit wäre, denn es gibt wahnsinnig viele davon. Ich hatte das Faksimile des französischen Flötisten Hotteterre aus der Amerikabibliothek zuhause, mein Französisch reichte aber nicht aus dafür. In Frankreich gibt es mit Sicherheit unzählige ähnlicher Werke und in anderen nichtdeutschsprachigen Ländern ebenso. Wir könnten längst viel weiter sein. Aber ich glaube dennoch, daß sich solche Informationen mittlerweile CDs abhören lassen, weil viele Interpreten alter Musik alte Quellen lesen. Und einen gewissen Austausch wird es International gewiß geben, denn wenn man Besetzungslisten auf CDs liest, geht das queer Beet durch die Nationen. Inzwischen nimmt man sich mit Vibrato hörbar noch mehr zurück als die alte Musik in den 70ern und 80ern. Sicherlich Dank überaus lehrreicher 'Geschwätzigkeit' barocker Autoren.
Mal ganz ehrlich: Was der gewisse Jünger Adornos auf Deiner Seite wünscht, daß man nicht nur Wiederholungen streiche, sondern auch gar Gehalt, unterbindet Information. Was sollte ich mit solcher Literatur, wo mit Gehalt so gegeizt wird? Außerdem verschwendet Adorno selbst viele Worte um sein sinnloses Plädoyer für sinnferne, destruktive Streichungen. Seine Ausführungen sind eben nicht konstruktiv und von daher wirklich ein überflüssig geschwätziges Ungetüm. Da schwarnt mir, es möchte der Anstoß zum heute vielbeklagten Unvermögen, längere Texte zu bewältigen, von seiner Philosophie ausgegangen sein. Ist das der Ursprung des Postfaktischen? Die 68er waren schließlich auch postfaktisch, denn sie konnten jede unlogische Idee mit dem Hinweis unterfüttern, es müsse schließlich auch Utopien geben. Die muß es in der Tat geben, aber so konnten sie wirklich jede noch so hirnrissige Ungereimtheit verteidigen. War das nicht mit Adornos Verdienst? Wie dem auch sei, ich liebe weitschweifige akademische Geschwätzigkeit, wenn sie recht viele Informationen transportiert. Und ich lobe die Kunst der langen Satzgebilde. Man kann nicht alles in raspelkurzen Sätzen sagen - lange Sätze schaffen logische Zusammenhänge.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 00:38, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Guten Morgen Demoiselle Clarisse, diesmal nur ganz kurz, weil ich später mit mehr Zeit näher darauf eingehen will: Ich kann dir in sehr vielen deiner Gedanken folgen und sie nachvollziehen. Da sind wir uns sehr einig, vor allem auch, was Adorno und seine Jünger betreffen mag. Ich bin nicht der große Leser und kenne Adorno eher nur vom Namen her. Er hat sicherlich Revolutionäres zum Zeitgeist beigetragen. Aber das will für mich auch nicht unbedingt was heißen, denn ich kann mit vielem, was unter „Zeitgeist“ läuft, nicht viel anfangen, da ich mehr fürs Zeitlose bin ...
Noch eine kleine Frage: Wohnst du etwa in Berlin? Ich frage deshalb, weil du von der „Amerikabibliothek“ geschrieben hast. In Berlin gibt es nämlich eine „Amerika-Gedenkbibliothek“. Meintest du diese? Ich wohne nicht allzu weit von dieser entfernt ... Bis demnächst hier wieder. Gruß--Imruz (Diskussion) 08:34, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo @Imruz:, die Amerika Gedenkbibliothek ist geschätzte 5 km Luftlinie von mir entfernt. Bin da oft mit dem Fahrrad runter gefahren, aber natürlich nicht bei diesem Wetter. Morgen ist das Wetter ein wenig gnädiger, wo ich in die andere Richtung zu meiner neuen Geigenlehrerin muß. Sie studierte Klassik ab 13, schloß dem noch ein Jazz- und Kompositionsstudium an und macht jetzt ziehmlich abgedrehte Videos. Also sicher kein gnadenloser Klassikbetonkopf mit 1000+1 Tabus und Nogoes, sondern kreativ offen. Ganz wichtig ;)--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 18:02, 11. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo Demoiselle Clarisse, guten Morgen, ... dann wohnen wir ja nicht einmal allzu weit voneinander entfernt ...
Wie du weißt, bin ich in vielem, was du schreibst, deiner Meinung. Der einzige Unterschied allerdings ist das ausschweifende Erklären von bestimmten Dingen. Dieses „Ausschweifen“ hat sich dank der neuen Medien völlig verselbständigt und ist dabei, die Welt vollzumüllen, d. h. mit ihrem geschwätzigen Geplappere zuzuschütten. Dementsprechend sieht die Welt auch aus.
Zu Recht sagst du, dass bestimmte Zusammenhänge gut erläutert werden müssen, und dies kann natürlich nicht im „SMS“-Stil geschehen. Und hier liegt die Krux: Zum einen wird das, was seit neuestem als „Kommunikation“ gilt, völlig verkürzt, so dass nichts mehr wirklich verstanden wird, zum anderen werden die Menschen mit Informationen überflutet, dass sie förmlich darin ertrinken und einfach nichts mehr begreifen können. Die Welt/das Universum sind dermaßen komplex, was die Menschen – gleichgültig an welcher Stelle der politischen, wissenschaftlichen oder sozialen Hierarchie sie stehen mögen – völlig überfordert. Und dabei kommt dann das heraus, wie sich die Welt derzeit präsentiert: Trumpismus, Erdoganismus, „IS“-Mörderbanden, die offiziell bekämpft, aber in Wirklichkeit massiv unterstützt wird. Dabei denke ich an die „konstruktive Zusammenarbeit“ mit Saudi-Arabien, einem der ideologisch und politisch mörderischsten Staatssysteme der Welt (vielleicht neben Nord-Korea). Diese Saudi-Sippe unterstützt aus taktischen, aber auch ideologischen (wahhabitischen) Gründen den „IS“, der dabei ist, den Islam weltweit zu desavouieren und zu diskreditieren – abgesehen davon, dass er ein Ausbund an Menschenverachtung und Brutalität darstellt, die absolut mit dem Nazismus gleichzusetzen ist.
Um es kurz zu machen: Unsere vor sich hin plappernde Welt ist dabei, in ihrem eigenen Plapper-Müll zu ertrinken. Deshalb habe ich durchaus ein gewisses Verständnis dafür, wenn die „Lästerer“ auf meiner Diskussionsseite dem entgegensteuern wollen. Ich selbst wurde von meinem damaligen Doktorvater sehr zu Recht darauf hingewiesen: „Schreiben Sie kurze, klare Sätze, denn diese Arbeit sollte auch gelesen werden.“ Dies hat mich völlig überzeugt, weil ich noch gewohnt war, alles und jedes umständlich erläutern zu wollen, was schlichtweg auch fürs gegenseitige Verständnis bzw. für die gegenseitige Verständnisfähigkeit großteils eine Zumutung war (und natürlich weiterhin ist).
