Gertrud Weinberger

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Gertrud Weinberger (* 2. Dezember 1897 in Budapest; † unbekannt) war eine Kunsthandwerkerin. Sie ist bekannt durch ihre Arbeiten für die Wiener Werkstätte.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gertrud (auch Trude oder Gertrude) Weinberger war die Tochter des Ingenieurs Adam Weinberger. Sie besuchte 1911/12 das von Eugenie Schwarzwald gegründete, private Mädchen-Lyceum in Wien. Danach wurde sie zwei Jahre an der Kunstschule für Frauen und Mädchen in Wien ausgebildet. Ihr Studium erstreckte sich über die Zeit des Ersten Weltkrieges hinweg von 1914 bis 1920. Ihre Dozenten an der Kunstgewerbeschule Wien waren Franz Čižek, Oskar Strnad, Rudolf von Larisch und Adolf Böhm. Bei Rosalia Rothansl absolvierte sie die Textil-Werkstätte, bei Josef Hoffmann die Fachklasse Architektur, bei Michael Powolny die Keramik-Werkstätte und bei Josef Frank belegte sie das Hilfsfach Baukonstruktionslehre.

Trude Weinberger war an den Mappenwerken Mode in Wien (1914/15) und Das Leben einer Dame (1916) beteiligt.

Für die Wiener Werkstätte erstellte sie Werkstücke aus unterschiedlichen Materialien. Sie gestaltete gestickte Lesezeichen, Ostereier aus Speckstein, bemalte Holzkassetten, Span- und Kartonschachteln, von Josef Hoffmann und Koloman Moser gestaltete Holzdosen, Krampusfiguren, Lampenschirme, Gehstöcke mit Elfenbeingriffen, Gürtel, Glasdekore, Gebrauchsgrafik, Stoffmuster und Gefäßkeramik.

Auf Grund ihrer jüdischen Herkunft emigrierte sie nach England. Dort verliert sich ihre Spur.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Posthum

  • 2021: Die Frauen der Wiener Werkstätte, Museum für angewandte Kunst (MAK) Wien

Arbeiten (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1914/1915: Mode Wien 1914/5, 7. Mappe (Untertitel), Blatt 2 / Gertrud Weinberger[1], Modebild einer Dame mit Schirm von Trude Weinberger aus dem Mappenwerk Mode Wien 1914/5 (vom Bearbeiter vergebener Titel), Mode Wien 1914/5 (Serientitel)[2]
  • 1916–1918: Stoffmuster „Alpenkönig“ (Originaltitel)[3]
  • 1918: Seidenband „Karneva“ (Originaltitel)[4]
  • vor 1919: Zwei Schirmgriffe oder Stockgriffe „Elfenbeingriff und brauner Holzstock mit Elfenbeinzwinge“[5]
  • vor 1919: „Lampenschirm“ (Originaltitel)[6]
  • 1919: Stoffmuster „Sternschnuppe“ (Originaltitel)[7]
  • 1920: Porzellanfigürchen[8].

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kunst und Kunsthandwerk (23), 7–10, 1920, S. 201.
  • Christoph Thun-Hohenstein, Anne-Katrin Rossberg, Elisabeth Schmuttermeier (Hg.): Die Frauen der Wiener Werkstätte. MAK, Wien und Birkhäuser Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-0356-2211-9, S. 275.
  • „Weinberger, Gertrud“ in: Andreas Beyer, Bénédicte Savoy and Wolf Tegethoff (Hrsg.): Allgemeines Künstlerlexikon, Internationale Künstlerdatenbank, Online: Allgemeines Künstlerlexikon Online / Artists of the World Online, K. G. Saur, Berlin, New York, 2009, zuletzt abgerufen am 15. Januar 2022.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Inventarnummer: BI 16569-7, MAK-online, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2022.
  2. Inventarnummer: BI 16569-7-2, MAK-online, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2022.
  3. Inventarnummer: WWS 23, MAK-online, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2022.
  4. Inventarnummer: T 11314-7, MAK-online, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2022.
  5. Inventarnummer: KI 13176-1, MAK-online, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2022.
  6. Inventarnummer: KI 13174-1, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2022.
  7. Inventarnummer: WWS 737, Inventarnummer: WWV 157, Inventarnummer: WWFP 22, MAK-online, zuletzt abgerufen am 14. Januar 2022.
  8. Ludwig Steinmetz: Wiener Kunstschau 1920: Die Arbeiten der Wiener Werkstätte in: Deutsche Kunst und Dekoration: illustr. Monatshefte für moderne Malerei, Plastik, Architektur, Wohnungskunst u. künstlerisches Frauen-Arbeiten, 47.1920–1921, S. 103