Giancarlo Trombini

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Giancarlo Trombini (* 1. Januar 1934 in Ravenna) ist ein italienischer Neurologe, Psychiater, Psychologe und Psychoanalytiker (SPI).

Trombini absolvierte nach dem Medizinstudium ein Psychologiestudium bei Renzo Canestrari an der Universität Bologna. 1975 erhielt er eine Professur für Allgemeine Psychologie an der Universität Padua. Bereits 1977 wurde er jedoch an die Universität Bologna zurückberufen, wo er den ersten italienischen Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin erhielt. Dem folgte 1990–2008 die Professur für Klinische Psychologie. Von 1989 bis 2006 leitete er zudem als Direktor das Zentrum für die Erforschung psychosomatischer Störungen der Universität Bologna (Centro Interdipartimentale per lo Studio dei disturbi psicosomatici dell’Università di Bologna)[1]. Seit 2008 ist Trombini emeritiert.[2]

Trombini ist gestalttheoretisch orientierter Psychotherapeut und Psychoanalytiker, eine in Italien aus geschichtlichen Gründen nicht ungewöhnliche Kombination (sowohl die Psychoanalyse als auch die Gestaltpsychologie wurden von Cesare Musatti in Italien bekannt gemacht[3]). Mit seinen Mitarbeiterinnen entwickelte Trombini ab den 1970er-Jahren die 'giocoterapia focale' (Focal Play-Therapy), eine gestalttheoretisch-psychotherapeutisch fundierte Variante der Spieltherapie mit Kindern (vor allem auch Kindern im vorsprachlichen Alter), bei der die Eltern bzw. Betreuungspersonen der Kinder in der Therapie in Spielsituationen miteinbezogen werden.[4] Die von ihm 1994 vorgestellte diagnostische und therapeutische Technik des Geschichten-Zeichnens (Tecnica delle Storie Disegnate) wird seither an der Universität Bologna beforscht, weiterentwickelt und gelehrt.[5]

In seinen Publikationen sucht Trombini die psychoanalytische Theorie und Praxis mit dem feldtheoretischen Ansatz der Gestalttheorie zu integrieren. Einen Schwerpunkt bilden dabei psychosomatische Beschwerden, für die Trombini und seine Mitarbeiterinnen eine spezielle gestalttheoretisch und psychoanalytisch fundierte Form der Psychotherapie mit stützendem und ausdrucksförderndem Charakter vorschlagen.[6]

Schriften (Auswahl)

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Einzelnachweise

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  1. siehe: Franco Baldoni 2011, La prospettiva psicosomatica, Ringraziamenti.
  2. Nicolino Rossi (2014): Giancarlo Trombini on his 80th Birthday. Gestalt Theory, 36(1), 12-13. Siehe Weblinks.
  3. vgl. R. Valdevit & F. Toccafondi (2007), Gestaltpsychologie in Italien - Tradition und Aktualität, in H. Metz-Göckel (Hrsg.), Gestalttheorie aktuell - Handbuch zur Gestalttheorie Band 1, Wien: Krammer, S. 113–129.
  4. vgl. R. Canestrari & G. Trombini 1975; G. Trombini & E. Trombini 2007 und 2008; I. Chirico, F. Andrei, P. Salvatori, I. Malaguti & E. Trombini 2019.
  5. Elena Trombini et al.: Tecnica delle storie disegnate. In: Elementi di psicodiagnostica. Aspetti teorici e tecnici della valutazione. Franco Angeli, Milano 2015, S. 179–188.
  6. vgl. dazu vor allem Trombini 1994, 2005 und 2012.