Christoph Joest von Ketteler

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Wappenepitaph im Wormser Dom
Nahaufnahme der Epitaphinschrift

Christoph Joest von Ketteler zu Harkotten öfter auch Christoph Jobst oder Christophorus Jodocus (* 1661; † 5. Januar 1735) war ein Domherr am Wormser Dom, dessen Wappenepitaph sich dort erhalten hat.

Er entstammte dem westfälischen Adelsgeschlecht von Ketteler, Linie Harkotten und war der Sohn von Caspar Heidenreich von Ketteler zu Harkotten und seiner Gattin Anna von Schade zu Salwey. Sein Großvater Goswin von Ketteler (1570–1646) war Domherr in Münster.

Christoph Joest von Ketteler schlug die geistliche Laufbahn ein, studierte ab 1679 an der Universität Paderborn und wurde 1683 Domkapitular in Worms.[1]

Ab 1715 bis zu seinem Tod amtierte von Ketteler auch als Dekan des Ritterstiftes Wimpfen. Als solcher stand er mit seinem Zeitgenossen, dem Historiker Johann Friedrich Schannat in Verbindung und versorgte ihn mit Informationen bzw. Urkunden über die Stiftsgeschichte.[2] Dort ließ er 1725 u. a. ein Ziborium mit Widmungsinschrift fertigen.[3]

1733 verschaffte er seinem Großneffen Clemens August von Ketteler (1720–1800), später Dompropst in Münster, ebenfalls eine Domherrenstelle in Worms. Er war der Enkel seines Bruders Goswin Caspar († 1719) und dessen Gemahlin Anna Dorothea von Korff-Schmising.[4][5] Sein Bruder Johann Heidenreich (1669–1722) war Ritter des Deutschen Ordens. Christoph Joest von Ketteler zu Harkotten verstarb 1735 als Senior des Wormser Domkapitels und wurde im dortigen Dom beigesetzt, wo er im südlichen Querschiff ein sehr aufwändiges und kunstvolles Wappenepitaph erhielt. Die Inschrift charakterisiert ihn als „bescheiden und fromm“.

Der Mainzer Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler (1811–1877) ist ein direkter Nachkomme seines Bruders Goswin Caspar von Ketteler zu Harkotten (Ur-Ur-Urenkel).[6] Des Bischofs Schwester Maria Anna von Ketteler (1802–1884) ist wiederum die Großmutter des seliggesprochenen Bekennerbischofs und Kardinals Clemens August Graf von Galen (1878–1946).[7]

Einzelnachweise

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  1. Marcus Weidner: Landadel in Münster 1600–1760. Stadtverfassung, Standesbehauptung und Fürstenhof. Band 2. Aschendorff Verlag, Münster 2000, ISBN 3-402-06641-6, S. 648 (Ausschnitt aus der Quelle).
  2. A von Lorent: Wimpfen am Neckar. Band 1. Werther, Stuttgart 1870, 30 Die Cornelienkirche, S. 325 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Fritz Arens: Die Inschriften der Stadt Wimpfen am Neckar. Band 4, Nr. 2. Druckenmüller Verlag, 1958, S. 101 (Ausschnitt aus der Quelle, mit Zitat der Widmung).
  4. Johannes Freiherr von Boeselager: Die Osnabrücker Domherren des 18. Jahrhunderts. Wenner Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-87898-327-1, S. 271 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Klaus Scholz: Das Bistum Münster. Das Stift Alter Dom St. Pauli in Münster (= Germania Sacra. Band 33). Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-014533-2 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Robert J. Sasse: Maria Anna Freiin von Kettler. In: rjsasse.de. 15. Januar 2015, archiviert vom Original am 24. März 2016; abgerufen am 17. Mai 2016.
  7. Robert J. Sasse: Max Friedrich von Ketteler. In: rjsasse.de. 15. Januar 2015, archiviert vom Original am 1. Juni 2016; abgerufen am 17. Mai 2016.