Diskussion:Kaiserkult

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Cyndalorsa in Abschnitt Kaiserkult vs. Christentum
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Wie kann die Offenbarung, angeblich 95AD geschrieben, die Christenverfolgungen unter Decius (249-251AD), reflektieren? --Glasreiniger 14:48, 6. Mär 2006 (CET)

Die Logik des folgenden Satzes ist mir ebenfalls nicht erklärlich: "Sein Nachfolger Augustus setzte die Verehrung vergöttlichter Kaiser dann endgültig durch." Die nächsten beiden Nachfolger des Augustus, nämlich Tiberius und Caligula, wurden jedenfalls nicht vergottet. --Glasreiniger 16:23, 23. Mai 2006 (CEST)Beantworten

Das einfache Volk

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Auf welche Weise mussten die normalen Menschen / das einfache Volk den Gott-Kaiser verehren? Welche Formen von Verehrung / welche kultischen Handlungen / welche kultischen Worte gabe es? Jemand, der sich damit auskennt, möge es bitte in den Artikel hineinschreiben. Das wäre prima. --Wdrkk 20:02, 11. Apr. 2009 (CEST)Beantworten

Nach aktuellen Forschungsstand waren "die normalen Menschen / das einfache Volk" nur bei den städtischen Festen am Kaiserkult beteiligt. Sie haben den Prozessionen durch die Städte zugeschaut und dann beim Festessen mitgegessen. Opferhandlungen, etc. haben nur die Priester durchgeführt, die sich aus der lokalen Elite rekrutierten.
Zur Rolle der einfachen Bevölkerung:
Oakes, P.: Re-mapping the Universe: Paul and the Emperor in 1 Thessalonians and Philippians, JSNT 27/3 (2005) 301 – 322, hier S. 311f.
Nilsson, M.: Geschichte der griechischen Religion, Bd. 2, die Hellenistische und römische Zeit, München ²1961, S. 186.
Tsochos, C.: Die Religion in der römischen Provinz Makedonien (Potsdamer Altertumswissenschaftliche Beiträge 40), Stuttgart 2012, S. 69.
Zu den Priestern:
Chaniotis, A.: Der Kaiserkult im Osten des Römischen Reiches im Kontext der zeitgenössischen Ritualpraxis, in: Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen Provinzen, hg. von H. Cancik und K. Hitzl, Tübingen 2003, 3 – 28, hier S. 17.
Clauss, M.: Kaiser und Gott. Herrscherkult im römischen Reich, München u.A. 1999 (ND 2001), S. 412.
Price, S.: Rituals and Power. The Roman imperial cult in Asia Minor, Cambridge 1984, S. 62f und 122.
Worthington, I.: Athens After Empire. A History from Alexander the Great to the Emperor Hadrian, Oxford 2021, S. 191.
Price diskutiert das Thema recht umfangreich. Er sagt, dass es für die lokale Bevölkerung ein wichtiger Bestandteil des Stadtlebens war, kommt aber auch zu dem Schluss, dass sie nicht am Kult selbst teilgenommen haben.
Man könnte durchaus etwas mit dem o.g. Inhalt in den Artikel schreiben. --Cyndalorsa (Diskussion) 15:41, 16. Jan. 2023 (CET)Beantworten
Nachtrag: Es gibt tatsächlich auch Privataltäre für Kaiser, die in einzelnen Häusern gefunden wurde. Die zeugen natürlich davon, dass es auch Kaiserverehrung im privaten Kontext gab. Allerdings wäre das nicht einfach "das einfache Volk", da nur einzelne Bürger solche Altäre in ihren Häusern hatten, und auch die Bürger der Städte ja nicht die Landbevölkerung repräsentieren. --Cyndalorsa (Diskussion) 17:09, 16. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Einleitung

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Der Kaiserkult war eine kultische Verehrung der Kaiser des Römischen Reichs. Man brachte den toten oder lebenden Herrschern Opfer dar, betete ihr Bildnis an und machte sie dadurch zu einem Gottkönig (Divus).

'Der zweite Satz ergibt irgendwie keinen Sinn: Die Herrscher werden nicht durch Opfer und Anbetung Gottkönige, sondern umgekehrt, weil sie es sind, erhalten sie diese Ehren. Im Senat werden z.B. göttliche Ehren für den Kaiser beschlossen.--DerReverend (Diskussion) 21:40, 24. Okt. 2012 (CEST)Beantworten

