MAN AUTO-Uzbekistan

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MAN AUTO-Uzbekistan

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Rechtsform OOO (GmbH)
Gründung 9. August 2009[1]
Sitz Usbekistan Usbekistan: Taschkent
Mitarbeiterzahl 41[1] (2012)
Branche Nutzfahrzeuge
Website man-mn.uz
MAN AUTO-Uzbekistan Briefmarke

OOO MAN AUTO-Uzbekistan ist ein deutsch-usbekisches Joint Venture der Unternehmen MAN Nutzfahrzeuge AG und UzAvtosanoat, das am 4. September 2009 in der Residenz Oqsaroy in Taschkent vertraglich vereinbart wurde.

Entstehung und Entwicklung des Unternehmens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vermittler der beiden Seiten des Joint-Ventures waren zum einen der Staatspräsident Islom Abdugʻaniyevich Karimov, Vorsitzender Ulugbek Rozukulov, sowie der Vorstandsvorsitzende der MAN AG, Håkan Samuelsson.[2][3][4] Die Gründung des Joint-Ventures geht auf den Juli 2009 zurück. Danach hatte die MAN SE die Mitarbeiter des Werkes geschult, um eine richtige Montage der Fahrzeuge zu ermöglichen sowie den theoretischen Wissensstand der Belegschaft zu erhöhen.[5]

Noch am Tag der Vertragsunterzeichnung begann die Montage in dem von SamAuto[6] überlassenen Werk in Samarkand. Angeboten werden der MAN TGA, welcher als CKD-Bausatz aus Deutschland angeliefert wird, sowie der baugleiche MAN CLA-Serie, der vom indischen Produktionswerk der MAN Force Trucks aus als CKD-Bausatz angeliefert wird. Laut Planung sollen je Produktionsjahr 500 bis 1000 Einheiten[7] montiert werden, die dann über ein separates Händlernetzwerk vertrieben werden.[8] Die Produktionskapazität soll später auf mehr als 2000 Einheiten steigen und das Werk auslasten. Der CLA soll in einer modifizierten Form demnächst auch als MAN CLE-Serie in Samarkand vom Band rollen.[9] Zielmärkte sind der Heimatmarkt Usbekistan, sowie alle anderen Märkte der GUS.[10] Einige Einheiten hingegen werden zur marktstrategischen Unterstützung auch als Gebrauchtfahrzeug und Komplettfahrzeug von der Neuhaus GmbH (Selm) aus Deutschland nach Usbekistan exportiert.[11][12] Neben dem TGA/TGM und CLA sind in Usbekistan so auch die Modelle F2000/M2000 und F8 zu finden.[13]

UzAvtosanoat ist der einzige Automobilhersteller Zentralasiens und hat nun nach dem Zusammenbruch des Vorgängerunternehmens mit MAN einen vielversprechenden Partner, von dem man sich verspricht eine Monopolstellung auf dem Nutzfahrzeugsektor in den umliegenden Ländern zu erreichen.[14] Da Håkan Samuelsson in der Ende 2009 bekannt gewordenen MAN-Schmiergeldaffäre[15][16][17] beteiligt war, gibt es auch Vermutungen, dass die UzAvtosanoat darin ebenfalls verstrickt, oder davon betroffen sein könnte.

In der ersten Projektphase soll die Herstellung der Lastkraftwagen auf die lokalen Bedürfnisse und Normen der verschiedenen Wirtschaftssektoren und Märkte wie zum Beispiel die Gas- und Ölindustrie und Bergbau angepasst werden. Trotz der Finanzkrise verspricht man sich gezielt in diesen Sektoren ein dynamisches Wachstum zu erreichen. Auch der Ausbau der Infrastrukturen soll die Nachfrage an Automobilen und anderen Fahrzeugen steigern.[18]

Seit August 2010 wird in dem Joint-Venture auch die TGS-Serie produziert. Wobei für den Inlandsvertrieb das Unternehmen selbst verantwortlich ist, so wird der Export der in Usbekistan zusammengebauten Einheiten vom MAN Eurasia Logistics Center abgewickelt, das ebenfalls in Taschkent ansässig ist.

Produktionszahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2009: 100 Einheiten (TGA)
  • 2010: 700 Einheiten (CLA, TGA und TGS)
  • 2011: 800 Einheiten (CLA, TGA und TGS)
  • 2012: 1000 Einheiten (CLA, TGA und TGS)
  • 2013: 1000 Einheiten (CLA, TGA und TGS)

Modellübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b СП ООО «JV MAN Auto – Uzbekistan»
  2. Islam Karimow empfing den Vorstandsvorsitzenden der MAN AG. Botschaft der Republik Usbekistan, 5. September 2009, archiviert vom Original am 19. Juli 2011; abgerufen am 23. Juli 2010.
  3. MAN Nutzfahrzeuge and UzAvtosanoat found joint venture in Uzbekistan. East Europe Auto, archiviert vom Original am 23. Juli 2011; abgerufen am 23. Juli 2010.
  4. MAN пришел в Узбекистан. gazeta.uz/Газета.uz, 4. September 2009, abgerufen am 23. Juli 2010.
  5. Узбекистан станет экспортером в страны СНГ и Азии грузовых автомашин немецкой группы компаний «MAN». 12.uz, archiviert vom Original am 2. September 2011; abgerufen am 23. Juli 2010.
  6. Y MAN Uzbekistan your plan. andijan.uz, 5. Mai 2010, archiviert vom Original am 8. März 2012; abgerufen am 23. Juli 2010.
  7. Usbekistan: MAN gründet Joint Venture. transport-online.de (Huss-Verlag GmbH - Transport Redaktion), 7. September 2009, abgerufen am 23. Juli 2010.
  8. Lkw von MAN für Usbekistan. focus.de, 7. September 2009, abgerufen am 23. Juli 2010.
  9. Самарканд. Теперь немецкие грузовики. review.uz, archiviert vom Original am 17. Februar 2010; abgerufen am 23. Juli 2010.
  10. MAN Nutzfahrzeuge and UzAvtosanoat found joint venture in Uzbekistan. uzdaily.com, 4. September 2009, abgerufen am 23. Juli 2010.
  11. Мультилифт MAN TGA 26-410 6x2. uzbekistan4u.com, 15. Mai 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Juli 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/uzbekistan4u.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. Neuhaus Kommunalfahrzeuge. neuhaus-lkw.de, abgerufen am 23. Juli 2010.
  13. ALL.AUTO.APORT.UZ. Портал бесплатных объявлений. all.auto.aport.uz, archiviert vom Original am 1. Juli 2012; abgerufen am 23. Juli 2010.
  14. MAN und UzAvtosanoat gründen Joint Venture in Usbekistan. mylogistics, 8. September 2009, archiviert vom Original am 5. August 2012; abgerufen am 23. Juli 2010.
  15. Schmiergeldaffäre: Ex-MAN-Manager gibt Millionen-Bestechung zu. spiegel.de, 23. Juni 2010, abgerufen am 23. Juli 2010.
  16. Korruptionsverfahren: MAN zahlt Millionen-Buße für Schmiergeld-Affäre. welt.de, 10. Dezember 2009, abgerufen am 23. Juli 2010.
  17. Prozess in München: Ex-MAN-Manager gesteht Schmiergeldzahlung. ftd.de, 23. Juni 2010, archiviert vom Original am 11. Juni 2011; abgerufen am 23. Juli 2010.
  18. Узбекистан станет экспортером в страны СНГ и Азии грузовых автомашин. anons.uz, 5. September 2009, archiviert vom Original am 4. September 2011; abgerufen am 23. Juli 2010.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]