Justus Radius

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Justus Wilhelm Martin Radius (* 14. November 1797 in Leipzig; † 7. März 1884 ebenda) war ein deutscher Pathologe.

Radius besuchte die Thomasschule zu Leipzig. Er studierte ab 1816 Medizin an der Universität Leipzig, wurde 1820 Magister und 1821 zum Doktor der Medizin promoviert. Ab 1821 war er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina.[1] Radius habilitierte 1822. Im Jahr 1825 wurde er außerordentlicher Professor für Hygiene und Allgemeine Pathologie an der Universität Leipzig. Außerdem arbeitete er als freiberuflicher Arzt und Augenarzt. Hinzu bekam er 1843 den Teillehrstuhl für Psychische Therapie und führte die psychiatrischen Vorlesungen Heinroths fort, bis der Teillehrstuhl 1848 formlos aufgelöst wurde.[2] Von 1832 bis 1853 war er im Georgenhaus am Leipziger Brühl tätig. Im Jahr 1840 wurde er schließlich ordentlicher Professor für Pathologie.

Radius war Mitglied der Leipziger Freimaurerloge Minerva zu den drei Palmen.

Er wurde im Wagner-Brandstetterschen Erbbegräbnis in der IV. Abteilung des Neuen Johannisfriedhofs beerdigt.

Mithilfe der Radius-Brandstetter-Stiftung, die Radius’ Ehefrau Wilhelmine geb. Brandstetter († 17. Oktober 1890) nach dem Tode ihres Mannes ins Leben rief, konnte 1887 das von Hugo Licht entworfene neue Gebäude des Leipziger Konservatoriums in der Grassistraße 8 errichtet werden.[3]

Im Jahr 1910 wurde im Leipziger Stadtteil Lindenau die Radiusstraße nach Justus Radius und seiner Frau Wilhelmine benannt.[4]

Einzelnachweise

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  1. Mitgliedseintrag von Justus Radius bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. August 2022.
  2. Holger Steinberg: Psychiatrie an der Universität Leipzig: Eine zweihundertjährige Tradition. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen 23, 2004, S. 270–312; hier: S. 275 f.
  3. Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig: Geschichte der Hochschule, Gründung und Entwicklung im 19. Jahrhundert (abgerufen am 17. November 2017).
  4. Gina Klank, Gernot Griebsch: Lexikon Leipziger Straßennamen. Verlag im Wissenschaftszentrum Leipzig, Leipzig 1995, ISBN 3-930433-09-5, S. 174.