Lawrence Welk

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Lawrence Welk im New Yorker Büro des Down Beat (um 1947). Fotografie von William P. Gottlieb

Lawrence Welk (* 11. März 1903 in Strasburg, North Dakota; † 17. Mai 1992 in Santa Monica) war ein US-amerikanischer Big-Band-Leader, der in den USA durch seine TV-Show bekannt war.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Welk wurde als Sohn eines Farmers mit deutschstämmigen (elsässischen)[1] Wurzeln in North Dakota geboren. Im Jahr 1892 war die Familie aus Odessa in die Vereinigten Staaten emigriert.[2][3] Zu Hause wurde Deutsch gesprochen;[4] Englisch lernte er erst mit 21 Jahren, als er die Farm verließ, um in Tanzbands zu spielen. Welk erklärte später, dass er niemals fehlerfrei Englisch gelernt habe;[5] er hat z. B. einmal eine Sängerin dazu eingeladen, „at the microscope“ zu singen. Seinen starken deutschen Akzent verlor er nie. Kurz nach seinem Weggang von der Farm hatte er seine eigene Band, die im Bereich North und South Dakota spielte. Nebenbei belegte er Musikunterricht an der McPhail School of Music in Minneapolis. Sie spielten „Sweet Music“ und Tanzmusik (in den frühen 1920er-Jahren auch gelegentlich mehr Dixieland-Jazz orientierte Musik); 1925 entstanden auch erste Radioübertragungen ihrer Auftritte. Der Ausdruck „Champagne Music“ blieb nach einem Auftritt in Pittsburgh an seiner Band haften (in seinen späteren Shows durch Seifenblasen visualisiert).

Welks Grab auf dem Holy Cross Cemetery

In den 1940er-Jahren spielten sie regelmäßig sehr erfolgreich im Aragon Ballroom in Chicago sowie regelmäßig im Roosevelt Hotel in New York City. Die Band hatte auch eine eigene Radioshow und produzierte häufig „Soundies“, eine Art Vorläufer von Musikvideos, bevor sich Welk – nach einer erfolgreichen Tournee an der Westküste 1945 – mit seiner Band in Los Angeles niederließ, wo er ab 1951 vom Aragon Ballroom in Venice Beach die „Lawrence Welk“ Show über KTLA-Radio produzierte. 1956 bis 1971 hatte er eine eigene Show im Fernsehen bei ABC. Seine Show lief aber auf vielen Sendern bis 1982 weiter. Seinen größten Erfolg erreichte er 1961 mit dem Instrumental Calcutta, einer Neubearbeitung der vom deutschen Songwriter Heino Gaze komponierten Tivoli-Melodie. Lawrences Calcutta brachte es 1961 bis auf Platz 1 der Pop-Charts.[6] Mit dem Album Calcutta stieg er ebenfalls bis an die Spitze der Hitparade. Insgesamt hatte Lawrence Welk zwischen 1956 und 1973 42 Alben in den Charts, davon 10 unter den Top 10, und mehrere Single-Hits.[7]

Da er ein guter Geschäftsmann war (Musikverlage, Immobilien), galt Welk nach Bob Hope als wohlhabendster Entertainer in Hollywood.

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[8][9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 US
1956 Sparkling Strings US5
(16 Wo.)US
TV Favorites US13
(2 Wo.)US
Shamrocks and Champagne US18
(2 Wo.)US
Bubbles In The Wine US6
(17 Wo.)US
Say It With Music US10
(30 Wo.)US
Merry Christmas US8
(3 Wo.)US
1957 Lawrence Welk Plays Dixieland US19
(2 Wo.)US
Jingle Bells US18
(3 Wo.)US
1958 Lawrence Welk Presents Dick Kessner US22
(2 Wo.)US
1960 Last Date US4
(28 Wo.)US
1961 Calcutta Album US1
Gold
Gold

(64 Wo.)US
Yellow Bird US2
(48 Wo.)US
Moon River US4
(45 Wo.)US
Silent Night & 13 Other Best Loved Christmas Carols US100
(4 Wo.)US
1962 Young World US6
(20 Wo.)US
Lawrence Welk’s Baby Elephant Walk and Theme From The Brothers Grimm US7
(15 Wo.)US
1963 Waltz Time US34
(17 Wo.)US
1963’s Early Hits US96
(9 Wo.)US
Scarlett O’Hara US33
(28 Wo.)US
Wonderful! Wonderful! US29
(26 Wo.)US
Early Hits of 1964 US20
(38 Wo.)US
1964 A Tribute To The All-Time Greats US127
(5 Wo.)US
The Lawrence Welk Television Show 10th Anniversary US73
(16 Wo.)US
1965 The Golden Millions US115
(6 Wo.)US
My First of 1965 US108
(12 Wo.)US
Apples and Bananas US57
(12 Wo.)US
1966 Today’s Great Hits US93
(6 Wo.)US
Champagne On Broadway US106
(5 Wo.)US
Winchester Cathedral US12
Gold
Gold

