Firstsäule

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Die 4 Firstsäulen des Strohdachhauses "Hueb", Oberschwäbisches Museumsdorf Kürnbach

Eine Firstsäule auch Hochsäule, in der Schweiz und alemannisch Stud, Hochstud oder Firststud; ist ein massiver, senkrecht auf dem Boden stehender Balken in einem Firstsäulenhaus, der das Dach mit dem Firstbalken, auch Firstbaum genannt, trägt. Die Firstsäule ist typisch für das frühe Schwarzwaldhaus und wurde zumeist aus einer mächtigen Weißtanne gefertigt.

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Firstsäule ist das tragende Bauelement des Firstsäulenhauses. Die Firstsäule verlief ursprünglich vom Boden bis unter den Dachfirst durch. Zu der Firstsäule kamen im Lauf der Zeit zwei weitere Säulen, die gleichfalls vom Boden (gemeint ist der Fußboden) bis zum Dach durchgingen.[1] Schwellen waren nicht üblich. Die Firstsäule trug das Schindel- oder Strohdach wie einen Regenschirm. Die Einbauten wurden darunter (um die Kochstelle) eingebaut. Eine Firstsäule hat durchschnittlich eine Höhe von 13 m manchmal bis 20 m und einen Durchmesser bis zu 50 cm. Die Verstrebung erfolgte durch waagrechtlaufende Balken, das Katzenband. Üblich war diese Bauart vom 12. bis zum 14. Jahrhundert in den Städten, bei Bauernhäusern bis zum 18. Jahrhundert. Anfangs wurden vor allem große zentrale Bauernhäuser auf diese Art errichtet.

Firstsäulen in ursprünglicher Form werden heute im Wohnungsbau keine mehr errichtet. Tragende und stützende Holzelemente als Leimbinder werden vor allem für Sonderzwecke verwendet.

Eine der tragenden Hauptsäulen in der Burg Himeji

In manchen Asiatischen Ländern finden Firstsäulen oder Rundhölzer in Tempelbauten noch Anwendung.

Beispiele (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

+ Firstständerbau

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Balken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Balken – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hermann Schilli: Fachwerkbauten in Baden, 1981 S. 5