Chinmoku (Oper)

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Werkdaten
Titel: Chinmoku (Schweigen)
Originaltitel: 沈黙
Form: Oper in zwei Akten (16 Aufzüge)
Originalsprache: Japanisch
Musik: Matsumura Teizō
Libretto: Matsumura Teizō
Literarische Vorlage: Roman Chinmoku von Endō Shūsaku
Uraufführung: 1993
Ort der Uraufführung: Tokio, Chiyoda, Nissay Theatre
Spieldauer: ca. 2 Std. 10 Min.[1]
Ort und Zeit der Handlung: Macau und die Gegend um Nagasaki, 16. Jahrhundert
Personen
  • Rodrigues, junger portugiesischer Missionar
  • Ferreira, Missionsschüler von Rodrigues, der die historische Person Cristóvão Ferreira zugrunde liegt. Hat zum Zeitpunkt des Wiedersehens mit Rodrigues jedoch dem Glauben abgeschworen und beteiligt sich seither an der Christenverfolgung
  • Pater Valignano, Priester und Oberhaupt einer Missionsschule in Macau
  • Kichijirō, Gläubiger und Begleiter von Rodrigues, der unter Folterandrohung dem Glauben abschwört
  • Mokichi, sehr gläubiger Christ, der den Märtyrertod erleidet
  • Oharu, junge Christin und Geliebte Mokichis, die über dessen Hinrichtung wahnsinnig wird, verhaftet wird und stirbt[Anm. 1]
  • Omatsu
  • ein Junge
  • Jisama
  • Alter Mann
  • Chōkichi
  • Inoue, Provinzveralter von Chikugo

Chinmoku (jap. 沈黙, dt. „Schweigen“, engl. „Silence“) ist eine Oper in zwei Akten des japanischen Komponisten Matsumura Teizō nach dem gleichnamigen historischen Roman von Endō Shūsaku aus dem Jahr 1966.

Die Suntory Stiftung für Kunst (サントリー芸術財団) beauftragte 1980 Teizō Matsumura mit der Komposition einer Oper. Matsumura selbst wählte den Stoff und die Vorlage für die Oper aus. Die Oper sollte innerhalb von fünf Jahren fertiggestellt werden, doch am Ende arbeitete Matsumura, der Komposition wie Libretto schrieb, 13 Jahre daran bis zur Fertigstellung 1993. Die Oper wurde im gleichen Jahr unter der Leitung von Hiroshi Wakasugi zum 30-jährigen Eröffnungsjubiläum im Nissay Theatre uraufgeführt.[2]

Die Handlung setzt ein mit einer Szene, in der gekreuzigte Christen am Kreuz verbrannt werden. Unter diesen Christen befinden sich Kichijirōs Eltern und seine Schwester. Der Handlungsort wechselt zu einer Kirche in Macau, auf dem portugiesisch kolonialisierten Festland. Den jungen portugiesischen Missionar Rodrigues drängt es, nach Japan aufbrechen, doch sein Gesprächspartner Pater Valignano, der um die zunehmende Unterdrückung der Christen in Japan weiß, ist bemüht, Rodrigues von seinem Vorhaben abzubringen. Rodrigues, der sich am Ende uneinsichtig zeigt, schifft sich entgegen dem Ratschlag mit seinem Begleiter Kichijirō nach Japan ein, um seinen verschwundenen Missionsschüler Ferreira zu finden und um den japanischen Christen zu helfen.

Heimlich in Japan gelandet, beginnt Rodrigues sein Missionswerk in der Gemeinde Tomogi in Nagasaki, wo er mit den Gemeindemitgliedern betet. Jedoch dauern die glücklichen Tage der Frömmigkeit nicht lange an. Beamte erscheinen in der Gemeinde und nehmen die Einwohner fest, um sie einem Test zu unterziehen, dem Fumie, also dem Bildertreten.[Anm. 2] Mokichi wird mit anderen Gemeindemitgliedern, die sich dem Fumie verweigerten, an der Küste gekreuzigt. Die Gekreuzigten ertrinken betend im Meer. Oharu, die junge Geliebte Mokichis, verliert über der Trauer um den Verlust ihres Geliebten den Verstand. Konfrontiert mit der harten Realität der japanischen Christen wird Rodrigues gequält vom Gefühl der eigenen Machtlosigkeit. In dieser Situation erscheinen abermals Beamte, die ihn festnehmen. Sein Begleiter Kichijirō hatte im Tausch für seine eigene Sicherheit den Aufenthaltsort von Rodrigues preisgegeben.

Im Gefängnis erfährt Rodrigues, dass sein Schüler Ferreira dem Christentum abgeschworen hat und nun mit einer Frau und unter einem japanischen Namen lebt. Inoue, Provinzverwalter von Chikugo und Nagasaki, verkündet, dass alle Schüler und Anhänger Rodrigues auf dem Meer ausgesetzt werden, sollte er dem Christentum nicht abschwören. Während Rodrigues vom Gefängnis aus zusehen muss, wie die Christen auf das Meer gebracht werden, erscheint Ferreira im Gefängnis, um ihn zum Abschwören zu überreden. Angewidert von Ferreira Glaubensabfall jagt er ihn davon. Am Vorabend seiner Hinrichtung vergleicht Rodrigues seine Gefühlslage mit der Christi am Kreuz. Er ist irritiert vom Schnarchen der betrunkenen Gefängniswärter und bestürzt, als er bemerkt, dass es sich bei den Geräuschen um das Knarren der Galgen mit erhängten Christen handelt. So viele Christen hatten seinetwegen gelitten. In seiner Not betet er zu Gott, doch alles, was er erhält, ist Schweigen. Mit gebrochenem Herzen tritt er auf ein Bildnis von Christus.[3]

Aufnahmen und CDs

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  • 2010 Teizo Matsumura (1929–2007): Silence. Camerata, 11M085[5]
  • Silence. Opera Information Center of Showa University of Music, 2016, abgerufen am 2. Dezember 2016 (englisch).
  1. Die Person der Oharu ist eine Schöpfung Matsumuras, die in Endōs Romanvorlage nicht vorkommt.
  2. Bei diesem Test muss jeder einzeln christliche Symbole mit den Füßen treten. Da Christen diese Symbole heilig sind, werden sie sich dem Bildertreten verweigern, wodurch sie sich als Christen zu erkennen geben – so die Auffassung des Shōgunats.

Einzelnachweise

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  1. Silence. Opera Information Center of Showa University of Music, 2016, abgerufen am 2. Dezember 2016 (englisch).
  2. オペラ 沈黙  松村禎三=作曲 遠藤周作=原作 新国立劇場中劇場. Theatre Angel, 16. Februar 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Dezember 2016; abgerufen am 2. Dezember 2016 (japanisch).
  3. a b Silence. New National Theatre Tokyo, abgerufen am 2. Dezember 2016 (englisch).
  4. 沈黙. New National Theater Toyko, 2015, abgerufen am 2. Dezember 2016 (japanisch).
  5. Teizo Matsumura. Records International, 2016, abgerufen am 1. Dezember 2016.