Vergöttlichung

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zu deinem Eintrag: Die Logik des folgenden Satzes ist mir ebenfalls nicht erklärlich: "Sein Nachfolger Augustus setzte die Verehrung vergöttlichter Kaiser dann endgültig durch." Die nächsten beiden Nachfolger des Augustus, nämlich Tiberius und Caligula, wurden jedenfalls nicht vergottet. --Glasreiniger 16:23, 23. Mai 2006 (CEST) Ist auch schwer nachzuvollziehen... Augustus ist nicht der "Nachfolger" Caesars,denn das Amt "Kaiser" gab es nicht, und Augustus gilt als der Schöpfer des römischen "Kaisertums", das in der Fachsprache "Prinzipat" heißt und u.a. auf die Selbstbezeichnung durch Augustus in der res gestae und die ersten Kapitel in den Annalen des Tacitus zurückgeht. Augustus ist Caesar in keinem seiner Ämter nachgefolgt.Der Caesar-Nimbus diente seiner auctoritas. Seine offiziellen Amstbefugnisse (potestas) hat sich Augustus zum Teil legal zum Teil scheinlegal erworben.Da hat ihm der tote Caesar wenig geholfen. Augustus kann auch die Verehrung vergöttlichter Kaiser gar nicht durchgesetzt haben,vor allem nicht "endgültig", weil es 1.keinen Präzedenzfall gab,(es gab keine "Kaiser") 2. ihm unmöglich war, seine eigene Vergöttlichung nach seinem Tod zu bestimmen und es 3. offiziell Sache des Senats war. Aus den Quellen geht hervor, dass z.B. Provinzen beantragt haben, einen Tempel mit Kult für einen lebenden oder toten Kaiser zuerreichten oder im Nachhinein genehmigen zu lassen.In der Regel ist der Senat dem Vorschlag des amtierenden "Kaisers" gefolgt. Man muß unterscheiden zwischen einem römischen Herrscher oder Feldherrn, der sich in seiner Propaganda z.B.auf Münzen als Gott darstellt (Der Sohn des Pompeius, Marc Anton und Octavian/Augustus haben das im Bürgerkrieg getan, und auch Sulla und Caesar haben sich so poräsentiert) oder ob ein offizieller Staatskult beschlossen und eingerichtet wird, mit Tempel, Priestern, Gedenktagen und Opfern. Die Diskussion um Divus und Deus wird hinfällig, denn sobald jemand einen staatlich beschlossenen Kult erhält, ist er ein Staatsgott, der das Reich beschützen soll, egal , ob in seinen Inschriften Deus oder Divus steht. Das jedenfalls ist der Stand der neueren Forschung. Tiberius war nie Staatsgott, hat aber Verherung geduldet (es gibt genug Götterstatuen von ihm), und er ist z.T. aufrund seiner Unbeliebtheit auch nicht nach seinemTod konsekriert worden. Caligula konnte ebenfalls nach seinem Tod schlecht vergöttlicht werden, da er Opfer einer (allerhöchster Wahrscheinlichkeit nach) Senatsverschwörung geworden ist. (siehe den guten Wikipedia Artikel zu Caligula)

--DerReverend (Diskussion) 21:59, 24. Okt. 2012 (CEST)Beantworten

Kaiserkult in Japan?

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In Japan wurde auch bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges eine Vergottung des Kaisertums betrieben, dass sollte unbedingt erwähnt werden.--77.2.188.127 20:59, 16. Jun. 2015 (CEST)Beantworten

Kaiserkult vs. Christentum

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Unter 1.3 heißt es: " Infolge der Ausbreitung des Christentums wurde der Kaiserkult bald zu einem Mittel, Staatsloyalität einzufordern: Wo Christen das Kaiseropfer verweigerten, kam es zeitweise zu schweren Christenverfolgungen, besonders unter Decius (249 bis 251) und Diokletian."

Das ist eine veraltete Ansicht, die sich nicht auf Quellen berufen kann. Es gibt zu dem vermeintlichen Konflikt zwischen der jungen christlichen Bewegung und dem sog. Kaiserkult nicht nur Artikel, die das Problem explizit thematisieren, sondern bereits seit den 70ern Lexikonartikel, die einen anderen Wissensstand abbilden. In neueren Lexikonartikeln (RGG4 oder RAC) taucht das Thema 'Christenverfolgung und Kaiserkult' dann auch gar nicht mehr auf. Für das o.g. Zitat fehlt sowieso ein Beleg. Ich würde deshalb das Thema "Christen/Juden und der Kaiserkult" vielleicht unter einer eigenen Überschrift behandeln und dabei sowohl die veralteten Ideen der Dichotomie und Konflikte, als auch ihre neuere Widerlegung darstellen.

Millar, F.: The Imperial Cult and the Persecutions, EnAC 19 (1973) 145 – 175.

Pöhlmann, W.: Art. Herrscherkult II, TRE 15 (1986), 248 – 252. --Cyndalorsa (Diskussion) 14:59, 16. Jan. 2023 (CET)Beantworten

Ich werde vorerst den betreffenden Satz löschen. --Cyndalorsa (Diskussion) 14:52, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten