Black Midi

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black midi

black midi beim Haldern Pop Festival 2019
Allgemeine Informationen
Herkunft London, Vereinigtes Königreich
Gründung 2017
Website https://bmblackmidi.com/
Aktuelle Besetzung
Geordie Greep
Cameron Picton
Morgan Simpson
Ehemalige Mitglieder
Matt Kwasniewski-Kelvin
Live- und Session-Mitglieder
Seth Evans
Kaidi Akinnibi

Black Midi sind eine britische Rockband aus London. Gegründet in 2017, besteht sie derzeit aus Geordie Greep (Gesang, Gitarre, Piano und Synthesizer), Cameron Picton (Bass, Synthesizer, Flöte, Gitarre und gelegentlich Gesang) und Morgan Simpson (Schlagzeug). Die Band wird bei Liveauftritten von seit 2020 regelmäßig von HMLTD-Mitglied Seth Evans (Keyboards, Synthesizer, Bass) and Kaidi Akinnibi (Saxofon) unterstützt. Seit ihrer Gründung haben sie drei Studioalben veröffentlicht: Schlagenheim 2019, Cavalcade 2021 und Hellfire 2022. Dabei decken sie musikalisch ein weites Feld ab, das von Math-Rock, Post-Punk und Noise-Rock bis Progressive Rock und Jazz-Fusion reicht[1].

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung und Schlagenheim (2015–2019)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geordie Greep, Matt Kwasniewski-Kelvin und Morgan Simpson lernten sich als Kommilittonen der Londoner Brit School kennen, einer weltweit renommierten britischen Universität für darstellende Künste. 2017 schlossen sich Greep und Kwasniewski-Kelvin mit dem Drummer Simpson, der durch einige virale YouTube-Videos auf sich aufmerksam machte und 2014 den "Young Drummer of the Year"-Preis gewann[2], zusammen, um eine Band zu gründen[3]. Greep und Kelvin übernahmen zunächst Gitarre und Gesang, während Simpson Schlagzeug spielte. Cameron Picton stieß später als Bassist dazu. Ihr Name leitet sich vom japanischen elektronischen Musikgenre Black MIDI ab, einem Genre, bei dem ein Song aus einer möglichst hohen Anzahl von Noten besteht.

Black Midi waren Teil der South London scene, die Bands wie Black Country, New Road, Shame oder Squid hervorbrachte. Wie manch andere Band der Szene hatten auch sie 2017 ihren ersten Auftritt im Club The Windmill[4]. Ein Jahr darauf veröffentlichten sie ihre erste Single bmbmbm auf Speedy Wunderground, dem privaten Label des Musikproduzenten Dan Carey. Wie andere Singles des Labels, wurde auch bmbmbm nur an einem Tag aufgenommen und erhielt eine limitierte Vinylveröffentlichung[5]. Einem breiteren Publikum wurde die Band durch eine Liveperformance Ende 2018 durch den US-amerikanischen Radiosender KEXP. Noch heute ist es mit knapp 1,6 Millionen Aufrufen auf YouTube (Stand März 2024) eines der meistaufgerufenen Videos der Band[6]. Jedes der fünf neuen Songs, darunter bmbmbm, wurde schließlich Teil ihres ersten Studioalbums Schlagenheim, das am 21. Juni 2019 veröffentlicht wurde. Das Album, das in nur fünf Tagen aufgenommen wurde[7], stieß auf große Resonanz und wurde noch im selben Jahr für einen Mercury Prize nominiert[8].

Cavalcade und Hellfire (2020-heute)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Erfolg ihres ersten Albums, starteten Black Midi im Juni 2020 ihre monatliche Radioshow The Black Midi Variety Hour auf NTS Radio. Bisher wurden sechs Episoden veröffentlicht[9]. Am 10. Dezember desselben Jahres trat die Band zusammen mit Black Country, New Road als Black Midi, New Road auf, um Geld für den vom Lockdown getroffenen Club The Windmill zu sammeln. Neben einem langen Jam spielten sie Cover-Versionen von Coldplay, Led Zeppelin und Bruce Springsteen[10].