Unsere Welt, die per Digitalisierung immer mehr zusammenrückt, hat das Maß verloren: Alles ist in der Tat unmäßig – egal in welcher Richtung: Gier, Narzismus, Hunger nach immer mehr usw. sind inzwischen zu Kriterien unserer Weltordnung geworden. Wir sind immer weniger in der Lage, Dinge richtig und deutlich zu benennen. Dann weichen wir auf irgendeine Kindergartensprache à la Englisch aus, die ja nicht einmal mehr Amis oder Briten so richtig verstehen, und meinen, dies sei dann Kommunikation. Wenn man dann noch den zunehmenden Smartphone-Gebrauch im öffentlichen Raum siehst, wo die Menschen aneinander vorbei-rempeln und nicht mehr nach links und rechts schauen – also in die tatsächliche Realität –, frage ich mich, in welcher Welt wir eigentlich leben. Und ich bin nicht der Einzige, der diese Frage stellt!
Und deshalb möchte ich auch deinerseits um Verständnis für einige dieser „Lästerer“ bitten: Ohne uns real zu kennen, habe ich mit Baba66 schon seit Jahren immer wieder sehr gut und produktiv zusammengearbeitet (s. hier oder hier, aber auch hier bzw. hier). Er hat etwas, das ich mir von vielen Musikern und anderen kreativ Schaffenden wünschen würde: Intuition und Inspiration. Er kann spontan dichten, und zwar witzig und doch sehr sensibel, und er kann sehr schöne Kalligrafie, wie du ja bei den Beispielen sehen konntest (in diesen Fällen rechnergestützt), und er hat einfach Ahnung und viel Wissen, das er allerdings manchmal auch ein bisschen „schräg“ rüberzubringen imstande ist. Das, was er macht und zustande bringt, macht er mit Herzblut. also mit viel Liebe. Er ist ein sehr geerdeter Mensch, wie ich über die Zeit mitbekommen habe, und außerdem besitzt er einen Humor, den ich aus meinem Herkunftsort im Schwarzwald kenne und von daher verstehe. Dies muss allerdings nicht für andere gelten ...
Und der andere, Bertramz, ist ebenfalls jemand, der sehr gut Bescheid weiß und viel Wissen besitzt. Auch mit ihm hatte ich über die Jahre diesen Kontakt und schätze ihn sehr.
Was jedoch DocNöck betrifft, so kann ich über ihn nichts groß sagen. Aber auch er ist in die Poesie vernarrt und man spürt, dass er da voll dabei ist (vgl. auch hier die gesamten Beiträge von Baba66 und DocNöck, bei denen mir teilweise die Tränen vor Lachen kamen und die ich deshalb nicht gelöscht, sondern ins Archiv verschoben habe).
Damit wollte ich dir – sicherlich auch in deinem Sinne – nur mitteilen, dass alles doch mehrere Seiten hat. Ich selber bin ein schwieriger Charakter, und zwar mit ziemlichem Cholerikpotential, und ich möchte mit mir nicht verheiratet sein, denn ich sehe dieses Elend ja schon bei meinen Geschwistern ... Aber ich bin durch meine persönlichen Erfahrungen und meine intensive Beschäftigung mit Mystik, Spiritualität und der damit verbundenen Metaphysik hinter allem, was ist, vielleicht doch mit der Zeit und dem Alter ein bisschen klüger geworden – hoffe ich.
Dies für heute. Herzlichen Gruß--Imruz (Diskussion) 10:24, 12. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo @Imruz:, wenn einer bei mir verbal im unpassender Weise hypersexualisiert, kann er Poesie bis zum Ohnmachtsanfall betreiben, denn dann geht Eigensicherung bei mir vor. Es mag nicht immer so sein, aber nicht selten erweisen sich diese Verbalakteure gern auch als Realgrabscher. Ich habe keine Lust Namen zu nennen, mich hat der neuliche Vorfall auch nicht im mindesten beleidigt oder verletzt - aber mißtrauisch hat es mich schon gemacht. Bei so einem im Auto mitfahern? Nie im Leben! Oder bei dem über die Schwelle treten? So ein Dumchen bin ich wirklich nicht! Und wo Du Dich gerade über das Benehmen von Musikern ausgelassen hast: es kommt sehr auf die Szene und deren Musikrichtung an. Unter Bluesmusikern würde ich mich unsicherer fühlen, als unter gewöhnlichen Jazzmusikern, sei es traditioneller oder moderner Jazz. Ich war Anfang der 2000er bei drei Blues-Sessions und jedes Mal benahm sich einer mir gegenüber komisch. In Neuköln redete ein Gitarrist mit lauter Stimme auf mich ein - ich glaube der war wohl blau. Er versuchte mir irgendetwas mit Gewalt einzureden. Ich kämpfe ja für die Rechte der Proletarier (Bildung, Arbeitsbedinungen...), das schließt allerdings nicht die Toleranz rüde dominanter Behandlung von Frauen ein. Das war wohl auch ein Choleriker. Kennt man den zu genau, fängt er womöglich auch an zu hauen.... Ich ziehe mich sehr schnell zurück und sag solchen Leuten auch, sie sollen mich in Ruhe lassen und abhauen. Soll gar nicht erst irgendeine Beziehung zustande kommen - auch eine Sachfreundschaft nicht. Bei einer anderen Blues-Session griff mir abschließend am Tresen der Drummer an die Oberweite. Ich sagte energisch "Finger weg" und er lachte nur dreckig. Nun haben gerade diese Leute mich bekniet wiederzukommen. Ich schwor mir damals, da wäre meine letzte Blues-Session und dieser Schwur hat über 10 Jahre gehalten. Noch härter war ein Gitarrist von einer Soulsession, der sich später als Serbe bekannte und im jugoslawischen Bürgerkrieg gekämpft hatte. Der spielte ganz entzückend auch Bossa Nova und ich war drauf und dran, mit ihm ein Projekt anzufangen. Die Proben sollten bei ihm sein und da er erfahren hatte, daß ich Vegetarierin bin, schloß er Bekochen mit ein: Ich sollte mich dann nicht wundern, wenn er mir eine Wurst auf den Teller knallen würde. Ich sagte ihm am Telefon, ich äße nur was ich selber kochte und daß ich seine Kochkunst nicht allzu hoch einschätzte. Dann gab es einen Wettbewerb, wer am lautesten Brüllen konnte, den er natürlich verlor (ich singe ohne Probleme auch gegen Kofferverstärker an). Bei dem weiß ich zu 100 Prozent, daß er hochgradig gewaltbereit war - wer weiß, was der seinerzeit im Bürgerkrieg verbrochen hatte.... Zurück zu Jazzmusikern: die sind beileibe nicht so drauf, aber inzwischen haben sich meine Ansprüche wohl gesteigrt und die Leute sind mir zu schnöselig - ich kann ruhig sagen oberflächlich. Ich meine auch, der Jazz ist oberflächlicher geworden als er noch in den 80ern war. Und irgendwie fehlt die Kreativität: "Trompete spielt das Thema, Sax improvisiert um sie herum, dann spielts Du einen Chorus, dann Du, dann Du und am Schluß nochmal alle das Thema." Vielleicht hängt man auch noch eine Kollektivimprovisation dran. Was alles schön und gut ist, aber so läuft im Jazz das meiste nach diesem Chema F ab - totale Erstarrung im Chemenhaften. Mache ich einen unkonventionellen Vorschlag, stehe ich da wie das karierte Zebra. Nicht, daß die mich irgendwie mobben oder so, ich merke aber deutlich, daß man nichts mit meiner Idee anfangen kann. Nachdem sie erfuhren, daß ich nebenbei improvisierte Generalmusik mache, kam bei jeder unpassenden Gelegenheit: "Gut aber wir spielen keine Barockmusik." Die Gefahr hatte nie bestanden, man nutzte nur jede unpassende Gelegenheit, sich von meiner Lieblingsbeschäftigung zu distanzieren. Wenn man unter Jazzmusikern nicht mehr unkonventionell denkt, ist der Jazz für mich gelaufen.
