Löserbecken von Weiterstadt

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Löserbecken von Weiterstadt

IUCN-Kategorie IV – Habitat/Species Management Area

Blick vom Wasserzulauf über das Becken

Blick vom Wasserzulauf über das Becken

Lage Weiterstadt, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Hessen, Deutschland
Fläche 8,03 ha
Kennung 1432007
WDPA-ID 82114
Natura-2000-ID DE6117311
FFH-Gebiet 8,0302 ha
Geographische Lage 49° 53′ N, 8° 34′ OKoordinaten: 49° 53′ 22″ N, 8° 33′ 52″ O
Löserbecken von Weiterstadt (Hessen)
Löserbecken von Weiterstadt (Hessen)
Meereshöhe von 99 m bis 100 m (ø 99,5 m)
Einrichtungsdatum 18. Juli 1983
Besonderheiten ergänzt 20. September 1993

Das Löserbecken von Weiterstadt ist ein Naturschutzgebiet (NSG-Kennung 1432007) in der Gemarkung Weiterstadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Südhessen. Es wurde mit Verordnung vom 18. Juli 1983 mit einer Fläche von 8,03 Hektar ausgewiesen und am 20. September 1993 in den Abgrenzungen ergänzt.[1] Seit 2008 ist es gleichzeitig als Natura 2000-Gebiet „NSG Löserbecken von Weiterstadt“ (FFH-Gebiet 6117-311) Teil des europäischen Naturschutznetzwerks.[2][3]

Das Löserbecken ist ein künstlich angelegtes Stillgewässer und ein Wald- und Wiesengelände am Südwestrand von Weiterstadt. Ursprünglich handelt es sich um eine frühere Sandgrube aus den 1970er-Jahren, an deren Grund sich Feuchtzonen und Tümpel gebildet haben, die weitgehend durch Regenwasser gespeist werden. Naturräumlich ist das Gebiet Teil des Griesheim-Weiterstädter Sands der wiederum eine Untereinheit der Oberrheinischen Tiefebene darstellt. Klimatisch zeichnet sich diese Lage durch geringe Niederschläge (weniger als 600 mm pro Jahr) und ein allgemein mildes Klima aus.[3]

Unmittelbar im Norden grenzt die Justizvollzugsanstalt Weiterstadt an, deren Errichtung 1987 sowie Sprengung und anschließender Wiederaufbau 1990 das Gebiet maßgeblich mitgeprägt haben. So wurden beispielsweise als Ausgleich für die notwendigen Eingriffe im Zuge des Neubaus zusätzliche Amphibientümpel angelegt. Im Osten und Südosten befinden sich ehemalige Klärbecken, die jedoch heute nicht mehr in Benutzung sind.[3]

Durch die Unterschutzstellung sollen die Feuchtbiotope am Grubenboden, die trocken-warmen offenen Grasfluren und blütenreichen Ruderalfluren im Bereich der Grubenböschungen sowie die eingestreuten Gebüsche und Gehölze im angrenzenden Umfeld erhalten werden.[1][3]

Flora und Fauna

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Die Pflanzengesellschaften des Gebiets durchlaufen seit dem Ende der wirtschaftlichen Nutzung des Löserbeckens verschiedene Stadien der Sukzession. So finden sich hier beispielsweise Bestände von Kiefern, Weiden, Robinien und Pappeln, zur Abgrenzung von landwirtschaftlich genutzten Arealen im Norden und Westen wurden Hecken und Gebüsche gepflanzt.[3]

Besondere Bedeutung besitzt das Löserbecken für den Amphibienschutz; neben weiteren geschützten Arten wie Knoblauchkröte, Springfrosch und Wechselkröte kommt hier auch der Kammmolch vor, der in FFH-Anhang II als „Art von gemeinschaftlichem Interesse“ genannt wird. Die Reptilien sind in dem Gebiet durch die Zauneidechse vertreten. Des Weiteren brütet hier die Rohrweihe.[3]

Einzelnachweise

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  1. a b Verordnung über das Naturschutzgebiet „Löserbecken von Weiterstadt“ vom 18. Juli 1983. PDF. Staatsanzeiger für das Land Hessen, Ausgabe Nr. 31/1983, S. 1583, Nr. 902, abgerufen am 15. Juli 2020.
  2. Karte des Naturschutzgebietes. natureg.hessen.de, abgerufen am 15. Juli 2020.
  3. a b c d e f Bewirtschaftungsplan für das FFH-Gebiet „NSG Löserbecken von Weiterstadt“. PDF. Regierungspräsidium Darmstadt, 28. Juni 2013, abgerufen am 15. Juli 2020.