Diskussion:Maria Ley

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Letzter Kommentar: vor 1 Monat von Andreas Weigel in Abschnitt Maria Leys äußerst unzuverlässige Autobiografie
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Familie Czada[Quelltext bearbeiten]

Den historischen Wiener Kirchenbüchern nach zu urteilen waren Edmund J. Czada und seine Tochter Friederica F. Czada ebenso wie deren Vorfahren nicht Teil des Adels, daher würde ich die letzte Änderung revidieren (s. Ancestry). --KWa (Diskussion) 12:47, 9. Nov. 2022 (CET)Beantworten

Maria Leys äußerst unzuverlässige Autobiografie[Quelltext bearbeiten]

Maria Leys Vater Edmund Czada stammt nicht aus Ungarn, wie sie in ihrer über weite Strecken frei erfundenen Autobiografie "Der Tanz im Spiegel" behauptet, sondern aus Böhmen und war anders als von ihr behauptet kein Adeliger (was bereits von @KWa: oben zu Recht erwähnt wurde). Laut ihrer Taufurkunde wurde sie in Klosterneuburg-Weidling geboren. Ihr Taufname lautet "Friederica Flora". Der "von"-Titel ist eine ihrer haltlosen Hochstapeleien / Erfindungen. Siehe unter anderem ihren Taufeintrag: Pfarre Weidling Maria Leys alias Friederica Flora Czadas Taufeintrag (Taufbuch 01-04, 1880-1898, Folio 130 ). --Andreas Weigel (Diskussion) 09:52, 6. Apr. 2024 (CEST)Beantworten

