Diskussion:David Abraham (Historiker)

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Letzter Kommentar: vor 9 Jahren von Edith Wahr in Abschnitt Abraham/Feldman Kontroverse
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Amerikanischer Staatsbürger[Quelltext bearbeiten]

Was soll denn das sein? Amerika besteht aus Dutzenden von Staaten - jeder mit einer eigenen Staatsbürgerschaft. Man sollte schon in der Lage sein, das korrekt wiederzugeben, -- L' empereur Charles (Diskussion) 17:00, 31. Jul. 2014 (CEST)Beantworten

troll dich. --Edith Wahr (Diskussion) 17:00, 31. Jul. 2014 (CEST)Beantworten
Toll: So gehst du also mit Leuten um, die nicht auf deiner pro-amerikanischen Linie liegen! --Ronald (Diskussion) 03:39, 1. Aug. 2014 (CEST)Beantworten

Abraham/Feldman Kontroverse[Quelltext bearbeiten]

Ich habe mir erlaubt, das einzukürzen. Die Kontroverse ist als solche an der deutschen wie der Weltöffentlichkeit anscheinend vorbei gegangen (?), die Details des Hin und Hers scheinen enzyklopädisch wenig bedeutsam. Und das komplette Fehlen von Referenzen macht die Sache vollends fragwürdig. --Kjalarr (Diskussion) 23:30, 6. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

hmhm. Abgesehen davon, dass wir hier ja auch die Freiheit haben, Nischenthemen auf breitem Raum abzuhandlen, scheint mir gerade diese Kontroverse doch durchaus breitenwirksam gewesen zu sein, man besehe sich mal den eingefügten Artikel in der New York Times (!), da heißt es: Charges of scholarly fraud, though rare, are not unknown. But the Abraham case is extraordinary, historians say. Die Ergänzungemn hab ich interessiert, aber etwas ratlos zur Kenntnis genommen, müsste mich tiefer einlesen, um das wirklich beurteilen zu können, aber mir schien doch, dass die Ergänzungen doch durchaus Hand & Fuß hatten und auch nicht sonderlich tendenziös ausfielen, sondern eben darlegten, was wer wann warum gemeint hat, ganz wie es eigentlich sein soll, wenn auch ohne refs. --Edith Wahr (Diskussion) 23:51, 6. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
hmhmhm. Ich frage mal bei Benutzer:Phi nach, irgendwie habe ich die vage Ahnung, dass er da Ahnung hat. --Edith Wahr (Diskussion) 20:52, 7. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Die Sache hat seinerzeit hohe Wellen geschlagen. Meiner Erinnerung nach hat Abraham sämtliche Reputation in der Geschichtswissenschaft eingebüßt und danach (!) angefangen, Jura zu studieren, worin er es ja, wie der Artikel zeigt, recht weit gebracht hat. Das war aber eine von Grund auf neue Karriere. Insofern trifft es die Formulierung „konzentrierte sich auf die Rechtswissenschaft“ nicht ganz.
Ich werde in den nächsten Tagen mal schaun, ob ich belastbare Belege dafür finde. Hier könnte was zu finden sein: [1], [2]. Viele liebe Grüße, --Φ (Diskussion) 20:53, 11. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
So besser? --Φ (Diskussion) 21:54, 12. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Während einer Recherche für eine Facharbeit bin auf diesen Eintrag aufmerksam geworden und habe einige Recherchen angestellt. Hintergrund war eine Rezension von Feldman, die ob ihres Duktus ungewöhnlich war, denn die Person Abrahams wurde ziemlich stark angegriffen. Die Beiträge aus der New York Times deuten daraufhin, dass sich das Thema in die bürgerlichen Feuilletons verlagert hat, nachdem innerhalb des Fachs Geschichtswissenschaft alle Positionen zu genüge ausgetauscht worden waren. Ein zentrales Problem dieser Kontroverse ist aus meiner Sicht, dass sich die beteiligten Historiker zu keinem Konsens bereit fanden und Abraham schließlich auf das Fach Rechtswissenschaft ausweichen musste, um eine akademische Tätigkeit trotz allem aufnehmen zu können (hier geht's wohl weniger um Opportunismus als um die Frage, wie jemand, der seinen Doktortitel erworben hat, im Nachhinein zu Schutz der eigenen Person dequalifiziert werden soll). Inhaltlich wichtig ist diese Frage, da es zumindest bis in die 1980er Jahre innerhalb der Forschungen zum Ende der Weimarer Republik heftige Debatten über die Rolle industrieller Eliten beim Aufstieg der NSDAP gab. Inzwischen gilt als gesichert, dass nicht die Großindustrie, sondern die Agrarindustrie eine Machtübertragung auf die NSDAP in besonderem Maße befürwortete. Zudem stellt Turner aus meiner Sicht die falschen Fragen, Abraham - das soll der Verweis auf die Namen Gramsci, Offe u.a. bedienen - interessiert sich weniger für die Frage, wer wen finanziert hat, sondern wie sich Konflikte zwischen einzelnen Wirtschaftsinteressen auf die Regierungspolitik niederschlagen. Das ist ein anderer wissenschaftstheoretischer Ansatz, den er in seinem Vorwort zum Buch auch expliziert. Das heißt, hier Treffen unterschiedliche Interpretationen aufeinander, die ob ihres politischen Gehalts (polemisch: "Industrielle für Hitler?") sich der Gefahr der Unwissenschaftlichkeit aussetzen können.

