Kurzenbach (Schärligbach)

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Kurzenbach
Churze(n)bach
Daten
Gewässerkennzahl CH: 1381
Lage Emmentaler Alpen

Schweiz Schweiz

Flusssystem Rhein
Abfluss über Schärligbach → Ilfis → Emme → Aare → Rhein → Nordsee
Quelle am Pfyffer
46° 53′ 17″ N, 7° 53′ 34″ O
Quellhöhe 1250 m ü. M.[1]
Mündung bei Schärligbad in den SchärligbachKoordinaten: 46° 53′ 16″ N, 7° 53′ 34″ O; CH1903: 634622 / 193065
46° 53′ 16″ N, 7° 53′ 34″ O
Mündungshöhe 820 m ü. M.[1]
Höhenunterschied 430 m
Sohlgefälle 12 %
Länge 3,7 km[1]
Einzugsgebiet 3,92 km²[1]
Abfluss am Pegel Mündung[2]
AEo: 3,92 km²
MQ
Mq
120 l/s
30,6 l/(s km²)
Gemeinden Escholzmatt-Marbach

Kurzenbach oder Churze(n)bach [(d̥ə) ˈxʊrtsəb̥ɑxˑ] ist ein fast 4 Kilometer langer Bach auf dem Gemeindegebiet von Escholzmatt-Marbach im Schweizer Kanton Luzern sowie seines Tals, insbesondere dessen unterer Hälfte, wo am linken Ufer eine Reihe von Bauernhöfen steht (Hinter, Mittler und Vorder Kurzenbach).

Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Kurzenbach ist 1386 erstmals belegt (ůlrich im «kurzenbach»). In der Abschrift einer Urkunde von 1449 ist vom nidern und obren kurtzenbach die Rede; seit dem 16./17. Jahrhundert werden Hinter(st), Mittler/-st und Vorder(st) Kurzenbach unterschieden (1531 Im «vordern kurtzenbach», 1691 «mitlest Kurtzenbach»).[3] Der Hinter Kurzenbach wird außerdem auch Loch [(d̥s) lɔxˑ] genannt (1764 ein ab gmarcheten stuckh wald im «Lochwald», 1790 an das «loch guot» oder «hindrist kurtzen bach» maten und weid).[4]

Das ehemalige Bad am Zusammenfluss von Kurzen- und Schärligbach ist 1801 als «kurzenbach bad» Wirts haus bezeugt. Für das 17./18. Jahrhundert ist eine Kurzenbachweid zwischen Ober-Schlatt und Binnzberg belegt (1689 in dem hooff und guott Ober schlatt guott genampt ... Stost ... an der Anna Lötscheri undere schlatt ... an dass kalberweidli ... an «vorder kurtzenbach heÿ weid» ... an schärlig bach, 1758 Mein halbess heim undt guot uff dem bintz bärg genampt ... stost ... an ab deil Mösslÿ ... an die Neüw huss weiden ... an «vorderest kurtzenbach weid»); heute wird dieser Name für eine waldfreie Fläche am rechten Ufer des Kurzenbachs bei dessen letzter Wendung nach Nordosten gebraucht. [5]

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Quellen des Kurzenbachs liegen am Pfyffer oberhalb des Horbegrabe und am Rämisgummehoger, von wo mehrere Bächlein nach Osten abfliessen, die sich bis zum Ängiboden vereinigt haben. In seinem weiteren Lauf nimmt der Kurzenbach mehrere kleine Zuflüsse von beiden Seiten auf und mündet nach einem weiten, in nordöstliche Richtung führenden Bogen zum Schärligbad von links in den Schärligbach.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 3,92 km² grosse Einzugsgebiet des Kurzenbachs liegt in den Emmentaler Alpen und wird durch ihn über den Schärligbach, die Ilfis, die Emme, die Aare und den Rhein zur Nordsee entwässert.

Es besteht zu 52,0 % aus bestockter Fläche, zu 44,3 % aus Landwirtschaftsfläche, zu 1,7 % aus Siedlungsfläche und zu 2,0 % aus unproduktiven Flächen.

Die Flächenverteilung

Die mittlere Höhe des Einzugsgebietes beträgt 1058 m ü. M.[6] Der höchste Punkt ist der Rämisgummehoger mit einer Höhe von 1301 m ü. M. im Westen des Einzugsgebietes.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horbegraben (Oberlauf), 0,7 km[7]
  • Chatzelochgraben (rechts), 0,6 km
  • Beckere (links), 1,1 km, 0,57 km²
  • Schindelgraben (rechts), 1,0 km

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Mündung des Kurzenbachs in den Schärligbach beträgt seine modellierte mittlere Abflussmenge (MQ) 120 l/s. Sein Abflussregimetyp ist nivo-pluvial préalpin[8] und seine Abflussvariabilität[9] beträgt 20.

Der modellierte monatliche mittlere Abfluss (MQ) des Kurzenbachs in l/s[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Geoserver der Schweizer Bundesverwaltung (Hinweise)
  2. a b Mittlere Abflüsse (m³/s) und Abflussregimetyp für das Gewässernetz der Schweiz (Bundesamt für Umwelt BAFU)
  3. Erika Waser, Luzerner Namenbuch 1,1: Entlebuch. Die Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch (A–L) Comenius, Hitzkirch 1996, ISBN 3-905286-56-4, p. 583f.
  4. Erika Waser, Luzerner Namenbuch 1,1: Entlebuch. Die Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch (A–L) Comenius, Hitzkirch 1996, ISBN 3-905286-56-4, p. 630f.
  5. Erika Waser, Luzerner Namenbuch 1,1: Entlebuch. Die Orts- und Flurnamen des Amtes Entlebuch (A–L) Comenius, Hitzkirch 1996, ISBN 3-905286-56-4, p. 584.
  6. Topographische Einzugsgebiete Schweizer Gewässer: Kurzenbach
  7. Eigenmessung
  8. „Versteckt hinter den Mittelwerten“ – die Variabilität des Abflussregimes, S. 7
  9. Die Abflussvariabilität beschreibt das Ausmass der Schwankungen des mittleren Abflusses einzelner Jahre um den langjährigen mittleren Abflusswert.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]