Spiritualität: Ich komme ja aus der Diaspora nordwestdeutschen Katholizismus, habe mich aber inzwischen zum Schrecken der Pfaffen gemausert. Wenn ich anfange zu theologisieren, werden sie ganz still und gucken ratlos. Meine Laientheologie geht runter bis zu den Dinosauriern, sowie bis mindestens 200 Millionen Jahre davor. Ich finde es sehr interessant eine der Dinosaurier-Dokus vom BBC zu schauen und währenddessen nach der Existenz Gottes zu fragen. Das Videobild schwebt über einen prähistorischen Wald hinweg und ich frage ob Gott da gerade anwesend sei. Interessante Perspektive! Ein Raubsaurier tötet einen unschuldigen Vegetarier und ich teste die alte Frage aus, warum Gott dies zuließ. Da wird man schnell bescheidener und begreift die Dimensionen in denen wir existieren, sowie wie winzig wir doch sind. Mein Leben mit dem Kalender von 1699 bis 1709 hatte sich vorher ausgezahlt. Für mich waren 300 Jahre immer unvorstellbar lang gewesen. Plötzlich hatte ich zwei Zeitbezüge: die 1600er/1700er, sowie 1900er/2000er und konnte die Kluft dazwischen emotional überbrücken. Ich stellte mir die Generationen von der einen bis in die andere Welt vorwärts und rückwärts vor und kam zu dem Resultat, daß 300 Jahre auch gefühlte 3 Jahre her sein könnten. Ja, manchmal dachte ich, es könnte genauso gut gerade gestern gewesen sein. Und plötzlich hatte ich eine leise Ahnung, wie man diese Schöpfung betrachtet, wenn man nicht an Zeit und Raum gebunden ist. Deshalb wollte ich unbedingt zu den Dinosaurern. Und erläuterte meinem Heimvogel anschließend eindrücklich, um wieviel Ecken der Evolution herum wir verwandt seien. Da geht mir auf, wie ich und mein Vogel uns gar nicht unähnlich sind. Wir sind Verwandte und die rund 300 Millionen Jahre die uns trennen gar nicht viel. Seitdem bin ich fest der Meinung, die Evolutionsgeschichte sollte als drittes Testament der Bibel einverleibt werden. Fossiliensuche könnte man durchaus als Gottsuche auffassen.... Schauen Sie in die Bibel Herr Pfarrer, aber überschlagen Sie nicht das Buch der Evolution.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 23:24, 12. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo Demoiselle Clarisse, ja, ich kann dich gut verstehen, was Übergriffigkeit – verbal oder nonverbal – bedeutet. Es ist offensichtlich ein Zug unserer immer narzistischer werdenden Zeit, dass die Leute – selbst in totaler Anonymität bzw. Pseudonymität – unterwegs sind und sich in irrester Form äußern. Deshalb ist ja auch das Netz so sehr vollgemüllt mit diesem Dreck und Hass! In jeder Kommentarspalte irgendwo im Internet muss sich irgendein „Pürzelchen2000“ – oder wie auch bei Wikipedia ein „Giftzwerg“ – wichtig tun. Nomen est omen. Und deshalb bin ich auch ein wenig verwundert über die wirklich sexistischen Äußerungen jenes DocNöck, den ich ursprünglich anders eingeschätzt hatte. Und dies war auch der Hauptgrund, warum ich auf meiner Diskussionsseite eingegriffen habe, denn sie ist für derlei Anmache eigentlich nicht gedacht. Und deshalb auch meine „Losungen“ auf meiner Benutzerseite, die ich vielleicht im nächsten Jahr wieder löschen werde.
Das Problem: Man kennt die Leute ja nicht persönlich, und jenen DocNöck „kenne“ ich auch erst seit kurzem. Bei ihm muss im Laufe der Diskussion (auf meiner Diskussionsseite) über den Dichter Dschāmi an irgendeinem Punkt eine kleine Sicherung durchgebrannt sein, denn plötzlich kippte seine Stimmung mir gegenüber. Was seine Beweggründe waren und sind für sein Verhalten, kann ich natürlich nicht beurteilen, weil ich ihn ja nicht persönlich kenne. Bei dieser Pseudonymität sieht man den Leuten ja nicht in die Augen, nimmt nicht ihre Mimik und Gestik wahr, was ja letztendlich ein Teil von communicatio ist. Nur Worte (= Wörter) sind schlichtweg auf Dauer zu wenig. Und dementsprechend sieht es ja auch aus mit „unser aller“ Kommunikationsfähigkeit, die sämtliche Maße aus den Augen zu verlieren scheint. Und hierzu gehört eben auch Respektlosigkeit dem Anderen gegenüber, Übergriffigkeit usw. Doch wenn du schreibst, dies würde dir sogar in Blues-Sessions real passieren, dann ist es mehr als problematisch. Ich werde in dieser Hinsicht leider immer pessimistischer, weil ich (noch) keinerlei Umkehr sehe. Andererseits weiß ich, dass es viele, sogar sehr viele Menschen noch immer gibt, die voller Empathie sind und „Anstand“ im wahren Sinne des Wortes besitzen.
Was nun Benutzer wie Baba66 oder auch Bertramz betrifft, so schätze ich beide in der pseudonymen Wiki-Zusammenarbeit sehr. Vor allem Baba66 scheint ein wenig schräg drauf zu sein, und auch Bertramz hat auch offenbar wenig Geduld mit anderen. Ich denke, dies kommt davon, wenn man den ganzen Tag vor einem Viereck sitzt und irgendwann meint, dies sei die Realität bzw. die Welt. Und mir fiel auch auf, dass beide auf keinen Fall sexistische Äußerungen getan hatten, sondern sich „nur“ ein bisschen unhöflich vor allem dir gegenüber verhielten. Solche Leute vergessen irgendwann vielleicht, dass die Welt vielschichtiger ist, als sie es sich je denken könnten. Andererseits hat jemand wie Baba66 auch sehr schöne Begabungen, vor allem beim Nachdichten, bei der Kalligrafie und solchen schönen Dingen ... Doch nun genug damit.