Am 15. Januar 2021 veröffentlichte sich Gitarrist Matt Kwasniewski-Kelvin ein Statement auf der Facebook-Seite der Band, auf dem er eine Auszeit von der Band ankündigte. Als Grund gab er psychische Gründe an. Auch wenn er auf zukünftigen Alben der Band nicht zu hören sei, schloss sie eine Rückkehr von Kwasniewski-Kelvin nicht aus[11]. Am 23. März kündigte Black Midi schließlich ihr zweites Album Cavalcade an, dass am 28. Mai erschienen ist[12]. Für dieses Album wurden drei Singles ausgekoppelt: John L, Slow (Loud) und Chondromalacia Patella. Cavalcade markiert eine Abkehr von dem Noise-Rock von Schlagenheim und vereint erstmals Einflüsse aus Progressive Rock und Jazz-Fusion. Auch entstand im Vergleich zum Vorgänger nicht aus Jam-Sessions, sondern wurde von den Bandmitgliedern zuhause geschrieben und in Proben zusammengesetzt[13]. Am 9. Mai 2022 wurde schließlich das dritte Studioalbum Hellfire ankündigt, das in gemeinsamen Sessions im Sommer 2021 entstanden ist[14]. Das Album, das offiziell am 15. Juli schließlich erschienen ist, hatte ebenfalls drei Singleauskopplungen: Welcome to Hell, Eat Men Eat und Sugar/Tzu. Hellfire ist ein Konzeptalbum über das Böse im Menschen. Laut Sänger Greep ist "fast jeder Abgebildete ist eine Art Drecksack"[15].

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
2019 Schlagenheim UK43
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 21. Juni 2019
2021 Cavalcade DE74
(1 Wo.)DE
UK60
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 26. Mai 2021
2022 Hellfire DE41
(1 Wo.)DE
CH67
(1 Wo.)CH
UK22
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 15. Juli 2022

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Liste der Singles mit Datum und Album
Datum mit Jahr Titel Album
8. Juni 2018 bmbmbm Schlagenheim
25. Januar 2019 Speedway Schlagenheim
26. März 2019 Crow's Perch Non-album single
30. April 2019 Talking Heads
20. Juni 2019 Ducter Schlagenheim
8. November 2019 7-Eleven Non-album single
9. Januar 2020 Ded Sheeran (Ed Sheeran Send) Part 1
5. Februar 2020 Sweater
18. Dezember 2020 bm xmas covers
23. März 2021 John L / Despair Cavalcade
28. April 2021 Slow (Loud) Cavalcade
18. Mai 2021 Chondromalacia Patella Cavalcade
4. August 2021 Cruising Non-album single
9. Mai 2022 Welcome to Hell Hellfire
15. Juni 2022 Eat Men Eat Hellfire
12. Juli 2022 Sugar/Tzu Hellfire

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bekki Bemrose: Black Midi Songs, Albums, Reviews, Bio & More. In: AllMusic. Abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  2. Morgan Simpson - Young Drummer Of The Year Winner 2014. In: YouTube. 24. Juli 2014, abgerufen am 3. März 2024 (englisch).
  3. Tom Connick: Inside the buzz of Black Midi. In: Crack Magazin. 14. Januar 2019, abgerufen am 5. März 2024.
  4. Matt Mitchell: black midi Rage on as Hellfire Rises. In: Paste Magazine. 15. Juli 2022, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  5. David Renshaw: Get ready for Black Midi to blow you away with “bmbmbm”. In: The Fader. 30. Mai 2018, abgerufen am 5. März 2024 (englisch).
  6. KEXP: black midi - Full Performance (Live on KEXP). In: YouTube. 28. Januar 2019, abgerufen am 5. März 2024 (deutsch).
  7. Christine Fernando: Black Midi Announce Debut Album Schlagenheim. In: Paste Magazine. 14. Mai 2019, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  8. Madison Bloom, Jazz Monroe: Mercury Prize 2019 Shortlist: The 1975, slowthai, Black Midi, More. In: Pitchfork. 25. Juli 2019, abgerufen am 5. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. N. T. S. Radio: The Black Midi Variety Hour. Abgerufen am 13. März 2024 (englisch).
  10. Patrick Clarke: Black Midi and Black Country, New Road cover Coldplay, Bruce Springsteen and more in livestreamed gig. In: NME. 11. Dezember 2020, abgerufen am 13. März 2024 (britisches Englisch).
  11. Sam Moore: Black Midi's Matt Kwasniewski-Kelvin shares statement explaining recent absence from the band due to mental health issues. In: NME. 15. Januar 2021, abgerufen am 13. März 2024 (britisches Englisch).
  12. Noah Yoo: black midi Announce New Album Cavalcade, Share Video for New Song. In: Pitchfork. 23. März 2021, abgerufen am 13. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  13. Christian Eede: Black Midi Detail Second Album, 'Cavalcade'. In: The Quietus. Abgerufen am 13. März 2024 (amerikanisches Englisch).
  14. James Rettig: Black Midi Announce New Album Hellfire, Share “Welcome To Hell”. In: Stereogum. 9. Mai 2022, abgerufen am 13. März 2024 (englisch).
  15. Matt Owen: Black Midi announce third album, Hellfire, unleash sinister lead single, Welcome to Hell. In: GuitarWorld. 10. Mai 2022, abgerufen am 13. März 2024 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Black Midi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien