Canadian-Pacific-Airlines-Flug 402

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Canadian-Pacific-Airlines-Flug 402

Eine baugleiche Douglas DC-8 der Gesellschaft.

Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Controlled flight into terrain
Ort Tokio, Japan
Datum 4. März 1966
Todesopfer 64
Überlebende 8
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Douglas DC-8-43
Betreiber Canadian Pacific Air Lines
Kennzeichen CF-CPK
Passagiere 62
Besatzung 10
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Canadian-Pacific-Airlines-Flug 402 (CP402) war der Flug einer Douglas DC-8-43, die am 4. März 1966 bei einem Nachtanflugversuch auf dem Flughafen Tokio-Haneda in Japan verunglückte. Von den 62 Passagieren und 10 Besatzungsmitgliedern überlebten lediglich 8 Passagiere den Unfall.

Die Maschine der Canadian Pacific Air Lines war auf dem Flug von Hongkong über Tokio nach Vancouver und hatte um 16:14 Uhr japanischer Zeit vom Flughafen Kai Tak in Hongkong abgehoben. Der Flug war für fast eine Stunde in einer Warteschleife gewesen, um die Sichtbedingungen abzuwarten, die den Mindestanforderungen für einen Instrumentenanflug genügen. Der Tower gab, nachdem sich die Sicht tatsächlich verbessert hatte, schließlich die Landung für einen Instrumentenanflug frei, aber die Besatzung musste den Landeversuch abbrechen, als sich die Sicht erneut verschlechterte. Um 20:05 Uhr Ortszeit informierten die Piloten den Tower, dass sie Kurs auf Taiwan nehmen wollten, als ihnen die Verbesserung der Sichtweite über die Minimalbedingungen von fünf Achteln einer nautischen Meile (etwa 1160 Meter) mitgeteilt wurde. Der Kapitän entschied daraufhin, vor einem Ausweichen nach Taiwan noch einen Landeversuch durchzuführen.

Der bodengesteuerte Anflug verlief normal, bis die Maschine auf dem Schirm des Präzisionsanflugradars plötzlich unter den üblichen Gleitpfad sank. Ungefähr 850 Meter vor dem Beginn der Landebahn streifte das Fahrwerk in dichtem Nebel einen Teil der Anflugbefeuerung, und die Piloten verloren die Kontrolle über die Maschine, die dann mit mehreren anderen Hindernissen kollidierte, unter anderem einer zwei Meter hohen Begrenzungsmauer. Die brennenden Trümmerteile des Flugzeuges erstreckten sich über fast einen Kilometer Länge auf dem Flugfeld.

Die Ermittlungskommission, die durch die japanische Regierung eingesetzt worden war, stellte in ihrem zwei Jahre später veröffentlichten Bericht fest, dass auf Seite der Fluglotsen im Flughafentower keinerlei Fehler gemacht wurden. Sie stellte fest, dass die Ursache für den Unfall ein Pilotenfehler gewesen sei, bestätigte aber, dass die schlechte Sicht eine optische Täuschung verursacht haben könnte, welche die Piloten irritiert hatte. Der offiziell angenommene Grund des Unfalls war eine Fehleinschätzung des Kommandanten beim Landeanflug aufgrund schwieriger Wetterbedingungen.

Dieser Flugunfall war einer von fünf Unfällen mit Todesopfern in der kommerziellen Luftfahrt Japans im Jahre 1966. Weniger als 24 Stunden später zerbrach eine Boeing 707 auf dem BOAC-Flug 911 bald nach dem Start in einer Clear Air Turbulence auf der windabgewandten Seite des Berges Fujisan, wobei alle 124 Insassen getötet wurden. Die Gesamtzahl der Opfer betrug 188, was bis dato ein Höchstwert für einen einzigen Tag war.

Weniger als einen Monat zuvor war eine Boeing 727 auf dem All-Nippon-Airways-Flug 60 beim Landeanflug auf denselben Flughafen in die Bucht von Tokio gestürzt, wobei alle 133 Personen an Bord getötet wurden. In der Summe erschütterten diese drei Unfälle das Vertrauen in die kommerzielle Luftfahrt Japans, und sowohl Japan Airlines als auch All Nippon Airways waren gezwungen, ihr Angebot an Inlandsflügen der verminderten Nachfrage anzupassen.

  • Kim Willenson (UPI): Jet spews dead, survivors 1 mile on Tokyo runway. In: The Chronicle Telegram vom 3. März 1966. “Canadian Pacific Airlines DC8 jetliner with 71 persons reported aboard struck a sea wall while landing in heavy fog tonight and disintegrated into a mass of flaming wreckage that spewed the dead and survivors along half a mile of the runway.”
  • 64 Perish in Fiery Jet Crash. In: The Independent vom 5. März 1966. “Officials of the American Broadcasting Co. paid tribute Friday to JESSE ZOUSMER, the network's Vice President who was killed in the crash of a Canadian Pacific jetliner in Tokyo.”
  • The Worst Single Day. In: Time vom 11. März 1966. “Ironically, the doomed 707 had just taxied out for its takeoff past the wreckage of Canadian Pacific's Hong Kong-to-Tokyo flight.”
  • Reuters In: The New York Times. Japan’s airlines cut Tokyo-Osaka runs, (kostenpflichtig), 19. März 1966. “Japan Air Lines and All Nippon Airways announced today a reduction in their flights between Tokyo and Osaka following three air crashes in the last six weeks.”
  • Associated Press. In: Winnipeg Free Press. Airport Absolved In 1966 Crash, TOKYO (AP). vom 26. Februar 1968. “A Japanese government-appointed team investigating the cause of the crash of a Canadian Pacific Airline DC-8 jetliner at Tokyo International Airport two years ago sent a final report to the Canadian government concluding that there was no fault at the airport's control tower.”
  • Reuters In: Winnipeg Free Press. Pilot Blamed in Crash. vom 4. März 1968. “An official Japanese report said Sunday the crash of a Canadian Pacific Airline DC-8 jetliner at Tokyo International Airport two years ago today was believed to have happened because the pilot misjudged his landing approach in foggy weather.”
  • Aviation Safety Network: ASN Aircraft accident description Douglas DC-8-43 CF-CPK – Tokyo-Haneda Airport (HND). Abgerufen am 2. Juni 2007. “Tokyo cleared Flight 402 for another GCA approach to runway 33R. At 1 mile from touchdown the aircraft was 20 feet below the GCA glide path and was instructed to level off momentarily.”