Was deine religiös-spirituellen Äußerungen betrifft, so kann ich dich ebenfalls sehr gut verstehen; aber ich bin in der letzten Zeit auf den Neuplatonismus gekommen. Und dies scheint eine sehr gute und interessante wie auch nachvollziehbare Denkrichtung zu sein. Vielleicht hast du Lust, dich irgendwann mal damit näher zu beschäftigen? Er scheint einige Antworten bzw. Erklärungen für bestimmte Phänomene parat zu haben, denn der Ursprung allen Seins ist „das Eine“ ...
Dies für heute. Dir noch ein schönes Wochenende. Gruß--Imruz (Diskussion) 16:58, 13. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo @Imruz:, die unverhofften Erfahrungen, die Du mit charakterlich möglicherweise überschätzten Mitnutzern machst, sind ja typisch für Beziehungserfahrungen, die viele Frauen machen. Heiraten den vermeintlichen Idealgatten, verdrängen dabei unterschwellige Warnzeichen (die gibt es immer, man will es dann nur nicht wahrhaben) und wundern sich, wenn der Gatte nach der Hochzeit recht bald gewissen Respekt vermissen läßt. Irgendwann fängt er womöglich an wegen Nichtigkeiten zu brüllen und am Ende schlägt er sie vielleicht. In der Regel bekommen diese Frauen die Quittung für ihre eigene antiemanzipierte Spießigkeit. Das sind nämlich dieselben Frauen, die von ihren Töchtern Perfektion verlangen und bei ihren Söhnen alles durchgehen lassen. Und so ist für die nächste Paschageneration vorgesorgt. Wenn ich mit solchen Frauen rede, verdrehen sie immer die Augen und versuchen mir weiß zu machen, die Männer seien gar nicht so schlecht. Was ich nie behauptet habe - ich verlange von Männern nur die gleiche Sittlichkeit wie von Frauen. Und ich rate Frauen immer wieder, sie sollen schlampiger werden, anstelle über die Nachlässigkeit ihrer Männer zu klagen. Für diese Nachlässigkeit wird frau sehr schnell von anderen Frauen verdammt, was ein Grund ist, sich ständig um Perfektion zu bemühen. Aus eigener Anschauung kann ich hinzusetzen, daß unter Lesben genau die selben Probleme auch vorkommen. Knackpunkt ist hier immer wieder die Sexualität. Wohl dem der asexuell leben kann! Ehescheidungen sind an sich doch gar nicht vernünftig zu erklären. Wer läßt sich denn von seinen Eltern, Geschwistern, Großeltern scheiden? Man kennt sie seit gefühlter Ewigkeit und doch ist es kein Grund, Langeweile wegen Beziehungsroutine anzuführen. "Auf wiedersehen Familie, ich suche mir was Neues, Aufregenderes..." Auf die Idee kommt doch keiner (es sei den man lebt wirklich unter unaustehlichen Familienmitgliedern). Doch geben sich Eheleute das Jawort, nachdem sie sich ihren Idealpartner SELBER ausgesucht haben, sollte so eine Beziehung doch halten können. Man trennt sich auch nicht so leicht von seinem besten Freund, von seiner besten Freundin. Diesen Menschen hat man sich auch ausgesucht, aber ich kenne nimanden der da über Beziehungstristesse klagt. Nein, Schuld ist nur die verfluchte Sexualität. Und ich sage, wer über der Sexualität steht und sich sogar zu schade dafür ist (weil Kunst und Wissenschaft letztlich viel aufregender sind), der kennt solch Affentheater nicht.
Um zu dem gewissen Nutzer zurückzukommen, der auf Deiner Seite verbal die Hosen runter ließ, so kann ich sagen, daß ER es letztlich ist, der dort ohne Hosen steht. Es ist also letztlich sein Problem. Das Beste ist bei Exhibitionisten immer: ignorieren und rasch, aber unauffällig entfernen. Er soll ja kein Erfolgserlebnis haben und man will sich der Risikozone entziehen.
Was rauhe Sitten auf Blues-Sessions angeht, so ist dies für mich erklärlich. Bei Bebop, Swing, Dixieland trifft man auf Lehrer, Architekten, Rechtsanwälte etc. und so sehen die Gesichter auch aus. Bei Blues-Sessions beobachtet man viele Gesichter, die aus Handwerkermilieus zu kommen scheinen. Das ist praktisch eine andere Kultur, wo es rauher zugeht. Rauhbeine werden zuweilen in Schutz genommen, sie hätten was erfrischend Natürliches. Dann wird gern hinzugefügt, Bankangestellte hätten ihre ganz eigene unterschwellige Art fies zu sein. Den Bankangestellten sehe ich aber nicht als Gefahr und wenn er verbal abschätzig werden sollte, wird er bald merken, daß meine Ironie wirklich weh tun kann. Der haut dann nicht zu - bei einem Proletatier kann man sich da auch als Frau nicht sicher sein..... Von mir aus können Roboter nicht schnell genug harte körperliche Arbeit übernehmen. Weil harte Arbeit die Leute hart macht. Warum sollte ein Mensch sich menschlich benehmen, wenn er unmenschliche Arbeit verrichtet? Also muß die unmenschliche Arbeit aussterben, damit auch die Rauhbeine aussterben.
Ich glaube nicht, daß die Welt schlimmer geworden ist. In den 50er/60er Jahren hat man prügelnde Heranwachsene entschuldigt: "Jungs machen nun mal so was, laßt sie Jungs sein, damit sie Jungs bleiben." (Wäre ja schrecklich, würden sie weibisch und am Ende auch noch schwul werden!) Heute werden diese Raudis kriminalisiert - es ist einfach nicht mehr tolerabel. Was heute neu ist, sind die vielen Selbstverleger aus dem Bildungspräkariat. Deren Stammtischparolen sind früher nie gedruckt und verlegt worden. Heute können sie ihre Stammtischparolen selber veröffentlichen. Das hat auch sein Gutes, denn so hört die Öffentlichkeit mit und kann korregierend einwirken. Diese Leute hatte früher nie ein Lektorat, heute werden sie ständig kritisiert. Und so mancher bemüht sich, besser zu werden, denn niemand will ewig Dummkopf bleiben. Über "Kanacken" herziehen und Hitler in Schutz nehmen, der immerhin die Autobahn gebaut hätte - das bekam ich in den 70er reichlich auf der Straße zu hören. Heute sind solche Geister Selbstverleger in sozialen Medien und die Öffentlichkeit fürchtet einen Sittenverfall. Die alten Sitten sind nur an die Oberfläche gekommen.
