Joseph Maria Anton Brassier de Saint-Simon-Vallade

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Maria Joseph Graf von Brassier de St. Simon-Vallade

Joseph Maria Anton Graf von Brassier de Saint-Simon-Vallade (* 8. August 1798 in Brixlegg, Tirol; † 22. Oktober 1872 in Florenz) war ein preußischer Diplomat.

Brassier stammte aus einer französischen Adelsfamilie, die während der Französischen Revolution nach Deutschland ausgewandert war. Seine Eltern waren der Geheime Rat Marie Louis Joseph Brassier de Saint-Simon-Vallade und seine Frau Louise geb. von Stampfer.[1]

Er besuchte das Pädagogium im ostbrandenburgischen Züllichau und machte am 16. Juni 1818 das Abitur. Er diente 1819/20 als Einjährig-Freiwilliger in der Preußischen Armee. Zugleich studierte er ab 1818 an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Rechtswissenschaft und Literatur. Am 16. Dezember 1820 stiftete er hier mit zehn Kommilitonen das Corps Saxo-Borussia Heidelberg.[2] Er bestand am 23. April 1822 das Auskultatorexamen und wurde im selben Jahr zum Dr. iur. promoviert. Nachdem er am 4. November 1823 das Referendarexamen bestanden hatte, wurde er am 5. Mai 1824 in den preußischen Auswärtigen Dienst (diplomatische Laufbahn) einberufen. Er diente zunächst als Attaché im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten.[1]

Vom 21. Oktober 1826 bis zum Frühjahr 1827 war er kommissarisch beschäftigt an der Gesandtschaft in Sankt Petersburg. Am 19. Oktober 1827 bestand er die Diplomatische Prüfung. Als Legationssekretär kam er Anfang 1828 an die Gesandtschaft in Lissabon und 1829 an die Gesandtschaft Konstantinopel. Zeitweise deren kommissarischer Leiter, war er am Frieden von Adrianopel (1829) beteiligt. Am 18. Dezember 1832 erhielt er den Charakter als Legationsrat. Vom 5. Juli 1833 bis Anfang 1838 war er als Legationssekretär an der Gesandtschaft in Paris. Nach kommissarischer Beschäftigung im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten trat er im November 1838 den neuen Posten als Ministerresident in Athen an. Am 16. Januar 1842 zum Gesandten ernannt, übernahm er im Oktober 1845 die Geschäfte in Stockholm. Am 6. Juni 1848 heiratete er Marie Comtesse de Ribeaupierre, eine gebürtige Russin. Am 27. November 1854 trat er als Gesandter in Turin an. Im Dezember 1862 wurde er nach Konstantinopel versetzt. Die Geschäfte übernahm er am 27. Februar 1863. Im März 1869 wurde er Gesandter des Norddeutschen Bundes beim Königreich Italien in Florenz und ab 1871 in Rom. Die Übergabe des Beglaubigungsschreibens als erster Gesandter des Deutschen Kaiserreiches erfolgte am 7. März 1871.[1]

1857 war Brassier vom preußischen König in den Grafenstand erhoben worden.[3]

Es fehlen zumindest die nach 1856 verliehenen Orden.

Einzelnachweise

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  1. a b c Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945; nach Personalunterlagen (Signatur: Personalakten 1658–1661) im Politischen Archiv des Auswärtigen Amts
  2. Kösener Corpslisten, 1960, 66/4.
  3. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. Perthes, 1864 (google.com [abgerufen am 2. April 2021]).
  4. a b c d e Nobilaire universel (1856)
VorgängerAmtNachfolger
Friedrich Wilhelm Ludwig August von LusiPreußischer Gesandter in Athen
1838–1844
Karl von Werther
Ferdinand von GalenPreußischer Gesandter in Stockholm
1845–1854
Otto Franz von Westphalen
Heinrich Alexander von RedernPreußischer Gesandter in Turin
1854–1862

ab 1862 Gesandter in Italien
Robert Heinrich Ludwig von der GoltzPreußischer Gesandter in Konstantinopel
1862–1869

ab 1869 Gesandter des Norddeutschen Bundes
Guido von Usedom
bis 1869 preußischer Gesandter
Deutscher Botschafter in Rom
1869–1872
Robert von Keudell