Clemens Hosius

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Clemens Hosius

Clemens August Ignaz Bernard Hosius (* 23. August 1822 in Werne; † 11. Dezember 1902 in Koblenz) war ein deutscher Richter in der Rheinprovinz. Er saß im Reichstag (Norddeutscher Bund).

Hosius besuchte die Vereinigte höhere Bürgerschule und Gelehrtenschule in Wesel. Er studierte Rechtswissenschaft und wurde 1845 Auskultator (1845) und Assessor (1849) in Münster. Danach war er mehrere Jahre Hilfsauditor in Wesel, Frankfurt am Main und Köln und beim Generalkommando des VIII. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich). Zugleich war er seit 1853 Richter in Ehrenbreitstein und seit 1857 Mitglied des Kreisgerichts in Neuwied. 1870 wurde er Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht Hamm, später Landgerichtspräsident am Landgericht Landsberg und am Landgericht Duisburg. 1898 trat er in den Ruhestand.[1]

Von 1867 bis 1869 war er Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes und des Zollparlaments für den Wahlkreis Koblenz 2 (Neuwied) und die Nationalliberale Partei. Am 27. Juni 1870 legte Hosius wegen seiner Beförderung zum Appellationsgerichtsrat sein Mandat nieder.[2] 1869/70 war er auch Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses.[3]

Er war Herausgeber eines Kommentars zum Deutschen Strafgesetzbuch.[4]

Clemens Hosius wurde als erster ehelicher Sohn des Assessors Friedrich Martin Anton Xaver Hosius (1785–1858) aus Münster und der Johanna Henriette Teesing (1787–1867) aus Wesel geboren. Von seinen Geschwistern überlebten drei weitere ihre Kindheit, darunter der Geologe und Paläontologe August Hosius. Zudem hatte er noch eine unehelich geborene Halbschwester, Elisabeth Lehmeyer geb. Hosius (* 14. Juli 1809 in Bielefeld; † 11. November 1886 in Dingden). Er war Taufpate ihres Sohnes Clemens Lehmeyer (1844–1913), Amtmann in Dingden und Mitbegründer des dortigen St. Josef-Krankenhauses. Seit dem 4. Mai 1850 war Clemens Hosius mit Maria Antoinette Florentine Tüshaus (1826–1894) verheiratet, Halbschwester des Historienmalers Friedrich Tüshaus. Aus dieser Ehe stammten acht Kinder, der jüngste von ihnen war der Philologe Carl Hosius.[5]

Einzelnachweise

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  1. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Foto S. 175, Kurzbiographie S. 420.
  2. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 159.
  3. Bernhard Mann (Bearb.) unter Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh, Thomas Kühne: Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 191; Übersicht über seine Mandate siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 865.
  4. Carl BeckerHosius, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, ISBN 3-428-00190-7, S. 649 f. (Digitalisat).
  5. Anna Marie Büning: Dr. Johann Hosius, ein münsterischer Stadtarzt aus den Niederlanden, und seine Nachkommen In: Beiträge zur westfälischen Familienforschung. Band 33–35, Seite 40–63