(41 Wo.)US
1967 Lawrence Welk’s "Hits Of Our Time" US72
(18 Wo.)US
Golden Hits/The Best Of Lawrence Welk US130
(12 Wo.)US
1968 Love Is Blue US130
(12 Wo.)US
1969 Memories US173
(8 Wo.)US
Galveston US55
(20 Wo.)US
Lawrence Welk Plays I Love You Truly and Other Songs of Love US176
(4 Wo.)US
Jean US145
(7 Wo.)US
1970 Candida US133
(17 Wo.)US
1972 Reminiscing US149
(10 Wo.)US

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8][9]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  US
1944 s My Baby Blue Tonight
US13
(3 Wo.)US
Don’t Sweetheart Me
US8
(2 Wo.)US
1953 Oh, Happy Day
US11
(15 Wo.)US
1956 Moritat (A Theme From The Threepenny Opera)
Bubbles In The Wine
US31
(11 Wo.)US
The Poor People of Paris
Bubbles In The Wine
US45
(13 Wo.)US
Rock and Roll Waltz
DE29
(1 Mt.)DE
mit Alice Lon
On The Street Where You Live
Champagne On Broadway
US96
(1 Wo.)US
Weary Blues
US32
(8 Wo.)US
B-Seite: In The Alps
In The Alps
US63
(5 Wo.)US
B-Seite von Weary Blues
When The White Lilacs Bloom Again
US70
(10 Wo.)US
1957 Liechtenstein Polka
US62
(6 Wo.)US
1960 Last Date
US21
(11 Wo.)US
Calcutta
Calcutta Album
US1
Gold
Gold

(17 Wo.)US
1961 (Theme from) My Three Sons
US55
(7 Wo.)US
Yellow Bird
Yellow Bird
DE47
(2 Mt.)DE
US71
(5 Wo.)US
Riders In The Sky
US87
(3 Wo.)US
1962 Runaway
Yellow Bird
US56
(6 Wo.)US
Baby Elephant Walk
Lawrence Welk’s Baby Elephant Walk and Theme From The Brothers Grimm
US48
(16 Wo.)US
Zero-Zero
US98
(1 Wo.)US
1963 Breakwater
Scarlett O’Hara
US100
(1 Wo.)US
Scarlett O’Hara
Scarlett O’Hara
US89
(2 Wo.)US
1964 Stockholm
Early Hits of 1964
US91
(2 Wo.)US
1965 Apples and Bananas
Apples and Bananas
US75
(4 Wo.)US

grau schraffiert: keine Chartdaten aus diesem Jahr verfügbar

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Leo Walker: The Big Band Almanac. Ward Ritchie Press, Pasadena 1978.
  • Simon, George T.: The Big Bands. Mit einem Vorwort von Frank Sinatra. 3. überarbeitete Auflage. New York City, New York: Macmillan Publishing Co und London: Collier Macmillan Publishers, 1974, S. 449–451.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Als das Elsass nach dem 1870er Krieg an Deutschland fiel, wanderte die Familie aus, zunächst nach Odessa.
  2. Reading Eagle - Google News Archivsuche. Abgerufen am 9. Januar 2020.
  3. Germans from Russia Heritage Collection. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 10. Dezember 2018; abgerufen am 9. Januar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/library.ndsu.edu
  4. Es gab damals im amerikanischen Ober-Mittelwesten viele von nordeuropäischen Einwanderern gegründete kleine Ortschaften, in denen man noch nicht alltäglich auf Englisch redete, sondern Deutsch, Schwedisch, Holländisch usw., je nach Herkunft der ersten europäischen Ansiedler.
  5. Lawrence Welk, Bernice McGeehan: Wunnerful, Wunnerful: The Autobiography of Lawrence Welk. Englewood Cliffs, NJ 1971.
  6. Fred Bronson: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. Billboard Publications, New York City 1992, S. 84.
  7. Chartübersicht bei allmusic
  8. a b Chartquellen: DE US US2 Chartsurfer US (vor 14. Januar 1956)
  9. a b Auszeichnungen für Musikverkäufe: US