Loveringit

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Loveringit
Loveringit aus der Jimberlana-Intrusion bei Norseman, Western Australia, Australien
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1977-023[1]

IMA-Symbol

Lvg[2]

Chemische Formel (Ca,Ce)(Ti,Fe,Cr,Mg)21O38
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Oxide und Hydroxide
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

IV/C.09
IV/C.09-030

4.CC.40
08.05.01.02
Kristallographische Daten
Kristallsystem trigonal
Kristallklasse; Symbol 3
Raumgruppe (Nr.) R3 (Nr. 148)
Gitterparameter a = 10,337 Å; c = 20,667 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Formeleinheiten Z = 3 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 5[3]
Dichte (g/cm3) 4,42[4]
Spaltbarkeit fehlt
Farbe schwarz, in reflektiertem Licht weiß bis grauweiß
Strichfarbe eisengrau
Transparenz opak
Glanz metallisch bis submetallisch

Loveringit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide. Es kristallisiert im trigonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung (Ca,Ce)(Ti,Fe,Cr,Mg)21O38 und bildet unregelmäßige, manchmal nadelförmige Kristalle von bis zu 120 μm Größe und schwarzer Farbe sowie Einschlüsse in anderen Mineralen.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Mineral wurde erstmals 1978 von Bryan M. Gatehouse, Ian E. Grey, Ian H. Campbell und Patrick Kelly in der Jimberlana-Intrusion bei Norseman in Western Australia (Australien) gefunden. Sie benannten es nach dem australischen Geochemie-Professor John Francis Lovering.[5]

Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der alten (8. Auflage) und neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage) gehört der Loveringit jeweils zusammen mit Cleusonit, Crichtonit, Davidit-(Ce), Davidit-(La), Davidit-(Y), Dessauit-(Y), Gramaccioliit-(Y), Landauit, Lindsleyit, Mathiasit und Senait zur Abteilung der Oxide mit einem Verhältnis von Metall zu Sauerstoff von 2:3. Die neue Strunz’sche Mineralsystematik unterteilt hier allerdings präziser nach der Größe der beteiligten Kationen und das Mineral steht daher jetzt entsprechend in der Unterabteilung „Mit großen und mittelgroßen Kationen“.

Die im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Loveringit mit Cleusonit und den anderen Mineralen in die Crichtonit-Gruppe, eine Untergruppe der komplexen Oxide mit Niob, Tantal und Titan.[6]

Bildung und Fundorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loveringit kristallisiert bei der magmatischen Differentiation spät in Pyroxen und Olivin aus. Es ist ja nach Fundort vergesellschaftet mit Quarz, Kalifeldspat, Phlogopit, Enstatit, Baddeleyit, Apatit, Zirkon, Titanit, Rutil, Ilmenit und Chromit oder Rutil, Pseudobrookit, Ilmenit, Zirkonolith, Spinell, Pargasit und Phlogopit.[7]

Es sind bislang (Stand November 2010) sieben Fundorte des Loveringits bekannt. Neben der Typlokalität wurde Loveringit in Laouni im Ahaggar (Algerien), im Hüttwinkl-Tal bei Rauris in Österreich, auf den Kerguelen, Bracco in Italien, den Chibinen in Russland sowie Chiradzi in Simbabwe gefunden.[3]

Kristallstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Loveringit kristallisiert im trigonalen Kristallsystem in der Raumgruppe R3 (Raumgruppen-Nr. 148)Vorlage:Raumgruppe/148 mit den Gitterparametern a = 10,337 Å und c = 20,667 Å sowie drei Formeleinheiten pro Elementarzelle. Es ist isostrukturell mit Senait und Crichtonit.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: January 2023. (PDF; 3,7 MB) In: cnmnc.main.jp. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Januar 2023, abgerufen am 26. Januar 2023 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. a b Loveringit bei mindat.org (engl.)
  4. P. R. Kelly, I. H. Campbell, I. E. Grey, B. M. Gatehouse: Additional data on loveringite (Ca,REE)(Ti,Fe,Cr)21O38 and mohsite discredite. In: Canadian Mineralogist. 1979, 17, 635-638 (Abstract; PDF; 647 kB).
  5. Bryan M. Gatehouse, Ian E. Grey, Ian H. Campbell and Patrick Kelly: The crystal structure of loveringite-a new member of the crichtonite group. In: American Mineralogist. 1978, 28, S. 28–36.
  6. New Dana Classification of Oxide Minerals
  7. Loveringit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Loveringit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (PDF 70,7 kB)
  • Bryan M. Gatehouse, Ian E. Grey, Ian H. Campbell and Patrick Kelly: The crystal structure of loveringite-a new member of the crichtonite group. In: American Mineralogist. 1978, 28, S. 28–36 (Volltext, pdf).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]