Griechisch-römische Philosophie hat mich immer brennend interessiert. Momentan ist es so, daß ich auf der Geige nachzuarbeiten habe. Es gelingt mir, die Trompetentechnik (vor allem die Höhe) mit täglich 10 Minueten Improvisation über Jazz-Playalongs zu konservieren - bei der Geige arbeite ich sehr intensiv, um da genauso fit zu werden. Was ich mir selber beibrachte, war nicht ganz korrekt, aber meine neue Lehrerin ist wirklich hervorragend. Klar und deutlich in der Ansage, aber ohne mich mit dem Holzhammer bekehren zu wollen. Natürlich passe ich meine Technik ihrem Rat an, da darf es keine Kompromisse geben. Zwei Tage nach der Umstellung klappt das Improvisieren schon wieder recht gut und ich es sieht so aus, als wenn ich sehr bald an meinen bisherigen Standard anknüpfen kann, um darüber hinauszugehen. Ich muß sie beim nächsten Mal mit den faszinierenden Akkordfolgen von Chaconnes konfrontieren. Anfang der 2000er waren mir 3 Stück davon geläufig und ich vermutete, das müsse wohl alles sein und mehr Varianten könne es nicht geben. 2015 entwickelte ich plötzlich Gespür für das Auffinden von Chaconnes auf Musik-CDs und war sehr erstaunt über die Bandbreite 4- bis 8-taktiger Chemen. Darunter ein 6-Takter von Buxtehude, dessen unkonventionelle Taktzahl den Drive zu vermehren scheint. Auf die Kombination der Akkorde hätte man kommen sollen!--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 00:14, 14. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hier ist noch ein Grund, warum ich Jazz immer kritischer sehe: Jazz neigt zur Verbreiung durch Septakkorde schon bei Harmonieinstrumenten. Da wird schnell eine kleine Sept auf den Dreiklang geklebt und oben drauf womöglich noch die None, damit es noch breiiger wird. Jazzmusiker loben das gern als ein Mehr an Kompliziertheit und erblicken darin Anspruch. Dagegen ist grundsätzlich auch nichts zu sagen. Die Verbreiung besteht aber darin, daß ALLE Harmonie- und Melodieinstrumente diese Töne bedienen. Wenn da also C7 steht, fügen Klavier und Gitarre die Sept dem Dreiklang hinzu und die Melodieinstrumente tendieren diesen Ton auch mit zu betonen. Und wenn alle gemeinsam darauf herum reiten und womöglich alle auch noch die None mit bedenken, finde ich's ästhetisch mangelhaft. Man kann auch von tonaler Vermüllung sprechen. Da sind Cembalo- und Lautenbegleitungen bei Generalbaßmusik einfach durchsichtiger. Ich werde die Septime durchaus auf der Geige spielen, wenn das Cembalo bei C-Dur einen F-Dur Akkord vorbereitet. In den meisten Fällen klingt der reine, klare Dreiklang bei Begleitinstrumenten dann aber besser. Es sei denn, es wird tatsächlich zu einem neuen Teil übergeleitet, oder die Harmonien kehren in einer Übergangskadenz zur Anfang des Themas zurück. Dann wirkt so ein voller C7-Klang umso interessanter, wenn man sich bis dahin mit Septimen zurückgehalten hat. Beim Jazz wird überall total überladen und das ist doch häßliche Übertreibung. Nein, Jazz ist nicht komplizierter als Generalbaßmusik. Hatte mir am Spinett gerade Gedanken darüber gemacht.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 13:41, 14. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo Demoiselle Clarisse, was du schreibst, setzt mich halb ins Wachkoma ...! ;-) Du sprichst so viele Dinge an, die ich zum großen Teil sehr gut verstehen und sogar nachvollziehen kann, und ich weiß dem auch kaum etwas hinzuzufügen.
Was du zum Teil über die Mann-Frau-Beziehung schreibst, findet allerdings nicht zu 100 % meine Zustimmung, da ich der Meinung bin, zu jeder Beziehung gehören mindestens zwei. Und wenn Gewalt stattfindet, ist dies grauenvoll; doch wenn ich dann immer wieder mitbekomme, wie Betroffene (ob Frau, aber auch Mann!) immer wieder dieselbe Art von Beziehung suchen, so liegt da eben auch psychologisch einiges im Argen. Ich denke dabei beispielsweise auch an das Mörderpaar in Höxter. Und deshalb bin ich da in diesem Fall nicht ganz deiner Meinung: Frauen sind oft Opfer, aber beileibe nicht immer. Ich bin froh, dass jene TAZ-Frau, die die Femininendung „/innen“ erfunden hatte und erst einmal äußerte, Frauen seien keine „MörderInnen“ oder sonstwie „VerbrecherInnen“ – da gebe es also nur die Maskulinform – von diesen Vorgaben (= Vorurteilen) beizeiten abgerückt ist. Wir wissen, dass es brutale (Neo-) Nazi-Frauen gibt – wie jene Zschäpe vom NSU. Sie sind einfach keine Opfer, sondern brutal-bestialische Täterinnen, die ihre männlich-dumpfbackigen Partner geschickt manipulieren – eine Form, die Frauen gerne nachgesagt wird, die aber selbstverständlich auch Männer beherrschen!
Und ich erinnere mich noch an die 1970er-Jahre, als ich immer mal wieder in die ČSSR gefahren bin und an den Grenzen in den meisten Fällen von Grenzpolizistinnen (ohne großes i) böse und absolut unfreundlich und barsch superkontrolliert wurde, während ihre Kollegen (männlich) vielfach viel freundlicher zu mir waren.
Und dann heißt/hieß es oft, Frauen-Politik sei anders, freundlicher als Männer-Politik. Im Falle von Schröder und Merkel stimmt dies durchaus, denn Schröder war ein abgedrehter, arroganter „S“PD-ler, der eine abartig antisoziale Politik gemacht hat. Da ist mir die Merkel um etliches lieber – auch gerade heutzutage. Andererseits gab es in GB einst die „Eiserne Lady", die ihr Land an den Rand des sozialen Abgrundes brachte und sogar einen Krieg anzettelte! Das muss man sich auf der Zunge erst einmal zergehen lassen!
Ähnliches mit Frau Gandhi in Indien, mit Frau Bandaranaike in Ceylon: beide waren Kriegstreiberinnen (ohne Feminin-i).
Und so glaube ich, dass es darum geht, dass wir alle Menschen sind und all diese Hässlichkeiten, aber auch viel Güte in uns bergen. Und es kommt darauf an, wie wir als Einzelne mit diesen Anteilen unseres Charakters umgehen. Es geht ums Bewusstsein dessen, was Menschsein überhaupt bedeutet: nicht Mann sein zu wollen, auch nicht Frau sein zu wollen, sondern Mensch sein.
Du hast viel über Familienverhältnisse gesprochen und wie diese sich entwickeln. Da gebe ich dir Recht. Familien zerfallen, aber nicht nur deshalb weil in der Tat viele Männer scheiße sind, sondern weil auch viele Frauen scheiße sind (entschuldige bitte dieses Wort): Sie schleudern in Massen Kinder in die Welt, die in unserer immer digitalisierter werdenden Welt eigentlich immer weniger Arbeitsperspektiven haben, sich die Menschheit auf diesem Winzigplaneten zudem auch explosivartig vermehrt und den eigenen Lebensraum, die eigenen Lebensgrundlagen zerstört; und zugleich wollen sie alle immer mehr, immer mehr, immer mehr haben, also Geld verdienen, um Güter gierig anzuhäufen – und sie dann gegebenenfalls wieder wegzuschmeißen. Dazu müssen die Kinder, kaum geboren und auf elterliche Liebe und Orientierung angewiesen, in Krippen und Kitas ihr tägliches Leben fristen. Kein Wunder, dass sich viele Kinder bzw. junge Menschen – ob Mädchen oder Jungen – immer aggressiver, asozialer und empathieloser gebärden! Sie spüren eine innere Wut und wissen nicht, warum. Aber die Eltern müssen ja immer mehr Geld haben! Wozu? Verzicht macht frei und fördert Menschlichkeit und Liebe (”When you've got nothing, you've got nothing to lose“). Wir haben doch schon alles! Es ging uns noch nie so gut! Ich selbst bin Sozialrentner und lebe weit unter der offiziellen Armutsgrenze. Doch geht es mir gut. Ich finde Konsum etwas Schreckliches und mir reicht das Geld, das ich zur Verfügung habe.
