La danza (Metastasio)

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Werkdaten
Titel: La danza

Titelblatt des Librettos von 1755
(Musik von Christoph Willibald Gluck)

Form: Cantata drammatica
Originalsprache: Italienisch
Musik: Erste Vertonung von Giuseppe Bonno
Libretto: Pietro Metastasio
Uraufführung: April 1744
Ort der Uraufführung: Wien
Personen
  • Nice, Nymphe
  • Tirsi, eifersüchtiger Schäferjunge

La danza (deutsch: „Der Tanz“) ist ein Libretto zu einer cantata drammatica für zwei Stimmen von Pietro Metastasio. Erstmals aufgeführt wurde sie im April 1744 in der Vertonung von Giuseppe Bonno von einer Hofdame und einem Edelmann („da una Dama, e da un Cavaliere“) in der Hofburg zu Wien.[1][Digitalisat 1]

Titelblatt des Librettos, Musik von G. C. F. zur Wohnung, Halle 1786

Die beiden Charaktere des Stücks sind die verliebte Nymphe Nice und der eifersüchtige Schäferjunge Tirsi. Damit ihre Liebe geheim bleiben kann, muss Nice ohne ihn zum Ball gehen. Tirsi verabschiedet sich von ihr auf übertriebene Weise: „Ihr Götter wißt’s / Jahrhunderte erfüllen meine Klagen, / Nur Augenblicke meine Jubel!“[2] („Oh Dio! / Son secoli i miei pianti; / Le mie felicità son sempre istanti“). Nice versichert ihm ihre Liebe und Treue, aber dennoch kann Tirsi seine Eifersucht nicht unterdrücken: „Kann wohl ein ängstlich Herz sein Pochen unterdrücken, / Wenn falscher Sehnsucht Stürme sein Kleinod stets umbrausen? / Mags solche Herzen geben, meins ist nicht stark genug.“ („Ma chi potrebbe / Veder tranquillo al suo tesoro intorno / Sempre alcun altro insidiator novello? / Ah, se v’é, chi può farlo, io non son quello.“) Nice meint, sie sei nicht wirklich so schön, wie er sie sehe. Er könne aber stolz sein, wenn ihr Wert auch von anderen erkannt werde. Tirsi fürchtet jedoch, dass sie die Bewunderung der anderen erwidern könnte, auch wenn sie es selbst nicht sofort bemerke. Als sie nicht weiß, wie sie ihn beruhigen kann, bittet er sie um Verzeihung und fordert sie auf, zu gehen, weil er ihr nun vertrauen will. Dennoch gelingt es ihm nicht, ihre Hand loszulassen. Noch einmal will er von ihr hören, dass sie ihn liebt. Das Werk endet mit einem gemeinsamen Liebesduett: „Für Dich allein / Gabt Götter ihr – die Seufzer mir.“ („Per te solo/sola / Io son nat… as sospirar“)

Metastasio selbst betrachtete dieses Werk lediglich als eine kleine Gelegenheitsarbeit, wie aus einem Brief an Farinelli hervorgeht. Sie hat keine echte dramatische Handlung, sondern besteht lediglich aus einem kurzen Gespräch, in dem Metastasio – wie schon in einigen früheren Werken – die Unterschiede zwischen Worten und Gefühlen herausarbeitet. Der Gattungsbegriff „Kantate“ führt hier etwas in die Irre. Bis zum 17. Jahrhundert wurde er noch für jede Art Gesangsmusik verwendet. Erst im Laufe der Zeit entwickelte sich die heutige Bedeutung im Sinne eines kleinen Gesangsauftritts ohne Bühnenbild oder Kostüme, das für den Konzertsaal und nicht für das Theater geschrieben wurde. Im 17. Jahrhundert gab es jedoch noch einen anderen weit verbreiteten Typ, der insbesondere in der Neapolitanischen Schule und in Frankreich sehr beliebt war und einer kleinen Oper nahekam. Diese Werke haben einen deutlich ausgeprägten szenischen Charakter. Zu diesem Typus gehören die meisten von Metastasios als „cantata“ bezeichneten Werke wie auch La danza.[3]

Folgende Komponisten vertonten dieses Libretto:

