Hummelelfe

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Hummelelfe

Hummelelfe (Chaetocercus bombus), Weibchen

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Seglervögel (Apodiformes)
Familie: Kolibris (Trochilidae)
Tribus: Mellisugini
Gattung: Zwergelfen (Chaetocercus)
Art: Hummelelfe
Wissenschaftlicher Name
Chaetocercus bombus
Gould, 1871

Die Hummelelfe (Chaetocercus bombus, Syn.: Acestrura bombus) ist eine Vogelart aus der Familie der Kolibris (Trochilidae), die vom Südwesten Kolumbiens über Ecuador bis in den Nordwesten Perus vorkommt. Der Bestand wird von der IUCN als „potenziell gefährdet“ (near threatened) eingeschätzt. Die Art gilt als monotypisch.[1]

Hummelelfen-Weibchen im Flug

Die Hummelelfe erreicht eine Körperlänge von 6 bis 7 cm. Das Männchen hat einen geraden schwarzen Schnabel. Das Gefieder ist generell bronzen-blaugrün. Der Augenstreif ist gelbbraun-weiß, eine Farbe, die in den Ringkragen und das Brustband übergeht. Die Kehle ist rosarot, der Rest der Unterseite bronzen blaugrün. Der Schwanz ist gegabelt, die äußeren Steuerfedern sind zu Gabelzacken reduziert. Männchen im Ruhekleid haben eine zimtfarbene bis fuchsrote Kehle. Die Backen sind dunkel. Das Weibchen ist auf der Oberseite bronzegrün, auf der Unterseite zimtfarben. Die Seiten und die Kloake sind dunkelgelb. Der dunkelgelbe abgerundete Schwanz hat ein schwarzes subterminales Band. Jungtiere ähneln den Weibchen.[2]

Verhalten und Ernährung

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Die Hummelelfe bezieht ihren Nektar von Agaven, Korbblütlern, Cavendishia, Inga, Muntingia, Palicourea, Psammisia und anderen Heidekrautgewächse. Ebenso gehören Gliederfüßer zu ihrer Nahrung. Es wird vermutet, dass sie sich wie die Weißbauchelfe (Chaetocercus mulsant) anderen Kolibris unterordnet. Mit ihrem langsamen hummelähnlichen Flug fällt sie Territorieninhabern oft nicht auf. Eigene Futterterritorien gehören nicht zu ihrer Futterstrategie.[2]

Über die Reproduktionsbiologie der Hummelelfe ist nur bekannt, dass ein Männchen im März bei der Balz beobachtet wurde.[2]

Lautäußerungen

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Vermutlich besteht der Gesang der Hummelelfe aus einer Mischung aus Tschilps, Gezwitscher und summenden tsitsitsi..tssi-tssi..tschitschip-Tönen. Während der Nahrungsaufnahme und im Schwirrflug gibt sie einzelne tschip- oder doppelte tschiptschip-Laute von sich. In Kommunikation mit anderen Kolibris oder bei der Jagd hört man auch piepsige xwi-xwi-ti-ti-ti-Töne. Der Flügelschlag klingt im Schwirrflug bienengleich, die Schwanzfedern können einen rasselnden Klang hervorbringen.[2]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet der Hummelelfe

Die Hummelelfe bevorzugt laubabwerfende Wälder in der Übergangszone von feuchten zu halbfeuchten Gebieten in Höhenlagen von Meeresspiegel bis 2300 Meter im Westen Ecuadors und 900 bis 3000 Meter im Osten Ecuadors und in Peru. Ihr Futter holt sie sich von den unteren bis zu den mittleren Straten.[2]

Die Hummelelfe ist vermutlich ein Standvogel, der als saisonaler Strichvogel eventuell auch in den Höhenlagen wandert.[2]

Durch Degradation und Verlust ihres Lebensraums ist die Hummelelfe in ihrem Bestand bedroht. BirdLife International vermutet auch in Zukunft eine weitere Abnahme der Individuenzahl in dem eher kleinen und fragmentierten Verbreitungsareal.

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Die Erstbeschreibung der Hummelelfe erfolgte 1871 durch John Gould unter dem wissenschaftlichen Namen Chaetocercus bombus. Das Typusexemplar wurde von W. Buckley am Río Citado gesammelt.[3][A 1][A 2][A 3] Im Jahr 1855 führte George Robert Gray die neue Gattung Chaetocercus ein.[4][A 4] Dieser Name setzt sich aus den griechischen Wörtern χαίτη chaítē für „langes fliegendes Haar“ und κέρκος kérkos für „Schwanz“ zusammen.[5] Der Artname bombus ist das lateinische Wort für „summend, brummend“ oder kann auch vom griechischen βόμβος bómbos mit derselben Bedeutung abgeleitet werden.[6]

  • Thomas Züchner, Eduardo de Juana, Peter Boesman: Little Woodstar (Chaetocercus bombus). In: Josep del Hoyo, Andrew Elliott, Jordi Sargatal, David Andrew Christie, Eduardo de Juana (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World Alive. Lynx Edicions, Barcelona (englisch, hbw.com).
  • James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
  • John Gould: Mr. Gould brought under the Notice of the meeting two new species of Humming-birds, which he believed to be new to science, and for which he proposed the names of Chaetocerus bombus and Thalurania hypochlora. In: Proceedings of the Scientific Meetings of the Zoological Society of London for the Year 1870. Band 3, 1870, S. 803–804 (biodiversitylibrary.org).
  • George Robert Gray: Catalogue of the genera and subgenera of birds contained in the British Museum. Printed by order of the Trustees, London 1855 (biodiversitylibrary.org).
Commons: Hummelelfe (Chaetocercus bombus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. IOC World Bird List Hummingbirds.
  2. a b c d e f Thomas Züchner u. a.
  3. John Gould (1870), S. 804.
  4. George Robert Gray, S. 22.
  5. James A. Jobling, S. 98
  6. James A. Jobling, S. 74.
  1. Auch wenn der Band das Jahr 1870 aufweist, erschien der Artikel erst 1871.
  2. Der Río Citado liegt südlich von Pallatanga und nordwestlich von Alausí. Er ist nur selten in Karten zu finden. In der Karte Mapa Base de la Provincia de Chimborazo ist er eingezeichnet.
  3. Nach Rückfrage bei der The Royal Entomological Society scheint in A Guide to the Archives of the Royal Entomological Society (2002) ein Fehler vorzuliegen. Mit dem in der Publikation genannten William Buckley (1814–1888) müsste von den Daten her der Künstler und Entomologist William Buckler (1814–1884) gemeint sein. Eventuell handelt es sich im Originalartikel um einen Typo von Gould und er meinte den Sammler Clarence Buckley (1832–?1885), der in dieser Zeit in Ecuador unterwegs war.
  4. Gray schlug der Art die Rotfahnenelfe (Chaetocercus jourdanii (Bourcier, 1839)) zu.