Und so entwickelt sich all dies in meinen Augen auf immer unerträglichere Art und Weise, und ich sehe eben, wie diese gierige, lieblose Gesellschaft die Übergriffigkeit und Respektlosigkeit anderen Menschen gegenüber fördert. Mir tun die Kinder sehr leid, und ich befürchte Schlimmstes. Wenn keine Empathie mehr vorhanden ist, kann jeder Mensch kurz mal zusammengeschlagen oder anderweitig misshandelt werden – und alle schauen zu, wenn sie nicht gerade in ihr Smartphone schauen ... Denk doch noch daran, wie dieser Bulgare diese Frau in der U-Bahn Hermannstraße einfach gerade mal eben so die Treppe hinuntergestoßen hat oder am Hl. Abend (!) irgendwelche Widerlinge im U-Bf. Schönleinstraße den dort auf einer Bank schlafenden Obdachlosen anzuzünden versucht haben ... Einfach nur ekelerregend!
Wir leben in einer unmäßigen Zeit, wo alle denken, alles machen zu können. Aber das hat sich immer wieder als Bumerang erwiesen. Die Gewaltbereitschaft derjenigen, die jetzt noch Kinder sind, wird sich gegen alle anderen, schließlich auch gegen sie selbst richten. Und dann werden auch noch solche Typen wie Trump gewählt. Für mich sieht dies aus wie ein Menetekel!
Kennst du das m. E. wundervolle Buch von Erich Fromm: Die Kunst des Liebens? – Da steht vieles drin, was Antworten auf solcherlei Fragen gibt.
Und nun noch zur Musik: Das, was du über die „Verbreiung“ (ein tolles Wort!) geschrieben hast, klingt für mich sehr einleuchtend und erklärt mir einiges. Ich selber improvisiere viel auf dem Klavier (Noten kann ich zwar, sie interessieren mich aber höchstens am Rande) und kann dadurch die Atmosphäre des Hier und Jetzt viel besser aufgreifen bzw. erspüren (Intuition). Dabei benutze ich hauptsächlich Dur-Moll-Akkorde und fand es bisher immer für mich mangelhaft, dass ich keine dieser „Jazz-Harmonien“ (du sprachst von „Verbreiung“) beherrsche, also Septim-Akkorde u. Ä. Aber du hast mich jetzt doch beruhigt und mir eine Antwort geliefert, warum „meine“ Musik, die ich so spiele, offenbar sehr gerne gehört wird. Du musst wissen, dass ich seit vielen Jahren in einem Neuköllner Hospiz ehrenamtlich tätig bin und dort ein wundervoll klingendes Klavier steht, in dessen Klang ich mich von Anfang an verliebt hatte. Und so habe ich mit „meiner“ Musik immer wieder sehr, sehr schöne Stimmungen dort erlebt.
Vielleicht ergibt sich irgendwann einmal ein persönliches Gespräch zwischen uns. Ich glaube, wir hätten uns viel zu erzählen.
Und so wünsche ich dir noch ein schönes Wochenende und grüße dich vielmals--Imruz (Diskussion) 16:50, 14. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo @Imruz:, hast ja recht - mit allem was Du jetzt sagst - aber Du interpretierst mich grundfalsch. Mein voriges Statement sagt nirgendwo, Männer wären schlechter als Frauen und wären immer im Unrecht. Ich habe im Gegenteil hinzugesetzt, daß die von mir beschriebenen Beziehungsprobleme auch in lesbischen Beziehungen vorkommen (!) und da kenne ich mich weiß-GOtt [Orthographia Anno i7i7.;)] aus. Ich hatte auch betont, Frauen müßten schlampiger werden, anstatt ständig über die Nachlässigkeit der Männer die Augen zu verdrehen. Und ich setze jetzt hinzu, daß sie sich mit diesem Augenverdrehen überlegen wähnen und weil ihnen das ein gutes Gefühl gibt, spielen sie das perfekte Weibchen ja so gern weiter - auch wenn sie damit letztlich nicht glücklich sind. Mein Problem ist das alles sowieso nicht, denn für mich persönlich ist der Zölliath tatsächlich die idealste Lebensform. Und übrigens berührt meine Verärgerung über die Spießigkeit meiner Geschlechtsgenossinnen auch mit den Jazz. Früher war ich stolz darauf, als trompetende Frau ein seltener Vogel zu sein. Inzwischen geht mir das auf die Nerven, daß eben gerade im Jazz Männer zu diesen Instrumenten tendieren und Frauen zu jenen. Schaut man die Besetzungslisten von Jazzbands durch, ist die Frau meistens Sängerin, während Männer die Instrumente bedienen. Frauen am Klavier kommen öfters vor - auf der Bläserseite am ehesten bei Saxophon und Klarinette, noch eher bei der Queerflöte. Die Ausrede, die Posaune wiege zu viel und die Trompete erfordere zu viel Ansatzkraft hapert. Frauen haben nämlich genug power, um ihre Scheißharfen zu schleppen! Das kann mich wirklich auf die Palme bringen, obwohl die Harfe eine schönes Instrument ist. Aber männliche HarfinistInnen (das I jetzt mit teuflischem Grinsen) werden offenbar genauso komisch angeguckt wie jazztrompetende Frauen. Beim Deutschlandfunk wurde das neulich in einem Musikfeature hervorgehoben: "Der Interpret ist ein Mann, was nicht oft vorkommt." Wunder-wunder-wunder.... Warum spielen nicht mehr Männer Harfe, wo sie doch so gute Möbelpacker sind?! Und glaube mir, was ich im Jazz am meisten hasse sind Sängerinnen. Wann immer ich Musiker in Tip und Zitty suchte waren die als erstes in der Telefonleitung: "Hallo, ich bin Sängerin..." Nein bist du nicht! Spielst du Klavier oder wenigstens Gitarre oder Akkordeon? Nein? Dann bist du für mich eine Frau die ein bißchen herumträllert, aber keine ausgebildete Sängerin. SängerInnen sind Musiker! Du bist musikalisch ungebildet und unbrauchbar. Im übrigen hätten wir ansonsten zwei Sängerinnen, denn ich als Trompeterin bin Sängerin (mit klassischem Gesangsunterricht und Klavier). Ergo bist du überflüssig wie eine Kropf. Peng! Und sie hat Schwein, daß ich sie so runtergeputzt habe und es mir jetzt ein bißchen leid tut. Sonst würde ich sie womöglich an Alligatoren verfüttern. Also, ich bin sauer, daß die Jazz Community so ein lahmarschiger, spießiger Haufen sind, wo die Geschlechterklisches der 1950er noch die Norm sind. Aufwiedersehen....bis man mich eventuell mal mit fürstlichen Gagen lockt..... Wenn man mich königlich für sinnfreies Falten von Papierschiffchen entlohnt, mache ich sogar das.
