Johannes Kirchring (der Ältere)

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Johannes Kirchring, auch der Ältere genannt (* in Riga; bl. 1592–1633 in Oldenburg in Oldenburg), war ein deutscher Schreib- und Rechenmeister.

Über Kirchrings Leben ist nicht viel bekannt. Er signierte als Johanne[s] Kirchringk Rigensem Güldenschreiber[1] und Rechenmeister zu Oldenburg. Es ist zu vermuten, dass er einem nach Riga gekommenen Zweig der Familie Kerkring entstammt.

Sein erstes erhaltenes Werk für Graf Johann VII. von Oldenburg und Delmenhorst begann er 1592; von da an ist er als Schreibmeister am Oldenburger Hof tätig. Aus dem Jahr 1598 ist eine Rechnung der gräflichen Renterei erhalten, wonach er für zwei Bücher den Betrag von 28 gr. erhalten habe. 1620 wurde er von Graf Anton Günther von Oldenburg und Delmenhorst aufs neue wiederum zum Leiter der Schreib- und Rechenschule in Oldenburg bestellt. 1630 ist er als im Haus seines Sohnes wohnhaft nachweisbar, und noch 1633 schrieb er für den Rat der Stadt Rollen ab.[2]

Johannespassion in Form eines Kruzifixes (1605)

Zu seinen besonderen Gaben gehörten mikrographisch als Kalligramme gestaltete Seiten. Ein Beispiel dafür ist das erste Blatt (fol. 1r) im 1605 datierten Stammbuch für David von Mandelsloh. Es zeigt ein Kruzifix, bei dem der Korpus aus dem nur unter einer Lupe erkennbaren lateinischen Text der Passionsgeschichte nach dem Johannesevangelium besteht.

Sein gleichnamiger Sohn Johannes Kirchring (der Jüngere) (bl. 1630–1645) war gleichfalls als Grafiker und Maler tätig.[3] Wohl eher ihm als seinem Vater ist das 1637 geschriebene Vollständige Gesangbuch im Nachlass der Brüder Grimm zuzuordnen.[4]

Erhaltene Werke

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Commons: Johannes Kirchring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. guldenschreiber, m. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de). vom 15. bis 17. jh. häufig als titel für schreiber, schreib- und rechenlehrer; ursprünglich illuminist, lat. aurigraphus, jemand der mit Gold schreibt bzw. illuminiert; nicht Gildenschreiber
  2. Nach Kurt Rastede: Das Eindringen der hochdeutschen Schriftsprache in Oldenburg. In: Oldenburger Jahrbuch des Vereins für Landesgeschichte und Altertumskunde, 38, 1934, S. 98
  3. Johannes Kirchring (der Jüngere). In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 366 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Ralf Breslau: Der Nachlass der Brüder Grimm: Katalog. (Kataloge der Handschriftenabteilung. Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. 2, Nachlässe ISSN 0342-3972 Band 3) Harrassowitz, Wiesbaden 1997, ISBN 978-3-447-03857-7, S. 79 (Nachl. Grimm 113)
  5. Western Manuscripts and Miniatures 1994, Lot 83, Katalog S. 70
  6. Sale 7915, Lot 18, Beschreibung bei Christie’s
  7. (Kungliga bibliotekets) handlingar, 7, 1884, S. 24, books.google.com
  8. Signatur LMO 11,654; siehe Siglinde Killisch: Oldenburg: Kulturgeschichte einer historischen Landschaft. (Kataloge des Landesmuseums Oldenburg 8). Landesmuseum, Oldenburg 1998, ISBN 978-3-89598-533-1, S. 231
  9. Willibald Leo von Lütgendorff-Leinburg (Hrsg.): Das Stammbuch Davids v. Mandelsloh. Ein Beitrag zur Adelsgeschichte des 17. Jahrhunderts. Verlagsanstalt und Druckerei (vorm. J. F. Richter), Hamburg 1893. Digitalisat; heutige Signatur: Ms. hist. 8° 24
  10. Katalogeintrag; Beschreibung in: Jutta Fleige: Die Handschriften der ehemaligen Stifts- und Gymnasialbibliothek Quedlinburg in Halle. Halle 1982, S. 31