Hamburger Zaubernächte

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Die Hamburger Zaubernächte sind ein alljährlich stattfindendes Zaubertheaterfestival in Hamburg, bei denen es um die künstlerische, theatralische Umsetzung der Zauberkunst geht. Die Hamburger Zaubernächte finden seit 2011 regelmäßig im Herbst in ausgesuchten Theaterräumen Hamburgs statt. Sie werden von dem Zauberkünstler Wittus Witt kuratiert. Die Verwandtschaft zwischen Zauberkunst und Theater liegt darin, den Menschen zu zeigen, was für die Augen unsichtbar ist. Es ist langweilig, in einem Theater zu zeigen, was sowie so bereits alle sehen können. Sehr oft ist das Wahre verborgen; so auch beim Zauberer.[1]

Geschichte Hamburger Zauberkunst

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1899 gründete der Zauberhändler Carl Willmann in Hamburg den ersten Zauberverein der Welt, nachdem er vier Jahre zuvor die erste Zauberzeitschrift der Welt, Die Zauberwelt, gegründet hatte.[2][3]

Nachdem sich Willmanns Zauberverein mit dem Einstellen der Zauberzeitschrift 1904 aufgelöst hatte, gründete der Hamburger Kaufmann Karl Schröder den Magischen Zirkel von Deutschland, der gegenwärtig (2015) zu den drei größten Zaubervereinigungen der Welt gehört.[4]

Von 1910 bis 1968 existierte in Hamburg eines der ersten Zaubergeschäfte, die Firma Janos Bartl.[5]

Geschichte der Zaubertheaterkunst

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Seit Ludwig Döbler, Johann Nepomuk Hofzinser und Jean Eugène Robert-Houdin hat sich die Zauberkunst von der reinen Nummernabfolge zu einer Theaterkunst entwickelt, in der Programme dramaturgisch durchdacht dargeboten werden.[6]

Seit 2006 knüpft Wittus Witt mit speziellen Zaubertheaterfestivals an diese Tradition an. Zunächst kuratierte er vier Jahre lang am Theater an der Ruhr zusammen mit Roberto Ciulli Wochenenden, an deren Abenden jeweils ein Zauberkünstler ein Zaubertheaterprogramm präsentierte.[7] Diese Festivals fanden bis 2010 statt.

2011 begründete Witt in Hamburg die Hamburger Zaubernächte mit einem ähnlichen Konzept. Die ersten beiden Veranstaltungen wurden zunächst im privaten Kellertheater Hamburg ausgetragen. Im dritten Jahr war der Veranstaltungsort der Spiegelsaal im Museum für Kunst und Gewerbe. Seit 2014 werden die Zaubernächte im Theater Hamburger Sprechwerk veranstaltet.

  • Thomas Otto: Mit Hirn Charme und Zitrone
  • Wittus Witt: Halbe Wahrheit – Ganzes Vergnügen
  • Manuel Muerte: Metaphysisches Kabinett
  • Hieronymus: Ernste Comedy
  • Ben Profane: Profane Zeiten
  • Wittus Witt: My Life
  • Peter Honegger: KOAN
  • Magie, Heft 11, 2013, Seite 442, ff.
  • Magische Welt, Heft 5, 2014, Seite 225, ff.
  • Magische Welt, Heft 5, 2016, Seite 189, ff.
  • Borer, Christoph, Theater-Zauber-Theater, drei Folgen in: Magische Welt, Heft 1, 4, und 5, 51. Jahrgang, 2001
  • Zink, Markus, Die Entfesselte Zauberkunst, 11 Folgen in: Magische Welt, Heft 3/2006 bis Heft 6, 2008
  • The Magic of Germany – In Theatres, Salons, and Lounges in: Magic Magazine, USA, Heft 4, Dezember 2013, Seite 48

Einzelnachweise

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  1. Ciulli, Roberto: Den Ball zurückgeben, in Zaubern und Verzaubern, ISBN 978-3890898629
  2. Habermann, Marco, Wo bitte ist das Willmann-Denkmal, in Magische Welt, Heft 4, 2010, Seite 117
  3. Rawer, Peter und Vanessa Hirsch, Verzaubert! Von geheimen Wissenschaften und magischen Spektakeln, ISBN 978-3-927637-53-5, Seite 18
  4. Die Kunst des Verzaubern – 100 Jahre Magischer Zirkel Hamburg, ISBN 978-3-00-037777-8
  5. Bartl-Engelhardt, Birgit, Die Kunst des Verzaubern – 100 Jahre Magischer Zirkel Hamburg, ISBN 978-3-00-037777-8, Seite 179
  6. Witt, Wittus, 1986 Taschenspieler-Tricks, Heinrich Hugendubel Verlag, München, ISBN 3-88034-273-3
  7. Magische Welt, in WAZ, 26. November 2007