Außer Maria Leys zweifelhafter Autobiografie gibt es bislang keinerlei Beleg, dass ihre Mutter "ausgebildete Konzertpianistin" gewesen wäre: Es existieren weder entsprechende Berufsangaben in Friederike Schuldes' Trau-Eintrag oder in den Taufeinträgen von Friederike Schuldes' Kindern noch Ausbildungsnachweise, geschweige denn Zeitungs-Konzertberichte über allfällige Auftritte. --Andreas Weigel (Diskussion) 10:17, 6. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Laut Maria Leys zweifelhafter Autobiografie wurde Maria Ley zuerst von der Wiener Hofopern-Primaballerina Cäcilie Cerri unterrichtet. --Andreas Weigel (Diskussion) 12:25, 6. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Es bleibt eine sehr undurchsichtige Vita. Als Trennungskind, das ihre (erkrankte) Mutter und sich während des Weltkriegs in osteuropäischen Nachtclubs hat finanzieren müssen, scheint sie sich später eine Traumwelt konstruiert zu haben. Die zeitgenössischen Angaben aus Geburts- und Taufregistern und Zeitungsberichte aus den 1910er/1920er Jahren, die aktuell und in den letzten Monaten hier ergänzt worden sind, tragen Wesentliches zur Erhellung dieser eigenartigen Lebensgeschichte bei – sehr spannend!
In der Autobiografie von 1989 scheint manches stark geglättet zu sein (die war doch ursprünglich auf Englisch verfasst, für den US-Markt?). Während zentrale Aspekte dort zugleich seltsam unterbelichtet sind: ihre jüngeren Brüder/Halbbrüder werden nirgends erwähnt; die Filme, die sie mit Peter Paul Felner gemacht hat; die Zeit bei Max Reinhardt wird nur kurz abgehandelt; ihre Tätigkeit als Schriftstellerin – Gedichte, Dramen, Roman – kommen kaum vor.
Heißt es im Hinblick auf ihre Mutter dort aber auch nicht vor allem, wenn ich mich recht erinnere, dass die Mutter Hausmusik gemacht habe (Leys Bild von der Mutter als „ausgebildete Konzertpianistin“ wirkt tatsächlich aufgebauscht)? --KWa (Diskussion) 14:34, 6. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Die Angabe zum eigentlichen Geburtsort Weidling hatte ich vor einer Weile auch andernorts gefunden, allerdings nicht richtig entziffern können (Meidling, Heidling?). --KWa (Diskussion) 14:43, 6. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Danke für Deine Rückmeldung und Deine zahlreichen Ergänzungen zum Maria-Ley-Artikel. Ich halte es für unwahr(scheinlich), dass sie als Trennungskind ihre (erkrankte) Mutter und sich während des Weltkriegs durch Auftritte in osteuropäischen Nachtclubs durchgebracht habe.
Ja, sie schreibt, dass ihre Mutter "eine Konzertpianistin [gewesen wäre], die nie im Leben ein Konzert gegeben habe." Ob ihre Mutter tatsächlich in Budapest bzw. Bukarest an Brustkrebs verstorben ist, bleibt noch zu klären. Denn Maria Leys Angaben sind oft völlig unzuverlässig, selbst bei leicht nachprüfbaren Details. So behauptet sie, dass ihre Eltern in der Pfarrkirche St. Severin geheiratet hätten, während die Trauung in der Votivkirche stattgefunden hat. Für die angeblich besonders ausgeprägte Adolf-Loos-Begeisterung ihres Vaters gibt es keinen Beleg. Ihre Beteuerung, dass sich ihr Vater Edmund Czada 1918 vergebens um Wiens Wiederaufbau bemüht hätte, ist haltlos, da er bereits Mitte Juni 1918 (also noch vor Weltskriegsende) entmündigt worden war und im Sommer 1920 im Irrenhaus verstorben ist, was sie verheimlicht, indem sie berichtet, dass er während des Weltkriegs in Schweden gelebt und nach seiner Rückkehr nach Wien an einer Lungenentzündung gestorben wäre.
Sie erwähnt weder das intensive geschäftliche noch das private Nahverhältnis zwischen den Familie Lang und Czada (Beispielsweise hat Fritz Langs Vater bei der Trauung ihrer Eltern als Trauzeuge fungiert und Fritz Lang, den sie seit ihrer Jugend kannte, hat sich in den USA auf Piscators briefliche Bitte hin für Bert Brecht engagiert) noch ihren durchaus interessanten Großvater mütterlicherseits: Julius Schuldes bzw. Schuldes, Julius.
Ich finde es schade, dass sie anstatt die interessanten Lebensgeschichten ihrer Familie zu erzählen, sich eine adelige Herkunft und andere Schmockereien andichtet. Ihre Ahnen, Verwandten und Bekannten wären viel interessanter als ihre Hochstapeleien und Lügen gewesen. --Andreas Weigel (Diskussion) 17:14, 6. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Falls sich Edmund Czada tatsächlich für Adolf Loos Werke begeistert hat, hat er dies in seinen eigenen Werken bestmöglich verheimlicht: Denn die um 1910 von Barak & Czada als Bauführer für die Firma "A. Lang & Cie." errichtete Häuserreihe Wien 3., Oberzellergasse 10, 12, 14, 16, 18 und bis 20 zeigt, wie die typischen Barak-&-Czada-Bauten ausgesehen haben. So ähnlich wie die von "Endl & Honus" bereits ein Vierteljahrhundert früher errichteten Wohnhäuser, Wien 12., Schönbrunnerstraße 263, 265, 267, 269 und 271 (die dem österreichischen Kaiser so gut gefallen haben, dass er den Meidlinger Bürgermeister, nicht die dafür Verantwortlichen, den Architekten Endl und den Stadtbaumeister Honus, für die Errichtung dieser Bauten ausgezeichnet haben soll. Siehe Ein Wiener Baumeister. In: Neues Wiener Tagblatt. Demokratisches Organ / Neues Wiener Abendblatt. Abend-Ausgabe des („)Neuen Wiener Tagblatt(“) / Neues Wiener Tagblatt. Abend-Ausgabe des Neuen Wiener Tagblattes / Wiener Mittagsausgabe mit Sportblatt / 6-Uhr-Abendblatt / Neues Wiener Tagblatt. Neue Freie Presse – Neues Wiener Journal / Neues Wiener Tagblatt, 6. April 1887, S. 4 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nwg). --Andreas Weigel (Diskussion) 07:01, 7. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
Möglicherweise darf man auch die Angaben über die Ballett- und Nachtclub-Auftritte in Budapest und Bukarest nicht für bare Münze nehmen – ohne Zeitungsberichte o. ä. ist es schwer zu beurteilen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass Ley im fortgeschrittenen Alter in den USA – vielleicht auch angesichts des frühen Tods ihrer Eltern bzw. der Entmündigung ihres Vaters 1918 − Lebensdaten ihrer Eltern nicht mehr sicher angeben konnte. Als ihre Autobiografie erschien, war sie immerhin schon über 90 Jahre alt. Wie Deine Richtigstellung zu den späten Lebensumständen ihres Vaters (und zur Kirche, in der die Eltern geheiratet haben), eindrucksvoll belegen, ist da manches sehr mit Vorsicht zu genießen. Möglicherweise sind unzutreffende Angaben nicht immer absichtliche Hochstapeleien, aber eine entsprechende Neigung wird man ihr wohl nicht absprechen können. Die Angaben, die Ley in ihrer Autobiografie zu ihren späteren Jahren in den USA macht, zu denen mir mehr anderweitige Quellen vorliegen, scheinen mir tendenziell belastbarer zu sein. --KWa (Diskussion) 17:49, 9. Apr. 2024 (CEST)Beantworten
+1 --Andreas Weigel (Diskussion) 19:58, 9. Apr. 2024 (CEST)Beantworten