Komponist Uraufführung Aufführungsort Anmerkungen
Giuseppe Bonno April 1744, Hofburg[4][5][Digitalisat 1] Wien „cantata drammatica“
Christoph Willibald Gluck 5. Mai 1755, Schlosstheater[6][5][Digitalisat 2] Laxenburg bei Wien GluckWV 1.18, „componimento drammatico pastorale“ zum achten Geburtstag des Erzherzogs Leopold als Einleitung zu einem Ballett;
gesungen von Caterina Gabrielli (Nice) und Joseph Frieberth (Tirsi);
auch am 30. Mai 1756 aufgeführt
Nicola Conforto 1756[1][7][8] „componimento drammatico“ La Danza. Nice e Tirsi;
enthält die Arie Che chiedi? Che brami? von Farinelli
Luciano Xavier Santos 1766, Palazzo Queluz[9] Lissabon
Johann Adolph Hasse 1775[1][10] Dresden „Cantata“
G. C. F. zur Wohnung vor 1786[11][Digitalisat 3]
Johann Friedrich Reichardt 1788[1][12] „Cantata a due voci“
Friedrich Heinrich Himmel 1792[1][13] Berlin für Dresden komponiert
Niccolò Antonio Zingarelli unbekannt[1][Digitalisat 4] „Cantata“
Scondito duca Capece unbekannt[1][14] „Cantata a 2 voci“
Celli unbekannt[1]
Kanne unbekannt[15] „Cantata à 2 voci con Pfte“

Aufnahmen und Aufführungen in neuerer Zeit

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Commons: La danza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Libretto (italienisch) der Kantate von Giuseppe Bonno als Digitalisat beim Münchener Digitalisierungszentrum. In: Opere del signor abate Pietro Metastasio, Band 1, Herissant, Paris 1780, S. 385 ff.
  2. Libretto (italienisch) der Oper von Christoph Willibald Gluck, Wien 1755. Digitalisat im Corago-Informationssystem der Universität Bologna.
  3. Libretto (italienisch/deutsch) der Kantate von G. C. F. zur Wohnung, Halle 1786 als Digitalisat beim Münchener Digitalisierungszentrum.
  4. Partitur der Kantate von Niccolò Antonio Zingarelli als Digitalisat im Portal Internet Culturale.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h Don Neville: Metastasio [Trapassi], Pietro (Antonio Domenico Bonaventura). In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
  2. Deutsche Übersetzung der Kantate von G. C. F. von Wohnung.
  3. Jacques Joly: Les fêtes théâtrales de Métastase à la cour de Vienne, 1731–1767. Pu Blaise Pascal, 1978, ISBN 978-2845160194, S. 253 ff. (online bei Google Books)
  4. Liste der Bühnenwerke von Giuseppe Bonno auf Basis der MGG bei Operone, abgerufen am 24. März 2015.
  5. a b c d e f g La danza in der Gluck-Gesamtausgabe, abgerufen am 24. März 2015.
  6. La danza (Christoph Willibald Gluck) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 24. März 2015.
  7. Niccolo Conforto. In: Dizionario Biografico – Treccani, abgerufen am 24. März 2015.
  8. Sandro Cappelletto: La voce perduta: vita di Farinelli, evirato cantore, EDT srl, 1995, ISBN 9788870632231, S. 189 (online bei Google Books).
  9. La danza (Luciano Xavier Santos) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 24. März 2015.
  10. Heinrich Ludolf Ahrens: Hasse und die Brüder Graun als Symphoniker, ISBN 3-487-40927-5, S. 519 (online bei Google Books).
  11. La danza (G. C. F. zur Wohnung) im Corago-Informationssystem der Universität Bologna, abgerufen am 24. März 2015.
  12. Bibliotheksdatensatz des Klavierauszugs der Kantate von Johann Friedrich Reichardt bei WorldCat, abgerufen am 24. März 2015.
  13. Memoir of Friedrich Heinrich Himmel. In: The Harmonicon Nr. XIX, July 1824 (online bei Google Books).
  14. Marchese di Villarosa: Memorie dei Compositori di Musica del Regno di Napoli, 1840, S. 205 (online bei Google Books).
  15. Handbuch der musikalischen Literatur, Band 2, Whistling, Leipzig 1829, S. 1232 (online bei Google Books).
  16. Lionel Salter: Rezension der CD Gluck La Corona & La Danza auf Gramophone, 3/1988, abgerufen am 16. August 2018.
  17. Johann Adolph Hasse: Il Ciclope/La Danza. CD-Informationen bei Allmusic, abgerufen am 27. März 2015.