Evangelische Stadtkirche Langen

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Evangelische Stadtkirche Langen (2011)

Die evangelische Stadtkirche Langen ist eine Kirche im südhessischen Langen.

Architektur und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die neugotische Hallenkirche aus rotem Sandstein mit dem 54 m hohen Turm steht stadtbildbeherrschend auf einer Erhebung im alten Ortsbereich von Langen. Die Stadtkirche wurde in den Jahren 1879–1883 nach Plänen des großherzoglichen Baurats Johann Christian Horst gebaut. Sie ersetzte eine Kirche, die 1365 an der Stelle eines schon im Jahre 834 erwähnten und dem Apostel Jakobus geweihten Vorgängerbaus erbaut worden war. Diese Kirche, neben der ein auf romanische Ursprünge zurückgehender und bis ins 19. Jahrhundert bestehender Wehrturm stand, musste 1875 wegen Baufälligkeit geschlossen und abgerissen werden.

Das jetzige Bauwerk orientiert sich unter anderem an der Elisabethkirche in Marburg, so in den Proportionen des Kirchturms. Das 39 m lange und 14 m hohe Kirchenschiff hat die Form eines lateinischen Kreuzes.

1962 wurde von der Orgelbaufirma Oberlinger (Windesheim) eine neue Orgel in das alte Gehäuse eingebaut. Das Schleifladen-Instrument hat 33 Register (2392 Pfeifen) auf drei Manualwerken und Pedal. Die Spieltrakturen sind mechanisch, die Registertrakturen sind elektrisch.[1]

I Brustwerk C–g3
1. Singend Gedackt 08’
2. Rohrquintade 04’
3. Prinzipal 02’
4. Quinte 0113
5. Cymbel IV
6. Krummhorn 08’
7. Tremulant
II Hauptwerk C–g3
8. Pommer 16’
9. Prinzipal 08’
10. Rohrflöte 08’
11. Oktave 04’
12. Kleingedackt 04’
13. Blockflöte 02’
14. Sesquialter II
15. Mixtur V-VII
16. Klingend Cymbel III
17. Trompete 08’
Tremulant
III Oberwerk C–g3
18. Gedackt 08’
19. Weidenpfeife 08’
20. Prinzipal 04’
21. Koppelflöte 04’
22. Spitzoktav 02’
23. Sifflöte 01’
24. Terzian II
25. Scharff V
26. Englischhorn 08’
Tremulant
Pedalwerk C–f1
27. Prinzipalbaß 16’
28. Subbaß 16’
29. Oktavbaß 08’
30. Prinzipalflöte 04’
31. Nachthorn 02’
32. Mixtur VI
33. Posaune 16’
34. Klarine 04’
  • Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P
  • Effektregister: Cymbelstern
  • Spielhilfen: 640-fache Elektronische Setzeranlage (2002)

Der Innenraum wurde 1959 umgestaltet, wobei auch eine Empore eingebaut und die Fenster ausgetauscht wurden. Bei einer späteren Renovierung 1996/97 wurde das ursprüngliche Erscheinungsbild weitgehend wiederhergestellt. In einer Seitenkapelle befindet sich ein Kruzifix aus der Zeit um 1700. 2016 wurden im Querschiff der Kirche vier Glasfenster eingebaut, die von dem Langener Glaskünstler Johannes Schreiter entworfen und von der Firma Derix Glasstudio in Taunusstein hergestellt wurden.[2][3]

Mit der Einweihung der Stadtkirche im Jahr 1883 wurde Langen durch Großherzog Ludwig IV. zur Stadt erhoben.

Die Stadtkirche von Langen ist wegen ihrer baukünstlerischen und geschichtlichen Bedeutung ein Kulturdenkmal.

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dagmar Söder et al.: Landkreis Offenbach. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Kulturdenkmäler in Hessen.) Vieweg, Braunschweig 1987, ISBN 3-528-06237-1, S. 202.
  • Evangelische Stadtkirche Langen. Hrsg. vom Kirchenvorstand der Evangelischen Stadtkirchengemeinde Langen. 2006 (PDF-Datei).
  • Angelika und Karl Baeumerth: Die Langener Stadtkirche und ihr Architekt. In: Magistrat der Stadt Langen (Hrsg.): Langen 1883 - 1983; 100 Jahre Stadtkirche, 100 Jahre Stadtrechte. Beiträge zur Stadtgeschichte. Band 2. Langen 1983, S. 62–100.
  • Informationen über den Architekten Horst, Johann Christian, in: Hessische Biografie (Stand: 3. Mai 2023)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen zur Orgel auf der Website der Gemeinde
  2. Neue Schreiter-Fenster für Kirche in FAZ vom 31. Dezember 2015, Seite 47
  3. Neue Schreiter-Fenster schmücken die Stadtkirche, op-online.de, 29. Oktober 2016, abgerufen am 23. April 2018

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Evangelische Stadtkirche Langen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 59′ 22,4″ N, 8° 40′ 53″ O