Le Tanneux von Saint Paul (Adelsgeschlecht)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen der Le Tanneux von St. Paul

Die Le Tanneux von Saint Paul sind ein Adelsgeschlecht, das aus der Bretagne stammt und im 17. Jahrhundert als Hugenotten nach Preußen einwanderte.

Erster urkundlich fassbarer Namensträger war François de Saint Paul, der in einer Urkunde auch François Le Tanneux dit Saint Paul genannt wird. Er wurde 1634 geboren, war Magister artium an der Sorbonne, dann an den Universitäten Heidelberg und Halle, bis er 1672 nach Berlin als kurfürstlich-brandenburgischer Hof-Sprachlehrer in die Mark Brandenburg berufen wurde.[1] Philipp de Saint Paul (* 1678, † nach 1744) wurde am 22. Juli 1721 unter Anerkennung des französischen Adels als von Saint Paul in den preußischen Adel aufgenommen.

Am 9. Juni 1866 erfolgte für Ulrich von Saint Paul die Namensvereinigung mit der Familie Illaire. Schließlich erkannte das Kgl. Preußische Heroldsamt am 24. Januar 1889 die Berechtigung zur Führung des Namens Le Tanneux von Saint Paul für die Nachkommen des Majors Friedrich von Saint Paul an.[1]

In Silber ein mit drei silbernen Pilgermuscheln belegter roter Schräglinksbalken, oben belegt von einem roten Tempelherrenkreuz, unten von einem grünen Palmzweig, der nach anderer Lesart auch ein Ölzweig sein kann. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken das Tempelherrenkreuz. Devise: ferme et fidele.

Der damalige Capitain-Leutnant Ulrich Maximillian Le Tanneux von Saint Paul nahm den Namen Jllaire seiner Ehefrau hinzu. Sein Wappen blieb dennoch unverändert.[2][3]

Familienmitglieder

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Marcelli Janecki (Bearb. zugschr.): Handbuch des Preußischen Adels, Band 1, Hrsg. Deutsche Adelsgenossenschaft, E. S. Mittler & Sohn, Berlin 1892, S. 333–337.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser 1907, 1. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 480–482.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Alter Adel und Briefadel. 1922, 16. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1921, S. 535–538.
  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1942, B (Briefadel), 34. Jahrgang. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Justus Perthes, Gotha 1941, S. 291–294.
  • Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler, u. a.: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser 1977, B (Briefadel), Band XII, Band 64 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1977, S. 468–477. ISSN 0435-2408
  • Walter von Hueck, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, Band XX, Band 104 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg (Lahn) 1993. ISSN 0435-2408
  • Christoph Franke, Moritz Graf Strachwitz von Groß Zauche und Camminetz: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Band XIV, Band 131 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2003, S. 319–320. ISSN 0435-2408

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Walter von Hueck, Klaus Freiherr von Andrian-Werburg: Genealogisches Handbuch des Adels, Band B XX, Band 104 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1993, S. 473. ISSN 0435-2408
  2. Rudolf Graf Stillfried von Alcantara und Rattonitz: Verzeichniss der seit dem Bestehen des Königl. Preuss. Herolds-Amtes (1855) erfolgten Standeserhöhungen, Adelsbestätigungen und Namensvereinigungen nebst der Beschreibung der verliehenen Wappen, in: Separat-Ausgabe, Der Deutsche Herold, Hrsg. Herold (Verein), Druck Stahel Würzburg, Commissionsverlag Mitscher & Röstell, Berlin 1875, S. 50.
  3. Militär-Wochenblatt 1885, №. 94, 70. Jahrgang, Hrsg. Heinrich von Löbell, E. S. Mittler & Sohn, Berlin, Sonnabend den 21. November 1885, S. 1902.
  4. „Ein kräftiger Vertreter des Bürgerstandes“: Potsdams erster frei gewählter Oberbürgermeister Wilhelm Saint Paul (1776–1850), war Oberbürgermeister von Potsdam von 1821 bis 1844. (Mit Portrait) Gemälde von August Moores, Sammlung Potsdam Museum., in: Oberbürgermeister von Potsdam, Teil 1, MAZ, Märkische Verlags- und Druckgesellschaft mbH, Potsdam, 1. August 2021. ISSN 0863-7075