Jazzharmonien sind an sich kein Beinausreißen. Das meiste davon sind jene Dur- und Mollakkorde die Du auch spielst. Was da hinzu kommt sind Verminderte - einmal mit der Sext oben drauf und einmal mit der Sept (man leitet das etwas komplizierter her, indem man die Sept um einen Halbton mit vermindert, was für mich von hinten durch die Brust ins Auge bedeutet, wo am Ende ja eine Sext rauskommt). Dann gibt es noch übermäßige Akkorde, welche noch seltener in Stücken auftauchen: F+ (oder F5+) wäre die Quinte C erhöht auf C#. Bekanntes Beispiel ist die Bridge (Mittelteil) von Dinah: |d|F+|F|.... (Kleinbuchstabe = Moll) Also die einzige Veränderung in der Akkordfolge besteht hier darin, daß die Tonfolge D, Des, C enthalten ist. (Komischerweise spielt der Gitarrist im Erdgeschoß in diesem Moment genau dieselbe Harmoniefolge!)
Was immer schrecklich kompliziert aussieht und Leuten Angst macht, sind diese sus2 und sus4 Akkorde. Ich schreibe F4 statt Fsus4, denn ich liebe es klar und einfach. Und diesen Quartakkord nutze ich in Generalbassmusik häufig. Da taucht dann die Quart B (englisch Bb) im F-Dur-Dreiklang mit auf und wird dann gerne zur Terz hin aufgelöst. Sus2 ist das gleiche mit der großen Sekunde, welche man auch gern zur Terz hin auflöst. Was im Jazz noch bleibt, sind Intervalle, die man noch oben drauf kleistert und da ist die None ein recht abartiges Beispiel. F79 wäre dann der Fünfklang f, a, c, es, g. Gerne klebt man auch die große Septime auf einen Durdreiklang: Fmaj7 = f, a, c, e. Ich bilde mir jetzt ein, in Sachen Standard Jazz nichts vergessen zu haben. Aber das ist nicht die Welt. Aufwändig ist nur das Erwerben von Erfahrung, die einen dahin bringt, daß man intuitiv weiß, in welchen Zusammenhängen solche Klänge üblich sind. Es handelt sich ja doch um Klangklischees, eben musikalische Stereotypen, die es in jedem Musikstil gibt. Leute die das drauf haben, hören ja auch rund um die Uhr Jazz und erwerben so einen Schatz an Hörerfahrung. Der Gitarrist von unserer Swing-Combo hatte im Auto immer Jazz laufen, wenn ich ihn in seiner Wohnung antraff auch. Es war tatsächlich so, daß die CD im Auto stoppte, wenn wir austiegen und er oben in seiner Wohnung gleich eine andere Jazz-CD anmachte. Ich war damals da nicht unähnlich und das war sicherlich mit ein Grund für den recht ordentlichen Erfolg unserer Combo. Wir hatten es u. a. deshalb drauf, weil wir Narren waren.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 15:02, 15. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Kleine Beifügung: "Vielleicht ergibt sich irgendwann einmal ein persönliches Gespräch zwischen uns. Ich glaube, wir hätten uns viel zu erzählen."
Ich bin tatsächlich Sängerin und darf eigentlich nicht viel reden. Es kommt manchmal vor, daß ich mich festquatsche und dann bereuhe ich das hinterher, weil es die Stimme immer belastet. Das merkt jeder, der lange geredet hat - bei mir betrifft es nur ein Instrument, dessen Erlernung mich Zeit und Geld gekostet hat. Ich fokussiere mich in letzter Zeit immer mehr auf Musik und komme hier zu dem gegenteiligen Ergebnis dessen des Simplicissimus Teutsch: Die Musik ist die bessere menschliche Sprache als das eitle Zungenwerk. In der Politik reden die Leute ohne Ende und letztlich aneinander vorbei. Würde man im Parlament einfach nur zusammen Musik machen, wäre es mit den Mißtönen vorbei. Das ist zwar nicht realistisch, aber ich bin ja nicht Politikerin.
Was ich nicht begreife ist der Punkt "Sozialrentner". Betrifft das nur eine niedrige Rente, oder kommt da Sozialhilfe oben drauf? Oder begnügst Du Dich mit der Rente und lehnst die Aufstockung mit Sozialhilfe ab? So wie ich immer dachte, bekommen Harz4-Empfänger, nichtberentete Sozialhilfeempfänger und Rentner die auf Sozialhilfe angewiesen sind alle das gleiche. Vielleicht liege ich da falsch.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 17:00, 15. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Hallo @Imruz:, bei mir ist heute sozusagen instrumentaler Großkampftag und mehrere Instrumente kamen dran, um die Level zu halten. Selten fasse ich die Posaune an, wo der Ansatz erstaunlicherweise überdauert wie Zwieback von der UNO. Aber nebenher denke ich auch nach....
Ich weiß nicht 100% konkret worauf Du hinaus willst, aber irgendeine unterschwellige Botschaft scheinst Du abzusondern. Dann stelle ich fest, Du legst mir Sachen in den Mund, was auf meiner Seite Mehraufwand an Stimme bedeuten würde, um das jedesmal richtig zu stellen. Jetzt schon befürchte ich dieses "Du hast gesagt..." ... "Nein, so meinte ich das nicht...." -Spiel. Das heißt, ich sehe sehr viel Potential, daß wir aneinander vorbeireden und es heftiger und lauter wird. Und fruchtlos. Und ich würde heiser wieder nachhause kommen und mich ärgern. Ich schätze die eMail, weil stimmschonend. Wenn ich rede, dann oft um den heißen Brei. Ich verheddere mich in Nebenaspekten, verliere den Faden. Emails werden bei mir auch lang, sind aber wesentlich kompakter und informativer als mein Gesabbel. Ich vergesse wesentliche Aspekte und schlage mir hinterher vor den Kopf. Ist in einer eMail alles gesagt, kann man beim Treffen darauf aufbauen und rasch an die gemeinsame Arbeit gehen.
Früher hatte ich mehr Redebedürfnis als heute. Inzwischen kann ich dieses "Schweigen ist Gold" sehr gut nachvollziehen. Wenn Ehepaare sich nichts zu sagen haben, warum genießen sie nicht das Schweigen? Auch wenn eine Freundschaft so gesund ist, daß man über lange Zeit einfach zusammen schweigen kann, kommt mir das ideal vor. Damit ist klar, daß einer den anderen so annimmt wie er/sie ist, ohne den anderen in seinem Sinne umdrehen zu wollen. Viel Wortaufwand bedeutet oft: "Bitte werde so wie ich dich haben will."
