Saugkarpfen

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Saugkarpfen

Erimyzon sucetta

Systematik
Kohorte: Otomorpha
Unterkohorte: Ostariophysi
ohne Rang: Otophysa
Ordnung: Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung: Catostomoidei
Familie: Saugkarpfen
Wissenschaftlicher Name
Catostomidae
Agassiz, 1855

Die Saugkarpfen (Catostomidae), Sauger oder Saugdöbel sind eine Familie der Karpfenartigen (Cypriniformes). Sie kommen in Nordamerika, dem nordöstlichen Sibirien und im östlichen China (dort nur eine Art) vor. Verbreitungsschwerpunkt ist Nordamerika, wo sie zu den häufigsten Fischen gehören.

Saugkarpfen aus schnell fließenden Gewässern sind schlank, aus langsam fließenden Gewässer hochrückig gebaut. Die elf Zentimeter bis maximal 1,20 Meter langen Tiere, die meisten bleiben unter 60 Zentimeter, sind meist unscheinbar, von brauner oder grauer Farbe. Das Maul ist meist unterständig und protraktil (vorstülpbar), bei den Planktonfressern endständig. Ihre Lippen sind normalerweise fleischig, dick und mit Papillen oder Härchen. Barteln fehlen. Auf der Pharyngealia steht eine Reihe mit 16 oder mehr Schlundzähnen. Die Schwimmblase ist groß, mit zwei bis drei Kammern.

Saugkarpfen nehmen mit ihren dicklippigen, unterständigen Mäulern vor allem benthische Nahrung auf. Ein speziell angepasster Ökotyp sind die kleinen Bergsauger wie Hypentelium, die in schnellfließenden Bergbächen leben und mit ihren mit Hornplatten besetzten Lippen Algen und wirbellose Tiere von den Steinen abschaben, analog zu den Schmerlen in der alten Welt. Einen Weiteren bilden die hochrückigen Planktonfresser der großen Seen und großen, langsam fließenden Flüsse. Sie leben im offenen Wasser.

Äußere Systematik

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Die Saugkarpfen gehören zur Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes). Verwandtschaftsanalysen zur genauen Stellung der Familie unter Verwendung molekulargenetischer Daten führten zu unterschiedlichen Ergebnissen, denen zufolge die Saugkarpfen einerseits die Schwestergruppe aller Schmerlenfamilien,[1] andererseits aber die Schwestergruppe aller Karpfenartigen sind.[2][3] Die verwandtschaftlichen Verhältnisse verdeutlicht folgendes Kladogramm:[1][3]

  Karpfenartige (Cypriniformes)  

 ? Saugkarpfen (Catostomidae)


   

 Schmerlen sensu lato (Cobitoidea)  

 ? Saugkarpfen (Catostomidae)


   

 Saugschmerlen (Gyrinocheilidae)


   

 Prachtschmerlen (Botiidae)


   

 Langflossenschmerlen (Vaillantellidae)


   

 Steinbeißer bzw. Schmerlen sensu stricto (Cobitidae)


   

 Flossensauger (Balitoridae)


   

 „Störmäuler“ (Ellopostomatidae)


   

 Bachschmerlen (Nemacheilidae)










   

 Karpfenfische (Cyprinoidea)




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Innere Systematik

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Es gibt etwa 80 Arten, die meisten in den Gattungen Catostomus und Moxostoma.

Catostomus catostomus
Catostomus commersonii
Catostomus platyrhynchus
Erimyzon oblongus
Hypentelium nigricans
Moxostoma anisurum
Moxostoma erythrurum
Moxostoma macrolepidotum
Moxostoma valenciennesi
Carpiodes cyprinus
Ictiobus niger
Myxocyprinus asiaticus
Amyzon aggregatum

Die Familie kann seit dem Eozän fossil nachgewiesen werden. Eine ausgestorbene Gattung ist Amyzon, die vom Eozän bis zum Oligozän in Nordamerika vorkam.[4] Außerdem sind ausgestorbene Arten der rezenten Gattung Deltistes beschrieben worden.

Einzelnachweise

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  1. a b Jörg Bohlen, Vendula Šlechtová: Phylogenetic position of the fish genus Ellopostoma (Teleostei: Cypriniformes) using molecular genetic data. Ichthyological Exploration of Freshwaters. Bd. 20, Nr. 2, 2009, S. 157–162 (PDF (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pfeil-verlag.de; 1,8 MB)
  2. Richard L. Mayden, Kevin L. Tang, Robert M. Wood, Wei-Jen Chen, Mary K. Agnew, Kevin W. Conway, Lei Yang, Andrew M. Simons, Henry L. Bart, Phillip M. Harris, Junbing Li, Xuzhen Wang, Kenji Saitoh, Shunping He, Huanzhang Liu, Yiyu Chen, Mutsumi Nishida, Masaki Miya: Inferring the Tree of Life of the order Cypriniformes, the earth’s most diverse clade of freshwater fishes: Implications of varied taxon and character sampling. Journal of Systematics and Evolution. Bd. 46, Nr. 3, 2008, S. 424–438 (PDF, 455 kB)
  3. a b Wei-Jen Chen, V. Lheknim, Richard L. Mayden: Molecular phylogeny of the Cobitoidea (Teleostei: Cypriniformes) revisited: position of enigmatic loach Ellopostoma resolved with six nuclear genes. Journal of Fish Biology. Bd. 75, Nr. 9, 2009 S. 2197–2208, doi:10.1111/j.1095-8649.2009.02398.x
  4. Karl Albert Frickhinger: Fossilien Atlas Fische, Mergus-Verlag, Melle, 1999, ISBN 3-88244-018-X
Commons: Saugkarpfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien