Christian Friedrich Hornemann

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Christian Friedrich Hornemann (geboren 23. Juli 1783 in Hannover; gestorben 19. Juli 1861 ebenda) war ein deutscher Kupferstecher, Hof-Kunsthändler, Kupfer- und Steindrucker, Diakon und Zeichen-Lehrer[1] sowie Verleger und Buchhändler.[2]

König Georg IV. nach seinem einzigen Besuch in Hannover gezeichnet und 1822 gestochen von Hornemann;
verkleinerter Ausschnitt des Digitalisats der Universitätsbibliothek Wrocław

Christian Friedrich Hornemann wurde zur Zeit des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg während der Personalunion zwischen Großbritannien und Hannover im Jahr 1783 als Sohn eines Schneideramtsmeisters in Hannover geboren.[1] Sein Sohn Carl Hornemann (geboren 1811) wurde später Begründer der Pelikan AG,[3] der andere Sohn Friedrich Adolf,[1] später ebenfalls Maler und Lithograf, wurde 1813 in Hannover geboren.[4]

Nachdem Carl von Alten als Kommandeur der englischen Division durch die Verteidigung des Gutshofes La Haye Sainte am 18. Juni 1815 wesentlich zum Sieg der Alliierten über die Franzosen beigetragen hatte,[5] fertigte Christian Friedrich Hornemann einen Kupferstich mit einem Porträt[4] des nach dem Wiener Kongress durch königliche Order in den Grafenstand erhobenen Generals.[5]

Es waren Kupferstiche wie Hornemanns Porträt des Grafen, mit denen das zur Aufklärung strebende Bildungsbürgertum sich lange vor der Erfindung der Fotografie bilden, „ein Bild“ machen konnte.[4][6]

Kurz nachdem Georg IV., König von Großbritannien und Irland, 1821 als erster englischer König seit 66 Jahren Hannover besucht hatte,[7] stach Hornemann nach eigener Zeichnung „allen treuen Anhängern des guten Königs“ ein „gewidmet von C. F. Hornemann“ untertiteltes Brustbild des Landesherrn.[8]

Mit festem Sitz in der Residenzstadt des nunmehr zum Königreich Hannover erhobenen norddeutschen Territoriums[9] lässt sich Christian Friedrich Hornemann laut dem Adressbuch der Stadt Hannover jedoch erst ab 1819 und bis 1852 nachweisen. In dieser Zeit war der Unternehmer, Künstler, Kupfer- und Steindrucker, Kunsthändler, Verleger, Buchhändler, Diakon und Zeichenlehrer selbst „erhoben“ worden, zum Hoflieferanten des Welfenhauses mit seinem Verlag der C. F. Hornemannschen Hofkunsthandlung.[2] Der so Ausgezeichnete stand in regem Kontakt mit den sogenannten „Hübschen Familien“ der Hauptstadt des Königreichs,[10] denen der Hofkunsthändler bald auch einen eigenen Stadtplan von Hannover liefern konnte.[11]

Zudem wirkte Hornemann zeitweilig als Diakon der Aegidienkirche in Hannover.[1]

Posthum, zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs, verbreitete sich der Hornemannsche Kupferstich mit dem Porträt des Generals von Alten erneut, diesmal allerdings als preiswerte Reproduktion:[4] Nachdem „die große Mehrheit der Bevölkerung“ mit Begeisterung den Ersten Weltkrieg begrüßt hatte[12] und die Stadt Hannover eine eigene Weltkriegssammlung aufzubauen begonnen hatte,[13] standen sich Deutsche und Franzosen wieder mit Waffen gegenüber. Im „Jubiläumsjahr“ 1915, genau 100 Jahre nach der Schlacht bei Waterloo, erblickte manch lesender Hurra-Patriot in den Hannoverschen Geschichtsblättern noch einmal das Bild eines Siegers, das Hornemannsche Porträt des Generals von Alten.[4]

Werke (unvollständig)

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Commons: Christian Friedrich Hornemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. a b c d Bernhard Dörries, Helmut Plath (Hrsg.): Alt-Hannover 1500 - 1900. Die Geschichte einer Stadt in zeitgenössischen Bildern von 1500-1900, Vierte, verbesserte Auflage 1977, Heinrich Feesche Verlag, Hannover, ISBN 3-87223-024-7, S. 56, 65, 84, 136–141
  2. a b c Vergleiche die Angaben unter der GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
  3. Kathleen Allner: 1838–1905. Im Dienst der Kunst, in: Pelikan. Ein Unternehmen schreibt Geschichte ( = Schriften des Historischen Museums Hannover, Band 30), Hannover: Historisches Museum Hannover, 2008, ISBN 978-3-910073-31-9, S. 7ff.
  4. a b c d e f Hugo Thielen: Hornemann, (2) Friedrich Adolf(ph). In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 178f.
  5. a b Klaus Mlynek: Alten, (1) Carl August Graf von. In: Stadtlexikon Hannover, S. 20
  6. Ludwig Hoerner: Die Erfindung der Photographie wird bekannt. In: Ludwig Hoerner: Hannover in frühen Photographien. 1848–1910 (mit einem Beitrag von Franz Rudolf Zankl), München: Schirmer-Mosel, 1979, ISBN 3-921375-44-4, S. 11–25
  7. Klaus Mlynek: GEORG IV., König von Hannover, König von Großbritannien und Irland. In: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 128
  8. a b Archivlink (Memento vom 10. September 2014 im Internet Archive)
  9. Klaus Mlynek: Hauptstadt(funktion). In: Stadtlexikon Hannover, S. 274
  10. Klaus Mlynek: Hübsche Familien. In: Stadtlexikon Hannover, S. 310
  11. a b Vergleiche den Innentitel von Adolph Broennenberg: Die Stadt Hannover und ihre nächste Umgegend: Ein chorographisches Fragment. Entworfen, als Zugabe zu dem, in der Hornemannschen Hofkunsthandlung erschienenen Plane der Stadt Hannover, Hannover: Adolph Carl August Broennenberg, Druck durch Gebrüder Jänecke, 1831.
  12. Dieter Brosius: Hannover im Ersten Weltkrieg (1914–1918). In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2, Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Schlütersche Verlagsgesellschaft|Schlütersche, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 396–399; Vorschau über Google-Bücher
  13. Hugo Thielen: Weltkriegssammlung. In: Stadtlexikon Hannover, S. 669
  14. Datensatz auf der Seite der Universitätsbibliothek Ilmenau, zuletzt abgerufen am 10. September 2014
  15. Karl Karmarsch, Friedrich Wilhelm von Reden (Red.): Mittheilungen des Gewerbevereins für das Königreich Hannover, Jahrgang 1834 – 1835 oder Lieferung 1–7, Hannover: Hahnsche Hof-Buchhandlung, 1834, S. 306; online über Google-Bücher
  16. Digitalisat aus der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel auf der Seite portraitindex.de vom Bildarchiv Foto Marburg