Eine Anmerkung zu den angebrachten Verweisen: Ich habe darauf im Detail verzichtet und stattdessen einen detaillierten Beitrag an Sekundärliteratur angeführt, der für die Diskussion von Nütze sein kann. Jeman hat auf die Arbeiten von Hildebrand und Wehler verwiesen, die diese Kontroverse aber nicht im Detail behandeln, sondern sich - wie ich in einer früheren Version schrieb - die gängige Lehrmeinung in Deutschland, die von den Interventionen Feldmans und seines Schülers Nocken dominiert wurde (dazu abweichend die Meinungen von H. Mommsen, K. Borchardt, C. Holtfrerich), übernommen haben. Was Wehler "skandalös schlampig" nennt, kommt ohne Nennung von Details aus, sondern bedient sich schlicht der genannten Rezensionen Dritter. Das sollte also noch einmal angepasst werden. Auch der für die Geschichtswissenschaft wichtige Hinweis auf die methodische Unterscheidung zwischen Empirismus und Neomarxismus, den Kocka anführt, sollten wir hier der Redlichkeit halber nennen, denn Wissenschaft lebt ja von ihren methodischen Varianzen. Viele Grüße, Alexander. -- Alexander Leipold (Diskussion) 13:30, 13. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Vielleicht noch ein Nachtrag an Phi: Abraham hat im Fach Rechtswissenschaft eine zweite Dissertation (PhD) angefertigt. Da es hierzu schwierig ist, direkte Belege zu finden, es sei denn, man fragt die Personen, die damals das Promotionsvorhaben von Abraham betreut haben, können wir hier nur auf Glaubhaftmachtung abstellen. Insoweit trifft es die Formulierung eines anderen User "konzentrierte sich danach auf die Rechtswissenschaft" tatsächlich nicht ganz. Man müsste eher schreiben "arbeitet seit der Kontroverse nicht mehr im Fach und hat sich auf die Rechtswissenschaft spezialisiert".

Zur Relevanz hab ich oben schon etwas geschrieben, aber grundsätzlich: Überblickswerke zur Weimarer Republik wie die von E. Kolb und A. Wirsching ignorieren diese Kontroverse völlig, was wohl auch daran liegt, dass die Zeitumstände der Debatte zu berücksichtigen sind: Anfang der 80er Jahre war das gesellschaftspolitische Klima aufgeheizter als heute (Stichtwort: Kalter Krieg). Dennoch bedeutet das Ignorieren eines Buches, das man implizit dessen Aussagen zurückweist. Da bei der Kontroverse aber dem Grunde nach Abrahams Zitierweise bemängelt wird, erfolgte gar keine inhaltliche Beschäftigung mit seinen Kernthesen. Ausnahme: der stete Rückbezug auf die Monopolgruppentheorie und den reflexartigen Verweis auf die DDR-Historiographie - der dann oft als Vorwurf angewandt wird. Da aber der Zugang zu den Archiven in Postdam nicht allen Wissenschaftlern in den 80er Jahren gleichermaßen möglich war, erfolgte die Debatte ohne expliziten Rückgriff auf die Originalquellen.