Dann kommt dieses Buch, das jemand über "Liebe" geschrieben hat. Ich verwende dieses Wort gar nicht mehr, denn es ist eine Mogelpackung, bzw. eine Katze im Sack. Menschen spiegeln sich damit gegenseitig was vor. Ich würde sogar noch weiter gehen und dieses Wort ein Lüge nennen. Das Wort "käufliche Liebe" sagt eigentlich alles. Wo so ein Begriff in der Gesellschaft kursiert, hat das Wort Liebe null Wert. Es ist aber nicht erst heute eine Lüge, das war es schon immer. Die meisten Menschen sind nunmal Lügner. Das muß man wissen, sonst fällt man ständig herein.
Meine letzte lesbische Beziehung endete 2004 und ich fand auch die ausgesprochen unehrlich. Und kam zu dem Schluß, daß man sich den Quatsch mit dem Verliebtsein nur einredet. Die Leute sehen einen Liebesfilm, werden selber hysterisch und rennen als liebestolle Fantasten herum. Und fallen auf jeden herein, der ihnen diese Filmklischees vorspiegelt. Es gibt nichts Sinnloseres. Ich sage immer, man kann sich in diese dummen Schmetterlinge im Bauch hineinsteigern - mit etwas Disziplin kann man sich auch wieder hinaussteigern. Für mich riechen Männer total unattraktiv, was sehr offensichtlich Teil meiner Biologie ist. Frauen riechen attraktiv, aber ich muß keine von ihnen anbeißen. Warum? Ich arbeite in Ruhe an meiner Musik und kann niemanden gebrauchen der ständig quengelt, weil sie wieder ausgehen möchte, um meine kostbare Zeit zu verdaddeln. Es mag Leute geben, die ständig Steicheleinheiten brauchen. Ich bin aber schon lange nicht mehr so. Ich war 2004 satt und bin es geblieben. Es gibt zwei Gründe dafür, daß ich das Bett aufsuche: 1. ich bin müde und dann will ich nur schlafen, 2. ich bin krank und bin noch ruhebedürftiger. Wenn ich aber weder müde noch krank bin, will ich aufstehen und was tun und hasse das Bett. So ungefähr erkläre ich es Frauen, die meinen ich könnte die Traumfrau sein. Und dann setze ich gern noch hinzu: "Stell es dir vor wie einen Orden mit lauter Nonnen die nichts tun als beten und arbeiten. Genauso wäre unser Beziehungsalltag." Das wirkt totsicher. :D--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 23:16, 15. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Okay, liebe Demoiselle Clarisse, dann lassen wir's. Ich hatte dir ja schon mitgeteilt, dass ich vieles, was du ausdrückst, verstehen und sogar nachvollziehen kann. Ich weiß nun allerdings nicht, was für eine „unterschwellige Botschaft“ ich deiner Meinung nach „absondern“ will. Sei's drum.
Was „Liebe“ betrifft, habe ich ein anderes Verständnis als du – vielleicht aus meiner eigenen Erfahrung gespeist. Bei mir ist es vor allem die Mystik und die damit verbundene Poesie eines Rumi, Baba Tahir oder anderer, die ich während meines Studienaufenthaltes in Isfahan in den 1970er-Jahren „kennengelernt“ hatte – ebenso wie das Thema „Werden und Vergehen, Leben und Tod“. Und so ist Liebe für mich um etliches mehr als bloß ein bisschen „Sex“, was für mich, auf die 70 zugehend, keine wirkliche Rolle mehr spielt. Und praktisch erlebe ich schon seit etwa 20 Jahren eine wunderschöne Beziehung zu meinem Lebenspartner, wie ich sie nie für möglich gehalten hätte und die mir als ganz großes Lebensgeschenk erscheint. Doch dies nur nebenbei.
Ich wünsche dir alles erdenklich Gute auf deinem weiteren Weg in der Musik und auch vielleicht in der Spiritualität. Gruß--Imruz (Diskussion) 15:37, 16. Jan. 2017 (CET)Beantworten
Nachtrag: Und wenn du meine ganzen vorherigen Wortergüsse löschen möchtest, habe ich großes Verständnis dafür. Nur zu ...--Imruz (Diskussion) 15:37, 16. Jan. 2017 (CET)Beantworten

Mir ist es gleich, ob hier diese themaverfehlende Opus steht oder nicht, @Imruz:. Vielleicht sollte ich da ja mal begradigen und alle Gedanken (auch meine eigenen), die nichts mit Musik zu tun haben, rausnehmen. Dazu fehlen mir momentan aber die Nerven, so wie mir die Nerven fehlen, mich nach Kreuzberg aufzumachen, um mich da zu streiten. Du klingst jetzt etwas verschnupft. Warum? Es ist bei mir völlig normal, daß ich recht Kiezverhaftet bin. Außerdem sind mir Internetbekanntschaften immer unheimlich - vor allem wenn sie sich selbst als "Chorleriker" bezeichenen, mit denen sie selbst nicht verheiratet sein wollten. Wie soll ich das auffassen? Als unberechenbar - vielleicht gar gefährlich? Wäre nicht der erste Fall eines Mystikers, der sich selbst für harmloser hält als er ist. Und wieso provoziert mein weibliches Mißtrauen Dich? Wegen wem kaufen den Frauen UND Männer Pfefferspray? Weil Sie Angst auf der Straße haben - doch wohl eher nicht vor Frauen! Wer das nicht akzeptiert macht mich so auch mißtrauisch. Der Leopard ist gefährlicher als die Hauskatze, was den Leoparden aber nicht zum schlechten Tier macht. Leoparden sind wunderschön. Es ist halt ein besonders kräftiges Raubtier. Männer sind nunmal kräftiger als Frauen und waren entwicklungsgeschichtlich Jäger und Krieger. Testosteron ist ein dopendes Hormon das aggressiver macht. Ich bin jedenfalls beruhigt, wenn mir spät nachts eine Gruppe entgegen kommt und es sind Frauen. Dann entspanne ich mich, weil ich davon ausgehe, daß keine Gefahr von der Gruppe ausgehen wird - äußerst unwahrscheinlich. Deshalb sind Frauen keine besseren Menschen. Tut mir leid, aber Dein Reden von Mystik und Liebe macht mich nicht weniger mißtrauisch. Das kenne ich von der katholischen Kirche. Ich habe Mystiker als Realitätsverweigerer erlebt. Und mancher davon hat sich des Kindesmißbrauchs schuldig gemacht - die eigenen Fehler verdrängend. Ich hatte hier versucht immer wieder auf das Thema Musik zurück zu kommen. Kann man oben sehen. Habe nicht mal erfahren, welches Instrument Du in der alten Musik spieltest. Ich will mich auf meine Geige konzentrieren, das ist mir wichtig. Und ich habe einen Vogel, der unter Einsamkeit leidet, wenn ich irgendwo sinnlos Zeit verquatsche. Das zählt für mich - mehr fällt mir jetzt nicht ein, mein Kopf ist leer.--Demoiselle Clarisse (Diskussion) 23:30, 18. Jan. 2017 (CET)Beantworten