Cohors VII Gallorum

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Die Cohors VII Gallorum [pia fidelis] [equitata] [Gordiana] (deutsch 7. Kohorte der Gallier [loyal und treu] [teilberitten] [die Gordianische]) war eine römische Auxiliareinheit. Sie ist durch Militärdiplome und Inschriften belegt.

Namensbestandteile

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  • VII: Die römische Zahl steht für die Ordnungszahl die siebte (lateinisch septima). Daher wird der Name dieser Militäreinheit als Cohors septima .. ausgesprochen.
  • pia fidelis: loyal und treu. Die Ehrenbezeichnung wurde vermutlich von Trajan während des zweiten Dakerkrieges verliehen.[1] Der Zusatz kommt in einer Inschrift[2] vor.
  • equitata: teilberitten. Die Einheit war ein gemischter Verband aus Infanterie und Kavallerie. Der Zusatz kommt in einer Inschrift[3] vor.
  • Gordiana: die Gordianische. Eine Ehrenbezeichnung, die sich auf Gordian III. (238–244) bezieht. Der Zusatz kommt in einer Inschrift[4] vor.

Da es keine Hinweise auf den Namenszusatz milliaria (1000 Mann) gibt, war die Einheit eine Cohors quingenaria equitata. Die Sollstärke der Kohorte lag bei 600 Mann (480 Mann Infanterie und 120 Reiter), bestehend aus 6 Centurien Infanterie mit jeweils 80 Mann sowie 4 Turmae Kavallerie mit jeweils 30 Reitern.

Die Kohorte war in den Provinzen Moesia, Moesia inferior und Syria (in dieser Reihenfolge) stationiert. Sie ist auf Militärdiplomen[5] für die Jahre 75 bis 156/157 n. Chr. aufgeführt.[6][7]

Die Einheit nahm möglicherweise am Jüdischen Krieg teil.[A 1] Sie kam vermutlich 69 mit Gaius Licinius Mucianus in den unteren Donauraum und verblieb dann dort.[8]

Der erste Nachweis der Einheit in Moesia beruht auf einem Diplom, das auf 75 datiert ist. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Moesia) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Weitere Diplome, die auf 77/78 bis 114 datiert sind, belegen die Einheit in derselben Provinz (bzw. ab 92 in Moesia inferior).

Zu einem unbestimmten Zeitpunkt wurde die Kohorte nach Syria verlegt, möglicherweise unter Trajan für seinen Partherkrieg oder auf Grund des Bar-Kochba-Aufstands unter Hadrian.[6][8] Der erste Nachweis der Einheit in der Provinz beruht auf einer Inschrift,[9] die auf 138 datiert ist. Durch ein Diplom ist sie erstmals 153 in Syria nachgewiesen. In dem Diplom wird die Kohorte als Teil der Truppen (siehe Römische Streitkräfte in Syria) aufgeführt, die in der Provinz stationiert waren. Ein weiteres Diplom, das auf 156/157 datiert ist, belegt die Einheit in derselben Provinz.

Der letzte Nachweis der Kohorte beruht auf einer Inschrift,[4] die auf 241/244 datiert wird.

Standorte der Kohorte in Syria waren möglicherweise:

  • Hatne: zwei Inschriften[10] wurden hier gefunden.

Angehörige der Kohorte

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Folgende Angehörige der Kohorte sind bekannt:[6][11]

  • Macrinus, ein Reiter: das Diplom von 92 wurde für ihn ausgestellt.
  • John Spaul: Cohors² The evidence for and a short history of the auxiliary infantry units of the Imperial Roman Army, British Archaeological Reports 2000, BAR International Series (Book 841), ISBN 978-1-84171-046-4
  1. Laut Constantin C. Petolescu, Antoniu-Teodor Popescu stammte Macrinus, der Empfänger des Diploms von 92, wahrscheinlich aus Apameia am Orontes. Er wurde um 67 in die Armee aufgenommen, vermutlich als die Kohorte in zu dem Konflikt angrenzenden Gebieten rekrutierte.
  2. Die Zuordnung zu der Einheit ist unsicher bzw. umstritten.

Einzelnachweise

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  1. Paul A. Holder: Exercitus Pius Fidelis: The Army of Germania Inferior in AD 89 In: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik. Band 128 (1999), S. 237–250, hier S. 242, 249 (PDF S. 8, 15).
  2. Inschrift mit pia fidelis (CIL 3, 132).
  3. Inschrift mit equitata (AE 1963, 52).
  4. a b Inschrift mit Gordiana (CIL 3, 132).
  5. Militärdiplome der Jahre 75 (RMD 1, 2), 77/78 (AE 2011, 1118), 92 (ZPE-148-269), 99 (CIL 16, 45, RMM 8, ZPE-180-295), 99/105 (AE 2009, 1802), 105 (RMM 10), 107 (AE 2009, 1803), 109 (RMD 4, 219), 114 (CIL 16, 58), 153 (AE 2006, 1841) und 156/157 (CIL 16, 106).
  6. a b c John Spaul, Cohors², S. 151–152, 171.
  7. Jörg Scheuerbrandt: Exercitus. Aufgaben, Organisation und Befehlsstruktur römischer Armeen während der Kaiserzeit. Dissertation, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau 2003/2004, S. 166, 172 Tabellen 9, 14 (PDF).
  8. a b Constantin C. Petolescu, Antoniu-Teodor Popescu: Ein neues Militärdiplom für die Provinz Moesia inferior in: Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik, Band 148 (2004), S. 269–276, hier S. 271–272 (Online).
  9. Inschrift (CIL 3, 131).
  10. Inschriften aus Hatne (CIL 3, 131, CIL 3, 132).
  11. Ovidiu Țentea, Florian Matei-Popescu: Alae et Cohortes Daciae et Moesiae. A review and update of J. Spaul`s Ala and Cohors In: Acta Musei Napocensis 39-40/I, Cluj-Napoca, 2002–2003 (2004), S. 259–296, hier S. 284 (Online).