Zu den fehlenden Nachweisen in meiner älteren Version habe ich ja schon was geschrieben. Nichtsdestrotz gilt, dass die unterhalb des Textes genannte Literatur einschlägig ist, der Verweis auf Bücher von Hildebrand oder Wehler aber zu allgemein bleibt. Phi hat nicht ganz unrecht mit dem Verweis auf die Rezension von Hayes - diese stand ja schon in der Quellenangabe. Dennoch gilt auch hier eine kritische Abwägung zu treffen: Hayes vertritt eine Lehrmeinung, so wie Feldman oder Turner. Gourevitch, Berghahn u.a. anderen Meinungen. Zum Buch von Abrahahm gibt es wohl weit mehr als 30 (!) Rezensionen, die überwiegeng in englischsprachigen Zeitschriften veröffentlicht wurden. Einige kann ich bei Bedarf unter Rückgriff auf JSTOR.org zugänglich machen. Gruß, Alexander -- Alexander Leipold (Diskussion) 19:33, 13. Okt. 2014 (CEST)Beantworten

Hallo, Alexander Leipold, ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, sämtliche Rezensionen hier einzupflegen. Ich hatte mich bemüht, WP:NPOV entsprechend sowohl die Meinung darzustellen, dass seine historischen Forschungen alle nichts taugen würden, als auch die, dass das eine antimarxistische Kampagne wäre. Beides steht jetzt reputabel belegt im Artikel, wenn du ergänzen möchtest, nur zu, aber bitte das Gleichgewicht wahren. Für die Gourevitch-Aussage fehlt übrigens noch ein Beleg.
Dass Überblickswerke die Kontroverse ignorieren, stimmt nicht ganz: Im Oldenbourg Grundriss der Geschichte wird der Aufsteig des NS nicht in Kolbs Band zur Weimarer Republik thematisiert, sondern in Hildebrands Darstellung zum Dritten Reich. Der wird im Artiekl ja auch zitiert.
Die richtig harte Nummer ist ja die, dass Abraham nicht nur eine zweite Dissertation schreiben, sondern vorher ein zweites Studium beginnen (!) musste. Auch das ist jetzt im Artikel reputabel belegt. Freundliche Grüße, --Φ (Diskussion) 19:45, 13. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Hallo Phi, erst einmal danke für deine Antwort. Es handelt sich hier um meine ersten nennenswerten Ergänzungen zu einem Wiki-Artikel. Ich stimme auch voll und ganz zu, dass ein Artikel ausgewogen sein muss und kann mit etlichen Änderungen auch d'accord gehen. Und ja, dass A. überhaupt erst ein zweites Studium anbringen musste, ist schon Aussage genug. Meine Dozenten können zu der Kontroverse mangels Alter nichts sagen. Die Bücher von Kolb und Wirsching (beide dito Oldenbourg-Geschichte), die ich für meine Zwecke konsultiert habe, sagten dazu nichts aus, was ich schon merkwürdig fand. Es gibt aber auch ein paar Veröffentlichungen zur Wirtschaftsgeschichte Weimars, die Abraham als Quelle führen (zB Knortz 2010, James 1986 und allgemeiner Büttner 2009). Wahrscheinlich wollte man sich daran auch nicht die Finger verbrennen, denn wenn ein Wissenschaftler erst mal mit der Aussage konfrontiert ist, er arbeite unwissenschaftlich, sucht mancher ja lieber das Weite.
Ich schiebe die Rezension von Gourevitch als Belegmaterial noch nach. Gruß, Alexander. -- Alexander Leipold (Diskussion) 20:18, 13. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
Prima, ich hab noch ein bisschen nachgebessert. Diskussionsbeiträge bitte mit Doppelpunkten immer eins weiter einrücken als der Beitrag, auf den du dich beziehst (siehe WP:DS#Konventionen für die Benutzung von Diskussionsseiten), hab ich mal für dich gemacht. Es gibt hier scheuslich viele Regularien und Usancen, ich hoffe, du lässt dich nicht abschrecken.
Bei Rückfragen kannst du dich auch immer gerne auf meiner Benutzerdiskussionsseite melden. Herzlich willkommen in der Wikipedia und auf gute Zusammenarbeit, --Φ (Diskussion) 20:42, 13. Okt. 2014 (CEST)Beantworten
auch von mir ein Herzlich Willkommen; mir schienen deine Erweiterungen ja wiegesagt ganz löblich, konnte sie aber mangels Ahnung nicht so recht einschätzen, aber ich sehe, der Artikel ist bei euch in guten Händen, da belasse ich ihn jetzt mal. Gutes Gelingen wünscht --Edith Wahr (Diskussion) 20:43, 13. Okt. 2014 (CEST)Beantworten